Nein, nicht wer am lautesten
schreit wird zuerst bedient. :) Es ist nur, dass ich mich schon so oft an einem
XO-Szenario für die beiden versucht habe, ohne was überzeugendes zustande zu
bringen...
Titel: A little family goes a long way
Autor: Lady Charena
Kategorie: Crossover
Fandom: Kung Fu / CSI Miami
Pairung: Kwai Chang Caine, Horatio Caine
Rating: gen
Archiv: ja
Summe: Komm’ nach Chinatown. Frag’ nach Caine.
Meme Crossover-Challenge– gewünscht von T’Len
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen.
„Ich suche nach Kwai Chang Caine.“ Die Augen des Mannes mit den roten Haaren
waren – wie bei Peters Freund Kermit – hinter dunklen Brillengläsern versteckt.
Der Shaolin neigte nur den Kopf, was zugleich Zustimmung, als auch eine
Einladung war, näher zu treten – und die Aufforderung, weiter zu sprechen.
„Ich habe Hinweise darauf, dass Sie mir eventuell etwas über einen Mann namens
Zeke Caine sagen könnten.“
Der Priester fuhr damit fort, mit gleichmäßigen Bewegungen eine silberne Flöte
zu polieren. „Mein Großvater hatte einen älteren Halbbruder namens Daniel. Dieser
hatte einen Sohn mit dem Namen Zeke Caine“, sagte er ruhig, seine Stimme fast
emotionslos.
Der andere Mann nahm die Sonnenbrille ab und hielt sie nun in den Händen.
„Wuchs dieser Zeke Caine bei seinem Großvater auf? ´Dem Vater seiner Mutter -
einem General Cantrell?“ Seine Augen waren von einem hellen blau, als würden
sie das Licht der Kerzenflammen reflektieren.
Zum ersten Mal hob der Shaolin den Blick. „Das ist korrekt.“
„Mein Name ist Horatio Caine. Ich komme aus Miami. Zeke Caine war mein...“
„Urgroßvater“, beendete der Shaolin. „Sie sind zu jung, als dass er Ihr
Großvater sein könnte. Er wurde 1860 geboren.“ Er wies einen Stuhl der unweit
der Plattform stand, auf der er mit gekreuzten Beinen saß und wartete, bis
Horatio Platz genommen hatte.
Horatio beugte sich leicht vor und fixierte ihn. „Sie wissen offenbar mehr
darüber als ich.“
„Mein Großvater hat mir ein Tagebuch hinterlassen. Er schrieb über seinen
Halbbruder und dessen Sohn. Und über eine Konfrontation mit General Cantrell.“
„Ich bin indirekt über ihn auf diesen Zweig der Familie gestoßen.“ Horatio
drehte die Sonnenbrille in den Händen. „Das Haus, das General Cantrell gebaut
hat, ist unter Denkmalschutz gestellt worden. Er hat Tagebücher und andere
Unterlagen hinterlassen, die in einem kleinen Museum gezeigt werden, offenbar
war er ein hochdekorierter Kriegsheld. Ein Teil der Unterlagen ist auch im
Internet verfügbar und ich stieß eher zufällig auf die Erwähnung meines
Urgroßvaters. Doch damit erschöpfen sich meine Informationen eigentlich auch
schon. Was können Sie mir sagen?“
Der Priester legte sorgfältig seine Flöte zur Seite. Ein nachdenklicher
Ausdruck trat in die dunklen Augen. „Daniel Caines Frau kam bei der Geburt
ihres gemeinsamen Sohnes Zeke ums Leben. General Cantrell hatte keinerlei
Interesse an seinem Enkel, er hatte seine Tochter nach der Hochzeit mit Daniel
verstoßen“, fuhr er fort. „Daniel fand eine Witwe in einer kleinen Stadt namens
Orion, die sich um Zeke kümmerte. Daniel... er kam mit dem Tod seiner Frau und
damit, ein Kind allein großziehen zu müssen, nur schwer zurecht. Noch bevor
Zeke ein Jahr alt war, verließ Daniel Orion und kämpfte im Bürgerkrieg. Nach
vier Jahren kam er zurück und verschwand mit seinem Sohn. Er heiratete ein
zweites Mal, eine Frau namens Elisabeth Chambers, die Zeke großzog. Sie
kümmerte sich auch weiter um ihn, als Daniel auf schiefe Wege geriet, sich als
Revolverheld und Boxer durchschlug. Als Zeke das Teenageralter erreicht hatte,
war ein Kopfgeld auf Daniel Caine ausgesetzt worden und er tauchte unter. Zur
gleichen Zeit kam Kwai Chang Caine – mein Großvater – in den Wilden Westen. Er
war ebenfalls auf der Flucht, nachdem er den Neffen des Kaisers von China
getötet hatte. Und auf der Suche nach seinen Wurzeln. Seine Eltern waren
zwanzig Jahre zuvor in China gestorben. Doch sein Großvater, Henry Caine, war
noch am Leben und berichtete ihm von seinem Halbbruder. Er machte sich auf die
Suche nach Daniel.“
Horatio schüttelte den Kopf. „Manchmal habe ich das Gefühl, der Name Caine ist
noch immer mit dem gleichen Fluch belegt wie in seinem biblischen Ursprung.“ Er
sprach sehr leise, fast so als würden die Worte nur für ihn selbst bestimmt
sein. Dann blickte er den Mann wieder an, der vor ihm saß. Er wusste nicht
genau, was er von ihm halten sollte.
Der Shaolin faltete lose die Hände. „Mein Großvater beschreibt Zeke in seinem
Tagebuch. Seine Sommersprossen, die roten Haare und seine blauen Augen, die von
den irischen Vorfahren seiner Mutter stammen. Außerdem bezeichnet er ihn als
hartnäckig, eigensinnig und mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.“ Er
lächelte. „Es ist offensichtlich, dass Sie seine äußeren Merkmale geerbt haben.
Ich denke, es lässt sich einrichten, dass ich Ihnen die entsprechenden Einträge
als Kopie zur Verfügung stelle, Lieutenant Caine.“
„Woher wissen Sie das?“, fragte Horatio.
Der Priester kam in einer fließenden Bewegung auf die Beine und trat von der
Plattform herunter. „Ich habe die Dienstmarke an Ihrem Gürtel gesehen. Mein
Sohn ist ebenfalls Polizist.“ Er streckte ihm die Hand entgegen. „Ich freue
mich, Sie kennen zu lernen. Willkommen in der Familie.“
Ende