Titel: With or without you (No lovers
christmas)
Autor: Lady
Charena
Fandom: Kung
Fu – Im Zeichen des Drachen
Codes: P/P,
Jordan, Drama – Slash/Incest - kein Sex
Summe: Nach
"A Shaolin Christmas" Gibt es eine bessere Zeit für eine Aussprache
zwischen Vater und Sohn? Doch wer hat behauptet, es wäre einfach, Caine zum
Sprechen zu bringen? Oder zu verstehen, was er sagt...
Inspiriert vom gleichnamigen Song von U2.
Disclaimer: Verwendete Liedtexte gehören U2. Die
Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen
bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der
Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen
...see the stone set in your eyes
see the thorn twist in your side
I wait for you...
Ich unterdrücke das Zittern meiner Hände und
entzünde die letzte Kerze auf dem kleinen Weihnachtsbaum, den ich als Geschenk
von der Bürgermeisterin erhalten habe. Entgegen der Ansicht vieler ist der Baum
selbst kein christliches Symbol, sondern entstammt einer viel älteren
Tradition, zum Höhepunkt des Winters das Leben selbst zu feiern, in einer
Jahreszeit, die in vielen Kulturen den Tod symbolisiert. Sie übersehen, dass es
ohne einen Winter keinen Frühling geben wird...
Der leise Klang von Knöcheln, die gegen den
hölzernen Türrahmen klopfen, veranlasst mich, in diese Richtung zu sehen. Es
ist Peter und ich frage mich, wie lange er schon dort steht... warum habe ich
seine Ankunft nicht gespürt? Ich lösche die dünne Kerze, die ich verwendete, um
die anderen anzuzünden und lege sie zurück auf meinen Arbeitstisch. Vielleicht
kam er während meines vergeblichen Versuchs zu meditieren an.
Ich frage mich, warum er mich zu dieser Zeit
besucht - es ist beinahe zwei Uhr morgens und ich nahm an, er wäre noch auf
seiner Weihnachtsfeier.
Schneeflocken schmelzen in seinem Haar und auf
seinem Mantel. Peters Gesichtszüge sind ausdruckslos und ich bin nicht in der
Lage, in ihnen zu lesen. Selbst wenn es mich mit Unruhe erfüllt, dass ich seine
Stimmung nicht spüren kann, empfinde ich doch eine nicht zu unterdrückende
Aufwallung von Stolz. Seit er seine Ausbildung beendet hat, sind seine
Fähigkeiten in einem Ausmaß gewachsen, wie ich es mir niemals zuvor auszumalen
wagte. Selbst wenn er jetzt nur noch selten meinen Rat sucht, weiß ich doch,
dass er unruhig ist. Es ist schwer für ihn die entgegengesetzten Zielsetzungen
seines Lebens zu vereinen. Bald wird er eine Entscheidung treffen müssen,
welchen Weg er weiter gehen will – die Entscheidung zwischen dem Leben als
Polizeibeamter und dem als Shaolinpriester. Aber er muss aus freiem Willen
entscheiden; mein Wunsch darf ihn nicht beeinflussen.
"Peter". Ich mache aus seinen Namen
eine Liebkosung und lasse nur meine Stimme nach ihm greifen, während meine
Hände ineinander gefaltet dicht an meinem Körper verharren.
"Vater."
Erstaunt hebe ich eine Augenbraue hoch. Ich
erwartete die förmliche Anrede nicht, nachdem ich mich trotz meines
anfänglichen Protestes daran gewöhnt hatte, dass er mich „Paps“ ruft.
"Warum kommst du zu mir, mein Sohn?“
Ärger blitzt in hellbraunen Augen auf, er
runzelt die Stirn. "Willst du nicht mehr, dass ich dich besuche? Komm’
schon und sag es geradeheraus, dass du meiner überdrüssig bist und willst, dass
ich von dir wegbleibe... dann verschwinde ich... für immer..." Er erstickt
fast an den letzten Worten.
Die Qual in seiner Stimme zieht mich an seine
Seite, und ich umfasse mit einer Hand sein Kinn. Peter wendet sein Gesicht ab,
die Augen geschlossen, wie in stummen Protest. Sanft drehe ich ihn zu mir
zurück. "Sprich mit mir, Peter."
Mit einem Aufstöhnen zieht er mich in seine Arme
und ich erwidere seine Umarmung mit gleicher Stärke.
Ein Kloß bildet sich in meiner Kehle, als ich
wieder den grauen Schleier von Schmerz und Verlust wahrnehme, der sich um uns
senkt. Es macht mir... Angst... dass ich nicht in der Lage bin, ihn zu
durchbrechen, die Gefahr zu verstehen die hinter ihm verborgen liegt. Meine
Sinne sind verwirrt. Ich versuchte mit meinem Meister darüber zu reden, aber Lo
Si scheint mich zu meiden, seit er von seiner Reise zurück gekehrt ist. Ich
habe kein Recht an der Weisheit des Ehrwürdigen zu zweifeln, sein Wissen
übersteigt die Grenzen dessen, was ich verstehen kann... und doch...
Unwillkürlich drücke ich mein Kind fester an mich und fühle Peter zittern. Ich
frage mich, ob er dieselbe Gefahr wahrnimmt, die Bedrohung für uns, und zu mir
gekommen ist um darüber zu sprechen.
"Warum bist du ohne ein Wort
weggegangen?" Peter flüstert, sein Gesicht an meinem Hals vergraben.
Überrascht hebe ich meinen Kopf, um ihn
anzusehen. "Du hast mit Jordan getanzt und ich wollte nicht
stören..." Ich dachte nicht, dass er es überhaupt bemerken würde...
...sleight of hand and twist of fate
on a bed of nails she makes me wait
and I wait...without you...
Die Erinnerung an die schmachvolle Eifersucht,
die ich früher am Abend empfand, als ich meinen Sohn mit der Frau sah, von der
er sagt, dass er sie liebt, kehrt ungebeten zurück.
Mein Herz sollte sich freuen, dass er sein Leben
mit einem geliebten Menschen teilt... aber zu meiner Schande will ich das
Wunder seiner Liebe für mich alleine besitzen. Ich will seine Seele in meinen
Händen halten, seinen Körper in einer Weise berühren, von der ich nur träumen
darf... Der dunkelste Teil meiner Seele verflucht das Schicksal, das einzige
Wesen nach dem ich mich verzehre, zu meinem Sohn zu machen. Blut von meinem
Blut, Fleisch von meinem Fleisch... aber ich sehne mich danach, ihn in meinen
Armen zu spüren, von seinen Lippen zu trinken. Ich will seinen schönen Körper,
ihn streicheln und zusehen, wie er zu einem neuen Leben erwacht.
Ich stand etwas abseits und beobachtete, wie
Jordan die Arme um seinen Nacken schlang, wie ihre Lippen Peters Gesicht
liebkosten, als sie sich zum Rhythmus der Musik bewegten…
Niemand sonst tanzte und niemand lenkte seine
Aufmerksamkeit auf mich. Mary-Margaret und Blake schmusten auf dem Sofa, beide
berauscht, nachdem sie zuviel von einem mysteriösen Gebräu verzehrt hatten, das
aus Zucker, Gewürzen, Eiern und Alkohol zu bestehen schien. Karen Simms verließ
die Feier eine halbe Stunde zuvor, um sich nach ihrem Findelkind zu erkundigen.
Chief Strenlich und Kelly gingen bald nach ihr, das schmerzstillende Mittel,
das man der jungen Frau im Krankenhaus verabreicht hatte, ließ offensichtlich
in seiner Wirkung nach.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit erneut auf das
tanzende Paar. Ich beobachtete wie Peters Hände langsam Jordans Rücken auf- und
abglitten, bis sie schließlich ihr Gesäß umfassten, um sie eng an ihn zu ziehen
- und musste meinen Blick abwenden. Wie eine schwere, rote Wolke nahm ich
Peters Erregung wahr und erhaschte einen aufblitzenden Gedanken, der von meinem
Sohn kam: „...ich wäre liebend gerne unsere Gäste los...“
Tief verstört wandte ich mich ab und verließ
unbemerkt das Apartment, um in die Stille meines Heimes zu fliehen, wo ich
versuchen würde, Kontrolle über mich zurückzugewinnen.
...through
the storm we reach the shore
you
give it all but I want more
and
I'm waiting for you...
Mit einem Seufzer gibt Peter mich frei, schlüpft
aus meiner Umarmung, um sich von mir abzuwenden. "Es gab nicht viel, dass
du hättest stören können. Wir... wir gerieten bald wieder in Streit. Verdammt,
wenigstens an Weihnachten sollten wir uns einmal vertragen."
Die Steifheit seiner Haltung verrät seine innere
Anspannung, doch ich weiß nicht, ob er mir erlauben wird, sie zu lösen.
"Peter."
Er scheint plötzlich etwas zu schrumpfen und
fährt sich mit der Hand durch sein Haar. "Entschuldige, Paps.“ Peter dreht
sich halb zu mir, um mich anzusehen. "Ich bin nicht hierher gekommen, um
auch noch mit dir zu streiten. Nur um mich zu... vergewissern, dass du nicht
wegen mir gegangen bist. Ich kenne dich, du magst das Trinken und die Witze
nicht. Und Mary-Margarets albernes Mistelzweig-Spiel... Aber ich habe doch
nicht irgend etwas falsch gemacht, oder? Es war nicht wegen etwas, dass ich
getan habe...“
"Peter." Ich kann mein Kind nicht so
leiden sehen und streiche mit den Fingerspitzen sanft über seine Wange.
"Du hast nichts falsch gemacht.“ Es ist die Wahrheit - der Fehler liegt
bei mir, nicht bei meinem unschuldigen Sohn. Er ist nicht für meine verirrten
Gefühle verantwortlich.
Etwas der Anspannung verlässt seinen Körper und
mit einem leisen Seufzer lehnt sich Peter in meine Berührung, seine Augen
geschlossen. Ich streiche sein Haar zurück und massiere sanft mit dem Daumen
seine Schläfen.
"Ich fühle mich so verwirrt, Paps“, gesteht
er. "Die Visionen... Ich sah tatsächlich, wie Kelly angeschossen wurde und
fühlte sogar ihren Schmerz. Wie kannst du nur die ganze Zeit ertragen, so zu
fühlen? Manchmal denke ich, dass ich verrückt werde..."
Ich zeichne mit einer Fingerspitze eine
imaginäre Linie von seiner Schläfe zu seiner Wange. "Peter, deine Sinne
entwickeln sich stetig, seit du deine Ausbildung beendet hast und daran bist du
noch nicht gewöhnt. Sei geduldig. Ich werde Lo Si bitten, dir zu helfen, dich
zu unterrichten..."
Seine Lider öffnen sich. "Lo Si"? Die
Furcht vor einer weiteren Zurückweisung scheint in hellbraunen Augen.
"Warum kannst du mich nicht unterrichten?“
Ich umfasse sein Kinn. Weil ich fürchte, er
würde mehr... wahrnehmen... oder ich der Versuchung erliegen, mehr
preiszugeben, als mir erlaubt ist. "Verzeih mir, mein Sohn.“
Peters Augen weiten sich. "Warum? Du hast
nichts getan, um..."
Ich stoppe seine Frage mit einem Finger quer
über seinen Lippen und gebe ihn dann ihn frei, um mich wegzudrehen.
"Vielleicht ist es besser, wenn du jetzt in deine Wohnung zurückkehrst.
Jordan wartet zweifellos auf dich.“
Peter verzieht das Gesicht. "Ich bleibe
besser einige Zeit von ihr weg, bis ihre Wut ein bisschen abkühlt. Kann ich
nicht hier schlafen? Komm schon, Paps, es ist deine väterliche Pflicht, einem
heimatlosen Sohn Unterkunft anzubieten..."
Ich zucke zusammen und fahre zu ihm herum. „Du
bist nicht heimatlos" sage ich mit mehr Betonung erforderlich. "Dies
hier ist dein Zuhause.“
Peter greift nach mir, seine Hand erfasst jedoch
nur meinen Ärmel, da ich mich sofort zurückziehe. Sein Blick spricht von
Schmerz und Verwirrung zu mir. "Ich wollte damit nicht sagen..."
Ich hebe meine Hand an, bringe ihn mit einer
Geste zum Schweigen und befreie meinen Ärmel aus seinem Klammergriff. "Es
ist spät, Peter. Du kannst die Nacht über hier bleiben. Du weißt, in welchem
Raum der Futon ist.“
Mein Sohn sieht mich an, nickt und verschwindet
in einen der Nebenräume. Alle Energie scheint meinen Körper zu verlassen, und
ich nehme einen tiefen Atemzug, taumle blind zur nächsten Wand um mich dagegen
sacken zu lassen. Ich lehne meine Stirn gegen die kühlen Mauersteine und
schließe meine Augen. Eine Woge des Schmerzes flutet durch mich und ohne zu
denken, schlage ich die Faust gegen die Wand, heftig genug, dass meine Knöchel
aufplatzen. Entsetzt starre ich auf meine Hand, langsam windet sich ein
blutiges Rinnsal an meinem Handgelenk entlang. Die Kontrolle in diesem Maß zu
verlieren...
"Paps!“! Peters Stimme ist scharf mit
Sorge, und ich wende mein Gesicht ab, als er zu mir kommt und sanft meine Hand
nimmt, um sie zu untersuchen. "Was ist passiert?“
Ich ziehe meine Hand weg und erlaube der
anderen, seine Wange beruhigend zu streicheln. "Es ist nichts,
Peter."
"Zum Teufel!“ Peter packt meine Schultern.
„Du blutest, Paps – und du hast dir das selbst zugefügt.“
Ich zucke mit den Schultern. "Es war nur
ein... Ausrutscher. Bitte Peter, es gibt keinen Grund, dass du..."
"Keinen Grund mich zu beunruhigen?" Er
unterbricht mich. "Du benimmst dich so seltsam... ich meine, noch
merkwürdiger, als sonst... Verdammt, du bist nicht du selbst, Paps. Ich kann es
fühlen. Du kannst nicht mehr verbergen, dass etwas mit dir los ist. Nicht vor
mir.“
Mit einem Seufzen gebe ich der Versuchung nach
und lehne mich an ihn. Peters Arme schlingen sich um meine Schultern und ich
fühle das Hämmern seines Herzschlags gegen den Käfig seines Brustkorbs.
"Du darfst mir keine Angst machen, Paps.
Bitte. Ich brauche dich, brauche deine Stärke... Ich brauche dich",
flüstert er und ich spüre die Bewegung seiner Lippen an meinem Haar.
Ich lege die Hand an sein Gesicht, ungeachtet
der Blutspur, die ich auf seiner Haut hinterlasse und beuge mich etwas vor, bis
mein Atem seine Wange streift. Meine Zunge zeichnet die sanfte Kurve seiner
Unterlippe nach. Peter keucht überrascht auf und ich schließe seinen Mund mit
meinem... sein Geschmack explodiert auf meiner Zunge... süß und würzig, eine
Mischung aus Zimt, Vanille und Schokolade, vermischt mit diesem einzigartigen
Aroma, das ihm so eigen ist.
Langsam gebe ich ihn frei, um von ihm weg zu
treten. Peters Augen sind geschlossen, sein Atem rast. Ich sehe ihn zittern,
als er eine Hand hebt, um seine Lippen ungläubig zu berühren. Mein Herz sinkt,
als seine Lider aufschnappen... aber da ist keine Abscheu, keine Wut in den
hellbraunen Augen, nur eine tiefe Verwirrung.
Ich hebe meine Hand, um das Blut abzuwischen,
das ich auf seiner Wange hinterließ, und eine kleine Woge der Erleichterung
steigt in mir auf, als er nicht vor meiner Berührung zurückweicht.
"Ich...“
"Peter !!"
Jordan McGuire platzt in das Zimmer und bringt
einen Schwall kalter Winterluft mit sich. "Da bist du. Dachte ich mir
nicht, dass du dich bei deinem Vater verstecken würdest.“
...my
hands are tied
my
body bruised
she's
got me with
nothing to win
and
nothing left to lose...
Ich bewege mich von meinem Peter weg, finde ein
Tuch auf meinem Arbeitstisch und reinige meine Hand. Mein Herz schlägt so laut;
ich fürchte, dass es von den Wänden widerhallt. Ich beachte weder die Reaktion
meines Sohns auf ihre Ankunft, noch höre ich ihrer Unterhaltung zu.
„Ich werde Sie von ihm befreien.“
Letztlich hebe ich meinen Kopf, um dem Blick der
jungen Frau zu begegnen, der eine erschreckende Herausforderung enthält. Sie
nimmt mehr wahr, als sie versteht, ihr weiblicher Instinkt sieht mich als einen
Rivalen um Peters Liebe. Ich weiß, dass sie denkt, mein Sohn steht mir zu nahe,
ist zu abhängig von mir...
"Peter ist keine Belastung für mich“,
antworte ich und halte meine Stimme sorgfältig neutral. "Wenn er bleiben
will, ist er willkommen.“
Über ihre Schulter hinweg sehe ich meinen Sohn
an. Peters Gesicht ist unlesbar, er begegnet meinem Blick, doch ich kann den
Ausdruck seiner Augen nicht deuten.
"Ich denke, dass ich besser gehe",
antwortet er leise. "Ich komme später... oder morgen noch mal vorbei,
Paps. Wir müssen... reden."
Ich beobachte, wie er sich abwendet und mit
Jordan Richtung Ausgang geht.
Er stoppt, um einen letzten Blick zu mir zu
werfen. „Kümmere dich um deine Hand, Paps“, sagt er mit einem Lächeln.
"Gute Nacht. Und fröhliche Weihnachten."
Es gibt eine zweite Bedeutung hinter seinen
Worten, hinter seinem Lächeln - aber ihre Bedeutung entzieht sich mir im
Moment. Verwirrt beobachte ich, wie sie gehen.
Langsam durchquere ich den Raum und setze mich
auf meine Schlafplattform. „Gute Nacht, Peter.“
...I can't live
with
or without you...
Ende