Wie schnell die Zeit vergeht
T’Len
1999
Serie:
TOS
Paarung:
K/S
Code: PG-13
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe:
Der ursprüngliche Titel war "Pon Farr", das sagt wohl alles. Kirk muss
sich fragen: Wie lang sind eigentlich sieben Jahre?
Erstveröffentlichung in der Amok Times Nr.
19, der Clubzeitschrift des ClassiKS-Clubs (http://www.geocities.com/classiks1701/index.html)
Disclaimer:
Paramount/Viacom gehört das ganze Star Trek Universum plus Inventar. Ich habe
die Jungs und Mädels nur für ein bisschen Spaß ausgeborgt. Keine Rechte sollen
verletzt werden. Keine Kohle wird damit gescheffelt. Es ist nur
"fanfiction". Wer zu jung ist, sucht eure Unterhaltung wo anders.
Captain James T. Kirk rückte sich etwas bequemer im
Kommandosessel der Enterprise zurecht. Gelangweilt blickte er auf den
Bildschirm. Die Enterprise flog mit Warp 4 durchs Weltall. Ihre Mission war
reine Routine.
Auf Beta Danaris 4 feierte man den zehnten Jahrestag der
Mitgliedschaft in der Föderation der Vereinten Planeten. Und wen schickte
Starfleet bei solchen Anlässen zum Repräsentieren? Natürlich das Flaggschiff
der Flotte!
Jim hasste solche Missionen. Sie waren einfach langweilig
und ereignislos, zumal ihr Weg nach Beta Danaris 4 sie auch nur durch längst
bekannten Raum führte, sie also nicht einmal unterwegs etwas erforschen
konnten. Deshalb war er bestimmt nicht zur Sternenflotte gegangen. Er wollte
Spaß, Action und Abenteuer!
Jim sah sich auf der Brücke der Enterprise um. Seine
Offiziere schienen sich genauso zu langweilen wie er.
Sulu und Chekov bemühten sich zwar, konzentriert an ihren
Konsolen zu wirken, doch ganz gelang es ihnen nicht, die Langeweile aus ihren
Gesichtszügen zu verbannen. Und so wurde Kirk den Verdacht nicht los, dass
beide Mühe hatten, nicht gleich einzuschlafen.
Uhura horchte konzentriert an ihrer Kommunikationsstation in
den Subraum hinein. Vielleicht schnappte sie ja wenigstens die eine oder andere
interessante Nachricht auf.
Jims Blick glitt hinüber zur wissenschaftlichen Station, an
der nicht wie gewohnt Mr. Spock stand, sondern Ensign Dick Willers, einer
seiner Untergebenen.
Wie Jim Spock beneidete! Der Vulkanier hatte es richtig
gemacht, in dem er sich von dieser langweiligen Mission absetzte.
Allerdings konnte Jim nicht verhehlen, dass er überrascht
gewesen war, als Spock ihn vor knapp einer Woche um Urlaub ersuchte.
Kirk konnte sich gar nicht erinnern, wann sein erster
Offizier ihn das letzte Mal um Urlaub gebeten hatte. Es mochten gut sechs Jahre
her sein, dachte er. Normalerweise musste er Spock immer zwingen, etwas für die
Erholung zu tun, deren zeitweilige Notwendigkeit nach Meinung des Vulkaniers eh
eine unnötige menschliche Schwäche war.
Jetzt hatte er sich jedoch vor drei Tagen auf Aqua Hydra
absetzen lassen, einer friedlichen, kleinen Wasserwelt.
Jim wusste, dass es dort nur einen größeren Kontinent gab,
auf dem sich auch das einzige Technikzentrum des Planeten befand. In den weiten
Wasserflächen, welche über 80 Prozent der Planetenoberfläche bedeckten, gab es
viele kleine, tropische Inseln, die als Feriendomizil an Leute vermietet
wurden, welche Einsamkeit und Ruhe am Busen der Natur suchten. Dort war der
Einsatz jeglicher modernen Technik, ob nun Kommunikatoren, Replikatoren oder
Transporter verboten.
Jim beneidete Spock wirklich. Er hätte jetzt auch gern einen
kleinen Urlaub im Paradies genommen, statt sich auf dieser Routinemission zu
langweilen.
Jim blickte erneut zur wissenschaftlichen Station. Er
vermisste Spock! Nicht, dass Spocks Wissen und sein Können im Moment irgendwie
von Nöten gewesen wären, ihm fehlte einfach sein Freund, auf den er sich jeder
Zeit verlassen konnte, der immer so viel Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte.
Jim konnte sich gar nicht erinnern, wann er und Spock zum
letzten Mal für längere Zeit voneinander getrennt gewesen waren. 'Es muss Jahre
her sein', dachte er.
Jim spürte eine innere Unruhe, seit Spock die Enterprise
verlassen hatte. Er wusste, dass es eigentlich totaler Unsinn war, aber er
wurde das Gefühl nicht los, dass Spock irgendwie in Gefahr schwebte.
Jedenfalls wäre ihm wesentlich wohler gewesen, wären sie
beide zusammen. 'Du wirst langsam paranoid', rief er sich in Gedanken zur
Ordnung. 'Auf Aqua Hydra droht Spock mit Sicherheit keine Gefahr.'
Das Interkom unterbrach seine Gedanken. "Krankenstation
an Captain Kirk", ertönte McCoys Stimme.
"Was kann ich für dich tun, Bones", antwortete der
Captain sofort.
"Wir haben ein Problem, Jim." McCoys Stimme klang
ernst und angespannt. "Komm bitte herunter."
Jim spürte, wie er sich versteifte. "Was ist los?"
"Nicht über das Interkom. Komm zu mir!" "Ich
bin schon unterwegs."
Jim erhob sich. Jetzt hatte er die gewünschte Abwechslung
von der langweiligen Routine, aber darüber war er nun auch nicht glücklich.
McCoy hatte sehr ernst geklungen und wenn er sich weigerte, über die
Schiffskommunikation für alle verständlich Auskunft zu geben, musste es
wirklich ernst sein. Hatten sie sich ein gefährliches Virus eingefangen?
Jim hasste solche Situation. Er fühlte sich dann immer so
hilflos. Es machte ihm nichts aus, es mit einer zehnfachen klingonischen
Übermacht aufzunehmen. Da wusste er, woran er war. Und das wäre ihm im Moment
auch wesentlich lieber gewesen, als ein winziger, aber unsichtbarer Gegner.
"Sulu übernehmen Sie!", befahl er dem Steuermann.
"Ich bin in der Krankenstation."
***
McCoy ging in seinem Büro nervös auf und ab, als Jim
eintrat.
"Was ist los, Bones?", fragte der Captain ohne
Umschweife.
"Ich fürchte wir haben ein großes Problem!",
antwortete der Arzt sofort. "Wo ist Spock?"
"Irgendwo auf Aqua Hydra, das weißt du doch.",
antwortete Kirk während er sich setzte.
"Wir müssen ihn zurückholen, sofort!"
Jim spürte, wie sich das ungute Gefühl in seiner Magengegend
verstärkte. Wenn Bones freiwillig um Spocks Anwesenheit bat, musste es wirklich
ernst sein. Der Doc gab sonst ja nicht gern zu, wie sehr er den Vulkanier und
dessen besondere Fähigkeiten eigentlich, all ihrer Wortgefechte zum Trotz,
schätzte. "Brauchst du Spocks Hilfe?"
McCoy schüttelte energisch den Kopf. "Du verstehst
nicht, Jim, Spock ist das Problem."
Kirk sprang auf. Seine dunklen Ahnungen schienen sich auf
einmal doch zu bestätigen. 'Ich hätte ihn nicht von Bord lassen sollen! Hat
Spock sich etwa auf unserer letzten Außenmission etwas eingefangen, was McCoy
erst jetzt auffällt?' "Nun rede endlich, Bones, was ist los!?"
"Setz dich wieder!", forderte Leonard ihn auf.
Kirk nahm wieder Platz, rutschte aber nervös auf seinem
Stuhl hin und her. McCoy setzte sich ihm gegenüber.
"Erinnerst du dich noch an unserem kleinen Abstecher
nach Vulkan vor sechs Jahren?", fragte er.
Jim nickte. Natürlich! Wie könnte er das vergessen! Immerhin
hatte das ganze Abenteuer ihm bald das Leben gekostet. Er könnte T'Pring noch
heute dafür erwürgen, dass sie Spock zurückwies und zum Kampf gegen ihn zwang.
'Wie hatte sie ihm das nur antun können! Diese Frau wusste Spocks Qualitäten
doch in keinster Weise zu schätzen! Aber wieso fängt Bones jetzt damit an?'
"Was hat das denn nun mit der momentanen Situation zu
tun?", fragte er deshalb verwundert.
"Ich fürchte, wir haben das gleiche Problem wie damals."
"Bones, das ist unmöglich. Spock sagte, dass das Pon
Farr nur alle sieben Jahre auftritt. Es sind aber erst sechs vergangen."
"Das dachte ich auch, Jim. Aber Spock hat nicht gesagt,
ob er Vulkan-, Erd- oder Standardjahre meint. Wie du ja sicher weißt, ist
Vulkans Umlaufbahn um seine Sonne weitaus geringer als die Umlaufbahn der Erde
um Sol, also hat ein Jahr dort weit weniger Tage als wir es gewöhnt sind. Und
wenn er sieben Vulkanjahre meinte, ist die Zeit schon um."
"An diese Möglichkeit habe ich gar nicht gedacht",
räumte Jim ein. Natürlich war die Bedrohung seines Ersten Offiziers durch ein
erneutes Auftreten des Pon Farrs und des Blutfiebers, zu dem es ohne
Vereinigung führen würde, immer in Kirks Hinterkopf gewesen, aber er hatte die bewussten
Gedanken daran in den letzten Jahren so unter dem Motto "Kommt Zeit, kommt
Rat" immer verdrängt. Nun war die Zeit schneller herum als gedacht und er
fühlte Angst und Panik um seinen Freund in sich aufsteigen.
"Ich erst auch nicht", erwiderte McCoy. "Vor
seinem Urlaub hatte Spock seine Routineuntersuchung. Wie immer musste ich ihm
natürlich mit sanften Nachdruck dazu überreden. Es schien alles auf den ersten
Blick in Ordnung zu sein und so habe ich mir weiter keine Sorgen gemacht und
ihn von Bord gelassen. Aber als ich heute den Bericht über die Untersuchung
fertigmachen wollte, fiel mir eine Kleinigkeit auf, die ich damals leider
übersehen habe. Ich will dich nicht mit medizinischen Fachbegriffen langweilen
und die Biowerte sind auch noch lang nicht so extrem wie vor sechs Jahren, aber
ich würde alles darauf verwetten, dass es genau darauf hinausläuft. Aber
vielleicht irre ich mich ja auch.", setzte er mit leiser Hoffnung in der
Stimme hinzu, um Kirk zu beruhigen.
Jim schüttelte den Kopf. "Nein, Bones. Ich hatte schon
die ganze Zeit so ein dummes Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Und Spock wusste
es garantiert auch, sonst hätte er nicht um Urlaub gebeten."
"Aber warum wollte er dann nicht nach Vulkan?",
überlegte McCoy.
"Er will allein sein.", antwortete Jim. "Wir
kennen doch beide Spock. Er hat sich mit Sicherheit in den letzten sechs Jahren
keine Partnerin genommen, weder auf Vulkan noch sonst wo. Er will das Ganze
allein durchstehen, dort wo ihn keiner sieht. Vielleicht hofft er, seine
menschliche Hälfte hilft ihm, dass Ganze zu überstehen. Oder..." Er wagte nicht, den Gedanken, der ihm gerade
durch den Kopf ging, laut auszusprechen: 'Oder er hat sich zurückgezogen, um
allein zu sterben."
"Jim!", McCoy sah seinen Captain und Freund
eindringlich an. "Vor sechs Jahren wäre Spock daran gestorben, hätten wir
ihn nicht nach Vulkan geschafft. Selbst wenn er es jetzt überlebt, ich kann
nicht garantieren, dass er keine bleibenden geistigen Schäden davonträgt."
Jim erhob sich und ging zum Interkom. Er zögerte keinen
Moment, als er seinen Befehl aussprach. Spock hatte ihm mehr als einmal das
Leben gerettet, ohne zu zögern, ohne nach den Folgen und Risiken für sich
selbst zu fragen. Wenn er jetzt einen Befehl verweigerte und seine Karriere
opferte, war dies nur ein geringer Preis für das Leben und die Gesundheit
seines Freundes.
"Sulu setzen sie Kurs zurück nach Aqua Hydra! Maximal
Warp! Uhura keine Meldung an Starfleet Command bis ich wieder auf der Brücke
bin!"
"Was willst du ihnen erzählen?", fragte McCoy.
"Keine Ahnung, aber mir wird schon etwas einfallen. Die
Wahrheit kann ich ja schlecht erklären. Ich versprach Spock vor sechs Jahren
darüber zu schweigen und das halte ich." "Du bist dir aber bewusst,
dass du deine Karriere aufs Spiel setzt?"
"Bones, Spock ist mir wichtiger als alles andere. Mach
dir darüber keine Sorgen. Überlege dir lieber, was wir mit ihm machen, wenn wir
ihn gefunden haben. Wirst du ihm helfen können?"
McCoy schüttelte den Kopf. "Es gibt kein Heilmittel
gegen Pon Farr. Wenn es eines gäbe, die Vulkanier hätten es längst erfunden.
Ich kann vielleicht für eine Weile die Auswirkungen mildern, ihn zur Not gar in
Stasis versetzen, bis er eine Bindung vollziehen kann, aber mehr nicht."
"Wir können doch nicht einfach eine Partnerin für ihn
suchen. Ich meine, ich kann nicht zu meinen weiblichen Besatzungsmitgliedern
sagen, unser Erster Offizier hat ein Problem, würden sie mal ..."
"Oh ich bin sicher, Christine würde sich sofort
opfern", bemerkte McCoy mit Blick auf die unglückliche Liebe, die seine
Oberschwester schon lang für den Vulkanier empfand.
"Du verstehst nicht, Bones", entgegnete Jim.
"Es geht nicht um den Akt an sich. Wenn Vulkanier sich binden, ist es eine
geistige Bindung fürs Leben. Wir können Spock doch nicht einfach mit irgend
jemanden verkuppeln, der ihm nicht nahe steht. Wir würden ihm mehr schaden denn
helfen."
McCoy erhob sich. "Ob er es will oder nicht, Jim, Spock
muss sich eine Partnerin suchen oder einen Partner und zwar schnell."
//////////
Jim lag auf seinem Bett und starrte an die Decke seiner
Kabine. Sein Puls raste immer noch vor Aufregung. Er versuchte, sich zu
beruhigen und etwas Schlaf zu finden, doch er wusste, dass er keine Ruhe finden
würde, bevor er nicht wusste, dass es Spock gut ging.
Er hatte Scotty gebeten, irgendein technisches Problem zu
erfinden, welches die Rückkehr nach Aqua Hydra und die Suche nach Spock
rechtfertigte. Dieses teilte er dann Starfleet Command mit und unterbrach dann
die Funkverbindung. Er wollte keine Einwände hören. Sein Entschluss stand fest.
Und würde sein Schwindel auffliegen, würde er mit den
Konsequenzen leben müssen. Das war es ihm allemal wert. Er hoffte nur, seine
Offiziere vor Schaden bewahren zu können. Natürlich hatte er ihnen nicht
erzählt, warum er eine Kursumkehr befahl. Sie respektierten ihn viel zu sehr,
als dass sie seine Befehle in Frage stellen würden. Aber Jim war sich sicher,
dass sie bemerkt hatten, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Trotzdem würden sie
mit ihm durch dick und dünn gehen, ohne Rücksicht auf irgendwelche persönlichen
Konsequenzen.
Jim konnte sich ihrer Loyalität genauso sicher sein, wie
ihrer Freundschaft. Aber dies war seine persönliche Angelegenheit, er durfte
sie nicht mehr als nötig hineinziehen.
Später war Jim in sein Quartier gegangen, in der Hoffnung
etwas Schlaf zu finden. Doch er fand keine Ruhe. Unruhig wälzte er sich seit
Stunden in seinem Bett hin und her. Er wurde noch verrückt vor Sorge um Spock.
Er hoffte so sehr, dass es dem Vulkanier noch gut ging.
'Spock, ich kann ohne dich nicht leben', dachte er. Seit Jahren war der
Vulkanier nun schon an seiner Seite. Einen besseren und loyaleren Ersten
Offizier hätte er sich zu keinem Zeitpunkt wünschen können. Irgendwann hatte
sich auch eine private Freundschaft eingestellt.
Und so unterschiedlich sie vom Charakter her auch sein
mochten, Jim war sich sicher, dass Spock seine Gesellschaft genauso schätzte,
wie es umgekehrt auch der Fall war. Ein Leben ohne den Vulkanier war für ihn
unvorstellbar geworden. Dies hatte er in den letzten Tagen gemerkt.
Jim schauderte bei dem Gedanken, dass Spock einmal nicht
mehr an seiner Seite sein mochte, aus welchem Grund auch immer. Er musste ihn
einfach rechtzeitig finden und ihm durch sein Pon Farr helfen!
Als Bones vorhin gesagt hatte, Spock brauche eine Partnerin
oder einen Partner, war ihm klar geworden, was er auf Aqua Hydra tun würde. Ihm
kamen nicht für einen Moment Zweifel, dass dies das Richtige sei. Spock hatte
so oft sein Leben für seinen Captain riskiert, Jims Körper wäre nur ein geringer
Preis für die Wiedergutmachung gewesen.
Und auch die dauerhafte geistige Bindung konnte Kirk nicht
schrecken, immerhin hatte er schon oft in der Vergangenheit das Gefühl gehabt, er
und Spock würden als eine perfekte Einheit funktionieren, als besäßen sie ein
gemeinsames Bewusstsein.
Je länger Jim darüber nachdachte, um so klarer wurde ihm,
dass er keineswegs ein Opfer für Spock erbrachte. Die Vereinigung, geistig wie
körperlich, mit seinem Freund war genau das, was er auch wirklich wollte. Er
sehnte sich nach Spocks Nähe und nach seinem Körper.
'Wie konnte ich nur all die Jahre so blind gewesen sein',
dachte Jim. Er war so bestrebt gewesen, dem Bild vom smarten, jungen Captain der
Sternenflotte zu entsprechen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie es in seinem
Inneren tatsächlich aussah. Erst jetzt, in der großen Sorge um seinen Freund,
wurde ihm klar, was er wirklich für Spock empfand, war weitaus mehr als
Freundschaft.
'Spock, ich liebe dich, du darfst nicht von mir gehen. Ohne
dich wäre mein Leben sinnlos!'
***
Captain James T. Kirk schritt unruhig auf und ab im Büro des
Aqua Hydranischen Technikzentrums.
"Setz dich endlich, du machst mich und dich
nervös!", forderte Dr. Leonard McCoy, der mit verschränkten Armen an der
Wand lehnte, seinen Freund auf.
"Ich bin ja auch nervös, Bones", erwiderte Jim.
Seine Sorgen um Spock, die mit jeder Sekunde größer zu werden schienen, hatten
ihn keine Ruhe finden lassen, bis sie endlich in den Orbit von Aqua Hydra
einschwenkten.
Er hatte sich sofort mit dem Doktor ins Technikzentrum
gebeamt und um Auskunft wegen Spock gebeten. Dies war gar nicht so einfach
gewesen, denn die Bewohner des Planeten hüteten natürlich die Privatsphäre
ihrer Feriengäste und eine direkte Kontaktaufnahme per Kommunikator mit Spock -
er hatte sein Gerät nicht einmal mitgenommen - oder das Suchen mittels der
Raumschiffsensoren nach seinen Biowerten war wegen des Technikverbotes auf dem
Planeten, das auch das Einsetzen von Transportern zum Zielort unmöglich machte,
nicht gegeben.
Ihm blieb nichts weiter übrig, als auf ganz altmodische Art
und Weise im Zentrum um Auskunft nachzufragen und auf ein planetares
Transportmittel zu warten. Also erzählte Jim wieder seine Story vom technischen
Notfall an Bord. Eine weitere Lüge machte ihm nun auch nichts mehr aus.
Er musste Spock finden, nur das war wichtig. Schließlich
hatte sich einer der Technikbeamten, in dessen Büro er und Bones nun warteten,
erweichen lassen, ihnen zu helfen. Als der Mann hinaus ging, um Spocks
Reiseziel zu erkunden, bat Jim, ihm gleich einen Platz in einem Wassergleiter,
dem einzigen Transportmittel auf dem Planeten, zur Zielinsel zu besorgen.
"Warum hast du nur einen Platz bestellt", fragte
der Doktor deshalb, während er sich einen Stuhl heranzog. "Du willst doch
nicht allein gehen?"
"Doch genau das will ich", erwiderte Jim.
"Kommt gar nicht in Frage, ich lasse dich nicht allein auf eine einsame
Insel mit einem halb oder ganz verrückten Vulkanier und das noch ohne jegliche
Kommunikationsmöglichkeit!"
Der Widerspruch folgte auf der Stelle. "Genau das habe
ich vor, Bones."
"Kommt gar nicht in Frage", wiederholte Leonard.
"Spock braucht seinen Arzt nicht seinen Captain."
"Du hast selbst gesagt, dass du Spock nicht helfen
kannst, dass es kein Heilmittel gibt"
"Aber ich kann Spock für eine Weile in Stasis
versetzen."
"Und dann? Bones, du weißt genauso gut wie ich, dass es
nur eine Lösung für Spocks Problem gibt. Und deshalb werde ich allein gehen.
Nimm es nicht persönlich, aber du würdest dabei nur stören."
McCoy musterte seinen Captain erschrocken, als es ihm
dämmerte, was Jim vor hatte. Als er die Entschlossenheit in Jims Augen sah,
sprang er auf. "Das kann doch nicht dein Ernst sein, Jim!"
"Doch das ist es!" Kirks Stimme ließ keinen
Zweifel daran, dass er es sehr ernst meinte.
"Das lasse ich nicht zu!", widersprach der Doktor.
"Du hast keine andere Wahl, Bones."
"Aber, Jim, du selbst hast mich darauf hingewiesen, dass
es nicht nur um den körperlichen Akt geht, sondern vor allem um die geistige
Bindung. Wenn es nur um den Sex ginge, könnte ich deine Handlung ja vielleicht
noch verstehen, Spock ist dein Freund, du fühlst dich verpflichtet usw. ... ,
aber du triffst eine Entscheidung für den Rest deines Lebens. Du wirst für
immer an Spock gebunden sein!"
"Und wenn es genau das ist, was ich will, was ich schon
immer wollte?", fragte Kirk leise. McCoy sah ihn überrascht an und wusste
nicht, was er darauf antworten sollte.
Jim war doch immer so ein Schürzenjäger gewesen und nun
offenbarte er ihm plötzlich seine Gefühle für einen Mann! Aber wenn er genauer
darüber nachdachte, war auch ihm schon längst aufgefallen, dass eine ganz
besondere Beziehung zwischen Jim und Spock bestand. Nur hatte er sie bisher nie
in diese Richtung interpretiert.
"Ich würde alles tun, um Spocks Leben zu retten",
erklärte Kirk. "Er hat sich so oft für mich eingesetzt, ohne irgendwelche
Rücksicht auf seine Person. Schon deshalb würde ich mich verpflichtet fühlen,
ihm in jeder Hinsicht zu helfen, auch körperlich oder seelisch. Aber das ist
nicht der Grund, Bones. Je mehr ich darüber in den letzten Tagen nachgedacht
habe, um so deutlicher ist mir klar geworden, was ich wirklich für Spock
empfinde. Ich habe mir so lange etwas vorgemacht, indem ich versuchte, einem
bestimmten Image zu entsprechen. Damit ist nun Schluss. Spock ist nicht nur
mein loyaler Erster Offizier, er ist auch mein bester Freund und vor allem die
Person, die mir mehr als alles andere in diesem Universum etwas bedeutet. Bitte
akzeptiere das, Bones."
McCoy nickte, hatte aber noch einen weiteren Einwand parat.
"Was ist, wenn Spock die Sache nicht so sieht wie Du und nicht darauf
eingeht."
"Er hat in seinem Zustand keine andere Wahl, zur Not
muss ich ihn halt mit logischen Argumenten überzeugen."
Jim war sich sicher,
aus welchem Grund wusste er eigentlich selbst nicht so genau, dass Spock seine
Gefühle teilen und seine Liebe erwidern würde. Er spürte einfach diese unerschütterliche
Gewissheit in sich, dass sie zusammengehörten, einander vorbestimmt waren.
"Ich fürchte nur, Spock wird im Moment nicht sehr
logisch sein." McCoy griff in seine Arzttasche und holte einen Injektor
heraus. Während er ihn Kirk gab, sagte er: "Das ist ein starkes Sedativum.
Normalerweise müsste die Dosis Spock für mehrere Tage in Morpheus Arme
schicken, aber in seinem momentanen Zustand bin ich nicht sicher, wie lange es
wirkt. Nur für alle Fälle ..."
"Danke, Bones!", Jim verstaute den Injektor in
seiner Hosentasche als der Technikbeamte hereinkam und meldete, dass ein
Gleiter für Jim bereit stand, um ihn zu Spocks Insel zu bringen. Kirk wandte sich an McCoy.
"Gehe zurück auf die Enterprise und sage Scotty, wenn
er in zwei Tagen nichts von mir gehört hat, soll er nach Beta Danaris 4
fliegen! Mit Maximal Warp kommt ihr fast noch rechtzeitig hin."
"Wir sollen dich hier zurücklassen, ohne zu wissen, wie
es dir und Spock geht? Das kommt ja überhaupt nicht in Frage!",
protestierte McCoy.
"Ich darf nicht zulassen, dass die ganze Crew noch mehr
hineingezogen wird. Mir passiert schon nichts und Spock auch nicht, wenn ich
erst mal bei ihm bin. Es reicht, wenn ihr uns nach der Mission hier abholt. Das
ist ein Befehl, Doktor!"
Jim blickte den Arzt eindringlich an, als dieser nickte,
doch er wurde das Gefühl nicht los, dass weder McCoy noch Scott sich wirklich
an seinen Befehl halten würden. Sie würden ihren Captain und ihren Ersten
Offizier nicht mit ungewissem Schicksal zurücklassen, auch wenn das für sie
noch so großen Ärger bedeutete. Doch damit konnte er sich im Moment nicht
befassen, Spock war wichtiger.
***
Jim eilte so schnell er konnte über den schmalen Pfad, der
durch den dichten tropischen Urwald der Insel geschlagen war.
Spocks Hütte befand sich in der Mitte des kleinen Eilandes,
dass hatte Jim beim Überflug schon gesehen. Der Gleiter setzte ihn dann am
Strand ab und Jim bat den Piloten, ihn in zwei Tagen wieder abzuholen. Die Zeit
musste einfach reichen, um Spock zu helfen. Entweder hatten sie bis dahin das
Problem gelöst, oder ...
Jim wollte den Gedanken nicht zu Ende denken, die
Vorstellung, etwas könnte mit seinem Freund schief gehen oder schon schief
gegangen sein, erschreckte ihn zu tiefst, jetzt wo er sich seiner wahren
Gefühle für Spock klar geworden war.
Es musste ihm einfach gelingen, Spock davon zu überzeugen,
dass nur er ihm helfen konnte und dass eine Verbindung zwischen ihnen genau das
war, was sie beide brauchten und wollten.
"Spock!", rief er, als er die Hütte erreichte. Doch
er bekam keine Antwort.
Jim setzte seine Reisetasche ab, die er vorsorglich
mitgenommen hatte. Da es eben keine Technik auf der Insel gab, war es natürlich
auch nicht möglich, Nahrungsmittel zu replizieren. Der einzige
"Luxus" bestand in einem altertümlichen Kühlschrank, um die
Lebensmittel vor dem raschen Verfall im tropischen Klima zu schützen, und in
einem Trinkwasseraufbereiter.
Kirk war sich nicht sicher, ob Spock in seinem Zustand an
ausreichend Nahrung gedacht hatte und hatte deshalb, zumal sein Erster Offizier
ja nicht mit einem zweiten Gast rechnete, sicherheitshalber Nachschub
mitgebracht.
Jim sah sich in der einfachen Hütte um, aber von Spock
fehlte jede Spur. Wo mochte er sein? Da hörte Jim einen unterdrückten Schrei
von der anderen Seite der Insel.
"Spock!", rief er darauf voller Sorge. Er wollte
los rennen, da fühlte er den Injektor in seiner Hosentasche. Entschlossen nahm
Jim ihn heraus und legte ihn auf seine Tasche. Er brauchte dieses Hilfsmittel nicht,
er vertraute Spock und wollte ihn offen und ehrlich ohne jede Heimlichtuerei
gegenüber treten. Dann rannte er, so schnell seine Beine ihn trugen, zum Ufer
hinunter.
Spock hockte zusammengesunken im warmen Sand, sein Gesicht
in den Händen verborgen. Jim sah, wie Spocks Schultern hilflos zuckten. Der
Vulkanier hatte sein Kommen nicht bemerkt. Jim trat ganz nah an ihn heran, ging
in die Knie und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die bebende Schulter.
"Alles wird gut Spock. Ich bin bei dir.", sagte er
tröstend.
"Jim!" Spock hob überrascht seinen Kopf. Kirk
zuckte zusammen, als er den Schmerz und die Verzweiflung in den dunklen Augen
des Vulkaniers sah. Der innere Kampf, den Spock führte, stand ihm deutlich im
Gesicht geschrieben. "Jim", flüsterte Spock noch einmal. "Du
bist gekommen!"
"Ja, ich bin da Spock und ich werde dir helfen."
Beruhigend streichelte Jim über das dunkle, seidig glänzende Haar seines
Freundes.
Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Doch
plötzlich riss Spock sich los und sprang auf. Jim war auf diese heftige
Reaktion nicht vorbereitet gewesen und landete rückwärts im Sand. Er rappelte
sich wieder hoch und trat auf Spock zu.
Doch der Vulkanier wich zurück und so blieb Kirk stehen, um
ihn nicht noch weiter zu vertreiben. Er sah, wie Spock um Fassung rang, wie er
darum kämpfte, seine brodelnden Emotionen unter Kontrolle zu bringen und seine
übliche emotionslose Maske aufzusetzen. Doch es gelang ihm nur mit mäßigem
Erfolg.
"Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe,
Spock!", sagte Kirk.
"Gibt es ein Problem auf dem Schiff, Captain? Brauchen
Sie meine Hilfe?", fragte der Vulkanier mit zitternder Stimme.
"Mit der Enterprise ist alles in Ordnung. Ich bin
deinetwegen hier, Spock. Ich weiß, dass du meine Hilfe brauchst." Kirk rückte
vorsichtig wieder einige Schritte näher. "Ich habe mir solche Sorgen
gemacht."
"Es geht mir gut, Captain. Ich brauche nur etwas
Urlaub", erwiderte Spock, doch seine Stimme und seine Augen straften ihn
Lügen.
Er konnte das brennende Feuer in sich kaum noch unter
Kontrolle halten. Alles in ihm drängte danach, Jim zu umarmen, sich seiner
Leidenschaft mit Kirk hinzugeben. Er wusste schon lange, dass er Jim liebte.
Doch er war immer der Auffassung gewesen, dass diese Liebe
nie würde Erfüllung finden können. Deshalb hatte er sich, als er spürte, dass
seine Zeit bald kommen würde, in diese Einsamkeit zurückgezogen. Er hoffte, mit
eiserner vulkanischer Disziplin und dank seiner menschlichen Hälfte allein das
Pon Farr zu überstehen, zumal ihn diesmal, anders als vor sechs Jahren, keine
bestehende Bindung nach Vulkan zurückrief.
Ein anderer Bindungspartner war für ihn nicht in Frage
gekommen. Er wollte nicht noch eine ungewollte Verbindung eingehen. Die
Erfahrung mit T'Pring hatte ihm gereicht.
Jim war sein T'hy'la! Mit jemand anderem den Rest seines
Lebens verbringen zu müssen, war für ihn einfach nicht vorstellbar. Sein
Captain war für ihn nicht nur eine logische Wahl, ihm gehörten auch, auf ganz
unvulkanische Art und Weise, seine leidenschaftlichen Gefühle. Bisher war er
allerdings der Auffassung gewesen, dass Kirk nicht im Geringsten und unter
keinen Umständen an einer Partnerschaft mit ihm oder überhaupt mit einem Mann
interessiert sein würde.
Er wäre nie auf die Idee gekommen, sich ihm zu offenbaren. Die
Angst zurückgewiesen zu werden und durch sein Liebesgeständnis auch Jims
Freundschaft zu verlieren, war viel zu groß. Also schwieg er und ergriff
schließlich die Flucht, da er befürchtete in Jims Nähe nicht mit seinem
*Problem* fertig werden zu können. Und nun war Jim plötzlich da und musterte
ihn mit einem sorgen- und liebevollen Blick! Spock wusste nicht, was er davon
halten sollte, geschweige denn, wie darauf reagieren.
"Du weißt genau, dass das nicht stimmt." Entschlossen
ging Kirk weiter auf den Vulkanier zu, der diesmal nicht zurückwich.
"Ich weiß, dass du im Pon Farr bist. McCoy hat bei
deiner letzten Routineuntersuchung erste Anzeichen dafür entdeckt und ich hatte
schon die ganze Zeit ein ungutes Gefühl, dass mit dir etwas nicht stimmt, als
du von Bord warst. Ich habe nur nicht daran gedacht, dass du damals von sieben
Vulkanjahren gesprochen hast und dass die schon um sind, sonst hätte ich dich
gar nicht gehen lassen."
Er sah Spock fest in die Augen. "Du kannst das nicht
allein durchstehen, dass weißt du. Lass mich dir helfen!"
"Nein!" Spock schrie fast und begann wieder vor
Kirk zurückzuweichen. "Das dürfen Sie nicht tun, Captain!"
Verzweifelt klammerte er sich an den letzten Rest von Logik
in seinem brennenden Geist. Er durfte nicht zulassen, dass Jim dieses Opfer für
ihn brachte! Kirk würde ihn dafür in Zukunft hassen! Und mit diesem Gedanken
konnte und wollte er nicht leben. Lieber würde er auf dieser einsamen Insel
sterben, als dieses Opfer von Jim anzunehmen.
Jim ließ sich nicht beirren, er konnte sich die Gründe für
Spocks Ablehnung denken. Der Vulkanier hätte nie bewusst ein Opfer von ihm
angenommen. 'Ich muss es Spock klar machen, dass ich hier bin, weil ich ihn
liebe und nicht aus Pflichtgefühl heraus!'
Entschlossen folgte er dem Vulkanier. "Du hast so oft
alles für mich gegeben, Spock, aber ich bin nicht hier, weil ich mich meinem
Ersten Offizier verpflichtet fühle. Ich bin gekommen, weil ich bei meinem
Freund sein will, bei der Person, die mir mehr bedeutet, als irgend jemand
sonst im ganzen Universum. Ich bin in den letzten Tagen bald verrückt geworden
vor Sorge um dich. Und mir ist klar geworden, dass ich ohne dich nicht leben
kann und will. Ich liebe dich, Spock! Und ich bin sicher, dass du für mich
genauso empfindest. Wir werden das jetzt zusammen durchstehen."
"Jim!", flüsterte Spock und blieb stehen.
Hoffnungsvoll sah er Kirk an. "Ist das dein Ernst? Du sagst das wirklich
nicht nur so, weil du dich mir verpflichtet fühlst? Du weißt doch, was eine
vulkanische Bindung bedeutet!"
"Ich liebe dich Spock und ich möchte mit dir zusammen
sein, für immer und ewig.", bekräftigte Kirk.
Er trat ganz nah an den Vulkanier heran und umarmte ihn
vorsichtig. Spock stand ganz still und genoss den Augenblick und Jims
körperliche Nähe. Er konnte kaum fassen, dass sein sehnlichster Wunsch
Wirklichkeit zu werden schien.
Alles war so verwirrend und plötzlich für ihn gekommen und
in seinen Adern brannte das heiße Vulkanblut, leidenschaftliche Emotionen
überfluteten ihn. Er konnte sich nicht mehr dagegen wehren und er wollte es
auch nicht mehr. Er erwiderte Jims Umarmung, erst ganz vorsichtig, dann immer
leidenschaftlicher. Sehnsüchtig fanden sich ihre Lippen für einen ersten,
leidenschaftlichen Kuss.
Jim schnappte nach Luft, als Spock ihn endlich aus der
kräftigen Umklammerung entließ. Er hatte Spocks wilde Emotionen während ihres
körperlichen Kontaktes deutlich an der Oberfläche seines eigenen Bewusstseins
gespürt. Er schien ihm so, als würde Spocks Geist langsam von seinem Besitz
ergreifen.
"Es tut mir leid, Jim", sagte der Vulkanier.
"Ich habe meine körperlichen und geistigen Kräfte nicht mehr unter
Kontrolle. Es wird wahrscheinlich nicht sehr angenehm für dich sein, wenn wir
..."
"Damit werde ich schon fertig, Spock. Mach dir deshalb
keine Sorgen." Jim lächelte den Vulkanier an. "Komm, gehen wir zur
Hütte!" Er griff nach Spocks Hand und zog ihn mit sich. Spock folgte
seinem Captain widerstandslos.
///////////
"Wo sind der Captain und Mr. Spock?", überrascht
blickte Montgomery Scott von seiner Konsole auf, als nur Dr. McCoy auf der
Transporterplattform der Enterprise materialisierte.
McCoy schluckte. Wie viel konnte, wie viel durfte er Scotty
sagen? "Der Captain sucht noch nach Mr. Spock", antwortete er schließlich
ausweichend.
'Wie konnte ich ihn nur allein gehen lassen", fragte
sich Leonard McCoy in Gedanken. 'Ich muss verrückt geworden sein. Wer weiß, was
mit Jim auf der Insel alles passieren kann!'
Seine Phantasie schlug Purzelbäume, als er sich die
schlimmsten Szenarios ausmalte. Ein in rasender Leidenschaft über seinen
Captain herfallender Erster Offizier war dabei noch fast das Harmloseste.
Am Liebsten hätte er auf der Stelle kehrt gemacht und wäre
zurück nach Aqua Hydra gebeamt. Doch was sollte er dort unten tun? Er wusste ja
nicht einmal genau, wo Spock und Jim sich aufhielten?
Und noch einmal würden die Technikbeamten sich kaum zu einer
Auskunft bereit finden. Es würde ihm wohl oder übel nichts Anderes übrigbleiben
als abzuwarten und das Beste zu hoffen. Aber wie lange würde er auf eine
Antwort auf seine quälenden Fragen warten müssen?
Für einen Moment überlegte McCoy einfach zu
"vergessen", dass er Scott einen Befehl von Jim auszurichten hatte.
Er wollte und konnte Jim und Spock doch nicht einfach dort unten zurück lassen!
Doch dann sagte er: "Der Captain befiehlt Ihnen nach
zwei Tagen mit Maximal Warp nach Beta Danaris 4 zu fliegen, auch wenn er und
Mr. Spock noch nicht an Bord sind."
"Wir sollen den Captain und Mr. Spock
zurücklassen?", Montgomery Scott glaubte sich verhört zu haben.
Was verlangte McCoy da von ihm? Er war doch Kirks bester
Freund und auch, wenn seine Wortgefechte mit dem Ersten Offizier bordweit
Legende waren, zweifelte er doch nicht daran, dass auch die beiden eine enge
Freundschaft verband, und jetzt wollte er den Captain und Mr. Spock einfach hier zurücklassen!
Scotty wusste nicht genau, was eigentlich los war, aber die
Aufregung, die Kirk an den Tag legte, als er die Kursumkehr befahl und ihn bat,
dafür eine kleine "Ausrede" zu erfinden, ließ ihn stark vermuten,
dass es eine sehr wichtige Angelegenheit sein musste.
Und das diese in Zusammenhang mit Mr. Spock stand, war ja
wohl klar, sonst hätte der Captain sich nicht sofort auf die Suche nach seinem
Ersten Offizier gemacht. Er hatte allerdings erwartet, dass Kirk sobald er
Spock in seinem Urlaubsdomizil aufgespürt hatte, mit ihm zurück an Bord kommen
würde. Und jetzt war der Captain auch noch weg und ganz offensichtlich schien
er anzunehmen, dass die ganze Sache länger dauern könnte.
'Verdammt, was ist da unten eigentlich los!' Er hasste
nichts mehr, als das Gefühl zu haben, irgendwie nicht alle Einzelheiten einer
Geschichte zu kennen.
"Doktor, würden Sie mir bitte erklären, worum, um
Himmelswillen, es eigentlich geht!", sagte er deshalb.
"Das kann ich nicht, Scotty", erwiderte McCoy.
"Aber bitte glauben Sie mir, mir gefällt die Idee auch nicht, einfach
abzudüsen und Jim und Spock da unten allein zu lassen."
Scott sah die Sorge im Gesicht das Arztes und er fasste einen
Entschluss.
Ein Lächeln glitt über das Gesicht das Chefingenieurs, als
er sagte: "Dann sollte sich vielleicht, wenn der Captain und Mr. Spock in
zwei Tagen nicht an Bord sind, herausstellen, dass die Reparatur doch etwas
länger dauert als angenommen. "
In Gedanken setzte er hinzu: ' Auch wenn ich damit meinen
Ruf als "Wunderheiler" aufs Spiel setze, den Teufel werde ich tun,
und den Captain und Mr. Spock einem ungewissen Schicksal auf diesem übergroßen
Swimmingpool überlassen.
***
Jim ließ sich auf das einfache Bett in der Hütte fallen und
schaute Spock auffordernd an. "Na, was ist? Worauf wartest du noch?"
Der Vulkanier stand bewegungslos in der Mitte des Zimmers
und blickte zweifelnd auf seinen Captain hinab. "Bist du dir auch wirklich
sicher, Jim?", fragte er leise. Irgendwie traute er der ganzen Situation
immer noch nicht. War das wirklich real oder doch nur eine Fieberphantasie?
Kirk erhob sich wieder und trat auf seinen Ersten Offizier
zu. "Wie oft soll ich es denn noch sagen, Spock? Ich liebe dich!" Mit
einer raschen Handbewegung zog er Spock das Hemd aus, begann dann die Hose
aufzuknöpfen.
Plötzlich schlossen sich Spocks Hände mit eisernem Griff um
die seinigen, hinderten ihn so daran, fortzufahren. "Es geht so
schnell", flüsterte Spock leise. "Ich kann nicht ..."
Jim lehnte seinen Kopf an Spocks Schulter und fühlte so
überdeutlich die heiße Haut des Vulkaniers. "Lass es geschehen,
Schatz", flüsterte er. "Lass dich einfach fallen! Gehorche deinen
Gefühlen!"
Spock löste seinen Griff von Jims Händen und streichelte
vorsichtig über Jims Rücken. Kirk erschauerte als er die heißen Hände des
Vulkaniers spürte. Dann stemmte er sich von ihm ab und begann sich selbst
auszuziehen, während auch Spock sich restlos entkleidete.
Jim griff nach der Hand seines Geliebten und zog ihn zum
Bett. Wortlos ließen sie sich beide darauf fallen. Jim stützte sich auf seinen
linken Ellenbogen auf und begann Spock sanft zu streicheln.
Liebevoll blickte er an dem grünlich schimmernden Körper des
Vulkaniers entlang, sog jeden Millimeter mit den Augen in sich auf. 'Warum
fällt mir erst jetzt auf, wie schön Spock ist?', fragte er sich.
Spock lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. Sein
Brustkorb hob und senkte sich unter heftigen Atemzügen. Jim konnte in seinem
Gesicht sehen, wie er nach wie vor um Fassung rang. Doch die Erregung seines
Körpers ließ sich nicht mehr beherrschen.
"Lass es geschehen!", flüsterte Jim erneut, als er
sich über Spock beugte und ihm einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte. Spock
öffnete die Augen und Jim sah pures Verlangen in ihnen glühen.
Mit kräftigen Schwung drehte Spock sie so, dass er nun auf
Jim lag. Vorsichtig tasteten seine schlanken Finger nach Jims Gesicht.
Kirk spürte keine Angst, sondern nur unendliche Vorfreude
und großes Verlangen in sich. Und dann war Spock plötzlich in ihm. Wabernde
Feuerschwaden drohten sein Bewusstsein zu verbrennen, doch dann sah er hinter
dem glühenden Fieber in Spocks Geist all die Liebe, die der Vulkanier für ihn
empfand und die er so lange vor ihm zu verbergen gesucht hatte.
Instinktiv öffnete Jim sich Spocks suchendem Bewusstsein und
zeigte ihm seine eigenen, tiefen Gefühle. Getragen auf einer Woge aus purer
Liebe, verschmolzen ihre Bewusstseine zu einer untrennbaren Einheit. Ihre
Körper taten es ihnen gleich.
.
***
'T'hy'la!', Jim vernahm Spocks Stimme sanft in seinen
Gedanken, als er wieder zu sich kam. Wie viel Zeit war seit ihrer Vereinigung
vergangen? Er wusste es nicht.
Das einzige, was Jim mit Sicherheit zu sagen vermochte, war,
dass sie sich geliebt hatten mit Körper und Seele, immer und immer wieder, voll
purer Lust und Leidenschaft, bis schließlich irgendwann das Feuer in Spock zum
Erlöschen kam und beide in einen tiefen Schlaf fielen.
Jim spürte Spocks Angst, er könnte ihn verletzt haben,
deutlich in seinem Bewusstsein. "Ich bin in Ordnung, Spock", sagte er
schnell, bevor dieser sich noch weiter irgendwelche Sorgen machen konnte.
"Es war wunderbar!".
"Für mich auch", gestand der Vulkanier leise.
"Ich hätte nicht erwartet, dass es so schön sein kann. Ich hatte immer
Angst vor dem Pon Farr und besonders davor, die Beherrschung über meine Gefühle
und über meinen Körper zu verlieren."
"Wenn man sich liebt, ist es immer schön, eins zu
werden", antwortete Jim. Er blickte Spock mit strahlenden Augen an.
"Aber ich hätte nie zu träumen gewagt, wie schön und erfüllend eine
geistige Einheit sein kann. Das hat die körperliche Liebe noch weitaus
befriedigender gemacht. Nie mehr wirklich allein zu sein, dich immer in meinen
Gedanken zu spüren, das ist einfach herrlich"
Spock nickte. Er empfand genauso wie Jim und er war
unendlich glücklich, dass all seine geheimsten Wünsche und Sehnsüchte wahr
geworden waren.
Mit leuchtenden Augen blickte er seinen Menschen an.
"Am liebsten würde ich hier immer so mit dir liegen wollen", gestand
er leise.
Jim lächelte. "Ich auch, aber ich fürchte, früher oder
später ruft uns die Pflicht. Ich habe Bones und Scotty zwar den Befehl gegeben,
wenn wir in zwei Tagen nicht zurück sind, nach Beta Danaris 4 zu fliegen, aber
ich habe so den Verdacht, die beiden werden sich nicht daran halten."
Spock nickte. "So, wie ich den Doktor kenne, wird er
dich nicht hier allein zurücklassen und schon gar nicht mit mir in diesem
*Zustand*. Es ist ein Wunder, dass er dich überhaupt gehen ließ".
"Ich habe ihm keine Wahl gelassen", antwortete
Jim, während seine Hände ganz automatisch erneut begannen, Spock zu streicheln.
Dieser ließ die zärtlichen Berührungen mit einem sanften, genießerischen
Lächeln auf seinen entspannten Gesichtszügen regungslos über sich ergehen.
Plötzlich fiel Jim etwas ein und er richtete sich schnell
auf. "Sag mal, können Vulkanier nur alle sieben Jahre ...?"
Spocks Lächeln wurde breiter, als er Jim wieder zu sich
herab zog. "Wir müssen alle sieben Jahre Jim, aber wenn wir wollen, können
wir immer."
"Gott sei Dank", murmelte Jim, während er begann
eines von Spocks spitzen Ohren zu liebkosen. "Ich würde es nicht
aushalten, sieben Jahre auf dich zu verzichten. Aber lass uns unsere restliche
Zeit im Paradies besser nutzen als zum Reden!"
Spock protestierte nicht, als Jim begann seine Liebkosungen
zu intensivieren. War er in der letzten Nacht bedingt durch sein Pon Farr der
aktivere Partner gewesen, so war es nun an Jim, seine
"Verführungskünste" spielen zu lassen.
Und Spock genoss dies mit jeder Faser seines Körpers. Er war
einfach nur unendlich glücklich.
***
"Schön, dass Sie wieder an Bord sind, Captain, Mr.
Spock." Montgomery Scott strahlte,
als er seine vorgesetzten Offiziere im Transporterraum der Enterprise begrüßte.
Er hatte zwar immer noch keinen blassen Schimmer, was nun
eigentlich in den letzten zwei Tagen auf Aqua Hydra vorgefallen war, aber der
Captain sah äußerst zufrieden aus und Mr. Spock machte den gewohnten gelassenen
vulkanischen Eindruck, also war wohl alles in Ordnung.
Scotty war ein großer Stein vom Herzen gefallen, als Kirk
sich meldete und darum bat mit Spock an Bord gebeamt zu werden.
McCoys stetig wachsende Unruhe in den letzten zwei Tagen,
war dem Chefingenieur natürlich nicht verborgen geblieben und so hatte er
begonnen, sich ernsthafte Sorgen zu machen. 'Wenn der Doc sich solche Sorgen
macht, muss es etwas ernstes sein', sagte er sich immer wieder. McCoy verweigerte
jedoch beharrlich jede weitere Auskunft.
Der Arzt selbst strahlte geradezu als er Jim und Spock
unversehrt von der Transporterplattform steigen sah. Der Stein, der in diesem
Moment von seinem Herzen plumpste, war noch um einige Zentner schwerer als der
Scottys, denn immerhin wusste oder ahnte er zumindest, was unten auf dem
Planeten vorgefallen war.
Besorgt musterte er seine Freunde. 'Sie sehen ja ganz in
Ordnung aus', dachte er. 'Ich wüsste aber zu gern, ob sie nun ...'. Er wagte
nicht zu fragen, so lange wie Scott im Raum war, da er befürchtete das Ganze
könnte Jim oder Spock peinlich sein.
"Danke Scotty!", antwortete Jim, dem schlagartig
bewusst wurde, dass sein Schiff und seine Crew nach zwei Tagen erfüllt von
Liebe und Leidenschaft nun wieder seine Pflichterfüllung einforderten.
"Setzen Sie sofort Kurs nach Beta Danaris 4! Maximal Warp! Holen Sie alles
raus, was die Maschinen hergeben, damit wir noch pünktlich ankommen!"
"Ay, Sir", antwortete der Chefingenieur sofort und
wollte hinaus eilen.
"Moment, Scotty!", rief Kirk ihm hinterher.
"Sie behalten bis auf Weiteres das Kommando über die Enterprise."
Er schenkte Spock ein äußerst zweideutiges Lächeln.
"Mr. Spock und ich, wir müssen uns noch etwas 'ausruhen'".
Scotty wirkte ob dieses unerwarteten Befehles seines
Captains zwar etwas verwirrt, bestätigte ihn aber natürlich und machte sich
sofort an die Umsetzung.
McCoy hatte in der Zwischenzeit seinen medizinischen Scanner
hervorgeholt und begonnen Spock damit zu untersuchen. Der Vulkanier kommentierte
das Treiben des Arztes mit einer hochgezogenen Augenbraue, sagte aber nichts.
Als McCoy sich nun Kirk zu wenden wollte, stieß er auf
heftigen Widerstand. "Sag mal, Bones, was machst du da eigentlich?",
fragte der Captain.
"Ich möchte nur feststellen, ob es euch gut geht",
kam die prompte Antwort.
"Natürlich geht es uns gut", brach Spock sein
Schweigen. "Ihre Untersuchungen sind unnötig und unlogisch und außerdem
Zeitverschwendung."
"Würden Sie diese Entscheidung, bitte mir
überlassen", polterte McCoy los. Das er dabei lauter wurde, als eigentlich
beabsichtigt, lag vor allem an seiner übergroßen Erleichterung, seine beiden
Freunde gesund und munter wiederzusehen, die ein Ventil brauchte. "Ich bin
bald verrückt geworden vor Sorge in den letzten zwei Tagen."
Er blickte Kirk fragend an. "Habt ihr ... ?"
"Natürlich!" Jim trat lächelnd an Spocks Seite,
legte ihm eine Hand auf den Arm.
"Dann muss ich ja wohl gratulieren", brummelte
McCoy. "Würdet ihr bitte mit zur Krankenstation kommen. Ich möchte mich
davon überzeugen, dass auch wirklich alles in Ordnung ist."
„Später, Bones.", erwiderte Jim. "Ich habe Scotty
nicht für umsonst das Kommando überlassen."
Er griff nach Spocks Hand und zog ihn mit sich zur sich
öffnenden Tür. "Komm, Liebling!"
"Hey, wo wollt ihr hin!", lautete der postwendende
Protest des Arztes. Kirks Grinsen wuchs in die Breite. "Ich möchte meine
Flitterwochen noch etwas genießen, Bones, und sie nicht auf der Krankenstation
verbringen." Mit diesen Worten trat Jim durch die Tür, Spock im
Schlepptau.
"Wir möchten nicht gestört werden", rief Kirk noch
durch die sich schließenden Schotten, welche einen ziemlich verdattert
dreinblickenden Dr. Leonard McCoy zurückließen.
***.
Captain James T. Kirk rückte sich etwas bequemer im
Kommandosessel der Enterprise zurecht.
In drei Stunden würden sie Beta Danaris 4 erreichen. Gerade
noch rechtzeitig, wie auch Starfleet Command mit Freude vernommen hatte.
Glücklicherweise hatten sie Jims und Scottys kleine "Notlüge"
vollkommen geschluckt. 'Wie gut, dass die Bürokraten keine Ahnung von der
Praxis haben', dachte Jim. 'Sonst hätten sie das Ganze vielleicht stärker
überprüft.' So war die ganze Situation ohne negative Folgen für den Captain und
seine loyale Crew vorüber gegangen.
Diese ahnte noch nicht, was auf dem Planeten vorgefallen
war. Jim und Spock waren überein gekommen, es ihr bald zu erzählen. Doch für
ein paar Tage wollten sie noch ihr neugewonnenes Glück allein genießen. Und so
gingen alle unverändert ihrer täglichen Brücken-Routine nach. Sulu und Chekov
beobachteten konzentriert ihre Konsolen und Uhura horchte wie immer in den
Subraum hinein.
Aber nun stand Spock wieder wie gewohnt an der
wissenschaftlichen Station. Jim spürte die beruhigende Präsenz seines geliebten
Partners. Er drehte sich zu ihm um und schenkte Spock sein strahlendstes
Lächeln. Der Vulkanier zog als Antwort eine Augenbraue hoch. Sein Gesicht blieb
unbewegt, doch in seinen Augen glitzerte es verdächtig.
Auch wenn es noch immer die gleiche Routinemission war, die
er noch vor wenigen Tagen so sehr gehasst hatte, auf einmal langweilte Jim sich
gar nicht mehr.
Er strahlte geradezu wie ein Weihnachtsbaum und fühlte sich
in diesem Moment rundum glücklich. Nun hatte er seine zwei großen Lieben
vereint: auf der einen Seite Spock, dessen geistige und körperliche Nähe ihm
vollkommen bewusst war, auf der anderen Seite seine Enterprise. 'Was will ich
mehr', dachte er selig.
Jim wusste, dass Spock und er nun bis ans Lebensende und
auch über den Tod hinaus für immer vereint waren. Die Enterprise würde er
eines, hoffentlich noch fernen, Tages aufgeben müssen. Doch diese, bisher für
ihn immer so schmerzhafte, Vorstellung, konnte ihn nun nicht mehr erschrecken.
Zum ersten mal in seinem Leben wusste er, dass es Wichtigeres gab als seine
Karriere, als Abenteuer, Action und Spaß. Sein Leben hatte in den letzten Tagen
einen ganz neuen Sinn bekommen.
'Ich liebe dich, Spock', dachte er glücklich.
'Ich liebe dich auch Jim', kam es postwendend zurück.
"Nie mehr einsam, für immer vereint', hallte es
synchron durch zwei Bewusstseine, die einander gesucht und schließlich in den
Weiten des Weltalls auch gefunden hatten.
-Ende-