Titel: Was wäre wenn...
Teil: 3/6
Autor: T'Sihek
Serie: TOS
Paarung: K/S
Rating: PG-13
Zusammenfassung: Kirk und Spock kommen sich näher.
Fortsetzung von "Was wäre wenn... Teil 1" unter
Verwendung einer eurer Vorschläge. Lasst euch überraschen, welcher. Und vielen
Dank an alle, die mir ihre Ideen geschickt haben.
Feedback: Gerne! MCKuppler@t-online.de
Archiv: Für private Zwecke jederzeit.
Disclaimer: Spock und Kirk gehören Paramount/Viacom. Der Rest gehört mir und
ich beabsichtige nicht, einen Gewinn daraus zu erzielen - außer Spaß zu haben.
Wer unter 18 ist oder homoerotische Erzählungen nicht mag, sollte bitte nicht
weiterlesen.
Teil 2
Was wäre wenn... Teil 3
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Als Kirk am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich seltsam. Sein Instinkt
sagte ihm, dass irgendetwas nicht stimmte, doch er konnte den Grund nicht
bestimmen. Er lauschte auf die Schiffsgeräusche: sie klangen wie immer.
Er stand schwungvoll auf und trat an sein Terminal. Dabei fiel sein Blick auf
den kleinen Tisch, an dem er und Spock immer spielten. Das Schachspiel stand
dort. Seltsam. Und er hätte schwören können, dass er es gestern abend wieder
ins Regal gestellt hatte...
"Computer, Schiffsstatus."
Die vertraute Computerstimme antwortete sofort. "Alle Systeme arbeiten
einwandfrei. Keinerlei Krankmeldungen, keine laufenden oder beantragten
Reparaturen. Derzeitige Mission..."
"Computer aus."
Das war es also nicht. Mit dem Schiff war alles in Ordnung. Sein Blick glitt
wieder zurück zum Schachspiel. Er hätte schwören können...
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Als er nach dem Frühstück auf die Brücke kam, hatte er sich wieder beruhigt.
Die täglich gleiche Routine am Morgen hatte seine Nerven besänftigt. Alles war
wie immer.
Spock kam kurz nach ihm auf die Brücke und checkte wie jeden Morgen als erstes
das Logbuch, um anschließend die Sensoren zu aktivieren. Auch das war vertraut.
Ebenso vertraut, wie die schlanke, hochgewachsene Gestalt. Kirk verfolgte die
sparsamen Bewegungen des Vulkaniers mit den Augen. Wann immer er Spock ansah,
fühlte er sich an eine Raubkatze erinnert...
Plötzlich drehte sich Spock auf seinem Stuhl um und sah ihn direkt an. Übermut
packte Kirk und er hielt den Blick der dunklen Augen
fest. Spock wich nicht aus. Seine Augen bohrten sich in die Kirks, nahmen einen
sanften, fast zärtlichen Ausdruck an.
Kirk wurde unvermittelt gleichermaßen nervös und neugierig. Sein Körper begann
auf die Nähe Spocks zu reagieren, stärker als ihm lieb war. Die räumliche
Distanz zwischen ihnen verschwand, als würden sie sich direkt
gegenüberstehen. Wie machte Spock das nur?
Er stand auf, trat wie beiläufig an das Geländer, das hinter Spocks Station verlief.
"Haben Sie gut geschlafen, Spock? Sie wirken heute morgen irgendwie
anders?"
Kirk genoß diese kleinen, harmlosen Plänkeleien, die er manchmal mit Spock
tauschte. Er mochte es den Vulkanier zu necken, doch er ging dabei etwas
subtiler vor als McCoy. Auch das war vertraut.
Vielleicht etwas zu vertraut?
Spock öffnete den Mund und wollte offenbar etwas antworten, doch McCoy, der in
diesem Moment auf die Brücke kam, schnitt ihm das Wort ab.
"Jim! Dachte ich mir doch, dass ich dich hier finde. Was hältst du davon,
die ruhige Zeit zu nutzen, und endlich zu deiner längst fälligen Untersuchung
in die Krankenstation zu kommen?"
Kirk seufzte gespielt ergeben und nickte, mit einem letzten Blick auf Spock.
"Spock, Sie haben das Kommando."
Den verwunderten Blick, den ihm sowohl sein Erster Offizier, als auch der
Bordarzt zuwarfen, bemerkte er nicht.
McCoy, der direkt neben Uhura stand, beugte sich zu ihr herunter. "Stimmt
etwas nicht mit ihm? So fügsam ist er doch sonst nicht",
raunte er.
Sie zuckte nur mit den Schultern, ebenso ratlos wie McCoy.
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Kirk folgte McCoy schweigend in die Krankenstation und ließ auch die
Untersuchung ebenso gelassen über sich ergehen. McCoy musterte ihn immer wieder
besorgt. Dann überprüfte er mehrmals seine Ergebnisse. Schließlich forderte er
den Captain mit einem Wink auf, ihn in sein Büro zu begleiten.
Er schenkte zwei Tassen Kaffee ein und reichte eine davon an Kirk weiter.
"Also, raus mit der Sprache. Was ist los mit dir?"
"Bitte? Ich dachte eigentlich, du wärest der Arzt hier."
Kirk bedachte ihn lediglich mit einem halben Grinsen. Er war sichtlich mit
seinen Gedanken wo anders.
"Bin ich auch. Trotzdem verstehe ich nicht, was los ist. Deine Werte sind
optimal. Sogar gegen dein Gewicht habe ich außnahmsweise mal nichts
auszusetzen. Trotzdem läufst du rum, als würdest du irgendwie neben dir
stehen."
Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee. "Du hast dich noch nie so schnell
und ohne jeden Protest mit einer Untersuchung abgefunden", fügte er nach
kurzem Schweigen hinzu.
"Na, wenn das dein einziges Problem ist, Bones: dann freu` dich. Glaube
mir, mit mir ist alles in bester Ordnung."
Kirk leerte seine Tasse und grinste McCoy breit an. Er glaubte jetzt zu wissen,
was los war. Die gleiche Diskussion hatte er auch gestern schon mit dem
Bordarzt geführt, nur, dass er sich gestern so schnell gefügt hatte, weil er
die Zeit nutzen wollte, um ungestört an seinen vulkanischen Freund zu denken.
Auf der Brücke hätte er sich in jener seltsamen Stimmung, die Augenblicke zuvor
zwischen ihm und Spock entstanden war, zu sehr zusammenreißen müssen. Nicht
auszudenken, wenn Spock etwas von seinen Gedanken wahrgenommen hätte! Er war
noch nicht so weit gewesen.
Doch heute sah das Ganze anders aus. Wie es schien, bekam er noch einmal eine
Chance. Und diesmal wollte er sie besser nutzen.
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Er kehrte auf die Brücke zurück. Während der gesamten restlichen Schicht
verlief alles genau so, wie am gestrigen Tag. Es war ja auch kein Wunder: das
kam bei Routinemissionen oft vor. Dass McCoy ihn ein zweites Mal untersucht
hatte, erklärte er sich damit, dass er schon gestern den Argwohn des Bordarztes
geweckt hatte.
Am Ende der Schicht, sprach er Spock ein weiteres Mal an. "Wie wäre es
später mit einer Partie Schach in meinem Quartier,
Spock? Wir hatten in letzter Zeit nur wenig Gelegenheit zu einem ungestörten
Spiel."
Spock nickte und nahm die Einladung damit an. Kirks etwas verwirrter Blick
entging ihm dabei völlig, zu sehr war er mit seinen eigenen Gedanken
beschäftigt.
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Kirk saß grübelnd in seinem Quartier. Die Worte, die er auf der Brücke an Spock
gerichtet hatte, waren zu vertraut gewesen. Himmel!
Er hatte genau das gleiche gestern schon einmal zu ihm gesagt. Mit einem
Unterschied: Gestern waren sie gerechtfertigt gewesen, da sie tatsächlich schon
lange nicht mehr ungestört hatten spielen können. Doch genau das hatte sie erst
gestern abend getan. Warum also hatte er die Worte noch einmal verwendet? Und
was noch seltsamer war: Es war Spock nicht aufgefallen!
Er stand auf und begann unruhig in seiner Kabine auf und ab zu wandern, bis ihn
das Summen des Türmelders aus seinen Gedanken riß.
"Herein!"
Spock blieb einen Moment lang in der Tür stehen. Er schien zu zögern, musterte
seinen Freund und Captain fast abwartend.
Auch das war Kirk inzwischen mehr als vertraut. "Nun kommen Sie schon
herein, Spock und setzen Sie sich."Kirk deutete auf den Sessel, in dem
Spock auch schon gestern gesessen hatte.
Das Schachspiel stand immer noch bereit.
"Möchten Sie etwas trinken? Einen Tee?"
"Ja. Das wäre akzeptabel."
,Akzeptabel`... Kirk grummelte vor sich hin, während er beim Nahrungsreplikator
Tee und Brandy bestellte.
Panik quoll in Kirk empor. Es entwickelte sich alles genau so, wie am gestrigen
Abend. Würde es ewig so weitergehen? Was, wenn Sie in einer Zeitschleife
gefangen waren und er der einzige war, der es bemerkte?
Er würde mit Spock darüber reden müssen. Langsam drehte er sich um. Der
Anblick, der Spock ihm bot, lenkte ihn sofort ab.
Das matte Licht schimmerte in den dunklen Haaren, schuf blauviolette Reflexe
darin. Zu gerne würde er hindurchfahren, die sorgfältig gekämmte Frisur
durcheinanderbringen. Fühlen, wie sich die so weich aussehenden Haare
tatsächlich anfühlten...
Er reichte Spock den Becher mit heißem Tee und für einen kurzen Moment
berührten sich ihre Fingerkuppen.
Spock reagierte nicht und Kirk war sich nicht sicher, ob er überhaupt etwas
bemerkt hatte. Er selbst ließ fast den Becher fallen.
Überdeutlich nahm er die höhere Körpertemperatur wahr. Und einmal mehr wünschte
er sich den schlanken, sehnigen Körper berühren zu dürfen.
"Möchten Sie im Stehen spielen, Captain?"
Kirk erstarrte. Es war wirklich alles so, wie am gestrigen Abend! Und plötzlich
packte ihn der Übermut.
"Nein. Ich möchte schon spielen, doch nicht Schach."
Spocks Kopf ruckte hoch und er begegnete den amüsiert funkelnden Augen. Fast
hätte er sich in dem goldbraunen Schimmern verloren. Aber nur fast.
"An welches Spiel haben Sie gedacht, Jim?"
"An dieses hier."
Kirk beugte sich noch ein wenig weiter vor und legte den Kopf etwas schief. Mir
einer Hand packte er Spock im Genick und zog den völlig überrumpelten Vulkanier
näher an sich heran.
Ihre Lippen berührten sich und für einen Moment lang konnte Kirk den
einzigartigen Geschmack des anderen genießen.
Dann wurde er grob zurückgestossen. Spock wand sich aus seinem Griff und stand
abrupt auf. Dabei stieß er gegen den Tisch und einige Figuren fielen zu Boden.
"Dies ist kein Spiel, an dem ich bereit bin mitzuspielen, Captain!"
Noch bevor sich Kirk von seiner Überrachung erholen konnte, war Spock gegangen.
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Kirk ließ sich schwer in einen Sessel fallen.
Mist! Er hatte es wieder verpatzt. War er zu schnell gewesen? Und dabei hätte
er schwören können, dass Spock im Begriff gewesen war auf den Kuß zu reagieren.
Oder doch nicht?
Es war zum Verzweifeln! Vielleicht würde ihn eine kalte Dusche ablenken.
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Wird in Teil 4 fortgesetzt.