Geheime
Wahrheiten
2003
Code: NC-17
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe:
Spokcs pon Farr bringt einiges an den Tag
Disclaimer: Leider gehören mir die Jungs und Mädels nicht. Ich habe sie nur für ein bisschen Fanfiction-Spaß ausgeborgt. Damit sollen keine Urheberrechte verletzt werden. Und natürlich wird damit nichts verdient. Beachtet die Altersangabe und geht wo anders spielen, wenn ihr zu jung seit oder euch am Thema stört.
Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
"Es ist nicht
logisch, vor der Wahrheit wegzulaufen, Spock." Ich blicke dich fest an,
aber die Maske, die du dein Gesicht nennst, bleibt unverändert. Selbstverständlich
- ich hatte es nicht anders erwartet.
"Ich versichere
Ihnen, Doktor, dass ich vor nichts weglaufe." Deine Stimme ist emotionslos
- wie immer. Aber jetzt weiß ich, dass all dies nur Maskerade ist. Ich wünschte
nur, dass es nicht eines so dramatischen Ereignisses bedurft hätte, um zu
zeigen, dass auch du Gefühle hast.
"Verkaufen Sie mich
nicht für dumm, Spock. Ich weiß, wie die Lage aussieht - und Sie wissen es
auch. Und wenn Sie Ihre Augen davor verschließen, dann sind Sie ein verdammter
I..." Ich stoppe mitten im Satz. Ich will nicht riskieren, dich mit
harschen Wörtern zu vertreiben. Aber diese ganze Situation zerrt wirklich an
meinen Nerven. Ich will nicht, dass das alles noch einmal passiert. Der bloße
Gedanke verursacht mir Albträume und Kopfschmerzen. Dabei wäre eine Lösung so
einfach, wenn du mich nur machen lassen würdest.
"Ich habe mit
Heiler Skorn gesprochen", sage ich, mit wieder gesenkter Stimme Die Götter
allein wissen, was es mich an Überredung gekostet hat, T'Pau dazu zu bringen,
den Kontakt mit dem Heiler herzustellen, der deine Familie schon seit über
einem Jahrhundert betreut. Ihn zum Reden zu bringen war fast genauso schwer. Es
wäre leichter gewesen, sich mit einem Tribble zu unterhalten.
"Die Chancen, dass
Ihr Pon Farr bald wieder auftritt sind groß. Sie sind noch nicht vom Haken,
Spock." Skorn hatte mir dies nur allzu deutlich erklärt. Es gibt
tatsächlich eine große Chance, dass dein Pon Farr nur aufgeschoben, aber nicht
gebrochen wurde und bald wieder nach Konsumierung verlangt. Deine gemischte
Herkunft ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor. Ich musste dich einfach dazu
bringen, deine Augen für das Problem zu öffnen - je früher desto besser.
"Dies ist nichts,
was Sie betrifft, Doktor."
Es betrifft mich mehr als
du je wissen wirst, Spock. Und ich meine damit nicht meine medizinische
Verantwortung für deine Gesundheit oder für die Sicherheit der Mannschaft und
besonders Jims. Ich denke dabei an - auch vergiss es, Leonard, du solltest
nicht einmal daran denken.
"Selbstverständlich
betrifft es mich. Ich bin für die Gesundheit der Mannschaft verantwortlich. Und
ich versichere Ihnen, ich verspüre nicht den geringsten Wunsch, das alles noch
einmal durchzumachen."
Jim fast durch deine
Hand getötet - nein Dank, das will ich wirklich nicht noch einmal erleben
müssen. Und wer vermag schon zu sagen, was beim nächsten Mal mit dir passieren
wird - weiter entfernt von Vulkan und ungebunden?
"Ich bin Ihr
Freund, Spock, nicht Ihr Feind." Und ich wünsche, ich könnte mehr als das
sein. Ich schiebe diesen Gedanken rasch wieder von mir - bevor er zu
schmerzhaft werden kann. Nach über einem Jahr voller fruchtloser Träume und
unlogischer Hoffnung sollte ich wahrlich gelernt haben, solche Gedanken zu
unterdrücken. Aber die Ereignisse haben an meinen Nerven gezerrt. . Wenn ich an
ihrer Stelle gewesen wäre, ich hätte nie...
"Was wollen Sie von
mir, Doktor?"
Irgendwie wundere ich
mich, dass du überhaupt noch mit mir sprichst. Ich hätte eher erwartet, dass du
mein Büro umgehend verlassen würdest, wenn ich mit diesem delikaten Thema
anfange. Immerhin habe ich oft genug deine "mein Privatleben geht
niemanden etwas an" Tirade gehört. Ich sollte mein Glück wohl besser nicht
hinterfragen, sondern nutzen, solange es anhält.
"Sie können sich
nicht aufführen, als könnte dies nie wieder passieren. Jim braucht Sie auf
Altair nicht. Wir sind noch nicht weit entfernt von Vulkan. Sie können ein
Shuttle nehmen und nach Hause zurück kehren. Nehmen Sie sich Zeit und bringen
Sie Ihr Privatleben auf die Reihe. Ihre Familie kann sicherlich etwas neues für
Sie arrangieren."
Anders gesagt - einen
Ersatz für T'Pring suchen. Verdammt, der bloße Gedanke daran tut verrückt weh.
Dich in den Armen eines solchen weiblichen Eisbergs wissen zu müssen...
"Ich habe keine
Absicht, etwas dieser Art zu tun, Doktor."
Verdamm, ich sollte mich
nicht erleichtert darüber fühlen. Du spielst mit deinem Leben, Spock. Und das
letzte, das ich je wollen würde wäre, dass du deine körperliche und geistige
Gesundheit riskierst - von deinem Leben ganz zu schweigen
"Spock, unter
normalen Umständen würde ich mit Ihnen übereinstimmen. Es ist nicht schön, von
anderen verkuppelt zu werden, aber es ist tausendmal besser als zu sterben.
Stimmen Sie mit da nicht zu? Es ist nicht logisch, Ihr Leben zu riskieren. So
gern ich auch möchte, ich kann Ihre Biologie nicht ändern. Niemand kann das
offensichtlich. Sie brauchen wieder eine Frau, ob Sie es wollen oder
nicht."
Ob ich es will oder
nicht.
"Ich wünsche keine
Verbindung mit einer Frau, Doktor."
Etwas an der Art und
Weise, wie du "mit einer Frau" sagst, lässt meine mentalen
Alarmglocken läuten. Warum sagtest du nicht "mit einer anderen Frau?"
Du drückst dich nie unpräzise aus. Diese Verallgemeinerung kann kein Zufall
sein.
"Bedeutet das, dass
Sie einen Mann als Partner bevorzugen würden?"
Für einen Moment
verspüre ich Hoffnung. Nein es ist unlogisch. Verdammt, warum klinge ich jetzt
schon wie du?
"Auch dies ist
nichts, dass Sie etwas angeht, Doktor. Ein anderer Mann als mein Partner war
stets mein Wunsch. Leider wurde die Verbindung mit T'Pring vereinbart, bevor
ich diese Veranlagung entdeckte. So musste ich sie unterdrücken. Aber sie muss
es gewusst haben. Ich vermute, dass dies der wahre Grund für ihre Ablehnung
war."
Ein Mann! Du bevorzugst
Männer. Das hätte ich nie zu träumen gewagt! Mein Herz schlägt schneller und
ich muss mich selbst ermahnen, dass dieser Fakt noch längst nichts ändert.
Nicht für mich.
"Dann gehen Sie
nach Hause und suchen Sie sich einen passenden männlichen Partner." Ich
versuche verzweifelt, meine Aufregung zu unterdrücken und normal zu klingen.
"Dies wäre von
keinem Nutzen, Doktor." Irre ich mich oder war da tatsächlich eine
Andeutung von Traurigkeit für einen kurzen Moment in deinen Augen? Nur kurz
aber...
"Bedeutet dies,
dass Sie der einzige Vulkanier mit homosexuellen Neigungen sind?"
Es ist nicht logisch und
dient nicht der Fortpflanzung, aber selbst Vulkanier können doch ihre wahre
Natur nicht verleugnen - wenigstens hoffe ich das. Es muss doch einfach mehr
Homosexuelle unter deinem Volk geben. Sonst haben wir wirklich ein Problem.
"Natürlich nicht,
Doktor. Das Geschlecht ist nicht wirklich wichtig für eine vulkanische
Partnerschaft. Wir suchen hauptsächlich unser perfektes mentales Gegenstück.
Und ich werde dieses auf Vulkan nicht finden."
Nicht auf Vulkan? Warum
bist du so sicher? Das kann nur bedeuten, dass du schon gewählt hast, oder?
Gibt es jemanden den du als Partner begehrst? Ich fühle, wie mein Herz zu
zerspringen droht. Ich möchte nicht weiter in den Privatleben eindringen, aber ich muss einfach die
Wahrheit wissen. Auch wenn sie meine Träume endgültig zerstört. Also frage ich:
"Sie haben schon gewählt, nicht wahr?"
Für einen viel zu langen
Moment herrscht Stille. Dann flüsterst du: "Ja." Und wieder ist da
dieser kurzen Moment von Traurigkeit in deinen wunderbaren, dunklen Augen.
Wenn es hier ein
Mauseloch gäbe, würde ich sofort da hinein sinken. Ich spürte nie soviel
Selbstmitleid, wie in diesem Moment. Wer ist dieser Bursche? Er muss ein
glücklicher Mann sein. Und ich bin eifersüchtig wie verrückt. Ich muss
gestehen, ich bin selbstsüchtig. Ich weiß, dass ich mich für dich freuen
sollte. Du bist sicher - das ist alles, was zählt. Aber das ist leichter
gedacht als akzeptiert. Immerhin muss ich meine Hoffnungen begraben. Nicht,
dass es je viele Chancen auf Erfüllung gegeben hätte.
Schließlich finde ich
wieder zu einer gewissen Gelassenheit wieder. "Das ist großartig, Spock.
Dann ist ja alles in Ordnung."
Ich weiß nicht, woher
ich die Kraft nehme, so normal zu klingen. Mir ist nach Weinen zumute. Warum
er, warum nicht ich? Verdammt!
Du schüttelst deinen
Kopf. "Nein."
"Warum nicht?"
Um ehrlich zu sein, ich fühle mich gerade, als würde mir jemand mein Herz herausreißen,
aber ich wünsche, dass für dich alles in Ordnung ist. Wir müssen nur sicher
stellen, dass dieser Bursche da ist, wenn du ihn brauchst. In diesem Sinne
hoffe ich, dass es jemand aus der Mannschaft ist. Auch wenn mich schon der
bloße Gedanke daran, dich immer mit jemand anderem zusammen sehen zu müssen,
wütend macht.
"Er weiß nichts von
meinem Wunsch, mich mit ihm zu binden. Und selbst wenn er es wissen würde,
würde er nicht zustimmen."
Ich kann kaum glauben,
was du gerade gesagt hast. Wer zur Hölle ist dieser Bursche? Wie kann jemand so
dumm sein, dich nicht zu wollen? Ich kann ihn nicht verstehen. Er sollte sich
doch freuen über dieses Geschenk deiner Zuneigung. Plötzlich verstehe ich.
Offensichtlich bin ich heute etwas langsam von Begriff..
Jim! Natürlich es muss
Jim sein. Er ist der einzige, den du nah an dich heran lässt, der einzige, den
du deinen Freund nennst. Aber verdammt, dann hast du wirklich den falschen
ausgewählt. Jim steht auf Frauen, durch und durch. Er würde sicher alles tun,
um dein Leben zu retten, aber das wäre wohl doch ein bisschen viel verlangt.
Und selbst wenn er sich opferte, euch wäre keine gute Partnerschaft beschieden.
Warum kannst du nicht einfach mich meinen? Ich wäre so glücklich und alles wäre
so einfach.
"Es ist Jim, nicht
wahr?", frage ich und fürchte, du wirst meine Verzweiflung aus meiner
Stimme heraus hören. Ich werde Jim dazu
bringen, dir zu helfen - und wenn es das letzte ist, das ich in meinem Leben
tue. Ich werde nicht zu lassen, dass du stirbst, weil dieser Idiot sich Sorgen
um seinen Ruf macht - oder sein Hinterteil.
Aber du schüttelst
erneut deinen Kopf. "Nein Doktor. Jim ist mein Freund, aber ich wünsche
nicht, mich mit ihn zu verbinden. Und ich weiß auch, dass er nie irgendein
Interesse an solch einer Beziehung hätte."
"Wer ist es
dann?" Ich würde diesen Burschen zu dir schleppen, höchstpersönlich, auch
wenn mein Herz blutet. Aber niemand darf es wagen, dich abzuweisen. Ich werde
nicht zulassen, dass du stirbst - nicht, wenn ich es verhindern kann. Und ich
werde es verhindern, glaube mir. Zur Not mache ich es zum medizinischen Befehl.
Mir wird schon etwas einfallen.
Die Zeit scheint
plötzlich stillzustehen, während du in meine Augen schaust. Ich fühle mich, als
wenn du geradewegs in meine Seele schauen würdest. Ich kann mich nicht bewegen
oder irgendetwas sagen. Plötzlich beginnst du wieder zu sprechen, nur ein Wort
und so leise, dass ich es kaum verstehen kann. "Sie."
Ich traue meinen Ohren
nicht. Ich kann es nicht. Ich muss träumen. Du kannst das doch nicht wirklich
gesagt haben. Nicht nach all meinen verzweifelten Träumen, die so
unrealisierbar erschienen.
"Mich?" Mehr
bringe ich nicht heraus. Gott, wie sehr habe ich mir gewünscht, dies von dir zu
hören Und jetzt bin ich nur sprachlos. Meine Welt scheint sich zu drehen. Ist
dies Realität? Träume ich? Ich bin mir nicht sicher.
Du stehst auf.
"Verzeihen Sie mir, Leonard." Deine Stimme klingt sanfter, als ich
sie je zuvor gehört habe. Und mein Herz macht einen Freudensprung, weil du mich
beim Vornamen nennst - etwas, dass fast nie geschieht "Ich wünschte nicht,
Sie zu verwirren. Seien Sie versichert, dass ich Ihnen nie zu Nahe treten
werde. Ich weiß, dass Sie meine Bedürfnisse nicht erfüllen können und
akzeptiere dies. Sie hatten Recht, nach Vulkan zu gehen ist der einzig logische
Weg für mich. Die Priester in Gol werden mir helfen, alle unerwünschten Gefühle
zu eliminieren. Ich werde alle notwendigen Vorkehrungen so bald wie möglich
treffen. Leben Sie wohl, Leonard.
Du drehst dich herum und
gehst Richtung Tür. Ich weiß, dass ich etwas sagen, dich aufhalten muss, Wenn
ich zu lasse, dass du jetzt gehst, wird es keine zweite Chance für mich geben.
Du wirst das Schiff verlassen - und mich. Für immer. Es gibt so viele Dinge,
die ich dir sagen möchte. Dass ich mich vom ersten Augenblick an in dich
verliebt habe. Dass meine Ehe mit Jocelyn, die dich sicherlich zu dem Schluss geführt hat, dass ich mich
nicht für Männer interessiere, nur ein Versuch der Selbsttäuschung war, weil
ich damals mit der Wahrheit nicht leben konnte. Dass ich nichts lieber täte,
als mich auf der Stelle mit dir zu binden. Aber ich finde nicht die richtigen
Wörter, finde nicht mal irgendein Wort.
Ich bin verzweifelt, als
ich schließlich ein heiseres "Spock" herausbringe - eine verzweifelte
Bitte. Ich fürchte, du hast mich nicht gehört. Aber glücklicherweise hast du
scharfe Ohren.
Zögernd bleibst du
stehen und drehst dich schließlich wieder zu mir herum. Das einzige, was ich tun
kann, ist meine Hand dir entgegenzustrecken - in einer flehenden Geste. Ich
hoffe, dass du verstehst, was ich damit sagen will.
Wieder blicken deine
Augen fest in meine und langsam, ganz langsam kommst du zu mir zurück.
Ende.