Verliebt, verlobt, wir werden heiraten
T’Len
2010
Fandom: SK Kölsch
Kategorie: NC-17
Hinweise: Fortsetzung zu Verliebt, verlobt und fast verheiratet
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Jupp gewinnt eine Erkenntnis
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
Er lehnte im Türrahmen und
beobachtete den nackten Mann, der auf seinem Bett saß, den Kopf an die Wand
gelegt, die Beine ausgestreckt, die Augen geschlossen, den Mund leicht
geöffnet. Er beobachtete Hände, die sanft über den nackten Körper strichen, als
wollten sie jeden Millimeter erkunden. Für einen Augenblick stand er nur da und
sog den Anblick in sich auf. Dann stieß er sich von der Tür ab und trat zum
Bett. Der andere öffnete die Augen und sah ihn überrascht an, als sich das Bett
unter seinem Gewicht senkte. Er erstickte die aufkommende Frage, indem er den
Finger auf die leicht geschwollenen Lippen legte. Er glitt zwischen die
ausgestreckten Beine des Anderen, presste seine eigene Erektion gegen dessen.
Er küsste ihn, ließ seinen Mund dann zum Ohr gleiten. „Ich will dich, Klaus“,
flüsterte er. Die Hand, die das Kondompäckchen vom Nachttisch nahm, war Antwort
genug.
///
Schwer atmend saß Jupp in
seinem Bett und versuchte den Traum abzuschütteln.
„Jupp, was ist los?“, fragte
Klaus verschlafen neben ihm.
„Nichts“, erwiderte Jupp.
„Ich... ich habe nur geträumt.“
„Willst du darüber reden“,
bot Taube an.
Jupp ließ sich wieder ins
Kissen sinken. Er schwieg. Wie sollte er Klaus sagen, dass er von ihm geträumt
hatte. Nicht zum ersten Mal und nicht erst, seit sie zwangsweise ein Bett
teilten, aber so intensiv, so eindeutig war es noch nie gewesen. Als er
schließlich „Ich habe von dir geträumt... von uns... beim Sex“, flüsterte, war
er sich fast sicher, Klaus sei schon wieder eingeschlafen und hätte ihn nicht gehört.
„Keine Bange, ich bin
sicher, es gibt eine ganz harmlose Erklärung dafür, du bist nicht plötzlich
schwul geworden, nur weil du neben mir schläfst“, erwiderte Klaus.
Jupp wunderte sich, warum
das nicht die Antwort war, die er irgendwie erwartet… erhofft? hatte. Und warum
war da dieser Stich im Herzen?
///
„Oh hoppla, ich hatte Sie
noch gar nicht erwartet.“ Jupp glaubte Bettina Meier kein Wort, von ihrer
gespielten Überraschung, als er mit ihr zusammenstieß. Er war gerade zur
Wohnungstür herein gekommen, während sie aus dem Bad trat – natürlich nackt.
„Wir haben Handtücher“,
sagte er spitz.
Sie ignorierte die Bemerkung
und lächelte ihn honigsüß an. „Aber mein Anblick wird dich doch nicht etwa
stören“, säuselte sie. „Wo Frauen dich doch jetzt kalt lassen. Oder, bist du
vielleicht doch noch ein ganzer Kerl?“
Sie zog an Jupps
Jackenärmel, während sie so eng wie möglich an ihm vorbei ging. „Soll ich dich
nicht doch, vom Gegenteil überzeugen?“ Ihre Hüften schwenkten einladend, als
sie die Tür zu ihrem zeitweiligen Zimmer öffnete.
„Ich bin immer ein ganzer
Kerl“, erwiderte Jupp.
///
Klaus hatte noch einige
Einkäufe erledigt, deshalb betrat er eine halbe Stunde später als Jupp die
Wohnung. Er wunderte sich zunächst, warum Jupp nirgends zu sehen war, bis er
Stöhnen aus dem Zimmer hörte, dass normalerweise er bewohnte.
Klaus hätte nicht zu sagen
vermocht, was ihn veranlasste, die Tür zu öffnen, denn er wusste eigentlich
genau, dass das nur eines bedeuten konnte und was er somit hinter der Tür sehen
würde. Offensichtlich hatte er doch einen Hang zum Masochismus. Für einen
Augenblick starrte er auf Jupp und Bettina. „Verdammt Jupp, kannst du nicht
einmal nicht an dich denken?“, die Worte waren aus seinem Mund, ihm klar werden
konnte, dass er kein Recht hatte, sie auszusprechen. Dann knallte er die Tür
zu.
„Klaus!“ Jupp hatte von
Bettina in dem Moment, als er Klaus’ Stimme hörte, abgelassen.
„Lass ihn“, sagte Bettina.
„Er ist doch sowieso nichts für dich.“ Sie wollte ihn wieder über sich ziehen.
Doch Jupp war schon aus dem
Bett.
///
Er hatte gehofft, Klaus
würde im Rättematäng sein, doch dort hatte ihn niemand gesehen. Wütend auf
Bettina, aber vor allem auf sich selbst, dass er sich von ihr hatte provozieren
lassen und ihr unbedingt seine Männlichkeit beweisen musste. Dabei war es keine
einzige Sekunde gut gewesen hatte sich einfach falsch angefühlt. Er dachte
wieder an seinen Traum der letzten Nacht und kam sich vor, als hätte er Klaus
betrogen.
Er fand Taube schließlich
zwei Stunden später am Ufer des Rheins. Irgendwie schien es sie beide immer
dorthin zu verschlagen, wenn einer von ihnen Probleme hatte und Zeit zum
Nachdenken brauchte. „Es tut mir Leid“, sagte er, als er an seine Seite trat.
„Nein Jupp, ich muss mich
entschuldigen“, erwiderte Klaus sofort. „Ich habe kein Recht, dir Vorwürfe zu
machen oder die gar vorzuschreiben, wie du dein Privatleben gestaltest. Das
ganze Theater war eine Scheißidee, ich werde ihr die Wahrheit sagen und es
sofort beenden.“
„Und ihr die Genugtuung
geben“, sagte Jupp.
„Die hat sie doch schon“,
erwiderte Klaus bitter.
„Sie hat mich angemacht,
nicht ich sie. Und als du aufgetaucht bist, war noch gar nichts passiert.
Wirklich nicht. Ich hatte nicht mal einen Steifen.“
„Du musst dich nicht vor mir
rechtfertigen, Jupp“, betonte Klaus und wandte seinen Blick wieder ab.
„Klaus“, Jupp griff nach seinem Arm und drehte ihn wieder zu sich.
„Der Traum letzte Nacht…“
„Ich habe dir doch gesagt…“
„Lass mich bitte ausreden“,
unterbrach Jupp Taubes Einwurf. „Es war nicht das erste Mal, dass ich von dir
geträumt habe. Auch ohne deinen Psychologiekram weiß selbst ich, dass mein
Unterbewusstsein mir was sagen will. Und ich hatte auf der Suche nach dir genug
Zeit, darüber nachzudenken, mir klar zu werden, was uns alles verbindet, was du
mir bedeutest.“ Er holte tief Luft. „Klaus, ich will dich und niemand sonst.“
Es war einfacher als gedacht, die Worte auszusprechen.
„Du meinst…?“, Klaus wusste
nicht, was er erwidern sollte, zu unerwartet, zu überraschend kamen die Worte.
Worte, die je zu hören er heimlich erhofft aber nie auch nur zu träumen gewagt
hatte.
Jupp sah ihn bittend an.
„Ich meine es ernst“, versicherte er. „Ich will mit dir zusammen sein, als
Paar, als Partner, in jedem Sinne.“
///
Von Bettina Meier war nichts
zu sehen, als sie die Wohnung betraten. Flo würde die Nacht bei einem Freund
verbringen. Er zog es vor, ihrem ungebetenen Besuch aus dem Weg zu gehen. Wie
von selbst fanden sie den Weg ins Schlafzimmer.
„Ich hätte da eine Bitte“,
sagte Jupp, als er die Tür schloss.
Jupp lehnte im Türrahmen und
beobachtete Klaus, der auf seinem Bett saß, den Kopf an die Wand gelegt, die
Beine ausgestreckt, die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet. Er
beobachtete Hände, die sanft über den nackten Körper strichen, als wollten sie
jeden Millimeter erkunden. Für einen Augenblick stand er nur da und sog den
Anblick in sich auf. Dann stieß er sich von der Tür ab und trat zum Bett. Klaus
öffnete die Augen und sah ihn an, als sich das Bett unter seinem Gewicht
senkte. Er legte den Finger auf die leicht geschwollenen Lippen, dann glitt er
zwischen die ausgestreckten Beine, presste seine eigene Erektion gegen Taubes.
Er küsste ihn, ließ seinen Mund dann zum Ohr gleiten. „Ich will dich, Klaus“,
flüsterte er. Die Hand, die das Kondompäckchen, welche sie vorher dort
deponiert hatten, vom Nachttisch nahm, war Antwort genug.
///
Sie wusste, es gehörte sich
nicht, doch sie musste ihrer Neugier einfach nachgeben. Vorsichtig drückte sie
die Klinke herunter und spähte ins Schlafzimmer. Die eng ineinander
verschlungenen Männer bemerkten sie nicht, doch sie wusste, gegen das, was sie
da sah, hatte sie keine Chance.
///
Jupp saß auf Klaus’
Schreibtischkante und beugte sich für einen Kuss zu ihm herunter. „Sie können
das Theater beenden, meine Herren“, sagte Haupt, der in diesem Moment ins
Zimmer trat. „Frau Meier ist abgereist. Sie musste dringend nach Wiesbaden
zurück.“
„Wissen wir“, erwiderte
Jupp. Sie hatten am morgen das Zimmer leer und einen Zettel auf dem Küchentisch
gefunden. Offensichtlich war Bettina noch in der Nacht abgereist.
„Was haben Sie sich
eigentlich gedacht, unsere Abteilung mit so einer dreisten Lüge bloß zu
stellen?“, ereiferte sich Haupt nun. Seine Stimme wurde immer lauter.
„Ich weiß nicht, wovon sie
reden, Chef“, sagte Jupp. Mittlerweile hatten sich auch Achim und Gino zu ihnen
gesellt. „Hier hat keiner gelogen.“
„Sie wollen also allen
Ernstes behaupten, Sie und Herr Taube seien ein Paar?“
„Ja“, sagten beide wie es
einem Mund. „Wir beabsichtigen demnächst zu heiraten“, ergänzte Klaus.
„Ich bin wirklich von Ihnen
enttäuscht. Aber bitte, wenn Sie die Scharade weiter spielen wollen,
meinetwegen“ Haupt schüttelte den Kopf und ging hinaus.
„Ihr seid unmöglich“, meinte
auch Achim. „Total unmöglich“, ergänzte Gino, bevor sie ihrem Chef folgten.
„Lass sie“, sagte Klaus, als
Jupp anhob, um ihnen etwas hinterher zu rufen.
„Du hast Recht“, grinste
Jupp. „Hauptsache wir wissen es besser.“ Dann küsste er Klaus.