Verliebt, verlobt, geschieden
T’Len
2006
Fandom: SK Kölsch
Kategorie:
G, Humor
Feedback:
tlen11@freenet.de
Summe: Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen, das gilt auch für Klaus Taube und plötzlich findet sich Jupp als sein Verlobter wieder.
Disclaimer: Die
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bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der
Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen
Dank an Lady Charena fürs Beta.
„Hallo, Klausi!“ Taube
zuckte zusammen, als er die schrille Stimme hinter sich hörte. „Warte, Schatz,
ich komme mit“, rief er Jupp zu. Eigentlich hatten sie sich gerade vor dem
Präsidium verabschiedet. Er selbst wollte noch einige Einkäufe erledigen,
während Jupp seinen Sohn vom Fußball abholen musste.
„Was ist?“ Überrascht drehte
sich Jupp Schatz um.
Da stand Klaus Taube auch schon an seiner Seite.
„Ich freu mich ja so, dich
wiederzusehen. Vielleicht können wir wieder mal miteinander ausgehen“, sagte
die schrille Stimme, die zu einer ein bisschen zu sehr geschminkt und zu grell
angezogen wirkenden Blondine gehörte, welche sie jetzt fast erreicht hatte.
„Spiel bitte mit, ich
erkläre es dir später“, flüsterte Klaus Jupp zu. Dann küsste er ihn. Mitten auf
den Mund. Hinter ihnen war lautes Luftschnappen zu hören, als die Blondine bei
ihnen angekommen war.
„Klaus“, piepste sie entsetzt.
„Oh hallo, Bettina“, sagte
Taube und drehte sich zu ihr um. Dabei einen Arm besitzergreifend um Jupp
legend. „Darf ich dir meinen Verlobten vorstellen. Jupp Schatz. Jupp, das ist
Bettina Meier, eine ehemalige Kollegin vom BKA.“
Jupp streckte seine Hand
aus, doch sie wurde ignoriert.
„Ich hab’s eilig“, erwiderte
Bettina Meier spitz und eilte auf die Tür das Präsidiums zu.
„Sag mal, spinnst du? Mich
hier einfach abzuknutschen. Was soll das ganze Theater. Und ich dein Verlobter?
Also echt!“, empörte sich Jupp, der - nachdem ihm zunächst wegen des Kusses
glatt die Sprache weggeblieben war - jetzt seine Stimme wiederfand.
„Tut mir leid“, erwiderte
Taube und nahm seinen Arm weg. „Aber sonst wäre ich sie nie wieder los
geworden.“
„Wer ist das?“, fragte Jupp.
„Ich habe früher mit ihr
beim BKA zusammen gearbeitet. Glücklicherweise wurde sie dann in eine andere
Abteilung versetzt. Vorher war sie die ganze Zeit hinter mir her. Und danach
hat sie es auch noch ein paar Mal versucht.“
Jupp schüttelte den Kopf.
„Was ist das nur mit euch Schwulen, dass ihr die Frauen wie ein Magnet anzieht,
während unsereiner sich einen Wolf baggern muss, um eine abzukriegen?“
„Wir verstehen sie halt
besser“, erwiderte Taube.
„Warum hast du ihr nicht einfach
gesagt, dass du schwul bist. Warum diese Show hier?“, wollte Schatz wissen.
„Habe ich doch“, erklärte
Taube. „Schon vor Jahren. Das hat sie nur noch mehr angestachelt. Sie meinte,
ich bräuchte nur die richtige Frau, dann käme ich schon wieder auf den rechten
Weg. Und sie sei diese Frau.“
Jupp grinste. Zugegeben
ähnliche Gedanken hatte er auch schon gehabt. Aber mittlerweile akzeptierte er,
dass Klaus sich halt nichts aus Frauen machte. Er persönlich verstand es zwar
nicht, aber gut, sollte Taube glücklich werden wie er wollte. Jedem Tierchen
sein Plaisierchen, nicht wahr?
„Ich dachte, wenn sie mich,
naja, mit einem Mann zusammen sieht, gibt sie es endlich auf“, erklärte Klaus.
„Und was, wenn sie das jetzt
im Präsidium rumerzählt?“ Jupp deutete auf die Tür. „Wer weiß, was die hier
will?“
“Wem denn?“, fragte Klaus zurück. „Sie kennt hier doch keinen. Außerdem war sie
zuletzt bei der Drogenfandung. Sie kommt bestimmt nicht mit der Mordkommission
in Kontakt. Wahrscheinlich muss sie nur eine Aussage machen oder jemanden
identifizieren und dann ist sie wieder auf dem Weg nach Wiesbaden.“
„Dein Wort in Gottes
Gehörgang“, murmelte Jupp. Irgendwie hatte er plötzlich ein mulmiges Gefühl.
///
„Was machst du denn hier?“, entsetzt
starrte Klaus später am Abend auf Bettina Meier, die an einem Tisch im
„Rättematäng“ saß. Verfolgte sie ihm schon wieder, immer noch, trotz der
kleinen Einlage mit Jupp?
“Die Kneipe wurde mir empfohlen“, erklärte seine Ex-Kollegin knapp. „Und du?“
„Sie gehörte Jupps toter
Exfrau“, erklärte Taube. „Wir wohnen zusammen oben drüber.“ Bei der Erwähnung
einer Exfrau im Leben von Klaus angeblichem Partner leuchtete es in Bettinas
Augen auf. „Also geht das zwischen euch noch gar nicht lange?“, fragte sie,
beugte sich vor, was ihren üppigen Ausschnitt besser zur Geltung brachte.
„Weißt du, ich habe mich ja nur um den Auftrag in Köln bemüht, um dich endlich
mal wiederzusehen. Du hast dich ja nicht mal verabschiedet, als du Wiesbaden
verlassen hast.“
Taube wandte gequält den
Blick ab. In dem Moment betrat Jupp den Raum. Klaus warf ihm einen
flehentlichen Blick zu und so gab er sich einen Ruck, trat an Taubes Seite und
legte den Arm um dessen Schulter. Wie oft hatte Klaus ihm schon aus der Patsche
geholfen, da musste er sich wohl mal revanchieren.
„Schön, dass Sie uns mal
besuchen“, sagte er zu Bettina gewandt und dann zu Klaus. „Flo fragt, ob du ihm
bei Mathe helfen kannst.“
„Flo?“, wunderte sich
Bettina.
„Mein... unser Sohn“,
erklärte Jupp und küsste Klaus kurz auf die Wange. Der lächelte ihn dankbar an.
„Nette, kleine Familie hast
du da“, bemerkte Bettina spitz.
In dem Moment ging die Tür
auf und herein kamen Gino, Jenny, Achim und auch ihr Boss Heinrich Haupt.
„Schön, Sie haben den Weg
also gefunden“, freute sich Haupt. „Haben Sie den Kollegen schon erzählt, warum
Sie hier sind?“
„Was?“, fragte Jupp, der
hastig den Arm von Taubes Schulter genommen hatte.
„Frau Meier kommt aus
Wiesbaden vom BKA. Sie soll uns in den nächsten zwei Wochen in neue Computerprogramme
zur Verbrechensanalyse einführen“, erklärte Haupt. „Wie ich hörte, kennen Sie
sich ja bereits.“ Er nickte in Richtung Taube.
„Von früher“, erwiderte
Klaus knapp.
„Und übrigens, alles Gute
zur Verlobung“, ergänzte Haupt. „Wie ich hörte, kann man gratulieren:“
Jenny, Gino und Achim
starrten sie entgeistert an.
„Ach ne, wusste ich es nicht
immer“, sagte schließlich Pohl. „Ihr zwei Süßen seid einfach für einander
bestimmt.“
Jenny kicherte albern.
„Wann soll denn die Hochzeit
steigen?“, fragte Gino grinsend.
„Und wer trägt das Kleid?“,
ergänzte Jenny. „Ich finde ja, Jupp stünde Weiß besser.“
Jupp warf Klaus einen bösen
Blick zu. „Das wirst du mir büßen“, flüsterte er.
Taube überlegte derweil
fieberhaft, ob er sich nicht für die nächsten zwei Wochen krank melden konnte.
Ende
Fortsetzung in: Verliebt, verlobt und noch
immer nicht geschieden