Antwort zur Challenge:
1. Eigentlich wollte sich ja jemand nur einen bösen Scherz erlauben, als er/sie
das Gerücht streute Kirk und/oder Spock seien schwul (oder ein Paar) Wie reagieren sie darauf? Oder ist
am Gerücht gar mehr dran als gedacht?
Titel: Der Verführer
Autor: Liliane Romano
Beta: T'Sihek
Feedback: Ja! hier oder an liliane_romano@yahoo.de
Pairing: K/m, S/m, K/S
Zeit: Akademie und ST TOS
Alter: NC17 Erotik
Zusammenfassung: Liebe und Lust an der Starfleetakademie.
Disclaimer: Das Star Trek Universum gehört mir nicht und ich verdiene damit kein Geld. Ich spiele nur ein wenig mit
den sexy Jungs und den netten Mädels die dort wohnen und will keine Rechte
verletzen.
***Der Verführer***
Admiral Dorosdink nickte den beiden jungen Leuten in seinem Büro anerkennend
zu.
"Ich bin von Ihnen beiden sehr beeindruckt. Sie sind die besten Neuzugänge
unter den angehenden Wissenschaftlern auf der Sternenflottenakademie. Darauf
können Sie stolz sein.Kadett Folking, Kadett Spock, das wäre alles und jetzt
treten Sie bitte weg und genießen Sie das Wochende", sagte er lächelnd.
Angelina Folking und Spock drehten sich um und wollten das Büro verlassen. Da
hielt Dorosdink sie noch einmal auf.
"Angelina, Sie geben in der Wohnung Ihres Bruders eine Party zu Ihrem 20.
Geburtstag, ist das richtig?"
"Ja, Sir. Heute Abend...bis morgen irgendwann, wenn alle wieder wach und
nüchtern sind", antwortete sie verlegen grinsend.
"Haben Sie Spock eingeladen?"
"Ja, Sir, aber er hat die Einladung nicht angenommen..." Sie streifte
den Vulkanier mit einem bedauernden Blick.
Admiral Dorosdink trat zu Spock.
"Spock, Sie leben unter Menschen und werden in der Zukunft mit Menschen
auf einem Raumschiff dienen. Sie sollten soziale Kontakte pflegen und sich
nicht abkapseln, nur weil unserer Spezies Ihnen unlogisch erscheint. Bitte
gehen Sie zu Angelinas Party."
Der Vulkanier nickte zögernd.
*
Am Abend verließ Spock erleichtert die Meditationsnische. Jene störenden sexuellen
Gefühle, die er in den letzten Tagen erlebt hatte, schienen vorbei zu sein. Der
Hausarzt hatte ihn, bevor er Vulkan in Richtung Akademie verlassen hatte, vor
solchen Entwicklungsschüben gewarnt.
"Ihr menschliches Blut ist die Ursache dafür. Für reinrassige Vulkanier
sind diese Schübe kaum spürbar, doch Sie werden sie mit 92, 7754 prozentiger
Wahrscheinlichkeit viel stärker erleben. Seien Sie darauf vorbereitet. Die
Schübe werden bis zu 103 Tagen anhalten."
Durch Konzentration war es Spock gelungen, seine Emotionen unter Kontrolle zu
halten. Solange, bis der Tag beendet war und er im Bett lag. Dann musste er
wegen der großen Anstrengung die Kontrolle lockern und ließ den "sexuellen
Schüben" Freiraum. Sie machten ihm Angst und doch genoss er die Lust, die
in ihm emporstieg. Zögernd berührte er unter der Bettdecke seine Erektion und
strich zart mit den Fingerspitzen über den steinharten Schaft. Menschen hätten
eine solche Berührung bis zum Höhepunkt zu Ende geführt, doch Spock nicht, denn
er wünschte sich nichts sehnlicher, als ein vollwertiger Vulkanier zu sein.
Diese Spezies tat so etwas nicht, denn dank ihren mentalen Fähigkeiten hielt
sie Lustgefühle unter Kontrolle.
Obwohl es Spock schmerzte, nahm er jeden Abend rechtzeitig die Finger von
seinem Glied. Wenn er spürte, dass er dem Höhepunkt nahe war, brachte er seinen
Körper mit einigen Meditationsformeln wieder unter Kontrolle und schlief
schließlich erschöpft ein.
Zufrieden und vor allem erleichtert registrierte Spock, dass es mit diesen
Anfällen von Lust inzwischen vorbei war. Es gab fast keinen Grund, nicht zur
Party zu gehen.
Außer Angelina.
Die schwarzhaarige Schönheit umgarnte ihn seit Wochen, berührte ihn gegen
seinen Willen und er hatte noch mehr Mühe, die Kontrolle zu behalten. Abends im
Bett sah er sie manchmal vor seinem geistigen Auge, wenn er...nun, das war zum
Glück vorbei.
Spock hatte sich gerade für die Party umgezogen, als Angelina an seine Tür
klopfte. Er ließ sie herein und während sie sinnloses Zeug redete, begann sie
wieder mit ihren Berührungen. Scheinbar zufällig streiften ihre Brüste seinen
Rücken, lag ihr Mund an seinem Ohr, um ihm etwas zuzuflüstern, nahm sie seine
Hände in die ihren...er kannte das Programm. Doch jetzt machte es ihn nicht
mehr nervös. Er drückte sie energisch weg.
"Lass das bitte, es ist mir unangenehm, wenn du mich berührst."
Ihr roter Schmollmund verzog sich beleidigt. Tödlich beleidigt. "Ich bin
dir unangenehm...?!"
"Deine Berührungen, nicht du selbst. Berühre mich nicht und dann ist alles
in Ordnung."
"Verstehe...", sagte sie gefährlich ruhig und ballte die Fäuste.
"Gut."
Angelina holte tief Luft.
"Bist du fertig? Dann komm."
Spock folgte ihr zur Party.
***
Es war laut und der Alkohol floss reichlich. Spock zog sich in eine Ecke zurück
und hoffte auf das baldige Ende der Party.
Angelina wusste, dass die blonde Jennifer, mit der sie sich gerade unterhielt,
auch mehr als ein Auge auf den Vulkanier geworfen hatte. Bei dem Gedanken, dass
diese Spocks Interesse wecken könnte, wurde sie eifersüchtig. 'Das werde ich
verhindern', dachte sie.
"Was schaust du dich immer nach dem Vulkanier um? Er steht nicht auf Frauen."
"Spock bevorzugt Männer? Bist du sicher?"
Angelina nickte Jennifer eifrig zu. "Er hat das angedeutet."
"Angedeutet?" fragte Jennifer.
"Er sagte mir, er mag es nicht, wenn Frauen ihn berühren."
Luis, der hinzu gekommen war, grinste.
"Vielleicht...das wäre nicht schlecht...er ist so verdammt heiß, fast wie
Jim Kirk..."
"Du Möchtegern - Verführer! Bis jetzt hast du noch nicht mal das süße kleine
Genie Jim im Bett und denkst schon wieder an den nächsten..." Angelina
lachte.
"Jim ist so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er seine Umgebung nicht
beachtet. Ich habe noch nicht mal herausgefunden, ob er auf Männer oder auf
Frauen steht. Aber ich habe ihn eingeladen und noch heute werde ich es
erfahren. Wenn er mit Männern was anfangen kann, habe ich ihn noch diese Nacht
im Bett..."
Luis grinste. Er liebte es, sich als den großen Verführer darzustellen. Er
kokettierte mit seinem Image und genoss es, solange er noch konnte. In wenigen
Wochen würde er die Akademie verlassen und auf einem Raumschiff hätte er nicht
mehr soviel Zeit für Verführungen.
***
Obwohl er die laute Stimmung auf der Party einerseits unangenehm fand, war
Spock andererseits fasziniert von den Menschen auf Angelinas Geburtstagsparty.
Besonders von einem. Jim Kirk. Ein Kommandokadett im ersten Lehrjahr, grad 16
Jahre jung geworden, der jüngste aller Kadetten auf der Akademie. Seit Stunden
musterte er ihn heimlich und konnte sich nicht von den haselnussbrauen Augen losreißen.
Er hatte ihn schon vorher gesehen und manchmal sah er auch dessen Bild vor
Augen, wenn ihn nachts die Erregung überkam...Doch Jims Augen hatten ihn nur
einmal neugierig gestreift, mit einem Blick, der nicht anders war als die
Blicke der Anderen, wenn sie überrascht waren über einen Vulkanier an der
Akademie.
Erschrocken bemerkte Spock seine wachsende Erregung. Es war ein Irrtum gewesen,
zu glauben, die sexuellen Schübe seien vorbei!
"Du magst es nicht, von Frauen berührt zu werden? Angelina hat das vorhin
gesagt", fragte Luis neugierig. Unbemerkt hatte er sich Spock genähert.
"Sie ist aufdringlich", antwortete der Vulkanier und erntete ein eifriges
Nicken.
"Sie will dich als Jagd - Trophäe, aber du hast ja kein Interesse an Beziehungen
mit Frauen, sagte sie."
"Ja, das stimmt", bestätigte Spock, wusste aber nicht, dass er die Worte
von Luis nicht ganz verstand.
"Das klingt...interessant", sagte Luis und musterte ihn. Einen Moment
zu lange blieb sein Blick an Spock Unterleib und er fragte sich, ob die
deutlich sichtbare Wölbung eine Erektion war oder ein besonders großes Glied im
Ruhezustand.
"Ich bin nicht interessiert an einer Beziehung."
Spock war Luis' Musterung nicht entgangen und überrascht stellte er fest, dass
ihm der Mann im Gegensatz zu Angelina nicht unangenehm war. Er nahm das
fasziniert zur Kenntnis und verstand von einem Moment zum anderen auch, warum
er Jim Kirk so intensiv beobachtete. Der Junge hatte ihn verzaubert, zumindest
jetzt, wo er seinen Körper nicht unter Kontrolle hatte. Bevorzugte er
vielleicht das männliche Geschlecht? Es schien so.
"Überhaupt nicht? Oder nur nicht an einer Beziehung mit Angelina?"
"Nicht mit ihr."
"Sie macht dich nicht an?"
"Korrekt. Das sagte ich doch schon."
"Und was ist mit einem Mann, zum Beispiel mit...Jim Kirk? Er ist ein süßer
Typ."
Spock zuckte zusammen. Jim...ja, er interessierte ihn und in Spock wurden die
unklaren Gefühle in Bezug auf den "süßen Typen" immer konkreter. Er
schloss die Augen und nickte.
"Kann sein, ich habe...noch nicht...ich bin...als Vulkanier..."
Was redete er da nur?! Wieso beantwortete er Fragen nach seiner Privatsphäre?!
Er rief sich zur Ordnung. Die Erregung wuchs und er hätte sich am liebsten
verkrochen.
Luis triumphierte innerlich und überlegte sich die nächsten Schritte. Er freute
sich darauf, sowohl Jim als auch Spock ins Bett zu kriegen.
"Ich bevorzuge auch Männer", sagte er leise und rückte dichter an Spock
heran.
Spock rührte sich nicht, als Luis seine immer mehr wachsende Erektion wie
zufällig mit der Hand berührte.
"Soso..Jim Kirk...hat er DAS HIER verursacht?" fragte er und intensivierte
seine Berührung.
Spock riss sich los.
"Ich...brauche...brauche frische...frische Luft...", brachte er stammelnd
hervor und hastete davon.
Fasziniert sah Luis ihm nach.
*
Die Party war zu Ende und die jungen Leute übernachteten in den zwei kleinen
Zimmern der Wohnung. In dem kleineren Zimmer waren sie zu viert. Jennifer
und Brad lagen halb aufeinander auf dem Boden und schliefen ihren Rausch aus.
So schnell würden sie nicht wieder erwachen, Spock lag unten in einem
Doppelstockbett und schien auch zu schlafen, Jim lag oben und wälzte sich
unruhig hin und her.Leise erklomm Luis die Leiter zu Jims Bett und sah in zwei erschrockene
Augen.
"Warum bist du hier?" fragte Jim nervös.
"Das werde ich dir zeigen."
Er glitt auf den Menschen und küsste ihn. Und wie! Luis konnte so gut küssen!
Nach wenigen Sekunden schon dachte Jim nicht mehr daran, den anderen Mann
wegzuschubsen. Er legte die Arme um seinen Hals erwiderte die Berührungen. Er
hatte zwar schon mit einigen Mädchen geschlafen, doch noch nie mit einem Mann.
Er hatte davon geträumt, manchmal...Luis löste sich von Jims Lippen und glitt
nach unten. Er drückte Jims Beine auseinander, zog ihm die Shorts nach unten
und verwöhnte ihn mit der Zunge.
"Genieße es einfach, Kleiner."
Jim tat das nur zu gern und kurz darauf kam er in Luis' Mund.
*
Im unteren Bett lag Spock wie erstarrrt und bemühte sich erfolglos, das
Geschehen über ihm zu ignorieren.Er hörte Luis' leise Worte und Jims nicht ganz
so leises Stöhnen. Sein Glied war schon wieder steinhart. Vor seinem inneren
Auge sah er, wie Jim sich vor Lust wand und sah sich plötzlich in seiner Rolle,
wurde von Luis verwöhnt.
Dann hört er, wie Kirk von Luis auf den Bauch gedreht wurde und jetzt sah er
Jims muskulösen nackten Körper vor sich und wünschte sich, ihn an Luis' Stelle
zu streicheln.
"Ich werde dir nicht weh tun. Entspanne dich", vernahm er die Stimme des
Verführers.
Spock fühlte sich an Jims Stelle, fühlte das zärtliche Eindringen von Luis. Er
wünschte sich nichts mehr, als dies auch zu erleben. Als die beiden über ihm
den Höhepunkt erreicht hatten, erlangte Spock einen Teil seiner Kontrolle
wieder. Er nahm die Hand von seinem Glied und atmete schwer. Noch nie vorher
war er dem Höhepunkt so nah gewesen. Hätte er sein Glied nicht losgelassen,
wäre er gekommen...
Er hatte sich jetzt halbwegs unter Kontrolle, doch das Begehren war immer noch
so stark wie nie zuvor. Spock ertappte sich schamvoll bei dem Wunsch, dass Luis
auch zu ihm ins Bett kam. Oder Jim. Egal wer. Die beiden jungen Männer
wechselten sich vor seinem inneren Auge ab. Sie küssten ihn, streichelten ihn
mit ihren kühlen Händen, verwöhnten ihn. Er merkte, dass seine Finger schon
wieder sein Glied umschlossen und riss sie zurück.
*
Luis deckte Jim zu und dieser schlief sofort ein. Er stieg die Leiter wieder
herunter und merkte, dass Spock ihn anstarrte. Er überlegte nicht lange und
legte sich zu ihm.
"Das hat dir gefallen, nicht wahr?" flüsterte er.
Er ertastete unter der Decke Spocks Erektion und dann senkte er seinen Mund
darauf.
Spock war so erschrocken, dass er sich nicht wehrte. Luis' Mund steigerte die
Hitze zwischen seinen Beinen ins Unermessliche. Seine flinke Zunge vibrierte um
sein Glied und er krallte sich in das Laken. Als er sich dem Höhepunkt näherte,
wollte er ihn abblocken, doch es war zu...fast zu spät. Luis löste seinen Mund
von Spock und beobachtete fasziniert den erregten Vulkanier.
"Ich wusste, es würde dir gefallen..."
"Mach weiter...", flehte Spock ihn an und ergriff Luis' Kopf um ihn wieder
auf sein Glied zu drücken. Jetzt war ihm alles egal, er brauchte den Höhepunkt!
Jede Faser seines Körpers schrie danach.
Luis lachte leise und zog sich zurück.
"Dreh dich um...", bat er.
"Umdrehen?"
"Tu es einfach."
Spock tat es und lag dann auf dem Bauch. Seine Erektion rieb am Bett und fast
wäre er gekommen. Doch gerade rechtzeitig zog Luis ihn an der Hüfte hoch. Seine
Hände streichelten Spocks Po und suchten die Öffnung.Spock wusste, was jetzt
geschehen würde. Vor einigen Minuten hatte er mitgehört, was Luis mit Jim getan
hatte und diesem hatte es sehr gefallen.
'Morgen ist auch noch Zeit, zu einem vollwertigen Vulkanier zu werden...heute...nicht...es
ist viel zu....ahhhhhhhhhh...'Widerstandslos gab er sich hin, bis er unter
Luis' erfahrenen Stößen kam...und kam...und zum ersten Mal seine Lust auslebte.
***
Nach der Begegnung mit Luis gab Spock es auf, seine Emotionen kontrollieren zu
wollen. Die sexuellen Schübe waren sehr stark und er wollte keine Energie mehr
aufwenden, um sie zu kontrollieren. Er empfand das als absurd angesichts des
Genusses, den ihm das Ausleben seiner Lust gebracht hatte.
Auf der einen Seite stand die nur mühsam kontrollierbare Libido und auf der
anderen Seite stand Luis, der ihn begehrte. So wie auch er ihn begehrte.
Jim war vergessen und er sah ihn auch kaum noch.
Nach kurzem Nachdenken ging er auf die fortgesetzte Werbung von Luis ein und
sie begannen eine Beziehung. Spock bestand aber auf Diskretion, denn er wollte
seine vulkanische Maske nicht verlieren. Luis stimmte zu. Er hätte alles getan,
nur um den Vulkanier wieder in seinem Arm zu halten.
Wochenlang teilten sie das Bett und der Vulkanier lernte von dem Menschen
Dinge, die ihm bisher völlig fremd waren.
Er lernte, Lust ohne Scham zu genießen. Er lernte, wie er einen anderen Mann
verwöhnen konnte und setzte dieses Wissen um. Luis jubilierte.
Doch leider kam das Ende von Luis' Zeit auf der Akademie und sie mussten sich
trennen.
Es schmerzte sie beide. Doch was sollten sie tun?
Nach einer Weile endeten die sexuellen Entwicklungsschübe in Spock und so wurde
es leichter, den Menschen zu vergessen...
***
20 Jahre später auf der Enterprise.
Der Chemiker Luis Vandenbolk wurde von Captain Kirk persönlich begrüßt, als er
als neues Crewmitglied die Enterprise betrat.
"Lieutenant, willkommen an Bord."
"Danke, Captain."
Es blitzt in den blauen Augen des blonden Mannes. Seit damals hatten sie sich
nicht mehr gesehen und auch keinen Kontakt mehr gehabt. Jim hatte kurz nach
ihrer heißen Begegnung an einem Spezialprojekt teilgenommen und sie hatten sich
aus den Augen verloren.
Jim lächelte und lud Luis zu einem privaten Gespräch in seine Kabine ein. Dort sprachen sie über alte Zeiten und
klammerten DAS Thema lange sorgfältig aus. Doch später kam Luis doch darauf zu
sprechen. Aber anders als erwartet.
"Ist dein Wissenschaftsoffizier Spock noch zu haben?" fragte er direkt.
"Soweit ich weiß, ja. Warum...?"
"Ich würde unsere Beziehung von der Akademie gern wieder aufnehmen. Wir
hatten viel Spaß damals und Spock hatte einiges gelernt in meinen Armen."
Jim war irritiert. Er hatte mal ein Gerücht gehört, dass Spock und Luis
miteinander schliefen, aber er hatte es nicht geglaubt und bald darauf wieder
vergessen. Außerdem hatte er selbst keinen Kontakt gehabt zu Spock während der
Akademiezeit.
Er war heimlich in den Vulkanier verliebt und verbarg sein Begehren für den
unerreichbar scheinenden Mann tief in seinem Inneren. Er wollte ihre
Freundschaft nicht zerstören.
"Du hattest nie etwas mit Spock. Er ist unnahbar und hat alle Verehrerinnen
und Verehrer bisher immer stotternd abgewiesen. Er ist fast unerfahren in
solchen Dingen. Wirklich, Luis, du solltest mit über 40 Jahren die
Aufschneiderei beenden."
Jetzt war es an Luis irritiert zu sein. "Du glaubst, ich lüge?"
"Ich glaube, dass du wie so viele andere nur von ihm träumst."
Luis schüttelte den Kopf.
"Nun, was immer du glaubst, ich werde sehr bald zu ihm gehen und mal sehen,
was er von meiner Idee hält."
Er erhob sich und sie verabschiedeten sich.
*
Grübelnd saß Jim an seinem Schreibtisch und war sich keineswegs sicher, dass
Luis nur ein Aufschneider war. Was wusste er denn über Spocks Akademiezeit?
Nichts. Vielleicht war der Vulkanier damals offener gewesen und hatte sich erst
später geändert. Oder war seine angebliche Beziehung mit Luis gescheitert und
er hatte sich deshalb gegenüber neuen Beziehungen verschlossen?
Doch falls Luis die Wahrheit sagte, gab es vielleicht doch noch eine Chance für
ihn.
*
Während Captain Kirk unentschlossen brütete, begab sich Luis schon am Abend zu
Spock.
"Lieutenant Vandenbolk. Guten Abend. Was kann ich für Sie tun?" fragte
er förmlich.
Luis lächelte und zog Spock an sich.
"Dort weitermachen, wo wir vor 20 Jahren aufgehört haben..."
Der Vulkanier ließ sich in Luis' zärtliche Arme fallen. Es war schön gewesen
damals...auch wenn er froh war, dass die sexuellen Entwicklungsschübe kurz nach
Luis' Akademieende vergangen waren. So hatte er sich sicherer gefühlt. Hatte.
Bis er Jim wieder gesehen hatte und sich endgültig in ihn verliebte.
Sie küssten sich, doch dann ließ es Spock nicht zu, dass Luis ihn hinüber zum
Bett dirigierte.
"Ich will dich nicht drängen. Ich werde dir Zeit lassen", versprach Luis
und trat einen Schritt zurück.
Spock fragte sich schon seit er von dessen Versetzung zur Enterprise erfuhr, wie er auf seinen damaligen Partner
reagieren sollte. Er
hatte ihn sehr gemocht und hatte ihre kurze Beziehung bis heute im Gedächtnis
bewahrt. Als eine wunderbare Erinnerung. Aber er glaubte nicht, dass Luis eine ehrliche dauerhafte
Beziehung wollte. Sicher war er nur an etwas Spaß interessiert. Er selbst
wollte aber auch keine dauerhafte Beziehung mit ihm. Es war anders als mit Jim.
Während er sich nach Kirk mit seinem Geist und seinem Körper sehnte, gingen die
Gefühle für Luis nicht so tief.
"Ich möchte unsere Beziehung nicht wieder aufnehmen", sagte er und erntete
einen enttäuschten Blick.
Er versuchte, mehr aus Spock heraus zu bekommen, doch der Vulklanier gab nichts
preis. Schließlich verließ er Spocks Kabine und nahm sich vor, es bei passender
Gelegenheit noch einmal zu versuchen.
Spock legte sich auf den Meditationsstein und analysierte seine Gefühle. Der
Kuss von Luis brannte auf seinen Lippen, seine kühlen Hände hatte ihn an die
Lust von damals erinnert...Nein! Luis war nicht der Mann, den er wollte. Jim
war es.
*
Tagelang grübelte Jim über die angebliche Beziehung zwischen Spock und Luis
nach und dann wagte er, Spock danach zu fragen.
"Ich wollte dich etwas fragen, etwas privates." Er sah ihn an und bat
um Zustimmung.
"Frag, Jim."
Kirk erhob sich und schaute ihn ruhig an als er zu sprechen begann. "Hast
du damals auf der Akademie mit Luis geschlafen?"
Spock wollte erst schweigen, doch dann nickte er kurz und wollte sich wegdrehen. Jims Herzschlag beschleunigte sich
und er hielt ihn fest.
'Jetzt...ich werde es ihm sagen...'
"Ich habe dich auf der Akademie kaum gesehen, kaum etwas von dir gehört.
Nur einmal das Gerücht, dass zwischen dir und Luis etwas war. Ich hatte es
nicht geglaubt, denn Luis galt als Aufschneider und auch später auf der
Enterprise hatte ich dich immer als Tabu betrachtet, weil du immer der
unnahbare Vulkanier warst. Ich gab mich mit deiner Freundschaft zufrieden, aber
in Wahrheit wollte ich mehr...viel mehr...denn ich...", brachte er es
hastig flüsternd hervor, bevor seine Stimme versagte.
Sie schwiegen beide. Spock betrachtete ihn intensiv, öffnete den Mund, schloss
ihn wieder.
Stille.
Jim wollte ihm sagen was er fühlte, doch er konnte es nicht. Zu lange hatte er
seine Liebe zu Spock in den hintersten Winkel seines Bewusstseins verbannt und
dann wurde sie zu plötzlich in den Vordergrund gestoßen, ließ sein Herz rasen
und seinen Mund trocken werden.
Die Worte lagen auf seiner Zunge, wollten, dass er sie aussprach.
"Ich..."
Er dachte die Worte, sein Geist schrie sie so laut heraus, dass sein Kopf zu
vibrieren schien.
"Spock, ich...habe es nie gewagt dir zu sagen, aber ich fühle es schon so
lange...Ich...."
In Spock dämmerte die Erkenntnis, dass sie sich ineinander geirrt hatten. Zwar
waren sie die besten Freunde, doch über bestimmte Dinge hatten sie nie
gesprochen.
"...liebe dich...", vollendete er mit sanfter Stimme.
Jim nickte und lächelte erleichtert. Er tat einen tiefen Atemzug und sein
Körper entspannte sich wieder.
"Ja, ich liebe dich", sagte er leise, sagte es noch einmal, diesmal
lauter.
"Ja, Spock. Ich liebe dich."
Sie sahen sich in die Augen, beide bereit, den Blick sofort zu senken. Doch den
tiefen, fast schwarzen Augen des Vulkaniers konnte und wollte Jim diesmal nicht
widerstehen. Er zog dessen Kopf zu sich heran und küsste ihn.
Spock zögerte nicht und erwiderte den Kuss mit aller Leidenschaft, die er
fühlte. Er begehrte Jim schon viel zu lange. Auch wenn seine Kontrolle nach dem
wochenlangen Aufruhr damals an der Akademie längst wieder lückenlos war. Er
hatte sich seine Liebe zu Jim schon längst eingestanden. Doch weil Jim nur
Interesse an Frauen zeigte, glaubte er sich chancenlos und hatte sich
zurückgehalten. Die Sache zwischen Jim und Luis damals war wohl nur ein
Ausrutscher gewesen, hatte er gedacht.
Er streichelte Jims Wange und erinnerte sich an damals, als ihm der "süße
Typ" zum ersten Mal aufgefallen war. Der muskulöse Körper und die großen
braunen Augen hatten in ihm verwirrende Fantasien ausgelöst.
So wie jetzt.
Damals hatte Luis ihm diese Fantasien erfüllt.
Dieses Mal würde er sie mit Jim ausleben.
Er war sich sicher, es würde noch wundervoller sein. Er liebte Jim, ein Gefühl,
das mehr war als die körperliche Leidenschaft, die er mit Luis erlebt hatte.
Spock zwang sich zur Geduld. Er wollte nichts überstürzen, wollte seine
emotionalen Kontrollen nicht völlig lösen. Noch nicht. Seit so vielen Jahren
wartete er auf diesen Tag.
Wieder sah Jim seinem Freund fasziniert in die Augen. Hatte er diese tiefe
Liebe zu ihm niemals vorher registriert? Spock liebte ihn, betete ihn an,
begehrte ihn. Das konnte er nicht übersehen.
Warum waren sie nur so lange nur so blind gewesen?
"Spock, ich..."
"Ja, Jim?"
Spocks tiefe Stimme war so erotisch und hatte nichts mehr von der Beherrschung,
die der Vulkanier sonst ausstrahlte. Jim hörte nur noch Leidenschaft in ihr.
"Lass uns weitermachen...und niemals aufhören...", flüsterte er.
Wieder küssten sie sich, pressten ihre Körper aneinander.
Ohne es zu bemerken, hatte Spock mit seinen Fingern auf Jims Wange einen
Mindmeld eingeleitet.
Es durchzuckte sie beide.
Das Gefühl der Liebe, die sie jahrelang voreinander verborgen hatte.
Das Gefühl, schon immer füreinander geschaffen gewesen zu sein.
Das Gefühl, dass ein Zögern sinnlos sei, unlogisch, überflüssig und dumm.
Das Gefühl, dass es kein Zurück mehr gab.
Sie wollten keine Zeit mehr verschwenden.
Spock hob den Menschen hoch und trug ihn zum Bett.
Dann rissen sie einander die Kleidung vom Leib.
Dann zeigte Spock ihm all das, was er vor 20 Jahren von Luis gelernt hatte. Von
dem Mann, der damals nur Ersatz für Jim gewesen war. Der Mann, der Spock seine
Wünsche hatte erkennen lassen. Spock dankte ihm im Stillen.
***
'Ich werde doch jetzt nicht anfangen zu heulen", dachte Luis, als seine
Augen feucht wurden und seine Finger verkrampften.Gerade hatten ihm Jim und
Spock von ihrer Beziehung berichtet, da war er zusammengebrochen. Merkte, dass
er für den Vulkanier mehr empfand als Leidenschaft. Er schüttelte den Kopf.
Nein, das durfte nicht sein. Liebeskummer war nicht gut. Nicht für einen
Verführer wie er einer war.
Spock ergriff seine Hände, zwang ihn, seine tränennassen Augen zu öffnen.
"Es tut mir leid. Aber du musst es verstehen. Jim und ich gehören zusammen."
Luis nickte, legte seinen Kopf an die Schulter des Mannes, der ihm das Herz
gebrochen hatte. Da spürte er wie Jim ihn von hinten umfasste, einen Kuss auf
sein Haar hauchte. Er war der Dritte in
der Umarmung der beiden Männer. Ein wärmender Hauch von Freundschaft und Geborgenheit umfing ihn.
Sie dankten ihm, ließen nicht zu, dass er sich jetzt allein fühlte. In jenem Moment, als er sich der Liebe
bewusst wurde.
****Ende