Titel: Tell me Baby, what’s your story
Autor: Lady Charena (Mai 2010)
Fandom: Torchwood
Episode: post 1.01 Everything Changes
Wörter: ~ 2700
Charaktere: Ianto Jones, Jack Harkness, Owen Harper, Toshiko Sato
Pairing: Jack/Ianto (slash heavily implied), [Owen/Suzie implied]
Rating: AU, pg12, (slash implied), oneshot
Beta: T‘Len
Archiv: ja
Summe: Owen überlässt Ianto nach Suzies Tod das Aufräumen – und der findet
statt Antworten immer neue Rätsel. (nach 1.01 „Everything Changes“)
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen. Oder um mit Stephen Fry zu sprechen: Not one word of the following
is true.
„Ist das alles?“, fragte Ianto, als Owen mit einem metallischen Scheppern die
Bahre mit Suzies Leiche in die Kryokammer schob und die Tür heftig genug
zuknallte, dass der junge Waliser zusammenzuckte.
„Erkläre ich dir, wie du deinen Job machen sollst?“, schnappte der Arzt.
„Wäre eine Autopsie nicht Teil deines Jobs?“ Ianto verschränkte die Arme vor
der Brust, sein Gesicht und seine Stimme neutral.
Owens Miene war eisig. „Erstens - Befund: Sie ist tot.“ Er hielt den
Zeigefinger hoch. „Zweitens - Todesursache: Sie hat ein Loch in ihrem
Hinterkopf, groß genug dass ich meine Faust reinstecken könnte.“ Er hielt den
Mittelfinger hoch, so dass die beiden Finger ein „V“ formten, den Handrücken
Ianto zugewandt, der die beleidigende Geste ignorierte. „Drittens -
Schlussfolgerung: der Boss hat das Ganze mit angesehen und der Boss sagt, sie
hat sich selbst erschossen. Außerdem bin ich hier um Alien aufzuschneiden,
nicht Leute, mit denen ich… zusammengearbeitet habe.“
Ianto hatte den Eindruck als ob der Arzt fast etwas anderes gesagt hätte. Er
war vielleicht noch immer „der Neue“ im Team – obwohl, möglicherweise nicht
mehr lange, wenn er daran dachte, wie Jack über PC Cooper sprach – aber selbst
er wusste, dass Owen und Suzie gelegentlich miteinander geschlafen hatten.
„Ich bin hier raus.“ Owen wirbelte auf dem Absatz herum. „Wenn Captain America
etwas von mir will, sag‘ ihm, er kann es sich sonst wo hinstecken.“ Er machte
eine vage Geste in Iantos Richtung. „Vergiss‘ nicht den Lift sauber zu machen
und da ist noch jede Menge Blut auf dem Plass aufzumoppen. Das ist doch dein
Job, oder?“
Der junge Waliser wartete, bis der Arzt außer Sicht war, bevor er sich gegen
die Wand mit den Metallschiebern zurück lehnte. Seine vorher so tadellose
Haltung verschwand, als er die Schultern nach unten sacken ließ und mit den
Fingerspitzen seine Schläfen massierte. Suzies blutverschmiertes Gesicht hatte
unangenehme Erinnerungen an die Oberfläche kommen lassen... schwelende Trümmer
und der Gestank von heißem Metall und Blut und verstümmelte Körper und noch
mehr Blut, so viel Blut auf Lisas Gesicht… Nein. Nein, er durfte jetzt nicht an
Lisa denken. Er musste funktionieren; klar denken, es gab noch so viel zu tun.
Ianto presste die Fingerspitzen härter gegen seine Schläfen und holte tief
Luft, versuchte gegen das Druckgefühl in seiner Brust anzuatmen. Er brauchte
etwas anderes auf das er sich konzentrieren konnte – und das erste, was ihm in
den Sinn kam, war Jack. Genaugenommen Jacks Fingerspitzen, die über seinen
Nacken strichen, direkt unterhalb des Haaransatzes; wie zufällig, als er in der
Kaffeenische zu ihm trat und ihn um eine Tasse (retcon-freien) Tee für PC Gwen
Cooper bat. Die Wärme seines Körpers, dichter an seinem, als es selbst der beengte
Platz zwischen Kaffeemaschine und Wand notwendig gemacht hätte. Und Jacks
Geruch, der ihn seit dem Moment im Lagerhaus manchmal bis in seine Träume
verfolgte. Er konzentrierte sich nur auf das Gefühl, ohne darüber nachzudenken,
zu spekulieren, welche Absicht dahinter stand.
Langsam normalisierte sich sein Herzschlag und es fiel ihm einfacher, zu atmen.
Ianto nahm die Schultern zurück und richtete sich auf, er rückte automatisch
seine Krawatte zurecht und strich sein Jackett glatt.
Er verließ die Gruft – wie Owen den Raum mit den Kryokammern genannt hatte –
und löschte das Licht hinter sich.
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Als Ianto das Blut (und etwas, das aussah wie alter Porridge, von dem er aber
wusste, dass es Hirnmasse war) vom Lift entfernt hatte – es war für Jack der schnellste
Weg gewesen, Suzies Leiche vom Plass zu schaffen – schmerzten seine Knie vom
rauen Steinboden und seine Kehle brannte von den eingeatmeten Dämpfen des
industriellen Reinigers, den er verwendet hatte.
Er war alleine im Hub. Owen war in irgendeiner Bar oder einem Club, um sich zu
betrinken und vermutlich zu versuchen, jemand abzuschleppen. Toshiko war auf
Jacks Drängen nach Hause gegangen. Der Captain hatte sich erboten, dafür zu
sorgen, dass PC Cooper ebenfalls heil Zuhause ankam. Und um vermutlich die
Einzelheiten ihres neuen Jobs mit ihr zu besprechen. Er war noch nicht wieder
da.
Ianto sammelte seine Reinigungsutensilien ein und rieb erfolglos an einem
Schmutzfleck, der sich an seinem Hosenbein befand. Unschlüssig sah er sich um.
Er musste noch das Blut auf dem Plass entfernen und von der Abdeckung des
Lifts. Aber er war sich nicht sicher, ob er den Hub verlassen konnte, so lange
Jack nicht zurück war. Erwartete Jack, dass er hier sein würde, seiner Rückkehr
harrend? Vielleicht sollte er die Gelegenheit nutzen, um nach Lisa zu sehen…
Doch statt nach unten in die tieferen Level des Hubs, führten ihn seine
Schritte nach oben zur Kaffeemaschine. Sie hatte nicht wirklich schon wieder
eine Reinigung nötig, aber es gab zumindest seinen Händen etwas zu tun, als er
das Metall polierte, bis er sich darin spiegelte.
Er hatte sich gerade zur Belohnung eine Tasse gemacht, als die Alarmleuchten
losgingen und das Rolltor aufglitt. Als hätte der Geruch nach frischem Kaffee
Jack geradewegs angelockt, kam der Captain herein, der Mantel hinter ihm her
wehend wie das Cape eines Comic-Superheldens. Ianto lächelte bei diesem
Gedanken unwillkürlich und genau in diesem Moment sah Jack zu ihm hoch. Das
Lächeln, das Jack zu ihm hochsandte, stellte interessante Dinge mit seinem
Magen an und Ianto senkte den Blick rasch in seine Tasse.
Schritte erklangen auf der Gangway und einen Moment später stand Jack neben ihm
– dicht genug, dass sich ihre Schultern aneinander pressten.
„Darf ich?“
Ianto sah ihn überrascht an, als Jack nach seiner Tasse griff, wobei seine
Fingerspitzen… rein zufällig und wesentlich länger als notwendig… über Iantos
Handrücken strichen. Er ließ die Tasse fast fallen, doch Jack nahm sie ihm ab.
„Genau, was ich jetzt brauche.“
Jack sah ihm direkt in die Augen, die Stimme gesenkt und Ianto spürte, wie sich
die feinen Härchen in seinem Nacken aufrichteten. Er tat das einzige, was er
tun konnte – und wich zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. „Ich…
ich habe noch viel zu tun, Sir“, murmelte er und ohne auf eine Antwort zu
warten, schob er sich an Jack vorbei und aus der Kaffeenische. Er spürte Jacks
Blick wie ein warmes Gewicht zwischen seinen Schulterblättern, den ganzen Weg
durch den Hub.
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Irgendwann zwischen Suzies Tod und dem Beginn seines Saubermachens musste es
geregnet haben, denn obwohl noch die Umrisse der Blutlache zu sehen waren, war
das meiste davon weggespült worden. Es erleichterte ihm die Arbeit; vor allem
bedeutete es, dass er weniger Zeit damit verbringen musste, äußerst sichtbar
die Steine zu schrubben. Um diese Stunde waren zum Glück nicht mehr besonders
viele Menschen unterwegs, so erregte er wenigstens kein Aufsehen. Trotzdem
fühlte sich Ianto wohler, als er auf die Plattform trat, um die Abdeckung des
Lifts zu reinigen.
Hier war auch erstaunlich viel Blut. Breite Spritzer zogen sich über die
komplette Platte und auf einer Seite befand sich eine zweite Blutlache, kaum
kleiner als die einige Meter entfernt. Das war merkwürdig. Hatte Jack Suzie
zuerst hierher gezogen, in den Schutz des Wahrnehmungsfilters und sie erst
später auf die Liftplattform gehoben? Hatte ein Mensch so viel Blut in sich?
Aber da war keine Blutspur zwischen den beiden Lachen gewesen, nicht mal ein
paar Tropfen. Vielleicht hatte Owen eine Erklärung dafür.
Schließlich waren alle Spuren beseitigt und Ianto sammelte seine Utensilien
ein. Er sah sich noch einmal prüfend um, dann kehrte er über die
Touristeninformation zurück in den Hub.
Jack kam aus seinem Büro, als der Alarm der Rolltür losging und folgte ihm in
den Raum, in dem Ianto die Reinigungsutensilien ordentlich verstaute.
„Du bist noch hier?“, fragte er, die Hände in die Taschen geschoben. „Oder
schon wieder? Wie spät ist es? Schon Morgen?“
Ianto sah ihn an. Das war ein anderer Jack, der nun vor ihm stand; nicht der
Mann, der in der Kaffeenische mit ihm geflirtet und ihm die Tasse gestohlen
hatte. Er wirkte müde – eine Erschöpfung, die tiefer lag als Haut und Muskeln
und vielleicht war es auch nur das Licht, aber Jacks Augen schienen mehr grau
als blau.
„Ich habe die Plattform gereinigt, Sir. Jemand hätte das Blut sehen und die
Polizei rufen können“, erklärte er.
Auf Jacks Gesicht erschien ein fast comichafter Ausdruck der Bestürzung. „Das
hatte ich ganz vergessen. Warum hast du nichts gesagt, zu zweit wären wir
schneller damit fertig gewesen.“
Ianto wandte sich ab, um den Metallschrank mit den Reinigungsmitteln zu
schließen. „Das war nicht nötig, Sir.“
„Jack“, entgegnete der andere Mann. „Um diese Zeit ist es Jack, nicht Sir.“
„Ja, S… Jack.“ Ianto wandte sich ihm wieder zu, die Hände hinter dem Rücken
verschränkt. „Soll ich Kaffee machen?“, bot er an.
„Du solltest nach Hause gehen und noch ein paar Stunden schlafen, so lange
alles ruhig ist.“
Ianto nickte, machte aber ebenso wenig wie Jack Anstalten, sich von der Stelle
zu bewegen.
Es war Jack, der schließlich als Erster nachgab. Er trat zu Ianto, und legte
eine Hand auf seine Schulter. „Gute Nacht, Jones-Ianto-Jones“, sagte er leise
und tat dann etwas, was Ianto Herz einen Schlag aussetzen ließ – er beugte sich
vor und küsste ihn auf die Stirn.
Es war eher wie ein Kuss von einem Vater oder Bruder, aber Ianto starrte ihm
nach, bis Jack in seinem Büro verschwand; sein Mund trocken, sein Puls
beschleunigt. Seine Haut kribbelte, wo Jack sie berührt hatte.
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Jack war nicht in Sicht, sein Büro verlassen, als Ianto am nächsten Morgen
(oder eher Mittag) in den Hub kam. Ein verkatert wirkender Owen streckte kurz
den Kopf aus der Medbay und bellte nach Kaffee, was Ianto damit bestrafte, dass
er ihm Instantkaffee servierte. Er war sich ohnehin sicher, dass Owen in seinem
Zustand keinen Unterschied bemerkte.
Toshiko saß an ihrem Terminal und schenkte ihm nur ein müdes, abwesendes
Lächeln, während ihre Finger über die Tastatur flogen als besäßen sie ein
Eigenleben. Er bot ihr Kaffee an, doch sie lehnte dankend ab und wandte sich
wieder ihrer Arbeit zu. Ianto sah, dass sie von Zeit zu Zeit einen Blick
dorthin warf, wo sich Suzies Arbeitsstation befunden hatte. Jemand –
höchstwahrscheinlich Jack – hatte sie leergeräumt und alles beseitigt, was
darauf hinwies, wer dort einmal gearbeitet hatte.
Ianto beschloss, dass dieser Tag so gut wie jeder andere war, um damit
anzufangen, im Tourismusbüro Ordnung zu schaffen und der bedrückenden Stimmung im
Hub zumindest für ein paar Stunden zu entfliehen. Er hatte Suzie kaum gekannt,
sie hatte ihn kaum beachtet und ihn als „Jacks neuestes Spielzeug“ abgetan,
aber akzeptierte das Owen und Toshiko in jeweils ihrer Art um ihre Teamkollegin
trauerten.
Während er veraltete Broschüren in den Müll warf und eine Liste der Materialien
anlegte, die er benötigen würde, um ihrem Cover mehr Glaubwürdigkeit zu
verschaffen, beschäftigte sich ein Teil seiner Gedanken damit, wie Torchwood
Suzie in eine Mörderin hatte verwandeln können…
# # #
Er kehrte in den Hauptraum des Hubs zurück, um zu fragen, was er zu Essen für
das Team besorgen sollte, als er sah, dass Jack zurück war. Nun, zumindest hing
sein Mantel in seinem Büro.
Ianto nahm seine Liste mit den Anforderungen für die Touristeninformation und
trat nach einem Umweg über die Kaffeenische in Jacks Büro. Er schob mit einem
leisen Seufzen einen Papierstapel ordentlich zusammen und stellte die Tasse auf
Jacks Schreibtisch, neben seine Liste. Er hatte bereits herausgefunden, dass
mit Jack das Prinzip Arbeit-und-Belohnung sehr gut funktionierte.
Während er sich umsah, fiel sein Blick auf Jacks Mantel und auf die Blutflecke
darauf. Das war nun an sich nichts Besonderes – vor allem nach den Ereignissen
der letzten Nacht – aber die Blutspuren befanden sich nicht auf der Vorderseite
des Mantels, sondern auf der Rückseite, genauer gesagt auf Jacks Kragen.
Suzies Blut konnte unmöglich dorthin gelangt sein, auch nicht als Jack Suzies
Leiche transportierte.
Er nahm den Mantel und hielt ihn direkt unter die Lampe auf Jacks Schreibtisch.
Es waren auch keine Blutspritzer, sondern das Blut war in das Gewebe gesickert
und in dicken Tropfen auf die Schulterpartien gefallen – fast so, als hätte
jemand das Blut über Jacks Kopf gegossen. Oder… wie bei einer Kopfverletzung.
Nur hatte Jack nichts davon erwähnt. Und es konnte auch nicht von einer
früheren Gelegenheit stammen, einem Weevil oder ähnlichem, der Jack angegriffen
hatte, der Mantel war erst am Tag zuvor gereinigt worden.
Woher also kam dieses Blut?
Ianto drehte den Kragen nach außen. Auch die Innenseite war blutig und in dem
angetrockneten Blut befanden sich kleine, weiße Splitter. Knochensplitter wie
die, die Owen auf dem Autopsietisch aus Suzies Haaren gewaschen hatte. Wie
kamen sie an diese Stelle?
Wieso sah Jacks Mantel so aus, als hätte ihn jemand getragen, dem in den Kopf
geschossen worden war?
„Störe ich etwa? Ich muss sagen, ich bin enttäuscht, dass du mich nicht
eingeladen hast.“
Ianto fuhr auf dem Absatz herum, als er plötzlich Jacks amüsierte Stimme hinter
sich hörte.
„Ich weiß, dass du eine Schwäche für meinen Mantel hast, aber ich denke
wirklich, wir hätten zu Dritt mehr Spaß.“ Jack schloss die Tür hinter sich und
trat zu ihm.
Ianto konnte nicht verhindern, dass sein Blick einen Moment zu lange auf Jacks
Mund ruhte, bevor er hastig wegsah. „Ich… denke der Mantel muss in die
Reinigung, Sir.“
„Nun, es ist nicht das erste Mal, dass er diese Art von Fle…“ Jack brach ab,
als er Iantos Handgelenk und damit den Mantel anhob, den Ianto hatte sinken
lassen und sein Blick auf das Blut fiel. Seine Augen verdunkelten sich und das
flirtende Lächeln verschwand von seinem Gesicht. Er ließ Iantos Handgelenk so
rasch los, als hätte er sich an ihm verbrannt. „Oh. Das ist mir gar nicht
aufgefallen.“ Er inspizierte die Blutflecke. „Das ist wohl dahin gekommen, als
ich Suzies Leiche hochgehoben habe.“
„Natürlich, Sir.“ Iantos Stimme verriet nichts von seinen Zweifeln. Vielleicht
wusste Jack ja wirklich nichts von dem Blut. Aber irgendetwas in ihm, der Teil
von ihm, der angefangen hatte zu lernen jede kleinste Geste von Jack zu
interpretieren, flüsterte etwas anderes: Jack log.
Aber vielleicht war Ianto auch nur zu sehr selbst in ein Gespinst aus Lügen,
Halbwahrheiten und verschwiegenen Gedanken verwoben.
„Ich kümmere mich darum“, sagte er daher nur und faltete den Mantel ordentlich
über seinen Unterarm. „Hier ist frischer Kaffee. Und eine Liste mit Materialien
für das Tourismusbüro, auf der ich eine Unterschrift benötige.“
Ianto war nicht sicher, welche Reaktion er erwartet hatte. Vielleicht nicht die
Erleichterung, die einen Moment in Jacks Augen stand, flüsterte die
verräterische Stimme in ihm. Ganz sicher nicht, dass Jack seine Oberarme
umschloss, so dass seine Daumen leicht in Iantos Bizeps drückten und Jack ihn
einen langen Moment ansah, bevor er sich wie in der Nacht zuvor, vorbeugte und
ihn auf die Stirn küsste.
„Danke“, sagte Jack, als er zurückwich und hinter seinem Schreibtisch Platz
nahm. „Kannst du Tosh und Owen zu mir schicken? Wir müssen Suzies Wohnung
ausräumen.“
Es fühlte sich nun kalt an, dort wo er ihn eben noch berührt hatte, und Ianto
war sich nicht sicher, was seine Stimme verraten würde. Also nickte er nur, und
verließ Jacks Büro vielleicht etwas hastiger, als normal gewesen wäre, den
Mantel an sich gedrückt.
Er wusste, dass letzte Nacht etwas passiert war; etwas, das Jack ihnen
verheimlichte. Doch angesichts seiner eigenen Geheimnisse fühlte sich Ianto
nicht berechtigt, Jack darauf anzusprechen.
Und mehr noch… ungeachtet all der widerstreitenden Gefühle, die er für diesen
Mann hegte, er war sich in einem sicher – er vertraute Jack, dass er ihn und
die anderen nicht wissentlich in Gefahr bringen würde.
Das bedeutete, dass er weiterhin mit seinem Chef flirten, Blut aufwischen,
Kaffee kochen, lügen und die Archive pflegen würde – aber auch, dass vielleicht
nicht schaden konnte, zu sehen, was das CCTV von den Ereignissen der letzten
Nacht aufgezeichnet hatte…
Ende
Soundtrack: Tell Me Baby (Red Hot Chili Peppers)
Tell me baby what's your story
Where you come from
And where you wanna go this time oh
Tell me lover, are you lonely
The thing we need is
Never all that hard to find oh
Tell me baby, what's your story
Where do you come from
And where you wanna go this time oh
You're so lovely are you lonely
Giving up on the innocence you left behind