Ein
genialer Plan
2009
Fandom:
Torchwood
Kategorie: NC-17
Hinweise: Ich habe bis dato nur eine Folge gesehen,
also bitte um Nachsicht, wenn ich OOC sein sollte.
Feedback:
tlen11@freenet.de
Summe: Owen hat einen genialen Plan entwickelt, um
Jack endlich ins Bett zu bekommen.
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
Owen Harper schloss
die linke Hand fester um die kleine Sprayflasche, während er mit der Rechten
dem Barkeeper signalisierte, der üppigen Blondine, die an der Theke auf dem
benachbarten Hocker saß, einen weiteren ihrer bunten Cocktails zu bringen. Er
selbst hielt sich schon seit einer Stunde an einem Glas Bier fest. Diese
Zurückhaltung war sonst nicht seine Art, aber heute Nacht wollte er unbedingt
einen klaren Kopf behalten.
Die Blondine zu seiner
Rechten lächelte ihm dankbar zu, entblößte dabei eine Reihe perfekter, weißer
Zähne. Als sie ihre ebenso perfekten Beine übereinander schlug, rutschte ihr eh
schon kurzer Minirock noch weiter nach oben. Harper war sich sicher, bei ihr
würde er nicht einmal seinen kleinen Trick brauchen, um sie dazu zu bringen,
ihn mit nach Hause zu nehmen. Nur, dass die Dame unbegleitet nach Hause gehen
würde, zumindest was seine Person anbetraf. Er hatte für diese Nacht andere -
bessere - Pläne.
Harper erwiderte das
Lächeln und warf einen verstohlenen Blick auf seine Uhr. Jack musste jeden
Augenblick in der Bar auftauchen, vorausgesetzt Ianto hatte nicht vergessen,
ihm auszurichten, dass Harper ihn
dringend an diesem Ort und zu dieser Zeit sprechen müsste.
Während er der
Blondine irgendein belangloses Kompliment machte, ging er in Gedanken noch
einmal seinen Plan durch. Er durfte sich keinen Fehler erlauben. Eine zweite
Chance würde er kaum bekommen. Und was Jack mit ihm anstellen mochte, wenn das
ganze schief ging, wollte er sich lieber gleich gar nicht ausmalen.
Wahrscheinlich
erwartete ihn hinterher sowieso ein riesiges Donnerwetter. Man(n) verführte
nicht einfach seinen Vorgesetzten und das noch unter Einsatz eines den eigenen
Willen manipulierenden Mittels. Zumindest würde Jack sich wohl nicht
beschweren, wenn er am nächsten Morgen neben einem Mann aufwachte. Soviel
glaubte Harper mittlerweile herausgefunden zu haben, dass Jacks sexuelle
Präferenzen mehr beim eigenen Geschlecht lagen.
Er selbst bevorzugte
zwar in der Regel Frauen und war sich sicher, für sie einfach unwiderstehlich
zu sein, aber er konnte auch nicht verhehlen, dass geheimnisvolle, unnahbare
Männer auf ihn einen großen Reiz ausübten. Je mysteriöser sie waren, umso
besser für ihn und umso größerer die Herausforderung einer Eroberung. Dann
konnte er sich anschließend auch vollkommen hingeben und es genießen, einmal
nicht der aktive Part im Bett sein zu müssen.
Wenn Captain Jack
Harkness eines mit Sicherheit war, dann geheimnisvoll und unnahbar - und
verdammt gutaussehend als Bonus oben drauf.
Harper stellte sich
seit Wochen die Frage, wie es sein würde, mit Jack zu schlafen. Er wollte ihn
so sehr, dass er kaum noch an etwas anderes denken konnte. Nun hatte er
beschlossen, dass er endlich Gewissheit haben musste, koste es, was es wolle. Aber er konnte wohl kaum Jack
einfach nach einem Date fragen. Immerhin war er sein Vorgesetzter. Außerdem
traute er sich das irgendwie nicht. Wohl - uneingestanden - vor allem aus Angst
davor einem Korb zu bekommen. Immerhin hatte Jack im Gegensatz zu Ianto noch
nie auch nur das kleinste bisschen mit ihm geflirtet und wenn Owen Harper etwas
nicht ausstehen konnte, dann war es, bei einem Loveinterest abzublitzen.
Also hatte er sich nach reiflicher
Überlegung einen Plan zurecht gelegt, den er für recht genial hielt, der Jack
mit hundertprozentiger Sicherheit in sein Bett treiben musste, ihn hinterher
aber mit weißer Weste dastehen ließ. Er würde es wie einen Unfall, an dem Jack
nicht ganz unschuldig war, aussehen lassen und dann konnte Jack ihm später
nicht für die Folgen verantwortlich machen. Zumindest nicht alleine. Außerdem
hoffte er, dass er sich mittlerweile fürs Team so unentbehrlich gemacht hatte,
dass Jack ihn nicht aus Wut einfach vor die Tür setzen würde. Aber natürlich
konnte er ihm das Leben anschließend zur Hölle machen, vor allem wenn er
erfuhr, dass es kein Unfall war. Aber vielleicht gab er ihm ja eine der
Amnesiepillen und ließ das Ganze dann auf sich beruhen.
Harper bemühte sich,
sich wieder etwas mehr auf die Blondine zu konzentrieren, die sich mittlerweile
mit ihrer üppigen Oberweite immer mehr in ihre Richtungen neigte. Da spürte er,
dass Jack hinter ihm stand.
"Was gibt es,
Harper?", fragte er und seine autoritäre Stimme übertönte sowohl die Musik
wie auch das Stimmengewirr in der Bar. Owen reagierte trotzdem nicht. Er
spürte, wie sein Puls raste, während er langsam den linken Arm hob. Jetzt kam
es auf sekundengenaues Timing an.
"Harper", sagte
Jack scharf und berührte ihn an der Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu
erregen.
Owen fuhr herum, so
als wäre er erschrocken, riss gleichzeitig den Arm vor sein Gesicht und
betätigte den Zerstäuber.
Für einen Moment
schien die Zeit still zu stehen, dann weiteten sich Jacks Augen, sein Mund
öffnete sich, sein Atem kam stoßweise. "Owen", flüsterte er.
"Owen."
"Mein Gott, es
tut mir so Leid", rief Harper, wie er es sich tagelang zurecht gelegt
hatte. "Ich wollte nicht..."
Weiter kam er nicht,
da Jack nun die Arme ausstreckte und ihn von seinem Barhocker und in eine
heftige Umarmung zog. "Jack, nicht", protestierte Harper der Form
halber noch einmal, während er spürte, wie sich sein Glied vor Vorfreude auf
die kommende Nacht, und wohl auch aus einem gewissen Triumphgefühl über das
Gelingen seines Plans heraus, versteifte. Wenn er sich nicht sehr täuschte,
presste sich ihm da unter Jacks langem Mantel auch schon etwas sehr
vielversprechend entgegen.
„Du bist so heiß“,
flüsterte Jack an seinem Ohr.
"Gott, ich wollte
doch sie nicht dich." Owen drehte sich halb um und sah, wie die Blondine
sie überrascht anstarrte, dann kurz mit den Schultern zuckte und sich dem Mann
zu ihrer Rechten zuwandte.
Harkness riss ihn
wieder zu sich herum und presste seine Lippen zu einem heißen Kuss auf Harpers.
Der seufzte zufrieden. Zumindest küssen konnte Jack schon mal fantastisch. Wenn
der Rest der Nacht auch so vielversprechend verlief...
"Ich will dich.
Sofort", stöhnte Jack. "Lass uns gehen."
Harper hatte gerade
noch Zeit, ein paar Pfund auf die Theke zu werfen, dann zog Jack ihn eilig
hinaus.
///
"Übrigens dein
kleiner Trick funktioniert bei mir nicht", sagte Jack. Er setzte sich im
Bett auf und in seinen Augen funkelte es verdächtig, während er den nackten
Körper des Mannes, den er gerade leidenschaftlich geliebt hatte und der nun
ausgestreckt neben ihm lag, betrachtete.
"Was?",
fragte Owen. Er war sich sicher, gerade den absolut fantastischsten Orgasmus
seines ganzen bisherigen Lebens gehabt zu haben und seine Gehirnzellen fühlten
sich noch an wie Pudding. Erst langsam fand er seine gewohnte brillante
Denkfähigkeit zurück. Er streckte seine Beine kräftig aus, um die verkrampfte
Haltung der letzten - zumindest gefühlten - Ewigkeit, die ihr Liebesspiel
gedauert hatte, abzuschütteln. Jack vögelte definitiv außerirdisch gut. Harper
gratulierte sich im Stillen zu seiner genialen Idee.
Harkness hob das Spray
auf, dass zu Boden gefallen war, als sie sich - kaum im Zimmer angekommen - die
Kleider vom Leib rissen und wie ausgehungert übereinander her fielen, und
drehte es in der Hand.
"Im Gegensatz zu
den Blondchen, die du sonst so abschleppst, bin ich gegen dein Zaubermittelchen
immun", erklärte er und warf den Zerstäuber aufs Bett.
Harper wurde blass,
als langsam die Erkenntnis dämmerte, dass sein schöner Plan doch nicht so ganz
funktioniert zu haben schien. "Aber... du hast doch... du warst...",
stotterte er. "Wir haben doch..." Seine Gedanken überschlugen sich,
während er versuchte, die Situation, in die er sich offensichtlich manövriert
hatte, einzuschätzen und vor allem sich einen Ausweg auszudenken. Jack hatte
also freiwillig mit ihm geschlafen? Aber wieso hatte er ihm dann in dem Glauben
gelassen, er habe ihn "verhext"? Und, vor allem, was würde er nun mit
ihm machen, wo er wusste, dass er ihn hatte manipulieren wollen, um ihn in sein
Bett zu bekommen?
"Von Zeit zu Zeit
spiele ich gewisse Spielchen ganz gern. Es hält das Liebesleben frisch und in
Schwung." Ein Lächeln umspielte Jacks Lippen. Er ließ eine Hand über Harpers
Oberkörper, auf dem sich der Schweiß mittlerweile abgekühlt hatte, gleiten, bis
sie schließlich auf dem erschlafften Glied liegen blieb. „Aber stets nach
meinen Regeln, merk dir das.“
Owen spürte, wie das
Blut, dass gerade zu seinem Gehirn zurück zu kehren schien, wieder in seine
unteren Körperregionen schoss. Verzweifelt suchte er nach den richtigen Worten,
nach einer Erklärung, einer Entschuldigung, einem der Komplimente, mit denen er
bei seinen weiblichen Eroberungen punkten konnte, nach irgendetwas, was er zu
seiner Verteidigung sagen konnte. Doch es fiel ihm nichts ein.
"Aber tu mir
einen Gefallen." Jack beugte sich zu ihm und streifte kurz mit seinen
Lippen Harpers Mund, bevor er sich wieder aufrichtete. "Spar uns künftig
Zeit und Mühe und sag´s einfach, wenn du mit mir in die Kiste springen
willst."
Ende