After Amok Time 2
T’Len
2012
Fandom: ST TOS
Kategorie: m/m-slash, PG-15
Hinweise: Wichteln
2013
Feedback: hier oder
an tlen11@freenet.de
Summe: Fortsetzung
zu After Amok Time
„Jim,
kommst du mal bitte kurz rein?“ McCoy, der gerade aus der Tür seiner Kabine
getreten war, hielt den Captain zurück,
als der den Gang entlang eilte.
„Jetzt
nicht, Pille“, wehrte Kirk ab. „Ich bin mit Spock verabredet.“
„Genau
um den geht es.“ Nun hatte der Arzt die Aufmerksamkeit seines Freunde und
Captains.
„Was
ist mit Spock?“, wollte Kirk wissen.
„Nicht
hier. Komm mit rein“, erwiderte McCoy.
„Also,
was ist mit Spock?“, wollte Kirk ungehalten wissen, kaum dass sich die
Kabinentür hinter ihnen geschlossen hatte.
„Ich
habe ihn heute Morgen beim Frühstück in der Messe heimlich gescannt“, erklärte
McCoy und blockte den Protest, zu dem Kirk ansetzte, mit einem „Jaja, ich weiß“
ab. „Aber er kam mir die letzten Tage
komisch vor, komischer als sonst.“ Wieder hob der Arzt die Hand in einer
abwehrenden Geste, um Jims möglichen Protest zuvor zu kommen. „Weißt du, ich
habe nach seinem Pon Farr
versucht an mehr Informationen zu kommen. Viel war es nicht, was ich
herausfinden konnte, so verschlossen, wie die Vulkanier
sind. Aber so viel wie ich verstanden habe, gibt es keine Garantie, dass euer
Kampf sein Blutfieber wirklich dauerhaft gebrochen hat. Und wenn ich die Biowerte richtig deute, sind es jedenfalls ähnliche wie
beim letzten Mal.“
Kirk
hatte sich McCoys lange Rede mit gerunzelter Stirn angehört. „Und was schlägst
du nun vor, Pille?“, fragte er schließlich, als der Arzt geendet hatte.
„Wir
sollten ihn umgehend nach Vulkan bringen“, erwiderte McCoy.
Kirk
schüttelte den Kopf. „Ich habe bereits Kurs nach Risa
angeordnet“, erklärte er. „Das liegt näher und hat ein wesentlich angenehmeres
Klima.“
„Ich
glaube kaum, dass die dortigen Freudenmädchen die Antwort auf Spocks Probleme
sind“, entgegnete McCoy.
„Wer
sagt etwas von Freudenmädchen.“
Etwas
in Jims Stimme ließ McCoy misstrauisch aufhorchen. Er musterte Kirk für einen
Augenblick. „Du willst doch nicht etwa selbst, Jim?“, fragte er dann
vorsichtig.
„Hättest
du damit ein Problem, Pille?“, konterte Jim.
„Nein
natürlich nicht“, kam die prompte Antwort. „Aber“, er schüttelte den Kopf.
„Jim, ich weiß, dass du alles für Spock tun würdest, aber das… ich meine, es
wäre nicht nur Sex, das ist dir schon klar, ja?“ Wieder hielt er inne und
musterte seinen Freund – und dann sah er das Leuchten in Jims Augen. Ein Lächeln
umspielte die Lippen des Arztes. „Natürlich“, sagte er. „Wie dumm von mir. So
wie ihr beiden jahrelang umeinander herum geschlichen seid. Du liebst ihn,
nicht wahr?“
„Ja
und er mich“, erwiderte Kirk.
///
Es
war einige Stunden nach seinem Gespräch mit Spock bezüglich dessen Pon Farr und den darauf
resultierenden Ereignissen auf Vulkan und der Enthüllung seiner Gefühle für den
Vulkanier gewesen, als der Türsummer einen späten
Besucher ankündigte. Als Jim die Tür öffnete stand der Vulkanier
vor ihm, nicht in seine Uniform sondern in eine schwarze Robe gehüllt, die ihn
in Jims Augen noch attraktiver als sonst aussehen ließ.
„Entschuldige
bitte die Störung, Jim“, sagte er leise. „Aber ich…“ Unsicher brach der Vulkanier ab.
Jim
ahnte nur allzu gut, was der Grund für den späten Besuch war. Schließlich hatte
er Spock mit der Enthüllung seiner Gefühle und dem Angebot einer Partnerschaft
einiges zum Nachdenken gegeben. Offensichtlich war der Vulkanier
zu einem Schluss gekommen – Jim hoffte, dass es ein für ihn günstiger war. Oder
sah er nur Bedarf, das Thema weiter zu erläutern?
„Ja,
Spock?“, fragte er deshalb vorsichtig, nachdem er seinen Freund und Ersten
Offizier in die Kabine gebeten hatte. „Du weißt, du kannst mit mir über alles
reden.“
Der
Vulkanier nickte. „Dein Angebot, Jim... ich würde es
sehr gern…“ Kirk hielt unwillkürlich den Atem an. „Annehmen.“
Jim
war sich sicher, das Hochgefühl, das er augenblicklich spürte, war auch in
seinen Augen zu sehen. „Du ahnst gar nicht, wie froh mich das macht“, sagte er.
Spock
war seine Verunsicherung noch immer anzumerken.
„Jim, es wäre…“
„Eine
Bindung fürs Leben. Ich weiß“, unterbrach Kirk ihn. „Und wie ich dir sagte, ich
wünsche mir nichts sehnlicher als das.“ Er streckte seine rechte Hand nach dem Vulkanier aus, wartete aber das zustimmende Nicken ab, ehe
er über Spocks Gesicht strich. „Ich liebe dich, Spock, und ich hoffe sehr, dass
du für mich genauso empfindest.“
///
Jim
hatte nicht Pilles Hinweis benötigt, um zu wissen,
was mit Spock los war. Seit zwei Tagen spürte er die wachsende Unruhe des Vulkaniers, auch wenn der versuchte, sie vor ihm
abzuschirmen. Während der letzten Monate waren sie sich in vielerlei Hinsicht
näher als je zuvor gekommen, körperlich wie mental. Er wusste, dass die Bindung
zwischen ihnen, schon lange zuvor initiiert durch geteilte
Gedankenverschmelzungen und die tiefe Zuneigung für einander, soweit gediehen
war, dass sie ihn unweigerlich zu Spock rufen würde, wenn dessen Zeit gekommen
war. Er spürte, dass es nun soweit war.
Der
Vulkanier kniete in seiner Meditationsecke als Jim
die Kabine betrat. „Ich habe Kurs auf Risa
angeordnet“, erklärte er. „In zwei Tagen sind wir dort. Es ist kein großer
Umweg. Scotty kann sich anschließend mit der Exeter
treffen und die Wissenschaftler an Bord nehmen, die wir nach Rigel bringen
sollen und holt uns dann wieder ab. Ich habe eine einsame Kabine im Wald
gebucht, da sind wir garantiert ungestört, haben aber trotzdem allen Komfort.“
Er
war während seiner Worte auf den Vulkanier, der
aufgestanden war, zugetreten, blieb aber stehen als Spock vor ihm zurück wich.
„Nicht, Jim“, bat dieser. „Ich weiß nicht, ob ich meine Kontrolle aufrechterhalten
kann, wenn du mir zu nahe kommst.“
„Wenn
du willst, wir können auch sofort“, bot Kirk an. „ich dachte nur, außerhalb vom
Schiff wäre es privater. Aber ich übergebe Scotty sofort das Kommando und wir…“
„Jim“,
unterbrach der Vulkanier ihn. „Bist du dir wirklich
sicher. Es wird danach kein Zurück mehr geben.“
„Diese
Diskussion hatten wir doch oft genug“, erwiderte Kirk. „Ja, verdammt noch mal,
ich bin mir sicher. Und übrigens, wann hattest du es vor, mir zu sagen, dass es
soweit ist?“
„Ich
hatte gehofft, mit Meditation“, antwortete Spock leise.
„Was
schon beim letzten Mal nicht funktioniert hat“, warf Jim ein.
Der
Vulkanier nickte. „Lass uns bis Risa
warten“, bat er dann.
///
„Jim?“
Kirk spürte die besorgte, fast panische Frage in seine Gedanken und trat hastig
unter der Dusche hervor. Er stellte das Wasser ab – seine Kühle war eine
Wohltat auf seinem erhitzten Körper gewesen – griff sich ein Handtuch und eilte
zurück ins Schlafzimmer.
„Ich
bin hier, Spock“, sagte er und setzte sich aufs Bett. Der Vulkanier
hatte erschöpft geschlafen, als er ins Bad ging. Nun saß er aufrecht im Bett.
„Ist
alles in Ordnung mit dir?“, fragte Spock und musterte ihn.
„Ich
brauchte nur mal eine Dusche“, erwiderte Kirk. „Was ist mit dir? Ist es
vorbei?“
Spock
nickte. „Das Pon Farr ist
vorbei“, bestätigte er. „Danke Jim.“
Kirk
lächelte. „Es war mir ein Vergnügen.“ Er meinte, etwas er sagte. Er hatte noch
nie in seinem Leben so fantastischen Sex gehabt, wie in den letzten Tagen. Auch
wenn Spock ihn im Vorfeld wiederholt davor gewarnt hatte, dass es recht heftig zwischen ihnen zugehen
könnte, wenn er im Rausch des Blutes die Kontrolle verlor und Pille ihm zahlreiche
medizinische Ratschläge gegeben hatte – es hatte ihm reichlich Überzeugung
gekostet, zu verhindern, dass der Arzt mit kam und sich für alle Fälle in der
Nachbarschaft einquartierte, schließlich gab es auf Risa
auch fähige Mediziner, sollten sie einen benötigen – war ihre Vereinigung zwar
von Leidenschaft aber auch von viel Liebe erfüllt gewesen. Er hatte sich
zeitweise erschöpft gefühlt, war aber nicht verletzt.
„Ich
konnte hören, wie du nach mir gerufen hast“, sagte Jim. Er tippte sich an den
Kopf „Hier dran. Unsere Bindung ist also perfekt.“
Spock
nickte. „Ich werde meine Gedanken selbstverständlich abschirmen, wenn ich meine
mentale Kontrolle vollkommen zurück gewonnen habe“, erklärte er. „Und ich werde
dir einige Techniken zeigen, mit denen du dich deinerseits abschirmen kannst.“
Jim
lächelte erneut. „Ich finde es aber ganz angenehm, dich da drin zu spüren“,
erwiderte er.
„Trotzdem
dürfte es sich im Dienst mitunter als hinderlich erweisen“, sagte Spock und
wölbte eine Augenbraue. „Es ist nur logisch, entsprechende Vorkehrungen zu
treffen.“
Jim
lachte lauf auf. „Wie ich sehe, geht es dir wieder gut“, neckte er seinen
Partner. Er beugte sich zum Vulkanier. „Darf ich?“,
fragte er.
„Jim,
du musst nicht jedes Mal fragen, wenn du körperliche Nähe wünschst“, erwiderte
Spock. „Dass ich allgemein keine Berührungen wünsche, heißt nicht, dass mir
deine ebenfalls unangenehm sind. Im Gegenteil, ich empfinde sie als sehr…“
Jim
stoppte ihn mit einem langen Kuss. ‚Ich würde gern…“, sagte er in Gedanken und
sandte dem Vulkanier
einige Bilder, die ihn „on top“ zeigten. Es hatte in der Natur des Pon Farr gelegen, dass Spock
bisher den dominanten Part bei ihren Vereinigungen übernommen hatte. Doch Jim
konnte nicht verhehlen, dass er es gern auch einmal andersrum machen würde.
‚Natürlich,
Jim‘, erwiderte der Vulkanier sofort. ‚Was immer du
willst, T’hy‘la.‘
„T’hy’la, das klingt schön. Was heißt das?“, fragte Jim
laut.
„Es
hat mehrere Bedeutungen. Freund, Bruder, Geleibter“, erklärte Spock.
„Wie
für uns gemacht“, sagte Jim, bevor sie in einem weiteren, langen Kuss
versanken.
Ende