One Night Only
T’Len
2010
Fandom:
Torchwood
Charaktere:
Jack Harkness, Ianto Jones
Kategorie: G
Hinweise: Folge 2x1 Kiss Kiss, Bang Bang
Feedback:
tlen11@freenet.de
Summe: Wie versprochen bittet Jack Ianto zum Date
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
„Du hast den Schneider
gewechselt, während ich weg war. Der ist eleganter.“ Lässig und wie immer in
seinen Mantel gehüllt, lehnte Jack am Rahmen der Eingangstür zu Iantos Wohnung.
Der jüngere Mann lächelte
nervös. „Ich wusste nicht, was angebracht ist. Du hast ja nicht gesagt, was du
vor hast.“
„Oh, Anzug ist immer gut. Du
weißt, du siehst darin einfach umwerfend sexy aus.“ Jack lächelte und zog seine
rechte Hand, die er bisher hinter dem Rücken versteckt gehalten hatte, hervor.
Ianto blickte überrascht auf
die einzelne weinrote Rose, die ihm entgegen gestreckt wurde. „Für mich?“
„Natürlich“, erwiderte Jack.
„Oder ist das Mitbringen von Blumen zu einem Date mittlerweile aus der Mode
gekommen?“
„Du meinst, das wirklich
ernst mit dem Date, nicht wahr?“ Ianto war noch immer überrascht. Erst erstand
Jack plötzlich von den Toten wieder auf, nur um kurz darauf ohne ein Wort des
Abschieds oder gar der Erklärung zu verschwinden. Dann tauchte er einfach
wieder auf und bat ihn - während sie mit seinem Ex-Liebhaber Alien-Artefakte
jagten - um ein Date. Ein richtiges Date, keine ihrer schnellen
lass-uns-für-einen-Augenblick-alles-vergessen-Nummern in den Archiven, im SUV
oder wo auch immer sie sonst gerade Zeit und Lust hatten.
Jack nickte als Antwort nur.
„Danke“, sagte Ianto und
steckte sich die Rose ins Knopfloch seines Jacketts. „Und nun?“
„Dinner, dann vielleicht ein
Film, noch eine nette Bar zum Abschluss ein bisschen tanzen. Was man halt so
macht bei einem ersten Rendezvous“, erwiderte Jack.
„Und hinterher zeigst du mir
deine Briefmarkensammlung“, lächelte Ianto vielsagend.
Doch Jack blieb
erstaunlicherweise ernst. „Ich fürchte, ich besitze keine Briefmarkensammlung.“
///
„Du solltest öfters Anzüge
tragen. Du siehst darin auch sehr sexy aus“, sagte Ianto, nachdem ein Kellner
sie an ihren Tisch geführt hatte.
„Zu unbequem für meinen Geschmack“,
erwiderte Jack. „Ich überlasse sie lieber dir. Dir stehen sie eh besser. Aber
anders hätten sie mich hier nicht herein gelassen.“
Erst als Jack seinen Mantel
an der Garderobe – unter dem sichtlich angewiderten Blick der Garderobenfrau –
abgegeben hatte, hatte Ianto bemerkt, dass er darunter einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd
trug. Beides einfach geschnitten, doch zweifelsohne von edlem Stoff. Nur eine
Krawatte war wohl doch zuviel des Guten für Jack Harkness gewesen. Doch
glücklicherweise herrschte im Lokal kein Krawattenzwang. Ianto fragte sich
sowieso, wie es Jack gelungen war, im angesagtesten Gourmet-Tempel Cardiffs
zwei Plätze zu ergattern. Wie er gehört hatte, gab es wochenlange Wartelisten.
Aber vielleicht hatte Jackr sich einfach ins System gehackt und irgendein
anderes armes Paar stellte gerade an der Tür fest, dass ihre Reservierung nicht
mehr existierte. Ianto war es in diesem Augenblick so was von egal. Er saß hier
mit einem Jack, dem es mit dem Date mehr als ernst zu sein schien, mehr konnte
er wahrlich nicht verlangen. Zumal er weitaus weniger erwatet hatte.
„Was wünschen die
Herrschaften?“ Ein anderer Kellner war an ihrem Tisch erschienen und reichte
ihnen zwei Speisekarten. „Champagner, den besten, den Sie haben“, erwiderte Jack.
„Worauf stoßen wir an?“,
fragte Ianto, als wenig später der Champagner in ihren Gläsern perlte.
„Auf einen Neubeginn“,
schlug Jack vor und Ianto verspürte plötzlich einen Kloß im Hals.
///
Das Essen war vorzüglich,
der Wein, den Jack für ihn bestellt hatte – er selbst trank nur Wasser - auch.
Es war perfekt. Zu perfekt. Ianto war sich sicher, jeden Augenblick musste ein
Riftalarm losgehen und den Abend beenden.
Fast konnte er vergessen,
dass der Mann, der ihm gegenüber saß und leise witzige Bemerkungen über das
Personal und andere Gäste über den Tisch flüsterte, vor nicht allzu langer Zeit
ohne ein Wort einfach aus seinem Leben verschwunden war, weil offensichtlich
ein anderer Mann, dieser Doctor, für Jack wichtiger war als er. Da war eine Frage,
die an ihm nagte, mehr als alles andere.
„Jack, dieser Doctor, hast
du... ich meine... du und er...“
„Nein“, unterbrach Jack sein
hilfloses Gestammel. Ianto spürte wie er Rot wurde und griff schnell zu seinem
Glas. „Da war nichts, ist nichts und wird nie etwas sein“, versicherte ihm
Jack. „Er ist nicht der Typ.“
Hörte er einen Hauch von
Bedauern in der Stimme des anderen Mannes? Oder bildete er sich das nur ein,
weil er enttäuscht war, dass Jack nicht gesagt hatte: „Da wird nichts sein,
weil es für mich nur dich gibt.“ Ianto schallt sich innerlich für seine
Torheit. Das war Jack Harkness, was erwartete er? Ein
ich-liebe-dich-und-nur-dich-bis-ans-Ende-meiner-Tage-Bekenntnis? Wenn er
ehrlich zus ich selbst war, dann lautete die Antwort Ja.
Trotzig beschloss er, sich
nicht von irgendwelchen unerwiderten Gefühlen den Abend verderben zu
lassen. Er würde ihn einfach genießen.
Basta! Doch da war auch etwas in Jacks Blick, etwas dass ihm sagte, dass etwas
passiert war, dass er nicht wirklich verstand.
Etwas, dass Jack seit seiner Rückkehr beschäftigte, dass er aber nicht
teilen wollte, vielleicht nicht teilen konnte.
„Was ist es dann Jack? Was
ist passiert?“, fragte er. „Was beschäftigt dich so sehr?“
Jack schüttelte den
Kopf. „Nichts, nichts ist geschehen“,
sagte er leise. Bevor Ianto etwas erwidern konnte, fügte er hastig hinzu:
„Komm, lass uns zahlen. Im Kino ist heute Bond-Nacht.“
///
„Es war ein wunderschöner
Abend“, sagte Ianto als Jack ihn Stunden später wieder vor seiner Tür absetzte.
„Ja, das war es“, erwiderte
Jack.
Sie hatten sich zwei
Bond-Filme am Stück angesehen, von den Klassikern, und anschließend eine Stunde
lang in einer nahen Bar getanzt. Ianto fühlte einen leichten Schwips, während
Jack außer dem Champagner keinen Alkohol mehr getrunken hatte.
Er kam sich vor wie damals
bei seinem ersten Date überhaupt. Unwillig, den Abend zu beenden, aber auch
nicht wissend, was zu sagen war, um den Abschied hinaus zu zögern.
„Kommst du noch mit nach
oben“, sagte er schließlich. „Auf eine Tasse Kaffee oder... die
Briefmarkensammlung.“
Jack schüttelte den Kopf.
„Das wäre für ein erstes Date etwas unangebracht, meinst du nicht.“
„Aber...“ Ianto wollte
protestieren - sagen, dass es ja wohl kaum das erste Mal für sie wäre - doch
Jack legte ihm den Finger auf den Mund, strich dann damit zärtlich über seine
Wange, den Hals hinab bis zu seinem Adamsapfel.
„Hast du dich nicht nach mir
gesehnt?“, fragte Ianto. Er spürte, wie wieder die Eifersucht an ihm zu nagen
begann.
„Du ahnst nicht, wie sehr
und wie lange“, erwiderte Jack. „Aber nicht jetzt, nicht hier. Nicht heute
Nacht. Es wäre nicht richtig.“
Er beugte sich zu ihm und
hauchte einen zärtlichen Kuss auf seinen Mund. „Schlaf gut, Ianto Jones”,
wisperte er anschließend gegen die Lippen. Dann trat er von dem anderen Mann
fort.
„Gute Nacht, Jack.“ Ianto
blieb vor dem Haus stehen und blickte Jack nach, wie er zum SUV ging.
Dort drehte er sich noch
einmal um und winkte ihm zu. „Ich seh’ dich morgen im Hub und vergiss deine
Stoppuhr nicht.“
Ende