Das
Gericht singt
T’Len
2006
Fandom: Edel & Starck
Kategorie:
G
Hinweise:
Humor
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe:
Weihnachten steht vor der Tür, auch in der Kanzlei.
Anmerkung:
Bezieht sich auf die Folge 13/1 „Das Gericht tanzt.“ Den Oberstaatsanwalt Riese
spielt Dirk Martens, der Falk von Schermbeck von SK Kölsch. Riese ist als Anwalt
ziemlich kalt und arrogant, pflegt aber eine große Leidenschaft für Elvis. Beim
Juristenball will er als Elvis-Imitator auftreten. Wenn da nur nicht das
Lampenfieber wäre. Schließlich hilft ihm eine von ihm äußerst begeisterte Bine,
indem sie mit ihm als Marilyn Monroe auftritt.
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
„Bine, denk an die Geschenke für Sandra, Otto und Christoph.“
Rums, die Bürotür fiel wieder hinter Felix Edel ins Schloss.
Dafür öffnete sich die vom Büro seiner Partnerin Sandra
Starck. „Bine, ich brauche die Akte Müllerschön.“ Rums.
Felix Tür öffnete sich erneut. „Wo bleibt mein Kaffee?“
Rums.
„Kannst du das bitte abtippen.“ Ein Stapel Akten flog aus
Sandras Richtung auf ihren Tisch. Und rums.
„Ich brauch unbedingt vor Weihnachten noch einen
Gerichtstermin in der Sache Schmidtchen.“ Felix. Die Tür flog wieder ins
Schloss.
Bine blickte auf Sandras Tür und wurde nicht enttäuscht.
„Ich brauch nachher mal deinen Rat wegen Patricias Weihnachtsgeschenk.“ Rums.
Der Blick der Sekretärin der Anwaltskanzlei Edel &
Starck heftete sich auf die Tür zum Büro ihres anderen Chefs. Sicher würde er
jeden Augenblick wieder mit der nächsten Forderung zum Vorschein kommen. Es war
zum Verrücktwerden. In der Vorweihnachtszeit schienen Sandra und Felix noch
mehr Hektik zu verbreiten als üblicherweise - und das noch zu steigern war
eigentlich eine wahre Kunst. Sie kam zu rein gar nichts, weil alle paar
Sekunden jeder etwas anderes von ihr wollte - und das wenigste davon hatte mit
ihrer Arbeit zu tun.
Sie war nicht überrascht, als Felix Kopf wieder im Türrahmen
erschien. „Hast du schon den Tisch für unsere Weihnachtsfeier bestellt?“ Rums.
„Und für Felix Geschenk auch.“ Sandra. Rums.
Das Telefon klingelte. „Ich dreh hier noch durch!“, schrie
Bine das Gerät an.
Beide Bürotüren öffneten sich. Felix und Sandra sahen
überrascht Bine an, dann einander und schließlich wieder auf ihre Sekretärin.
Die holte tief Luft, hob dann den Hörer ab. „Kanzlei Edel
& Starck, Sabine Winkelmann am Apparat“, meldete sie sich. „Was kann ich
für Sie tun?“
„Ein Notfall? Ja sicher, ich komme sofort.“ Sie knallte den
Hörer auf, sprang von Stuhl und griff sich ihre Jacke.
„Was ist los?“, fragten Felix und Sandra wie aus einem Mund.
„Wo willst du hin?“, ergänzte Felix.
Bine war schon an der Tür. „Zum Gericht“, rief sie über die
Schulter. Und weg war sie.
Felix und Sandra sahen sich verdutzt an. „Und was wird nun
aus meinen Geschenken?“, sagte er. Er blickte Sandra fragend an. „Sie sind doch
auch eine Frau, können Sie nicht für mich einkaufen gehen?“
Sandra warf kommentarlos ihre Tür hinter sich zu.
///
„Danke, dass Sie so schnell kommen konnten.“ Eine aufgeregt
auf und ablaufende Frau Wagner erwartete Bine vor der Tür zum großen Saal des
Gerichtes.
„Was ist denn los?“, keuchte Bine. Sie war noch ganz außer
Atem, so schnell war sie von der Kanzlei hergerannt. Als sie ins Gericht
stürmte, hätte sie fast noch eine Gruppe Anwälte, die sich unterhaltend im
Foyer stand, über den Haufen gerannt.
„Er will nicht auftreten“, sagte Frau Wagner. „Ein paar
Staatsanwälte und Richter geben ein Benefizkonzert zu Gunsten der
Jugendsozialarbeit. Er wollte unbedingt mitmachen, aber jetzt...“ Sie zuckte
hilflos mit den Schultern. „Sie wissen ja, wie er ist.“
„Als Elvis“, wollte Bine wissen. Ihr Herz schlug schneller,
wenn sie an ihren gemeinsamen Auftritt beim Juristenball dachte. Wegen ihr
hätten sie ewig so weitersingen können. Sie liebte Elvis seit sie denken konnte
und er war einfach perfekt als Imitator gewesen. Fast noch besser als das
Original.
„Als singender Weihnachtsmann“, antwortete Frau Wagner und
schob Bine zu einer Tür. „Ich dachte, Sie könnten mal mit ihm reden. Beim
letzten Mal hat er doch auch auf Sie gehört.“
„Ich werde es versuchen.“ Bine öffnete die Tür.
„Frau Wagner, ich habe doch gesagt, ich will nicht...“, er
brach ab und seine finstere Miene hellte sich auf, als er seine Besucherin
erkannte.
„Bine“, strahlte Oberstaatsanwalt Riese sie an. So ein
begeisterter Elvis-Fan und durchaus begnadeter Sänger er auf der einen Seite
war, so groß war auch seine Angst vor Publikum aufzutreten. Hätte Bine ihn
damals beim Juristenball nicht unterstützt, er wäre wohl aus der Garderobe
geflüchtet. Diese Frau hatte irgendwie etwas an sich, was ihm Mut machte und
Selbstvertrauen gab.
Sie musterte ihn. Als Elvis, stellte sie fest, sah er
eindeutig besser aus als als Weihnachtsmann. Ein dicker, weißer Bart verdeckte
sein hübsches Gesicht. Nur an seinen strahlenden blauen Augen konnte sie ihn
überhaupt erkennen.
„Sie packen das schon“, sagte sie. „Sie sind doch ein toller
Sänger. Egal, was Sie singen.“
„Wenn Sie es sagen.“ Er
strahlte sie an. Dann rief er: „Frau Wagner!“ Die Tür öffnete sich sofort. „Sie
haben doch sicher noch ein Elfenkostüm?“
Ende