Titel: Der
Geheimtipp
Autor: Lady Charena
Serie: Star
Trek TOS
Paarung: Belinda Kuri/Admiral Nogura, K/S, Admiral Harry Morrow/m (Angelo)
Code: R
Feedback: Gerne hier LadyCharena@aol.com
Summe: Es ist schon erstaunlich, wen man so alles beim Einkaufen
treffen kann... - Fortsetzung zu Nie wieder Einkaufen“
Disclaimer: Paramount/Viacom gehört Star Trek und alles, was ich
mir daraus borgte. Belinda Kuri ist eine Schöpfung der TOSTwins und Angelo
treibt sich gewöhnlich auf meinem Spielplatz herum. Die Story ist mein und
reine Fanfiction - ich beabsichtige also weder, damit Geld zu verdienen, noch
irgendwelche Rechte zu verletzen. Wer unter 18 ist bzw. ein Problem mit
Homosexualität hat, sollte sich besser anderswo nach passenderer Unterhaltung
umsehen.
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Eine kurze Unterbrechung für die Werbung:
Achtung... Achtung... Das rosa Glück gibt's seit Ende September
auch im Doppelpack - Shaik 1 + 2 - zwei K/S-TupperTrek-Bände voll stiller
Romantik und dem Familienleben mit zwei lebhaften Kindern - inclusive Hund!
(nervende Nachbarn und Freunde sind gegen einen geringen Aufpreis zu erwerben).
Denn: wo "verrückte Hühner" draufsteht, da sind auch
TOSTwins drin!
So, dass war's mit Werbung. Weiter geht es jetzt mit dem Hauptfilm
- äh - der Story, meinte ich natürlich.
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Erschienen in: Shaik – das etwas sehr andere K/S-Zine 3
Der Geheimtipp
* * * * * * * * * * *
Lady Charena Sept. 01
"Belinda, ich bitte dich. Wenn uns nun jemand sieht? Du musst
auch gelegentlich an meine Position denken. Ich wünschte, du würdest etwas
diskreter sein - zumindest noch so lange, bis meine Scheidung durch ist."
Die Arme vor der Brust verschränkt, ließ Admiral Nogura den Blick über die
vorbeieilenden Menschen gleiten und hoffte, er würde niemandem begegnen, der
ihn erkannte. Das war gar nicht so einfach bei seinem Bekanntheitsgrad als
Oberbefehlshaber Starfleets.
Als keine Antwort kam, blickte er seine Begleiterin an. Belinda
hatte die rotgeschminkte Unterlippe trotzig vorgeschoben. Wo hatte er das nur
schon mal gesehen...? "Belinda, du
verstehst doch sicher..."
"Ich verstehe, dass du ein Spielverderber bist. Einkaufen
macht mit dir einfach keinen Spaß. Was ist denn schon dabei?" Sie rückte
ihr Dekollete zurecht und zupfte an
ihrem Minirock. "Dabei habe ich mich heute extra hübsch gemacht für
unseren Einkaufsbummel. Oder schämst du dich mit mir gesehen zu werden?"
Noguras Augen klebten einen Moment an den... hm, Einblicken... vor
sich fest. "Natürlich nicht. Und ich habe ja auch nichts gegen einen ganz
normalen Einkaufsbummel, Belinda", protestierte er schwach. "Es geht
mir allein um dieses Geschäft, in das du unbedingt noch willst."
"Den Be-At-Ehuse-Shop", warf sie hilfreich ein. "Er
ist gleich dort drüben."
"Richtig. Das ist ein Erotikgeschäft, wenn ich dich richtig
verstanden habe."
"Genau." Belinda strich ihr frischblondiertes Haar
zurück und stellte sich lächelnd in Pose. "Alle meine Freundinnen waren
schon dort. Es ist *das* Gesprächsthema in dem neuen Schönheitssalon in der
City. Es soll die tollsten Sachen dort geben, super-schick, sage ich dir. Ich
war heute morgen die einzige von allen Anwesenden, die noch nicht dort war -
stell' dir das nur mal vor. Dabei ist es ein richtiger Geheimtipp. Das kann ich
doch nicht auf mir sitzen lassen."
"Du warst im Schönheitssalon? Das habe ich...äh..."
Nogura unterbrach sich hastig, als sich Belindas Gesicht verdüsterte. "Ich
meine, das habe ich natürlich sofort bemerkt. Aber du hast das doch gar nicht
nötig, mein Schatz."
Belinda drohte ihm lachend mit einem sorgfältig manikürten Finger.
"Dein Glück, mein Lieber. Ich habe nämlich extra wegen dir einen so frühen
Termin genommen und bin deshalb zwei Stunden früher aufgestanden. Aber es ist
wirklich sehr viel schöner, sich in einem der Salons verwöhnen zu lassen, als
selbst dort zu arbeiten." Sie schlang die Arme um Noguras Hals und hauchte
einen Kuss auf seine Wange. "Aber das muss ich jetzt ja glücklicherweise
nicht mehr."
Bevor der Admiral etwas erwidern konnte, fiel sein Blick über die
Schulter seiner Geliebten hinweg auf zwei Männer, die soeben mit der Rolltreppe
in dieser Etage des Einkaufszentrums ankamen. Er löste sich hastig von Belinda und
zückte die Brieftasche. "Belinda, warum kaufst du dir nicht erst einmal in
diesem Geschäft etwas hübsches...", er wies auf den Eingang hinter ihnen,
"...und lass' dir ruhig Zeit. Über diesen Erotikshop sprechen wir dann
später noch einmal."
"Was soll ich denn in einem Laden für Gartenbedarf?",
meinte sie irritiert. "Aber gib' schon her." Sie schnappte sich die
Kreditkarte aus seinen Händen - nicht, dass er es sich etwa noch anders
überlegte. "Kommst du nicht mit?", meinte sie, als sie sich umsah und
eine Boutique entdeckte.
"Nein, ich... ich warte hier auf dich. Ich lass' mich
überraschen."
Belinda blickte ihn mit gerunzelter Stirn an. "Ist
irgendetwas nicht in Ordnung?"
"Doch, doch, natürlich."
"Na gut, ich werde sehen, ob ich etwas nettes für unser
gemeinsames Wochenende finde. Und ich kann mir kaufen, was ich will? Egal wie
viel es kostet?"
Nogura seufzte. "Ja, mein Schatz. Du weißt doch, für dich ist
mir nichts zu teuer." Sein Blick folgte ihr erleichtert, als sie Richtung
Boutique marschierte. Er lächelte, während er ihre langen Beine bewunderte, die
in Seidenstrümpfen steckten. Belinda war manchmal schwierig und sie kostete ihn
viel Geld, aber sie war einfach süß...
* * *
Direkt neben der Rolltreppe, die sie soeben nach oben befördert
hatte, stoppte Admiral Harry Morrow plötzlich. Zu plötzlich für den jungen
Mann, der hinter ihm ging und der nun auf ihn prallte.
"Sag' mal spinnst du, Harry?", beklagte er sich heftig.
"Einfach so stehen zu bleiben."
Morrow ergriff seinen zeternden Begleiter etwas unsanft am Arm und
zog ihn zur Seite, vor das Schaufenster einer Tierhandlung. "Halt' den
Mund, Angelo", zischte er. "Da vorne ist mein Chef."
"Wo?" Angelo verrenkte sich fast den Hals, um über die
hin- und hereilenden Massen einen Blick auf Nogura zu erhaschen.
Harry zog ihn zurück. "Spinnst du? Er könnte dich
sehen."
Angelo verzog den Mund und verschränkte die Arme vor der Brust. Er
lehnte sich gegen das Schaufenster. "Jetzt mach' doch bitte keinen solchen
Aufstand. Was ist denn schon dabei? Wir wollen doch nur einkaufen gehen."
Morrow seufzte. "Darüber bin ich sowieso nicht ganz
glücklich. Müssen wir unbedingt dahingehen? Was ist, wenn mich jemand erkennt?
Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich einen Ruf zu verlieren habe?"
"Ach so ist das also. Der Herr schämt sich, mit mir gesehen
zu werden. Ich bin dir wohl peinlich." Angelo strich eine Strähne seines
frischblondierten Haares zurück. "Aber ich, mein Lieber, ich habe mich
nicht in einer öffentlichen Toilette erwischen lassen. Im Fummel!" Er
schleuderte seinem Liebhaber die letzten Worte ins Gesicht und drehte sich dann
um, um beleidigt abzumarschieren.
Einen Moment überlegte Harry, ihn einfach gehen zu lassen, aber
das Wochenende stand vor der Tür und er wollte es nicht ausschließlich damit
verbringen, seinen Geliebten zu versöhnen. Er folgte ihm hastig. "Angelo,
jetzt warte doch. So habe ich das überhaupt nicht gemeint."
In einem unerwarteten Anfall von Großmut stoppte Angelo nach
einigen Schritten. Nicht, dass er wirklich beabsichtigt hatte, zu gehen... Er
drehte sich jedoch nicht um, sondern studierte angestrengt seine Fingernägel.
Eine Hand berührte seine Schulter, glitt nach vorn, um seine Wange
zu streicheln. "Angelo?", kam es kleinlaut.
Mit einem Seufzen wandte er sich um. "Ja, Harry?",
erwiderte er ziemlich ungeduldig.
"Sei' nicht böse, ja? Ich habe es nicht so gemeint. Natürlich
schäme ich mich nicht mit dir gesehen zu werden. Aber das da ist mein Boss. Was
soll er denn von mir denken?"
"Na was schon", Angelo zuckte mit den Schultern.
"Das du ein aufregendes..." - er legte die Hand auf Harrys Brust -
"...und anstrengendes..." - er schob die Finger unter die Knopfleiste
und in Harrys Hemd, wo sie nackte Haut liebkosten - "...Liebeswochenende
mit mir vor dir hast." Er lächelte.
"Du treibst mich in den Wahnsinn", meinte Morrow heiser.
"Angelo." Er zog die Hand seines Begleiters aus seinem Hemd und an
seine Lippen. Er räusperte sich. "Aber bitte tu' mir einen Gefallen, mein
Hübscher, ja? Wie wäre es, wenn du uns in dem Geschäft dort drüber etwas zu
Trinken kaufst? Irgendetwas besonderes für unser Wochenende." Er zückte
die Kreditkarte.
"Und ich kann mir aussuchen, was ich will?" Angelo ließ
sich nicht zweimal bitten und schnappte sich das Plastikkärtchen. "Egal,
wie viel es kostet?" Er rückte das kunstvoll um seinen Hals drapierte
Seidentüchlein zurecht.
Morrow schluckte. "Ja, natürlich. Ich lasse mich
überraschen", erwiderte er schließlich tapfer. "Du weißt, für dich
ist mir nichts zu teuer."
Angelo strahlte und hauchte einen Kuss auf seine Wange. "Dann
bis gleich, Darling. Ich liebe dich."
"Ich dich auch." Harry sah ihm erleichtert nach. Er
seufzte leise, als er dem knackigen, in hautengen Jeans streckenden Hintern
seines Geliebten nachblickte. Angelo war manchmal schwierig und er kostete ihm
eine Menge Geld, aber er war einfach süß...
* * *
Jim schwebte auf Wolke Sieben, ach Unsinn, er schwebte schon eher
auf Wolke zehn! Kaum hatten sie sich von ihrem Liebesabenteuer im Lager
einigermaßen erholt und ihre Kleidung in Ordnung gebracht, als sie aus dem Raum
befreit wurden. Der Verkäufer - falls es ein 'Er' war - wollte etwas aus dem
Lager holen und fand sie. Sie waren insgesamt kaum länger als zwei Stunden dort
eingesperrt gewesen - aber was für zwei Stunden...
Spock bezahlte die Rechnung - stirnrunzelnd, aber stillschweigend.
Der Betrag erschien ihm weit überhöht für die wenigen Artikel, die Jim gekauft
hatte - einen dieser leuchtenden Vibratoren (nur für den Fall, sollten sie noch
einmal in eine solche Lage kommen, hatte Jim behauptet - wobei sich Spock
fragte, wie das wohl passieren sollte), das Gleitgel und die Kerzen. Doch da er
vermutete, dass ein Nachfragen nur wiederum zu Fragen unangenehmer Natur über
ihren Aufenthalt im Lager führen würde, legte er mit einem stummen Seufzen
seine Kreditkarte auf den Tresen. Er nahm sich vor, dass das für sehr lange
Zeit das letzte Mal gewesen war, dass er mit Jim einkaufen ging.
Er drückte seinem tagträumenden Bondmate die unauffällige braune
Tüte in die Hand, die ihre Einkäufe enthielt und wollte das Geschäft verlassen.
Und stoppte abrupt, noch bevor er über die Türschwelle getreten war.
Jim prallte auf ihn. "Au! Was ist denn los?"
Der Vulkanier drehte sich um und drängte ihn zurück. "Dort
drüben steht Admiral Nogura, wir können das Geschäft jetzt nicht verlassen. Er
würde uns sehen."
"Wo?" Jim stellte sich auf die Zehenspitzen und
verrenkte sich fast den Hals, als er versuchte, einen Blick nach draußen zu
werfen.
"Dort vor dem Schaufenster des Gartenshops."
Jim sah ihn an. "Das mit den süßen Gartenzwergen? In das ich
nicht durfte?"
"Du hast bereits 28 Gartenzwerge zu Hause, wenn ich dich
daran erinnern darf", entgegnete Spock etwas spitz. Dieser Tag
erschütterte - trotz einiger recht angenehmer Momente - allmählich selbst
vulkanische Nerven.
Jim verzog den Mund. "Du bist ein Spielverderber,
Spock", warf er seinem Bondmate vor. "Ich hätte wissen müssen, dass
Einkaufen mit dir keinen Spaß macht."
Spock berührte Jim am Arm. "Bitte, t'hy'la", meinte er
leise. "Wir sollten uns jetzt nicht streiten, sondern einen Weg suchen,
das Geschäft zu verlassen, ohne dass uns Admiral Nogura sieht.
Sein Partner runzelte die Stirn. "Ich verstehe nicht, warum
er uns nicht sehen darf. Warum gehen wir nicht einfach rüber und sagen artig
Guten Tag?"
"Jim, bitte denke doch einmal an unseren Ruf. Admiral Nogura
ist unser Vorgesetzter. Was wird er denken, wenn er uns aus diesem...
Erotikladen...", hierbei senkte sich seine Stimme weiter - "...kommen
sieht?"
"Na nichts - es ist doch schließlich nichts dabei. Als ich
heute morgen in dem neuen Schönheitssalon war..."
Spock hob eine Augenbraue.
"Ich habe mir nur die Haare schneiden lassen",
verteidigte sich Jim sofort. "Aber das fällt dir natürlich überhaupt nicht
mehr auf."
Nachdem Spock versichert hatte, dass es ihm sehr wohl aufgefallen
war, ließ sich Jim gnädigst dazu herab, fortzufahren. "Also, im
Schönheitssalon war es *das* Thema. Alle sprechen davon. Es ist super-schick,
hierher zu kommen. Du solltest mir dankbar sein, dass ich diesen Geheimtipp mit
dir teile."
Der Vulkanier seufzte. "Ich würde es trotzdem vorziehen,
unerkannt zu gehen. Jim, bitte. Denke doch an das Wochenende, das vor uns
liegt. Die Kinder werden bei deiner Mutter sein, wir haben das ganze Haus für uns
allein... Du möchtest doch sicher nicht, dass ich statt dessen im Labor
arbeite?"
Jim starrte ihn mit offenem Mund an. "Erpresser", warf
er seinem Bondmate an den Kopf, marschierte zur Kasse und fragte: "Gibt es
hier einen Hinterausgang?"
Der Verkäufer deutete nur grinsend zur Rückseite des Geschäfts.
Ohne sich noch einmal nach Spock umzudrehen, die Tüte fest an sich
gepresst, verließ Jim den Be-At-Euhse-Erotikshop.
* * *
Einige Minuten später zerrte Angelo seinen widerstrebenden Partner
förmlich in eben diesen. "Nun stell' dich gefälligst nicht so an. Oder
hast du deinen Admiral-Boss irgendwo gesehen? Er ist bestimmt längst nach Hause
gegangen."
"Angelo, bitte...", versuchte Morrow zu protestieren.
"Muss das wirklich sein?"
"Ja." Er stoppte, um einen winzigen Spitzenslip aus dem
Regal zu fischen und ihn Harry unter die Nase zu halten. "Ist das nicht
was für dich? Ich kann mich ja im Schönheitssalon überhaupt nicht mehr blicken
lassen. Alle die ich dort kenne, waren schon hier. Es ist super-schick und
trotzdem noch ein richtiger Geheimtipp." Angelo unterbrach sich, um die
Reihe leuchtender Vibratoren näher zu betrachten.
Morrow sah sich unbehaglich um. Sie hätten genauso gut in das
kleine Geschäft gehen können, indem sie sonst einkauften. Dort lief er nicht
Gefahr, jemandem zu begegnen, der ihn kannte. "Angelo, versteh' mich
doch", wandte er sich erneut an seinen Partner, die Stimme gedämpft.
"Könntest du nicht mir zuliebe ein wenig diskreter sein? Auch wegen Sana.
Ich möchte ihr nicht unnötig wehtun. Sie war mir seit vielen Jahren eine treue
Freundin und außerdem mag sie dich."
Angelo wirbelte herum. "Dieser Drache mit dem du verheiratet
bist? Reden wir von der gleichen Frau?", fragte er ungläubig. "Sie
hasst mich, weil du mich liebst."
"Das ist doch nicht wahr. Angelo, sie hasst dich nicht.
Außerdem hat sie doch selbst eine neue Beziehung. Warum sollte sie mir etwas
übel nehmen, was sie selbst genießt."
"Du musstest ja auch gleich heiraten, obwohl du dir gar nicht
sicher warst, ob du überhaupt auf Frauen..."
"Angelo." Harry hob beide Hände. "Lass' uns bitte
nicht streiten, ja? Du suchst dir jetzt was hübsches aus und dann gehen wir
nach Hause und machen es uns gemütlich."
Ganz schien sein Geliebter nicht überzeugt. "Gut. Aber du hast
von deiner Ex angefangen."
Während ihrer... hm, Unterhaltung... waren sie weitergegangen und
in den hinteren Teil des Geschäfts gelangt. Neugierig spähte Angelo in einen
angrenzenden Raum. "Sieh' dir das an!", meinte er mit einem
begeisterten Grinsen und wies auf die leuchtenden Vibratoren, die dort
aufgereiht waren und den Raum erhellten.
Leider konnte Morrow seine Begeisterung nicht teilen. Denn er
hatte gerade in Richtung Eingang geblickt und sah dort zu seinem Entsetzen
Nogura, der von einer Blondine hereingezerrt wurde. "Oh, verdammt."
Er gab Angelo einen recht unsanften Stoß, der ihn in das Lager beförderte,
folgte ihm und zog die Tür hinter sich zu.
* * *
"Belinda. Können wir darüber nicht noch einmal
sprechen?" Nogura versuchte einen letzten Appell an die Vernunft seiner
Geliebten.
"Nein", versetzte Belinda ungerührt. "Jetzt stell'
dich doch nicht so an. Weißt du, dass meine Mutter sehr enttäuscht war, das
Jaqueline sie allein besuchen kommt? Ich denke, sie würde sich wahnsinnig
freuen, wenn ich auch zu ihr fahren würde."
Nogura schluckte seinen Protest hinunter und auch das
"Erpresserin", das ihm bereits auf der Zunge lag.
"Oh, ist das süß." Belinda fischte ein Spitzenhöschen
aus einem Regal und hielt es hoch. "Was meinst du, ob es mir steht?"
* * *
"Bist du jetzt ganz übergeschnappt?" Angelo rappelte
sich hoch.
Harry half ihm auf die Beine. "Bitte, es tut mir leid. Ich
wollte nur..." Er zögerte. Wenn er Angelo von Nogura erzählte, würde der
gerade noch so vermiedene, große Streit ausbrechen. Er zwang ein Lächeln auf
seine Lippen. "Ich wollte nur mit dir allein sein", fuhr er fort und
legte beide Arme um Angelos Taille, um ihn näher an sich zu ziehen. "Um
dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe. Und dass ich mich geirrt habe. Das hier
alles ist wirklich sehr anregend."
Angelos Augen weiteten sich vor Erstaunen. Doch dann beschloss er,
sein Glück nicht zu strapazieren. Er schmiegte sich einfach eng an Harry.
"Ich wusste, es würde dir gefallen." Er knabberte am Ohr seines
Partners. "Und wie hast du dir das so vorgestellt?"
"Was?"
"Na, mir zu zeigen, wie sehr du mich liebst."
"Oh." Harry sah sich um. Wer wusste, wie lange Nogura
sich im Laden aufhalten würde. Er musste Angelo irgendwie beschäftigen. Und im Grunde
wusste er ja schon genau, was er zu tun hatte... Aber hier?
Ein Seufzen unterdrückend, begann er Angelos Hemd aufzuknöpfen.
Langsam, um Zeit zu schinden, einen Knopf nach dem anderen. Warum war diese
Knopfleiste so kurz?
"Harry!" Begeistert küsste ihn Angelo. "Das ist die
beste Idee, die du jemals hattest."
"Psscht. Man muss uns ja nicht draußen hören. Ich dachte, ein
kleiner Appetithappen für das Wochenende..."
Angelo schob seine Hände beiseite und öffnete hastig die
restlichen Knöpfe. "Lass' mich das machen." Genauso flink entledigte
er sich seiner Jeans, die sowieso schon sehr eng geworden war.
Mit einem Aufstöhnen ging Harry vor ihm auf die Knie.
"Angelo, du bist..."
"...ein Engel, ich weiß", beendete der den Satz. Dann
tastete er nach dem Rand eines Containers hinter sich, um sich abzustützen, als
Harrys Zunge über die Spitze seines Penis leckte.
* * *
"Belinda, doch nicht hier!" Nogura sah sich um.
"Gerade hier." Ihr Mund schnitt jeden weiteren Protest
ab, als sie ihn tiefer in die schattige Ecke hinter zwei Regalen zog. Ihre Hand
suchte sich einen Weg in seine Hose...
* * *
Es gab nichts, dass Harrys Gedanken ferner war, als Nogura, als
Angelo ihn mit dem Gesicht zur Wand drehte und in ihn eindrang. Sein Erstaunen
wäre groß gewesen, hätte er gewusst, das eben nur diese Wand, ihn in diesem
Moment von seinem Vorgesetzten trennte...
* * *
Einige Zeit später, auf dem Parkplatz des Einkaufcenters...
"Oh, Jim. Mr. Spock. Auch beim
Einkauf?" Nogura versteckte hastig eine unauffällige, braune Tüte hinter
dem Rücken. Belinda lächelte nur säuerlich, als sie sich ihren früheren
Nachbarn gegenüber sah.
"Admiral, Miss Kuri. Ja, in der
Tat." Spock nickte ihnen grüßend zu, während Jim sich ein Grinsen verkniff
und ebenfalls eine unauffällige, braune Tüte hinter sich hielt.
Einige Augenblicke lang sahen sich alle vier unbehaglich an.
"Ja, wir müssen weiter." Nogura brach das Schweigen.
"Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende."
"Ihnen ebenfalls", rief Jim. Er drehte sich um - und stand
Harry Morrow gegenüber, der derart in ein Gespräch über diese unglaublichen
Preise mit seinem Begleiter vertieft gewesen war, dass er das kleine Grüppchen
übersehen hatte.
"Jim..."
"Guten Tag, Harry." Mit einem breiten Grinsen
registrierte Jim, dass Harry Morrow ebenfalls eine unauffällige braune Tüte in
der Hand hielt und diese rasch an seinen Begleiter weitergab. "Auch beim
Einkaufen gewesen?"
"Ja, das Wochenende steht vor..." Harry sah über Jims
Schulter und erblickte dort nicht nur Jims Ehemann, sondern zu seinem Entsetzen
auch Admiral Nogura. "...vor der... vor der Tür."
"Was für ein Zufall, dass wir uns hier alle getroffen
haben", meinte Belinda in die Stille hinein, die sich ausgebreitet hatte.
Sie lächelte und trat zu dem jungen Mann neben Morrow, um ihn zu umarmen.
"Hallo Angelo. Gut siehst du aus. Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit
nicht mehr gesehen."
Angelo strahlte. "Belinda, wie schön. Wir müssen uns
unbedingt in den nächsten Tagen mal wieder treffen."
"Ihr kennt euch?", fragte Harry irritiert. Und zur
gleichen Zeit wie Nogura.
"Ja, natürlich", kam es von Angelo und Belinda
gleichzeitig. Sie sahen sich erstaunt an und begannen zu lachen.
"Aus dem Schönheitssalon." Belinda wischte sich die
Lachtränen aus den Augen.
"Tja", mischte sich Nogura ein, bevor sie weitersprechen
konnte. "Wir müssen leider gehen, Liebes." Er legte den Arm um sie,
um sie einige Schritte wegzuführen.
"Wir auch." Harry legte die Hand auf Angelos Arm, um ihn
in die entgegengesetzte Richtung zu lenken. "Wir sehen uns dann am
Montag."
Einen Moment später standen Jim und Spock allein auf dem
Parkplatz.
Ende