2005 Paradies-Apfel-Award: Erster Platz
Beste Die 2-Story
Titel: Hühnersuppe a la Danny Wilde
Autor: Lady
Charena
Serie: Die 2
Paarung: Danny Wilde, Brett Sinclair
Rating: PG, Humor
Summe:
Danny verrät Brett sein Rezept
für Hühnersuppe.
Disclaimer:
Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren
liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der
Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen.
„Ding-dong, Eure Lordschuft, ich trab zur heitren Morgenstund’ in den
Stall.“ Danny sah sich um. „Nanu? Mir schwellt da ne Frage im Gebeiß. Wo steckt
er denn oh mein liebster Blaublüter?“ Er stocherte in dem appetitlich
angerichteten Frühstück herum, das auf seine Lordschaft wartete. Offenbar schon
seit längerer Zeit, denn das Rührei hatte sich in eine krustige, gelbe
Kraterlandschaft verwandelt. Danny schnappte sich Trauben aus der Obstschale
und beschäftigte sich für ein paar Minuten damit, sie in die Luft zu werfen und
mit dem Mund aufzufangen. Und immer noch war kein Lord in Sicht. „Na
Meisterchen? Alles frisch im Schritt? Findet ihre Lordschaft der Tür nich?“
Aus dem Nebenraum kam ein Husten.
Neugierig folgte Danny dem Geräusch und spähte ins Schlafzimmer. Brett
lag, mit Schal und Eisbeutel angetan, noch im Bett. „Na hoppla, Hoheit. Wir
sehen heute morgen aber nicht gerade rosig-frisch aus.“
Brett hustete und nippte an seinem Teebecher. Seine Nase war knallrot
und unter dem zerwühlten Haar glänzten Schweißperlen auf der blaublütigen
Stirn.
Danny schnüffelte. „Na was steigt mir denn hier in den Gewürztester?
Hast du einen Koala unter der Decke oder warum riecht es hier wie im Wald?“
„...erkältet“, krächzte Brett.
„Huch?“ Danny zog die Augenbrauen hoch. „Nein, das ge-laubet man doch
nicht. Also was diese Viren sich heutzutage alles erlauben. Kein Respekt mehr
vor dem Adel.“
„...allein sein“, krächzte Brett.
„Aber natürlich lässt dich dein Danny-Boy nicht allein.“ Danny eilte ans
Bett seines Freundes und begann an seinem Kissen herum zu zerren. „Wusstest du
schon, dass ich eine diplomierte Krankenschwester bin, Merkwürden? Doch
wirklich, ich sehe, du bist sprachlos. Aber’s war der einzige Weg an so eine
Zuckerschnecke von Krankenschwester ranzukommen, ich sag dir, das war ein
heißes Dingedongelchen, mit Locken – mit S wie Feger...“ Zufrieden betrachtete
Danny sein Werk.
Brett schob aufstöhnend seinen verrutschten Eisbeutel zurecht und
griff nach einem Taschentuch.
„Kleidsamer Pyjama. Selbst gehäkelt? Katholisch Mufflon in
karamellblau, was? Apartes Muster.“ Danny wippte energiegeladen auf den Hacken.
„Was kann ich für das Lordchen noch Gutes tun?“
„...danke... alles bestens“, kam es hinter Bretts Taschentuch
hervor.
„Also mein Mütterlein, die würde eine Hühnersuppe servieren, Brett mein Junge, die Viren würden das Weite suchen, würden sie.“ Danny strahlte. „Na wer sagt es denn, ich werd dir eine kochen, Durchschlaucht!“
„...nicht nötig...“, röchelte Brett, dem das blanke Entsetzen ins
Gesicht geschrieben stand.
„Wie war noch das Rezept...?“ Grübelnd ging Danny auf und ab.
„Zuerst überfährt man ein Huhn... dann
kocht man es und nimmt es aus. Oder war es umgedreht? Und da gabs dann immer
noch so Grünzeugs. Wo nahm sie das wohl her, wir hatten gar keine Grünfläche
vorm Haus...“ Er rieb sich das Kinn. „Vielleicht sollte ich Tante Klara
anrufen. Erinnerst du dich, sie hat mir das lecker’ Süppsche sogar nach Nizza
geschickt. War das nicht mal ein Fest? Ich mein, ein Festmahl? Wo kriegt man in
Nizza schon gehackte Leber, Hühnersuppe und gefillte Fische nach Tante Klaras
Geheimrezept...“ Danny ging zur Tür. „Weißt du was, mein heißgeblüter Blaugeliebter...
ich meine natürlich heißgeliebter Blaublüter! Ich geh und hol die Tante ans
Hörrohr und du ruhst dich inzwischen gut aus...“ Er verschwand nach nebenan und
gleich darauf hörte man ihn ins Telefon brüllen. Tante Klara war wohl sehr
schwerhörig.
Brett seufzte erleichtert und nahm den Eisbeutel ab. Er lockerte
den Schal und griff nach dem Telefon neben seinem Bett. Er wählte und offenbar
nahm sofort jemand ab. „Gloria, meine Teuerste. Komm’ eine halbe Stunde später,
ja, mein Engel? Ich muss hier erst noch eine Nervensäge loswerden. Natürlich.
Ich freue mich auf deinen Besuch. Nur ein kleines, halbes Stündchen... Bis
gleich!“ Er legte hastig auf.
Und gleich darauf erschien auch schon Danny in der Tür, einen Zettel
schwenkend. „Tritt ein und bring den Dings herein. Ich übernehm’ deinen Text,
damit das zarte Stimmchen geschont wird. Holdrio, Durchschlaucht, ich habs!
Aber jetzt muss ich einkaufen gehen, eurer Lordschaft Küche ist ja nicht
bestückt. Schlechte Versorgungslage. Ich bin gleich wieder da-a!“ Fröhlich die
Türe knallend, verschwand Danny aus der Wohnung seines Freundes. „Sekunde, da
will noch ein Hirsch mit!“
Brett sprang auf und begann sich anzuziehen. Gloria würde bald
hier sein und sie könnte es falsch verstehen, wenn er sie im Pyjama empfing.
Mit dem Ärmel wischte er sich die rote Farbe von der Nase und strich sich dann
das Haar glatt. Außerdem musste er sich etwas einfallen lassen, wohin er mit
ihr ging. Sollte Danny sich doch mit seiner Hühnersuppe selbst vergiften. Die
Grippenummer hatte sich leider als totaler Reinfall erwiesen. Es war schon ein
Elend, dass Gloria nur für diesen Tag in London war, wo er doch Danny fest
versprochen hatte, er würde ihm seinen Schneider vorstellen. Wie kam dieser Yankee
nur auf die Idee, wie ein britischer Landedelmann aussehen zu müssen...
Ende
Fortsetzung
in Kochen mit Liebe