Der
werfe den ersten Stein 2/3
Disclaimer: siehe Teil 1
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Jim bemühte sich erfolglos, seine
Tränen zu unterdrücken. Er sagte zu sich selbst, dass er nun ein Mann sein
musste und dass Männer nicht weinten. Aber der Gedanke, dass sein geliebter
Vater nie mehr zurückkehren würde, war zuviel für ihn. Nie wieder mit ihm
Fischen oder Schwimmen gehen. Keine Geschichten über seine Abenteuer im All
mehr, die in Jim den Traum geweckt hatte, selbst ein Starfleet Captain zu
werden, die Sterne zu entdecken.
Robert
April hatte die Nachrichten vom Tod seines Vaters am Mittag überbracht. Seitdem
war nichts mehr so, wie es zuvor gewesen war. Jim wünschte sich, dass Sam noch
bei ihnen wäre, damit er jemanden zum Reden hätte. Aber Sam würde auch nie mehr
zurückkehren. Der Gedanke an seinen toten Bruder ließ ihn wieder weinen.
Jim blieb vor der Tür zum
Wohnzimmer stehen. Seine Mutter weinte darin. Jim hatte nicht einschlafen
können und war herab gekommen, um ihren Trost zu suchen. Aber wahrscheinlich –
so dachte er - musste er sie stattdessen trösten. “Du bist jetzt der Mann im
Haus, mein Junge”, hatte Onkel Robert früher am Tag gesagt.
Jim stieß die Tür auf. Seine
Mutter saß auf dem Sofa, ihren Kopf in den Händen vergraben, saß. “Es tut mir
so leid, Winona”, sagte April. Der Captain seines Vaters saß seiner Mutter
gegenüber, mit dem Rücken zu Jim. Keiner hatte den Jungen bisher bemerkt.
"Aber ich denke, dass ich dir die Wahrheit schulde. Ich habe George mehr
geliebt, als ich sollte."
Zuerst sah Jim in den
Wörtern keine besondere Bedeutung. Er wusste, dass sein Vater und Onkel Robert
enge Freunde gewesen waren. April war sogar der Pate von ihm und seinem Bruder.
"Nein!" Winona
schrie auf. “George war keiner von denen. Nicht mein George. Nicht, so wie er
auf Sam reagiert hat.“ Ein Weinkrampf schüttelte sie. Und Jim verstand
plötzlich, was April gemeint hatte. Er keuchte auf, aber niemand bemerkte ihn.
Vater hatte Sam mit seinem Hass auf Homosexuelle in den Selbstmord getrieben.
Wie könnte er selbst einer gewesen sein?
"Wir wollten nicht,
dass es geschah", sagte April leise. "Ich liebe Sarah und George liebte
dich, Winona, und eure Jungen, aber wir waren einsam dort draußen, verdammt
einsam, umgeben nur von der eisigen Kälte des Universums. Wir brauchten Nähe um
zu überleben. Wir hassten es, wir haben uns für den Verrat an unseren Familien
gehasst... aber wir konnten einfach nicht anders."
Jim rannte aus dem Zimmer
und stolperte aus dem Haus in die dunkle Nacht. Erst in der Scheune hielt er
an. Dort weinte er, bis Erschöpfung ihn übermannte und er in einen traumlosen
Schlaf fiel.
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"Meine Mutter ist ein
halbes Jahr später gestorben... an gebrochenem Herzen, wie man wohl sagen
würde", endete Kirk seine Geschichte.
"Mein Gott!",
keuchte McCoy. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Für eine solche Tragödie
konnte niemand die richtigen Worte finden. Er begann, Jims Ablehnung zu
verstehen, aber um seines und besonders um Spocks Willen musste kämpfen er für
ihr Recht, einander zu lieben, kämpfen.
"Trotzdem,
so tragisch dies alles ist, es hat nichts mit unserer Situation zu tun."
Jim starrte ihn an. "Mein
Vater hat unsere Familie mit seiner Perversion zerstört. Zuerst hat sein
Selbsthass meinen Bruder in den Selbstmord getrieben, dann hat die Wahrheit
meine Mutter getötet. Verdammt, Pille, du hast eine Frau und eine Tochter.
Denkst du denn nicht an sie? Sind sie dir egal?"
"Ex-Ehefrau",
korrigierte Leonard automatisch. "Ich habe sie geheiratet, damit die Leute
aufhörten Fragen zu stellen. Aber ich konnte und wollte nicht weiter mit einer
Lüge leben. Die Scheidung war das beste für uns beide. Ich habe sie nur
geheiratet, weil ich Angst hatte. Angst davor, als schwul gebrandmarkt zu
werden, Angst vor den Reden der Leute. Aber ich habe gelernt, dass ich nicht
ändern kann, wer und was ich bin. Sie hat einen Ehemann verdient, der sie auch
wirklich liebt. Joanna zu verlieren war das Schlimmste in meinem Leben, aber
ich konnte nicht einmal ihr zuliebe an einer Ehe festhalten, die nur eine Farce
war."
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"McCoy, ich muss mit
Ihnen sprechen." Leonard beschlich ein schlechtes Gefühl, als der Chefarzt
des Krankenhauses ihn zu sich rief. Leonard arbeitete seit einem halben Jahr
als sein Assistent, er kannte seine Stimmungen. Etwas in der Stimme des alten
Professors hatte nun gar nichts Gutes versprochen.
Walther
Miller verschwendete keine Zeit. Er befahl Leonard, sich zu setzen und kam
sofort auf den Punkt: "Es ist mir bekannt gegeben worden, dass Ihr
Lebensstil nicht ganz den Standards entspricht, die wir hier von unseren
Mitarbeitern erwarten. Mir ist berichtet worden, dass Sie.. ähem an gewissen
Orten gesehen worden sind, in gewissen Etablissements und es gibt sogar
Gerüchte über eine unangemessene Beziehung zwischen ihnen und einem unserer
Pfleger."
Leonard keuchte auf. Wie, um
alles in der Welt, konnte er das wissen? Er war doch immer so vorsichtig und diskret
gewesen. Und er und Rick, der Pfleger, hatten sich überhaupt nur zweimal
getroffen. Und das nicht im Krankenhaus.
Er versuchte es zu erklären,
aber der Professor winkte nur ab. "Wir werden dieses Verhalten nicht an
unserem Krankenhaus dulden. Wir sind eine kirchliche Einrichtung, wie Sie
wissen, und haben einen Ruf zu verteidigen. Entweder Sie verhalten sich künftig
entsprechend oder wir werden Sie bitten müssen, uns zu verlassen." Damit
war das Gespräch beendet. Als Leonard die Tür erreicht hatte, hielt der
Professor ihn noch einmal auf. "McCoy, Sie sind ein guter Arzt - ein sehr guter sogar - und ich
will Sie nicht verlieren."
Er sagte nichts mehr, aber
Leonard verstand auch so.
An jenen Abend hatte er Rick
gesagt, dass er ihn nie wieder sehen würde, und er hatte Jocelyn gebeten, seine
Frau zu werden. Jocelyn O’Grady war die Tochter der Nachbarn seiner Eltern.
Leonard war praktisch mit ihr aufgewachsen und er wusste seit langem, dass
beide Familien eine Verbindung zwischen ihnen mehr als gut heißen würden. Er
liebte Jocelyn nicht, aber wenigstens kannte er sie gut und sie war das beste
Alibi, das er bekommen konnte. Er konnte es nicht riskieren, seine Arbeit zu
verlieren, sein alter und kranker Vater brauchte doch seine Hilfe und vor allem
das Geld, um die bestmögliche ärztliche Versorgung gewährleisten zu können.
Aber er war über diese
Intoleranz schockiert. Er hatte gedacht, dass solche Ansichten längst der
Vergangenheit angehörten. Doch Gesetze waren offensichtlich das eine, die
Realität etwas ganz anderes. Selbst wenn sie ihn nicht einfach wegen
Homosexualität entlassen konnten – er würde einfach wegen Diskriminierung
klagen - sie würden einfach einen anderen Grund finden. Schließlich hatte er
nur einen Vertrag für ein Jahr.
Er hatte gehofft, sich mit
Jocelyn zu arrangieren, sie vielleicht sogar eines Tages lieben zu können. Als
sie eine Tochter bekamen, freute er sich wirklich sehr. Aber wenn er geglaubt
hatte, dass er seine wahre Natur für den Rest seines Lebens verleugnen könnte,
hatte er sich geirrt.
Er begann, unzufrieden mit
seinem Leben zu werden. Es gab ein Verlangen tief in ihn, dass Jocelyn einfach
nicht stillen. Er fiel in alte Gewohnheiten zurück; er erfand Ausreden, um
wieder in gewisse Bars zu gehen. Er hatte nie erfahren, wer ihn dort entdeckt
und verraten hatte; aber eines Tages wurde er zum Chefarzt gerufen – wie Jahre
zuvor.
Wissend, das es besser wäre
in Ruhe zu gehen, als die unvermeidlich Aufmerksamkeit, die er bei einem Kampf
um seine Rechte zwangsläufig erregen würde, auf sich und seine Familie zu
laden, hatte er gekündigt und war zur Flotte gegangen. So weit Distanz wie
möglich zwischen sich und sein bisheriges Zuhause zu bringen, schien ihm der
einzige Weg, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Jocelyn störte es nicht; sie
lebte schon lange nur noch für ihr Kind. Ein Jahr später waren sie offiziell
geschieden. Er hatte nie mit ihr über die wahren Gründe geredet, aber er war
sich sicher, Jocelyn hatte sie zumindest erahnt.
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"Die Flotte weiß schon,
warum sie noch immer an gewissen Regeln festhält", sagte Kirk, als McCoy
seine Erklärung beendete. “Schließlich dienen noch immer viel mehr Männer als
Frauen. Einsamkeit und Angst können sie zu Dingen treiben, die sie unter
gewöhnlichen Umständen nie machen würden– Dingen, die sie später zu tiefst
bedauern würden. Wie brauchen Offiziere, die über jeden Tadel erhaben sind, die
nicht mit irgendetwas erpressbar sind. Du musst das doch wissen, Pille."
"Komm schon, Jim, Du
willst mir doch nicht weismachen, dass du es noch nie mit einem Mann gemacht
hast."
Kirk
sprang so heftig auf, dass das Glas Brandy fast vom Tisch fiel. Er beachtete es
gar nicht. "Ich habe nie und ich werde nie", schrie er.
"Vergiss nicht, dass
ich dein Psycho-Profil kenne und jetzt, wo ich um deine Familiengeschichte
weiß... Jim, offen gesagt, es wäre keine Überraschung, wenn du auch
homosexuelle Tendenzen hättest."
"Habe ich nicht",
sagte Kirk entschlossen.
"Deine negativen
Gefühle bezüglich Homosexualität könnten das Ergebnis einer unterdrückten
Homophobie sein", deutete Leonard vorsichtig an.
"Spiel nicht Freud mit
mir, Pille", zischte Kirk und dann wurden plötzlich unerwünschte und lange
unterdrückte Erinnerungen lebendig.
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Das heiße Wasser lockerte
langsam seine verkrampften Muskeln - er hatte sich gerade vollkommen in der
Turnhalle verausgabt - aber die quälenden Gedanken hatte er auch damit nicht
ausschalten können. Wie, zur Hölle, hatte dies nur geschehen können? Er hatte
zwei von seinen Leuten verloren und es war allein sein Fehler gewesen.
Lieutenant Kirk war so tief
in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, dass er nicht mehr allein war,
bis er von hinten an der Schulter ergriffen wurde. Jim zuckte zusammen, drehte
sich dann soweit herum, wie es die enge Duschkabine erlaubte. “Captain",
keuchte er überrascht.
Captain Garrovick stand
genau hinter ihm - nackt. Jim konnte kaum glauben, was er sah.
Kirk errötete. "Ich bin
sofort fertig, Captain, dann können Sie eine Dusche nehmen" murmelte er,
sich wundernd, warum der Captain nicht einfach eine andere Kabine benutzte. Jim
war allein in der Turnhalle gewesen, deshalb mussten alle anderen frei sein.
Garrovick
schien seine Nacktheit überhaupt nicht zu stören, er hielt Jim zurück, als der
versuchte, an ihm vorbei zu schlüpfen. "Sie wissen, dass ich Sie melden
muss", sagte er. “Hinunterbeamen ohne vorher den Ankunftsplatz zu prüfen,
ist ein Fehler, den ich nicht einmal von einem Kadetten erwarten würde,
geschweige denn von einem Lieutenant, der mit den besten Empfehlungen an Bord
gekommen ist:“
Jim senkte seinen Blick.
"Ich weiß, Captain. Es ist unverzeihlich." Er war mit einer Gruppe
von fünf Leuten hinunter gebeamt, ohne den Transporterchef angewiesen zu haben,
einen ausführlichen Scan der Oberfläche im Landegebiet zu machen. Alles schien
in bester Ordnung zu sein und er war so ungeduldig gewesen, hinabzugehen, dass
er einfach keine weitere Zeit
verschwenden wollte. Er und drei andere waren so glücklich gewesen, auf
festem Boden zu materialisieren, aber Artina und Eliz landeten auf einem
wackligen Felsvorsprung, der nachgab, bevor irgendjemand reagieren konnte, und
sie stürzten mehrere hundert Meter in die Tiefe. Was eine harmlose Untersuchung
eines bekannten, unbewohnten Planeten hätte werden sollen, endete so in einer
Katastrophe... und hatte wahrscheinlich seine Karriere wegen Unfähigkeit
beendet, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.
"Sir, nichts, was ich
sagen könnte, könnte es ungeschehen machen. Ich kann nur um Verzeihung
bitten", sagte er leise.
Garrovick grisnte ihn
plötzlich an. "Es gibt keinen Weg, Ihnen zu helfen, Jim, es sei
denn…" seine Hände glitten auf Jims Rücken herab. "…Sie sorgen dafür,
dass ich es vergesse.“
Überrascht schnappte Kirk
nach Luft. Meinte Garrovick wirklich das, was er gerade dachte... befürchtete?
"Sir?", fragte er zaghaft.
"Ich fand Sie schon die
ganze Zeit anziehend, Jim." Garrovick streichelt über Jims Hinterteil.
“Netter, kleiner Arsch."
Jim wich
zurück an die Wand der Duschkabine. Er brauchte alle seine Selbstbeherrschung,
um Garrovick nicht weg zu schieben oder gar zu schlagen. Aber wenn er das tat,
dann war nicht nur seien Karriere endgültig ruiniert, er würde auch für
ungefähr das nächste Jahrhundert im Gefängnis landen.
"Ich kann nicht”,
flüsterte er, hoffend dass sein Captain von ihm ablassen würde. “Ich bin nicht
so einer."
Garrovick
neckte die Öffnen zu seinem Körper mit einem Finger. "Überlegen Sie gut,
Jim, Ihr ruinierter Ruf oder ein bisschen Spaß. Ihre Wahl."
Jim seufzte, aber nickte
schließlich. Wenn er eine andere Chance gesehen hatte, hätte er sie sofort
ergriffen. Aber so sehr er auch nachdachte, er fand keinen Ausweg. In Gedanken
sah er wieder die zerschmetterten
Körper. Er wusste genau, dass ihr Tod sein Fehler gewesen war. Er musste dafür
zahlen. Irgendwie. Und er war in Garravicks Hand.
Bewegungslos sah Jim zu, wie
Garrovick sein schon halb-aufgerichtetes Glied zu voller Härte massierte. Es
brauchte nicht lange dafür. Der Captain seufzte zufrieden. Dann drehte er Jim
herum, presste ihn an die Wand.
Jim fühlte, wie ein Finger
irgendein Gleitmittel in ihn auftrug und dann wurde die Spitze von Garrovicks
Glied gegen seine Öffnung gepresst. "Ich bin kein Perverser",
flüsterte Jim verzweifelt, als der andere Mann in ihn eindrang.
Garrovicks Bewegungen in
sich spürend, hatte Jim plötzlich Sams leblosen Körper vor Augen und die
Schreie seiner Mutter in den Ohren. Und dann bemerkte er plötzlich - mit großen
Schock - dass er selbst begann, hart zu werden, als Garrovick kraftvoll in ihm
stieß
"Nein”, weinte er.
“Nein!” Wie konnte dies nur geschehen? Wie konnte sein Körper ihn so verraten?
Er konnte das doch nicht genießen. Nie! Es durfte ihn nicht erregen! Er ballte
seine Hände zu Fäusten und biss auf seine zusammengepressten Lippen, bis er
Blut schmeckte. Er war keiner dieser Perversen wie sein Vater, der es genossen
hatte, den Schwanz eines anderen Mannes in seinem Arsch zu haben, während
gleichzeitig Sam für seine sexuelle Veranlagung verurteilte. Er war normal –
100 Prozent normal.
“Ich wusste, dass Sie es
genießen würden“, stöhnte Garrovick zufrieden und ergriff Jims Glied, um es
weiter zu stimulieren. Obwohl er hart dagegen ankämpfte, konnte Jim nicht
verhindern, dass er kam, als Garrovick ihn mit seinem Samen füllte.
Drei Tage später begegneten
sie der blutsaugenden Wolke und der Garrovick starb. Jim aber verbannte die
Erinnerung an die Ereignisse in der Turnhalle aus seinem Gedächtnis.
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Auch jetzt schon er sie wieder
zur Seite. Er war jung und verzweifelt gewesen; Basta. Er hatte keine andere
Wahl gehabt, als das geschehen zu lassen. Er hatte es danach nie wieder getan,
auch wenn Gary einmal versucht hatte, ihn zu verführen, als er zuviel getrunken
hatte. Dies hatte ihre Freundschaft beendet.
Er war keiner dieser
Perversen wie sein Vater und er würde auch nie über das Geschehen sprechen,
nicht mal mit McCoy.
Kirk setze sich wieder dem
Arzt gegenüber. “Es ist ja nicht nur, dass ihr beide Männer seid, Pille. Ihr
seid beide Offiziere.“
“Aber keine direkten
Vorgesetzten”, erwiderte Leonard. “Und wir haben den gleichen Rang.“
"Und was, wenn du als
Arzt eines Tages gezwungen bist, zwischen Spocks Leben und dem eines anderen zu
wählen?"
“Ich weiß, wo meine Pflicht
liegt“, Leonard machte sich nicht die Mühe, die Enttäuschung über Jims Reaktion
aus seiner Stimme zu verbannen. “Verdammt, Jim. Wir können unser privates und
berufliches Leben trennen. Wir haben es in den letzten zwei Jahren gekonnt, wir
werden es auch weiterhin können.“
Jim starrte ihn ungläubig
an. „So lange treibt ihr es schon?“ Er konnte es kaum glauben, was er so eben
gehört hatte. „Und ich dachte immer, ihr wärt meine Freunde“, saget er
enttäuscht.
“Waren
wir und sind wir”, antwortete Leonard. Er hoffte, dass dies auch von Jims Seite
so war. Wenn nicht um ihrer Freundschaft Willen, er würde keine Chance haben,
Jim zu überzeugen, von einer Meldung abzusehen. Er schalt sich innerlich, dass
er es soweit hatte kommen lassen. Jim hätte nie davon erfahren, wenn er bloß
vorsichtiger gewesen wäre. Aber Spock war so erregt gewesen, als er zu ihm in
die Krankenstation kam, sie hatten einfach nicht mehr eine ihrer Kabinen
aufsuchen können. Aber wenigstens hatte er die Tür verschließen müssen.
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“ Leonard, ich brauche
dich.“ Spocks Stimme klang so verzweifelt, dass es McCoy fast das Herz zerriss.
Er hatte gespürt, wie Spocks Begierde den ganzen Tag über gewachsen war. Obwohl
sie noch nicht komplett gebunden waren und der Vulkanier versuchte, sich abzuschirmen, hatte die bereit zwischen ihnen bestehende
Verbindung keinen Zweifel daran gelassen, dass Spocks Zeit gekommen war.
McCoy erhob sich. “Wir
gehend besser in meine Kabine, sie liegt näher.“
“Nein:“ .Spock atmete
schwer, war kaum fähig, in klaren Sätzen zu sprechen. “Brauche dich... jetzt…
bitte.”
Spock hatte während dessen
seine Kleidung schon abgelegt, deshalb tat Leonard rasch das selbe. Kaum war er
fertig, als heiße Hände ihn gegen den Tisch pressten. “Halt, warte”, keuchte
er. “Lass, mich etwas Gleitmittel...“
Glücklicherweise hatte er
etwas Creme im nahen Wandschrank gefunden. Wissend, Spock wäre dazu nicht mehr
in der Lage gewesen, bereitete er sich schnell selbst vor, beugte sich dann
wieder über den Tisch.
Spock war sofort über ihn, drang
mit einer raschen, harten Bewegung in hin ein. Leonard stöhnte vor Schmerzen
auf. Aber der Schmerz ließ rasch nach, als Spock nach den Verschmelzungspunkten
in seinem Gesicht griff. Er könnte das Feuer spüren, das im Vulkanier brannte;
die Flammen leckten auch an ihm, aber es gab auch tiefe Gefühle von Liebe und
Zusammengehörigkeit, die Spock projizierte. Leonard ließ sich von ihnen tragen,
seine Umgebung vollkommen vergessend.
Und dann war Jim plötzlich
da gewesen und die Dinge begannen kompliziert zu werden.
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Zumindest wusste er jetzt,
dass es richtig gewesen war, über ihre Beziehung zu schweigen. Sie hatten
Starfleets Intoleranz gefürchtet, so war Verschwiegenheit die beste
Entscheidung gewesen. Sie hatten allerdings nicht erwartet, dass Jim auch so
abwehrend reagieren würde, wie er es nun tat. Sie hatten eigentlich schon
öfters überlegt, ihn einzuweihen.
Kirk blieb lange still. Er
fühlte sich verraten, enttäuscht. Wie hatten sein besten Freunde ihn nur auf
diese Weise hintergehen können? Und er hatte ihnen vertraut!
“Warum Spock?”, fragte er
schließlich.