Sommer '53
Acidqueen <a.q @ gmx.de>
Serie: (vor-)TOS
Code: Kirk/McCoy, McCoy/f (seine Frau)
Rating: PG-13, slash
Zusammenfassung: Jim trifft jemand ungewöhnlichen.
Hinweis: Startrek und alle
Figuren sind im Besitz von Paramount/Viacom. Diese Geschichte erfüllt die
Richtlinien
des "Fair Usage", eine Copyright-Verletzung ist nicht beabsichtigt
Archiv: Meine eigene Webseite http://www.syredronning.de
und die GermanKS-Liste, alle anderen bitte fragen.
Anmerkung: Dies ist die deutsche Übersetzung von "Summer of 53".
***
Das erste Mal sah ich die Familie im Frühstücksraum des Hotels, als ich gerade
versuchte, nicht zu Sam und Aurelia zu schauen, die in einer Weise kicherten,
dass ich am Liebsten im Boden versunken wäre. Ich weiß wirklich nicht, warum
ich so dumm war, die beiden auf ihrer Hochzeitsreise zu begleiten. Ich fühlte
mich nicht nur wie das fünfte,sondern eher wie das zehnte Rad am Wagen, und
mehr als flüssig - überflüssig. Und so sah ich einfach so lange wie
möglich weg und zählte die Minuten, bis sie sich endlich zum Strand aufmachen
würden.
"Wir sind soweit", hörte ich Sam sagen. "Was ist mit dir,
Jim?"
"Och", sagte ich und stocherte in meinem Essen, "geht einfach
vor, ich komme schon nach."
In Sekundenschnelle hatte Aurelia ihn hoch- und weggezogen. Meine
Schultermuskeln entspannten sich, als sie schließlich zur Tür draußen waren.
Jetzt war ich frei, und so sah ich wieder zu der Familie hinüber. Der Mann war
vielleicht zehn Jahre alter als ich, oder wenigstens sah er so aus, mit seiner
Aura von Verantwortung - oder war es Schwermut? Er schien die Art von Mann zu
sein, der alles für seine Familie tun würde; das ganze Essen hindurch versuchte
er seine vielleicht sechs Jahre alte Tochter zu zähmen, die auf ihrem Stuhl
herumrutschte und ihm schneller Fragen stellte, als er sie beantworten konnte.
Seine Frau hatte die Ausstrahlung einer Dame - so sehr, dass sie sich und ihr
teures Kleid lieber von ihrer Tochter entfernt hielt, die in ihrem Überschwung
gerade ausgiebig Marmelade in der Umgebung verteilte. Ich fragte mich, was die
beiden wohl zusammengebracht hatte. Sie waren wie Satelliten um das Mädchen
herum, aber kaum miteinander in Kontakt. Und ich fragte mich, ob Ehe und
Elternsein das so mit sich brachte, und ob es Sam und Aurelia auch bald so
ergehen würde.
Sie sah zu mir herüber und begegnete meinem Blick. Ihr Lächeln war nett, auch
wenn es diesen Anflug von Anstrengung hatte. Ihre Augen wanderten über meinen
Körper, und zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich von den Blicken einer
Frau ausgezogen. Sie schien zu mögen, was sie sah und ihr Lächeln veränderte sich,
erreichte ihre Augen. Er war immer noch dabei seine Tochter unter Kontrolle zu
bekommen und schien von nichts von unserem stillen Austausch zu bemerken.
Und ich fragte mich wieder, ob das in einer Ehe wohl so sein musste, und ich
wurde neugierig.
Wir trafen uns zufällig am Aufzug - ok, ich habe gelogen; ich wollte sie dort
treffen. Als wir hinein traten, begegnete sie wieder meinem Blick.
"Sie scheinen gelangweilt zu sein, junger Mann. Sind Sie ganz alleine
hier?", sagte sie. Ihre Stimme war angenehm mit einem Hauch von Arroganz,
den höhere Töchter manchmal so an sich hatten.
"Ja und nein. Mein Bruder und seine Frischangetraute sind auch hier",
antwortete ich und sah hinunter, wo jemand an meinem T-Shirt zog. "Hey,
Kleine, bitte hör auf damit", sagte ich mit einem leichten Lächeln. Ich
konnte nichts mehr mit Kindern anfangen, das hatte sich irgendwie in der
Pubertät verloren und war noch nicht wiedergekommen. Kinder waren eher
anstrengend, und ich war froh, dass meine
Mitstudenten genauso ungebunden waren wie ich, nur auf ihre Karriere fixiert.
Aber als das Mädchen so mit seinen großen Augen hochsah, wurde ich doch weich.
"Möchtest du uns zum Strand begleiten? Mein Dad muss den ganzen Tag
lernen, und keiner spielt Strandball mit mir", bettelte sie.
Er sah mich entschuldigend an. "Du musst nicht, Junge", sagte er, und
seine Stimme war recht weich mit einem starken Südstaatenakzent, ein ziemlicher
Unterschied zu ihrer.
"Ich heiße Jim, und ich komme gerne mit", sagte ich, und begegnete
den Blicken von Tochter und Mutter, die mich beide anlächelten. Er sah nicht
ganz so glücklich aus, aber das hat mich zu diesem Zeitpunkt nichts ausgemacht.
Schon komisch, wie plötzlich so ein Strandbesuch doch interessant werden
konnte.
Die Sonne stand schon hoch und der Strand war in gelb und rot getaucht, als wir
dort ankamen. Wir duzten uns jetzt alle und ich wusste nun, dass sie Joy hieß
und er Len und ihre Tochter Jo. Viel mehr hatte ich nicht erfahren auf unserer
kurzen Fahrt, auf der er uns konzentriert chauffierte, während sie im
Rückspiegel dabei zusah, wie ihre Tochter mich in kindliche Gespräche über
Strandball und den großen Whirlpool in ihrem Apartment verwickelte.
Kurz darauf jagte ich Jo über den weichen Sand, und wir lachten zusammen, als
wir herumtollten und uns spielerisch um ihren Ball balgten. Joy lag im Schatten
und beobachtete uns unter halbgeschlossenen Lidern hervor. Ihr Körper strahlte
eine Kühle aus, die ich so nur aus alten Filmen kannte - erotisch distanziert
und doch einladend. Sie hatte mich davor gefragt, ob ich sie mit Sonnencreme
einreiben würde; eine ziemlich antiquierte Methode in den Zeiten von
Sunblocker-Tabletten, aber sie sagte mir, dass ihr Ehemann es für gesünder
hielt. Nun ja, das Einreiben war schon nett gewesen, ihre Haut straff, aber
samtig unter meinen Fingern. Sie stöhnte leise, als ich ihr die Creme mit
festen Griffen einmassierte. Ich sah zu ihrem Mann hinüber, aber dieser saß im
Schatten eines nahen Felsüberhangs und war schon in seine Arbeit versunken. Und
so machte ich weiter, bis Jo die Geduld verlor und mich von ihrer Mutter
wegzog. Ich fühlte Joys Blick in meinem Rücken, als ich in Richtung des Wassers
ging.
Ich kehrte ins Hier und Jetzt zurück, als Jo mir den Ball mit aller Kraft
zuwarf. Trotz eines wilden Sprungs flog er hoch über mich und landete zu den
Füssen ihres Vaters. Er sah auf und wollte den Ball gerade zurückwerfen, als
ich ihm schon über die Schulter sah. Es war Medizin, soweit konnte ich die
Bilder interpretieren, aber ich verstand kein einziges Wort der Texte, die
daneben standen.
"Andorianische Physiologie", sagte er. "Ich lerne für meinen
Facharzt in Xenomedizin."
"In deinem Urlaub?", wunderte ich mich und nahm den Ball aus seinen
Händen. Seine Finger waren schlank für einen Mann, und ich konnte mir gut vorstellen,
wie er damit operieren würde.
"Ich muss", sagte er einfach.
"Willst du im Weltraum arbeiten? Bei Starfleet?", fragte ich angeregt
in der Hoffnung, jemanden zu treffen, der meine große Leidenschaft teilte.
"Nein", sagte er und schüttelte den Kopf. "Der Weltraum ist
wirklich nichts für mich, und Starfleet noch viel weniger."
Ich bemerkte seine kaum verborgene, wenn auch für mich unerklärliche
Irritation, und so ließ ich ihn alleine und ging zu Jo zurück. Ich brauchte
eine Weile, bis ich merkte,
dass er mir immer mal hinterher sah. Und so wurden Len und Joy auch zu meinen
Satelliten.
Der Vergleich war wirklich gut, wie ich über dem Abendessen herausfand, bei dem
wir auf Joys Wunsch hin im teuersten Restaurant der Hotelanlage saßen. Sie
sprachen nicht miteinander als ?gib mir mal bitte das Salz?, und so war es
letztlich an Joy und mir, das Tischgespräch aufrecht zu erhalten. Sie fragte
mich über die Akademie aus und erging sich in begeisterten Reden über die
Flotte; offensichtlich
hatte ihre Familie damit zu tun. Er saß steif an ihrer Seite, und manchmal
fragte sie ihn etwas, nur um es dann selbst zu beantworten, bevor er auch nur
den Mund öffnen konnte. Armer Kerl, dachte ich, und er schien es zu merken,
denn er runzelte die Stirn und stocherte in seinem Essen herum, ohne wirklich
etwas auf die Gabel zu nehmen. Die Szene erinnerte mich so sehr an mich selbst
an diesem Morgen, dass ich schnell mein Glas nahm, um meine Betroffenheit
hinunterzuspülen.
Joy merkte nichts davon, und redete einfach mit, nein, eher an mir herauf. Ihre
Blicke waren inzwischen für meinen Geschmack zu aufdringlich. Es war ja nicht
so, dass ich
nicht prinzipiell für ihre Avancen offen war, aber die Entwicklung gab mir
einen schlechten Geschmack im Mund. Ich verführe Frauen lieber ohne den
leidenden Ehemann mir gegenüber.
"Er ist wirklich gut", sagte sie gerade und riss mich aus meinen
Überlegungen. "Aber er gehört zu den Leuten, die permanent ihre Licht
unter den Scheffel stellen. Sie geben ihm Preise und Auszeichnungen, und alles,
was er damit macht, ist die Urkunden in die Schublade zu legen. Und jetzt
bieten sie ihm eine exzellente Stellung auf einem Krankenhausschiff im
Deneb-Sektor an, aber er will sie einfach nicht annehmen." Len sank unter
ihrem anklagenden Blick zusammen, und ich konnte seinen stillen Seufzer hören
und fragte mich, wie oft sie wohl schon darüber gesprochen hatten.
"Es will halt nicht jeder in den Weltraum", sagte ich zur seiner
Verteidigung.
"Aber du willst doch dorthin und dort Karriere machen", antwortete
sie. "Ich denke, das sollte jeder Mann tun - schließlich ist es doch die
letzte große Grenze."
"Ich bin Arzt, kein Weltraumcowboy", murmelte er, und erntete einen
eisigen Blick aus ihren blauen Augen.
"Du machst einfach zuwenig aus dir, Schatz. Du verkaufst dich immer unter
Wert."
Wie konnte ein Kosewort nur so beleidigend klingen, dachte ich und presste die
Lippen zusammen. Joy sah mich Unterstützung heischend an, aber warum sollte ich
mich auf ihre Seite schlagen? Der Weltraum war etwas für Verrückte, das war mir
bewusst. Nie und nimmer würde ich jemanden davon überzeugen wollen, der
sich nicht selbst dafür berufen fühlte.
"Ich werde nicht gehen", sagte er schließlich. Seine Stimme war weich
und entschuldigend, aber ich wusste, er würde dabei bleiben. Ich hätte ihn
gerne kennen gelernt, bevor die erdrückende Anwesenheit seiner Frau ihn in den
Schatten gestellt hat. Ich merkte immer noch etwas von seiner echten
Persönlichkeit hinter den Mauern, die er um sich herum gebaut hatte, und es war
wie ein unausgesprochener Hilferuf.
"Jim, lieber Junge" - sie nahm meine Hand und bedachte ihren Ehemann
mit einem bösen Blick, "sag ihm doch wie dumm er ist, sich so eine Chance
entgehen zu lassen.
Ich zog meine Hand weg und ließ ihre alleine auf der cremefarbenen Tischdecke
zurück.
"Der Weltraum ist einfach nicht Jedermanns Geschmack", sagte ich und
sah Len an. "Medizin ist eine tolle Sache, und es ist gut zu wissen, dass
so gute Leute dabei sind, wie dein Mann anscheinend einer ist. Eines Tages bin
ich wahrscheinlich sehr froh über einen guten Arzt, der mich
zusammenflickt."
Joy ballte ihre Hand zur Faust und wollte gerade antworten, als ihre Tochter,
die eine Weile ungewöhnlich ruhig dagesessen war, an ihrem Ärmel zog.
"Mama, ich bin müde."
"Ist gut, meine Kleine", sagte Joy mit einem erzwungenen Lächeln.
"Ich bring dich ins Bett." Sie nahm ihre Tasche und die Hand ihrer
Tochter, und es war klar, dass es ihr egal war, ob ihr Mann mitkam. Ganz im
Gegenteil - sie gab mir einen tiefen Blick und meinte: "Vielleicht sehen
wir uns morgen wieder, Jim. Es würde mich wirklich freuen."
Ich stand auf und machte eine kleine Verbeugung - man ist ja Gentleman.
"Ich werde mein Möglichstes tun." Dann lächelte ich die Kleine an.
"Gute Nacht, Jo."
"Gute Nacht", rief sie mir zu, schon halb weggezogen von der Hand
ihrer Mutter, und dann waren sie auch schon verschwunden.
Ich setzte mich wieder hin und begegnete dem Blick ihres Mannes.
"Ich geh in die Bar", sagte er und ergänzte sarkastisch: "Willst
du mitkommen, oder willst du lieber hoch zu meiner Frau?"
Ich schüttelte den Kopf. "Ich gehe lieber mit dir einen trinken,
Len." Seite an Seite gingen wir schweigend durch die Flure und Gänge des
Hotelkomplexes. Die Bar war leer, als wir dort ankamen, und wir setzen uns an
die Bar. Er bestellte einen Whisky und ich tat es ihm gleich.
"Zum Wohl", sagte er und trank in einem langen Zug alles, und ich
folgte wieder seinem Beispiel, um mir keine Blöße zu geben.
"Du solltest mir wirklich nicht nacheifern, Junge", sagte er rau.
"In keiner Hinsicht, und schon gar nicht meinen Trinkgewohnheiten."
Er nahm noch einen Whiskey, und ich nahm jetzt ein Rum Cola, was er mit einem
zustimmenden Nicken bedachte.
Wir prosteten uns wieder zu, und er kippte den Drink wieder in einem Zug. Dann
stellte er das Glas auf die Theke und sah mich an. Ich konnte den Blick nicht
interpretieren, was mir ein komisches Gefühl gab. Ich hatte wirklich keine
Lust, von einem betrunkenen, eifersüchtigen Ehemann zusammengeschlagen zu
werden, und so zuckte ich zusammen, als er sich plötzlich nach vorne beugte und
mich küsste.
"Verdammt", murmelte er und rutschte von seinem Barhocker. "Tut
mir leid, Junge, es ist sonst nicht mein Stil, Teenager zu verführen."
Ich packte sein T-Shirt und zog ihn heran und küsste ihn einfach zurück. Er
blinzelte, als ich ihn losließ, und erst dann bemerkten wir den kritischen
Blick des Barmanns.
"Lass uns gehen", sagte er und bezahlte die Getränke.
Die Luft am Strand war kühler in der Nacht, aber der Sand war noch immer weich
und warm und umhüllte uns, als wir dort hungrig Sex hatten. Vielleicht ist Sex
das falsche Wort, obwohl es wirklich intensiv war - aber es waren eigentlich
Nähe, was er am meisten brauchte, und wie ein Verdurstender in der Wüste gab er
sich meinen Berührungen hin. Später gingen wir in das nächtliche Meer und
liebten uns dort - irgendwie hat sich meine Wortwahl geändert, irgendwann in
diesen langen Stunden. Ich hatte immer eine Schwäche für ältere, erfahrene
Liebhaber, aber in dieser Nacht gab ich das Tempo vor, und er folgte.
Wir redeten nicht viel; nur um Mitternacht, als künstliche Kirchturmglocken
ihre Klänge übers Wasser schickten, fragte ich: "Warum bist du noch mit
ihr zusammen?" Sein Griff um meine Schulter wurde fast schmerzhaft, dann
ließ er wieder los.
"Manchmal entwickeln sich Dinge eben so", sagte er flach. "Ich
habe noch nicht aufgegeben. Ich habe sie mal geliebt..." Seine Stimme
verklang und ich hörte auf zu fragen. In dieser Nacht sollte er nicht an sie
denken, und so drehte ich ihn herum und küsste ihn wieder. Er küsste zurück,
aber ohne die Intensität von zuvor. Dann rollte er weg von mir und stand auf,
um sich den Sand von der Haut zu klopfen.
"Tut mir leid, Junge", sagte er. "Es war nicht wirklich keine
gute Idee."
Ich stand auf und ergriff seine Hände. "Aber es hat sich gut angefühlt.
Oder etwa nicht?
Er vermied meinen Blick und sah auf unsere verschränkten Finger hinunter.
"Ja", flüsterte er schließlich. "Es hat sich schon sehr lange
nicht mehr so gut angefühlt."
"Dann hör auf, dir ein schlechtes Gewissen zu machen – sie hätte auch
keines", sagte ich offen. "Du gehst in dieser Ehe zugrunde, nicht
sie."
Er zog seine Hände weg und schüttelte den Kopf. "Eine Ehe besteht immer
aus zwei Leuten, Junge. Das lernst du schon noch."
Als er sich umdrehte und seine Kleider einsammelte, lief ich ihm nach. Ich
umarmte ihn von hinten, und er wehrte sich nur halbherzig. "Ich muss
los", murmelte er. "Und deine Leute wundern sich sicher auch schon,
wo du abgeblieben bist."
"Versprich mir, dass wir uns morgen sehen", flüsterte ich in seinen
Nacken. "Selbe Zeit, selber Strand." Und er sagte ja.
Wir trafen uns in der nächsten Nacht, und in jeder Nacht der vier Tage, die ihr
Urlaub noch dauerte. Wir redeten immer noch nicht viel, aber das wenige fühlte
sich gut an. Er war ziemlich empathisch, wenn es um andere ging, und konnte
meine Stimmungen besser lesen als viele. Aber mit seinen eigenen Gefühlen war
er viel weniger im Kontakt, was mich nicht wunderte. Als ich mich am letzten
Morgen von ihm und seiner Familie verabschiedete, lehnte ich mich vor und
flüsterte in sein Ohr: "Fang wieder an zu leben", und er nickte
wortlos. Aber ich wusste, er würde das erst wieder tun, wenn sie sich scheiden
lassen würde. Er liebte seine Tochter zu sehr, um sie so einfach aufzugeben. Und
vermutlich liebte er auch noch Joy, die Frau, die recht unzufrieden darüber
war, dass der Seitensprung mit mir nicht geklappte hatte. Aber Eisblöcke
interessieren mich nicht mehr, nicht einmal hübsche.
Sam und Aurelia verabschiedeten sich eine Woche später von mir, und ich drückte
ihnen die Daumen, zumindest solange bis ich wieder an der Akademie war, mein
Kopf voll von anderen Dingen. Es war ein guter Sommer, alles in allem. Und
vielleicht treffe ich ihn irgendwann wieder.
***