Puppenspieler
2009
Fandom: SOKO 5113
Charaktere: Manne Brand/Theo Renner
Kategorie: PG-15, m/m-slash
Hinweise: Folge „Ein Käfig voller Künstler“
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Manne und Theo haben Streit.
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„Schatz, das riecht aber....
köstlich.“ Manne blieb das letzte Wort fast im Hals stecken, denn so eben hatte
Theo ihm die Wohnzimmertür direkt vor der Nase zugeschlagen.
„Was ist denn nun wieder?“,
fragte Manne die geschlossene Tür. Er seufzte. Er kannte Theo nun seit über 15
Jahren, aber manchmal wurde er einfach nicht schlau aus ihm.
Manne stellte das Päckchen, das er unterm Arm getragen hatte, auf der
Garderobe ab und schloss die Wohnungstür. Dann zog er seine Schuhe aus, hängte
anschließend seine Jacke an den Haken.
Als er das Wohnzimmer
betrat, stand Theo am Fenster, die Arme schmollend vor der Brust verschränkt.
Er musterte Manne stumm und mit finsterem Blick.
Brand setzte sich an den
gedeckten Tisch. „Was gibt’s denn Leckeres?“, fragte er. „Im Flur roch es ja
köstlich.“
„Was es gibt, fragt er“,
giftete Theo ihn an. „Du denkst auch nur ans Fressen.“
Manne stand auf, nun
seinerseits wütend. „Hast du deine Tage oder was ist los?“
„Was los ist?“, schrie Theo
zurück. „Ich nehme mir extra den Nachmittag frei, latsche durch zig Geschäfte,
um nur die besten Zutaten zu holen und stehe drei Stunden in der Küche, um den
Herrn ein Festmahl zu kochen. Und du kommst eine Stunde zu spät und hast es
nicht mal nötig, anzurufen und dich zu entschuldigen. Und da fragst du, was los
ist?“
„Es tut mir Leid“, sagte
Manne und wirkte nun ehrlich zerknirscht. „Ich habe nicht dran gedacht.
anzurufen. Entschuldige. Aber nun bin ich ja da und wir können essen.“
„Denkst du, ein Souffle
wartet, bis der gnädige Herr Brand geruht nach Hause zu kommen“, erwiderte Theo
und trat zur Schlafzimmertür. „Ganz davon abgesehen, dass dich nicht mal
interessiert, warum ich mir die ganze Mühe gemacht habe. Unser Jahrestag ist
dir ja wohl völlig egal. Wahrscheinlich hast du ihn eh vergessen.“
Rums, und die nächste Tür
war lautstark zugefallen.
Manne seufzte erneut. Er
überlegte, ob er Theo sofort folgen sollte. Aber er hatte wirklich Hunger und
auch wenn Theo meinte, das Essen sei ruiniert, er fand, dass es noch verdammt
gut roch. Außerdem kannte er Theo, es war besser, wenn er erst mal eine Weile
wartete, bis die größte Wut seines Freundes verraucht war, bevor er sich ihm wieder näherte.
///
Als Manne eine halbe Stunde
später satt und zufrieden das Schlafzimmer betrat, lag Theo auf dem Bett
zusammengerollt, das Gesicht zur Wand. Das zweite Kopfkissen und die zweite
Decke lagen auf dem Boden.
„Ach, soll ich jetzt zur
Strafe, weil ich mal eine Stunde zu spät gekommen bin und dein Essen verpasst
habe, auf dem Fußboden schlafen?“, fragte Manne.
„Du kannst ja die Couch im
Wohnzimmer nehmen“, erwiderte Theo. „Oder geh zu wem auch immer, bei dem du den
Nachmittag verbracht hast. Im Büro warst du jedenfalls nicht. Ich habe nämlich
dort angerufen.“
Manne setzte sich auf die
Bettkante und legte das Päckchen neben Theo. „Ich habe unseren Jahrestag nicht
vergessen“, sagte er. „Ich war unterwegs, dir dein Geschenk zu besorgen. Tut
mir echt leid, dass es länger gedauert hat, als ich dachte und ich mich nicht
gemeldet habe.“
Theo reagierte nicht.
„Willst du es nicht auspacken?“, fragte Manne und beugte sich herab, um seinen
Freund in den Nacken zu küssen. „Komm schon, sei wieder lieb.“ Seine Hand
wanderte über Theos Brust, dann griff er nach dessen Hand und legte sie auf die
rote Schleife, welche das Päckchen zierte,
Widerwillig zog Theo daran,
dann entfernte er unter Mannes Führung das bunte Papier. Darunter kam eine
Schachtel zum Vorschein.
„Mach auf“, ermunterte ihn
Manne.
„Und du denkst, damit ist
alles wieder gut?“, fragte Theo. Er machte keine Anstalten, den Deckel der
Schachtel zu öffnen.
Also tat Manne es. Er zog
eine Kasperle-Puppe hervor und streifte sie über die Hand. „Tritratrallala, der
Kasperle ist wieder da“, sang er.
Theo riss die Augen auf.
„Das ist Prahls Puppe“, sagte er.
Manne nickte. „Die Spusi
braucht sie nicht mehr. Fürs Gerichtsverfahren spielen sie auch keine Rolle und
von Prahls Familie will sie keiner wieder haben, also habe ich gefragt, ob ich
sie bekommen kann. Dir haben sie doch so gefallen. Aber du weißt doch, wie
nervig der Papierkram bei unserem Haufen ist. Deshalb habe ich vorhin die Zeit
verbummelt.“
Ihr jüngster Fall hatte die
Kommissare der SOKO 5113 in die kleine Künstlerpension geführt, die auch ihr
Chef Arthur Bauer bewohnte. Am Ende hatte sich herausgestellt, dass einer
seiner Mitbewohner – ein angeblicher Puppenspieler – nicht nur für die
aktuellen Verbrechen verantwortlich war, sondern auch vor einigen Jahren in
betrügerischer Absicht seinen Tod vortäuschte. Theo hatte sich sofort von den
Handpuppen beeindruckt und an seine Kindheit erinnert gefühlt. Manne waren
damals die leuchtenden Augen seines Partners nicht entgangen.
Nun drückte er Theo, den
Kasper in die Hand. „Wieder gut mit mir?“, fragte er.
Theo nickte und streifte die
Puppe über seine Hand. „Die ist wirklich toll gearbeitet“, sagte er und
strahlte. Vorsichtig strich er über den feinen Holzkopf. „Solche Liebe zum
Detail. Hast du noch mehr?“
„Klar.“ Manne zog eine
weitere Puppe aus der Schachtel und streifte sie über. „Ich bin das böse
Krokodil“, brummte er und stieß gegen den Kaspar. „Und ich werde dich jetzt
vernaschen:“
„Huch“, rief Theo mit
übertrieben hoher Stimme. „Was für einen großen Schwanz du hast.“ Er griff mit
dem Kasper nach besagtem Körperteil des Krokodils.
„Hm“, brummte Manne. „Mach
das noch mal und er wird noch größer werden.“
„Was für ein schöner, harter
Schwanz“, flötete Theo.
Manne grinste. Er wusste, es war eine gute Idee gewesen, sich die
Puppen zu besorgen, schon weil er Theo damit eine wahre Überraschung bereiten
konnte. Aber wie die Sache aussah, konnten sie ihnen Inspiration für einige
interessante Rollenspiele bieten, bei denen auch er garantiert nicht zu kurz
kommen würde.
Er stieß erneut mit dem
Krokodil gegen den Kasper und flüsterte mir rauer Stimme: „Das Krokodil wird
dir jetzt seinen großen, harten Schwanz ganz tief reinschieben und voll geile
Sachen mit der machen.“
Manne schob seine freie Hand unter die Bettdecke und stellte
zufrieden fest, dass Theo zum einen nackt war und sich zum anderen sich da
unten mächtig etwas regte, erst reicht als er es zu streicheln begann. Da auch
bei ihm längst nicht nur das Krokodil einen harten Schwanz hatte, gefiel ihm
diese Wendung der Ereignisse definitiv, versprachen sie doch nach ihrem
anfänglichen Streit noch einen schönen Abend.
„Aber“, wisperte Theo und
ließ den Kasper seine Hand abwehrend vor den Mund halten. „Was wird die Oma
dazu sagen? So was tut man doch nicht.“
„Die
braucht es ja nicht erfahren. Und der Polizist auch nicht. Den bums ich nämlich
morgen und er ist immer so eifersüchtig.“
Sie mussten beide lachen.
„Danke Manne“, sagte Theo schließlich. „Das ist das tollste Geschenk, was ich
je bekommen habe.“
Manne küsste ihn sanft in
den Nacken. „Ich liebe dich, Theo Renner.“
Ende