Eltern wissen es am Besten
T’Len
2012
Fandom: SOKO Stuttgart
Charaktere: Jo Stoll/Rico Sander
Kategorie: NC-17
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Ein Überraschungsbesuch bringt überraschendes zu Tage
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
„Superhirn, hast du den
Schlü...“ Jo schlug die Tür hastig wieder zu, als nicht etwa, wie erwartet,
Rico sondern ein Paar, dass sich dem ersten Eindruck nach in seinen frühen
50ern befand, vor der Wohnungstür stand - schließlich trug er nichts außer
seinem guten Aussehen.
„Junger Mann“, ertönte es
von der anderen Türseite. „Wir wollten zu unserem Sohn, Rico Sander. Ist er
da?“
Jo öffnete die Tür wieder,
stellte aber sicher, dass er dahinter verborgen blieb. „Rico kommt bestimmt
gleich wieder“, sagte er und sprintete hastig Richtung Bad.
///
„Entschuldigung“, Jo - nun
wieder bekleidet - lächelte, als er ins
Wohnzimmer trat, wo sich die Besucher mittlerweile aufs Sofa gesetzt hatten..
„Ich war gerade unter der Dusche, als Sie klingelten und dachte, es wäre Rico.“
„Glauben Sie mir, junger
Mann, ich habe nichts gesehen, was ich nicht schon längst kannte“, erwiderte
Ricos Mutter lächelnd. „Aber wo steckt denn nun unser Sohn?“
„Rico musste noch mal ins
Präsidium, irgendein Computernotfall, den sie ohne ihn nicht gelöst bekamen“,
erklärte Jo.
„Und wer sind Sie, junger
Mann?“, fragte Jos Vater. „Wenn ich fragen darf.“
„Jo... äh Joachim Stoll“,
antwortete Jo.
„Sehr erfreut.“ Ricos Vater
erhob sich und schüttelte die dargebotene Hand. „Ich bin Peter Sander, meine
Frau Heike.“ Er deutete auf seine Begleiterin.
„Sie sind also Ricos
Freund“, stellte Frau Sander fest, als sie ebenfalls Jos Hand schüttelte.
„Wir sind Freunde, ja“,
antwortete Jo.
„Er hat uns noch gar nichts
von Ihnen erzählt“, sagte Heike Sander. „Aber keine Bange, für uns ist das
absolut okay. Wir freuen uns, dass unser Sohn endlich jemanden gefunden hat.“
„Er erwähnte auch nicht,
dass Sie kommen“, erwiderte Jo. „Und ich glaube, Sie verkennen...“
Heike Sander unterbrach ihn
lächelnd. „Das konnte er nicht. Ehrlich gesagt, war es ein spontaner
Entschluss. Wir waren zum Skifahren in der Schweiz. Die Straßen waren heute so
voll, dass wir es eh nicht mehr bis nach Hause geschafft hätten. Da dachten
wir, machen wir den kleinen Schlenker nach Stuttgart und besuchen mal wieder
unseren Sohn. Gut so, würde ich sagen. Sonst wüssten wir noch immer nichts von
Ihrer Existenz.“
„Wir hoffen, wir kommen
nicht allzu ungelegen“, ergänzte ihr Mann, der sich wieder gesetzt hatte. „Wir
hatten ja keine Ahnung, dass unser Sohn nicht mehr allein lebt. Er ist ja immer
so verschlossen, besonders was sein Privatleben angeht.“
„Mein Hausboot musste neu
gestrichen werden. Rico war so freundlich, mir Asyl zu geben, bis die Farbe
trocken und der Geruch verzogen ist“, erklärte Jo.
Das „Ach ihr lebt gar nicht
richtig zusammen?“, von Ricos Mutter wurde vom Öffnen der Wohnungstür
unterbrochen.
„Rico, du hast Besuch“, rief
Jo in Richtung Flur.
///
„Wie lange kennt ihr euch
denn nun schon?“, wollte Ricos Vater wissen, nachdem die Begrüßungen
und Erklärungen über den
Grund des unerwarteten Besuches erfolgt waren und man sich mit etwas zu Trinken
in der Hand gesetzt hatte. Da Ricos Eltern auf dem Sofa saßen und Rico sich im
einzigen Sessel niedergelassen hatte, setzte sich Jo auf die Armlehne des
Sessels.
„Seit etwa zwei Jahren, seit
Rico bei uns angefangen hat“, antwortete er.
„Ach, Sie sind auch bei der
Polizei?“, fragte Ricos Mutter. „Na die Mehrheit der Beziehungen soll ja
heutigentags am Arbeitsplatz geschlossen werden. Das liest man ja immer
wieder.“
„Und eure Chefs haben keine
Probleme damit, dass an der Arbeit private Freundschaften geschlossen werden?“,
wollte Herr Sander wissen.
„Nö, die sind ganz cool“,
antwortete Jo.
„Das möchte ja auch sein,
wir leben schließlich im 21. Jahrhundert“, bemerkte Frau Sander. „Aber meint
ihr nicht, dass ihr nach so einer langen Zeit zusammen ziehen solltet?“
„Zusammen ziehen?“ Rico
blickte seine Mutter verständnislos an.
Diese lächelte ihrem Sohn aufmunternd zu. „Du hättest uns aber ruhig mal
erzählen können, dass du einen boyfriend – das sagt man heute doch neudeutsch
so, oder? – hast. Du weißt doch hoffentlich, dass wir dich so lieben, wie du
bist und dich in allem, was du tust, unterstützen? Und dein Jo ist ja nun
wirklich nett – und gut aussehend.“ Sie zwinkerte Jo zu.
„Mama, Jo ist nicht mein
boyfriend“; erwiderte Rico irritiert.
„Dann dein Partner, dein
Lebensgefährte. Oder was bevorzugt ihr?“ Sie beugte sich vor, als ihr etwas
einfiel. „Ihr habt doch nicht etwa heimlich geheiratet?“
„NEIN!“, sagte Rico sofort.
„Jo ist nicht...“
„Unseren Segen habt ihr
natürlich“; unterbrach sein Vater ihn. „Wir wären nur enttäuscht, wenn ihr uns
nicht eingeladen hättet.“
„Wenn ihr irgendwelche Pläne
habt, ich helfe euch gern bei der Vorbereitung“, bot Ricos Mutter an.
„Ich werde weder Jo noch
sonst jemanden heiraten“, sagte Rico heftig.
„Nun, ihr seid ja auch noch
jung und habt Zeit. Man muss ja nicht gleich zum Standesamt rennen, nicht
wahr?“; meinte sein Vater und gähnte. „Nehmt es uns nicht übel, aber die Fahrt war
anstrengend. Lasst uns morgen weiter reden, ja?“
„In welchem Hotel wohnt
ihr?“, fragte Rico, sichtlich erleichtert darüber, das Thema zu wechseln.
„Wir wollten bei euch
übernachten“, kam es von Peter Sander. „Hatten wir das nicht gesagt?“
„Aber... aber ich habe nur
ein Einzelbett und auf der Couch..:“, stotterte Rico.
“Die reicht völlig für uns“, warf seine Muter ein. „Lasst euch bloß nicht in
eurem Liebesnest von uns stören.“
„Mama, Jo und ich, wir sind
nicht.... Jo, sag doch auch mal was!“
Der Angesprochene hatte den
Wortwechsel mit sichtlichem Amüsement verfolgt. Jetzt zuckte er mit den
Schultern. „Was soll ich sagen“, erwiderte er. „Deine Eltern haben uns
durchschaut.“
„Ich hoffe, deine Eltern
sehen das genauso wie wir“, sagte Herr Sander zu Jo.
„Meine Mutter ist gestorben
als ich neun war, meinen Vater habe ich nie kennen gelernt“, antwortete Jo.
„Och, das tut uns aber
Leid“, sagte Heike Sander hastig und stand auf. „Dann bist du jetzt auch unser
Sohn.“ Sie umarmte Jo. „Herzlich willkommen in der Familie:“
Rico war ebenfalls
aufgestanden und sagte: „Jo, hilfst du mir bitte, Bettzeug für meine Eltern
rauszusuchen.“
///
„Kannst du mir bitte
erklären, wieso, um Himmels willen, meine Eltern da drin sitzen und denken, wir
wären ein Paar?“, fragte Rico nachdem er die Schlafzimmertür hinter ihnen
geschlossen hatte.
„Was würdest du denken, wenn
ein nackter Mann die Tür zur Wohnung deines Sohnes öffnet?“, erwiderte Jo.
„Du hast was?“, fragte Rico
entsetzt.
Jo zuckte mit den Schultern.
„Ich stand unter der Dusche und dachte, du hast deinen Schlüssel vergessen“,
verteidigte er sich.
„Du gehst jetzt sofort da
raus und erklärst ihnen, dass wir kein Paar sind“, forderte Rico.
„Was denkst du, was ich vor
deinem Auftauchen versucht habe?“, konterte Jo. „Sie haben auf mich genauso
wenig gehört, wie auf dich.“
///
„Lasst euch durch uns bloß
bei nicht stören. Wir haben einen festen Schlaf“, sagte Ricos Mutter als sie
ihnen eine gute Nacht wünschte. Bevor sie die Tür schloss zwinkerte sie ihnen
vielsagend zu.
„Ich fass es nicht, meine
Eltern denken nicht nur, ich bin schwul, sie ermuntern mich auch noch geradezu
dazu, mit einem Mann zu schlafen“,
stöhnte Rico.
“Sieh’s doch positiv“, erwiderte Jo und warf seine Sachen achtlos auf den
Boden. Nur mit seinen Shorts bekleidet, schlüpfte er ins Bett. Rico, der sich
zuvor im Bad aus- und einen Pyjama angezogen hatte, rutschte so weit es ging an
die Wandseite heran. „Viele schwule Jungs wären froh, wenn sie so
verständnisvolle Eltern hätten.“
„Bist du’s denn nun
eigentlich?“, fragte Jo, nachdem er das Licht ausgemacht hatte. Mangels einer
besseren Idee – Rico hatte keine Luftmatratze, Schlafsack oder ähnliches, mit
dem man auf dem Boden ein Lager hätte bereiten können und seine einzige
zusätzliche Bettdecke brauchten seine Eltern – hatten sie beschlossen, die
Nacht gemeinsam im Bett zu verbringen.
„Was?“, fragte Rico zurück.
„Na schwul.“
„Ja... nein... ich weiß
nicht“, antwortete Rico zögernd.
„Na in deinem Alter sollte
man das aber langsam wissen“, sagte Jo.
„Ja, ja ich denke schon“,
kam die zögernde Antwort.
„Du hattest noch nie etwas
mit einem Mann, stimmt’s?, fragte Jo. „Und mit einer Frau auch nicht?“
„Ja“, kam es leise zurück.
„Und mit wem hättest du
lieber Sex? Ich meine, wer turnt dich an? Selbst dein Computerhirn muss doch
mal sexuelle Fantasien haben.“
Ein tiefer Seufzer, dann die
Antwort. „Männer.“
„Und da ist überhaupt nichts
Schlimmes dabei. Das ist kein Grund, sich zu schämen und schon gar keiner, wie
ein Mönch zu leben.“
„Ich weiß.“ Rico versuchte
sich noch schmaler zu machen, als er Jos Hand auf seiner Schulter spürte.
Warum, verdammt, musste Jo sich so breit machen? Er zuckte zusammen, als Jos
Mund an seinem Ohr flüsterte. „Du bist sehr sexy mit deiner Schüchternheit,
weißt du das? Dir werden die Typen in Scharen nachlaufen.“
Seine Hand wanderte von der
Schulter zu Ricos Brust und unter die Knopfleiste der Pyjamajacke, während er
ein Bein über Ricos schlang.
“Jo, was machst du da?“, fragte Rico irritiert.
„Nach was sieht es denn aus?“,
kam es zurück. Jos Mund glitt dem Hals entlang, suchte den Adamsapfel um daran
zu nippen. Seine Hand wanderte langsam tiefer, unter den Bund der Hose.
„Aber... aber du bist doch
nicht“, stotterte Rico.
„Schwul? Nein, aber
bisexuell“, antwortete Jo. Seine Hand hatte gefunden, was sie suchte und er
stellte mit großer Zufriedenheit fest, dass er nicht ohne Auswirkung auf Rico
blieb. „Und du hast keine Ahnung, wie lange ich das schon mit dir tun wollte.“
///
„Wie groß sind die Chancen,
dass du hier irgendwo Gleitcreme und Kondome hast?“; fragte Jo später. Längst
war auch das letzte Stück Stoff, dass ihre Körper voneinander getrennt hatte,
verschwunden, die Decke ebenso und mit ihnen allmählich auch Ricos Befangenheit
und Zurückhaltung.
„Null“, erwiderte er nun und
schloss stöhnend die Augen, als Jo wieder den Kopf senkte, um seinen Penis noch
einmal in den Mund zu nehmen.
„Dann muss es eben so
gehen“, meinte Jo, als er wieder von ihm abließ.
„Jo!“, sagte Rico alarmiert.
Jo lächelte ihn an, auch
wenn der andere das in der Dunkelheit nicht sehen konnte. „Keine Bange, ich
mach’s nur save.“ Er glitt über Rico, bis ihre Körper sich der Länge nach
berührten und stieß dann seinen
Unterkörper gegen Ricos. Ricos Kopf schwirrte von all den neuen, nie auch nur
in den kühnsten Träumen erahnten, Gefühlen und Stimulationen, die Jo mit seinen
Händen, mit seinem Mund, mit jedem anderen Teil seines Körpers, mit seinen
Berührungen und Liebkosungen in ihm hervorgerufen hatte
„Morgen... morgen zeige ich
dir, wie schön es ist. Ich kann es kaum erwarten, dich zu ficken“; flüsterte Jo
jetzt heiser an Ricos Ohr. Der Jüngere warf den Kopf in den Nacken und stöhnte.
Rasch hielt er sich die Hand vor den Mund, als ihm seine Eltern im
Nebenzimmer einfielen. Jo rutschte zwischen Ricos Beine, so dass ihre Glieder
einander berührten und begann zu stoßen.
///
„Sind sie nicht ein schönes
Paar“, flüsterte Heike Sander ihrem Mann zu, als das Stöhnen nebenan lauter
wurde.
Ende