FP: Veränderungen
Disclaimer:
Alle hier dargestellten
Figuren gehören J. K. Rowling, einige stammen jedoch aus meiner Feder. Die
Handlung entspringt einzig und allein meiner Fantasie. Ich verdiene durch das
Schreiben und Veröffentlichen dieser Geschichte im Internet kein Geld und nutze
sie auch sonst nicht für kommerzielle Dinge.
Zusammenfassung:
Die großen Ferien beginnen,
doch nicht für alle werden sie glücklich enden . Eine Menge kann bis September
passieren; Veränderungen werden spürbar. Werden aus diesem Strudel der
Ereignisse alle unbeschadet hervorgehen?
Rating: (bis jetzt noch) ab 12
Das Schuljahr war aus und der Hogwarts-Express, der die
Schüler nach London brachte, war soeben in den Bahnhof eingelaufen. Alles
lachte und freute sich, wieder nach Hause zu kommen. Nur Draco Malfoy war
wütend. Wütend war gar kein Ausdruck: Er kochte vor Wut, Wut auf seinen Vater
und auf Snape.
Aber was war denn nun der Grund dafür?
Ganz einfach: Dracos schlechtes Zeugnis. Sein schlechtestes
bisher, seit er nach Hogwarts ging.
Bei seinem letzten Urlaub zu Hause hatte sein Vater schon so
eine komische Andeutung gemacht. Wenn sich seine Noten nicht bis zum
Schuljahresende schlagartig bessern würden, müsse er von King’s Cross alleine
nach Hause kommen. Allein, ohne Zauberei. Mit den Fahrzeugen der Muggel, mit
Geld der Muggels und und und...
Was hatte sein Vater damals als Erklärung geliefert? Er
überlegte angestrengt. Ach ja richtig: Draco sei dazu bestimmt, eines Tages in
seine Fußstapfen zu treten und da sei es wichtig, daß er seine Feinde
–Schlammblütler und reine Muggels- gut kenne, um sie umso besser zerstören zu
können. Deshalb diese kleine Fingerübung, wie Lucius damals höhnisch zischte.
Sein Vater hatte ihm vor ein paar Tagen Muggelgeld
zugeschickt. Das war schon der Beweis, daß er es ernst meinte. Draco wunderte
sich nur, woher Lucius wusste, dass er abgesackt war?
Das Rätsel hatte sich noch vor der Abfahrt des Expresses wie
von selber gelöst: Er selbst habe seinem Vater eine Eil-Eule zukommen lassen,
hatte Snape dem jungen Malfoy schmierig grinsend verraten. Wahrscheinlich war
er von Lucius in seine Pläne eingeweiht worden.
Das Ergebnis spürte Draco jetzt am eigenen Leib: Alleine
stand er auf Bahnsteig 9 ¾ und überlegte, was er tun musste, sobald er durch
die Barriere kam. Er hatte keinerlei Erfahrungen mit Muggelfahrzeugen, überhaupt
mit der Welt der Nichtzauberer.
Und die, die es konnten... Er hielt es für unter seiner
Würde, zu Harry Potter oder diesem Schlammblut Granger zu gehen und sie um
Hilfe zu bitten. Zu seinem Unglück, wie diese zwei später denken würden.
Zu allem Überfluß hatte Draco nicht gerade einen kurzen
Heimweg: Er musste nach Norden, in die Nähe von Stratford on Avon. Dort hatte
sein Großvater ein stattliches Landhaus erbauen lassen und sein Vater hatte es
irgendwann geerbt.
Immer noch vor Wut beinahe schnaubend, machte er sich erstmal auf den Weg durch
die verzauberte Mauer. Hier konnte er
schließlich nicht den ganzen Tag rumstehen.
Und außerdem hatte sein Vater zu dem Geld noch einen Brief
beigelegt, der nichts Gutes verhieß, sollte er zu Hause angekommen sein. Und
das musste bis 18.00 abends erfolgen, sonst würde er mal wieder in den Keller
müssen, hatte sein Vater noch drohend hinzugefügt.
Zum Glück hatte Lucius seinem Sohn keinen Heuler geschickt.
Das wäre Draco gar nicht recht gewesen, wenn alle im Slytherin-Kerker die
Drohungen seines Vaters mitbekommen hätten...
Kapitel 2
Auf der anderen Seite der verzauberten Mauer blieb Draco
erst einmal stehen. Zum Glück hatte er vor Verlassen des Bahnsteigs 9¾ daran
gedacht, seinen Koffer mit einem Levitatis-Zauber leichter zu machen. Das
hatten ihm sein Vater und später die Lehrer in der Schule immer wieder
eingetrichtert: Zeig Dich nie mit einem Zauberstab unter Muggeln! Um ihn herum
wurden seine Mitschüler teilweise von ihren Eltern abgeholt, die Muggelgeborenen
machten sich teilweise alleine auf den Weg. Es herrschte großer Radau, der
durch den Lärm der vielen Tiere noch verstärkt wurde. Doch Draco beachtete das
alles kaum bzw. wurde selber nicht wirklich beachtet.
Seine Eule hatte er am Morgen fliegen lassen. Sie war
wahrscheinlich schon längst bei ihm zu Hause angekommen, überlegte er. Er
dagegen hatte es schwieriger: Da er von Hogwarts aus erst ganz in den Süden
nach London und dann wieder Richtung Norden fahren musste, hatte er einen
unnötig langen Weg nach Hause. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte der
Hogwarts-Express auch zwischendurch anhalten können. Dann müsste er jetzt nicht
auf Muggelweise einen so langen Weg ganz allein zurücklegen.
Doch schließlich fiel ihm die Drohung seines Vaters wieder
ein und er schnappte sich seinen Koffer. Er wusste zumindest, daß er irgendwie
zu einem Bahnhof namens „Liverpool Street Station“ musste. Ein weiter Weg lag
vor ihm. Warum hatte er einfach nicht besser aufgepasst, als Lucius ihn das
letzte Mal abgeholt hatte? Er hatte sich damals nur erstaunt umgesehen. So oft
war er noch nicht in London gewesen, daß es nicht immer wieder etwas Neues zu
entdecken gab. Sein Vater würde schon dafür sorgen, daß sie heil zu diesem
Bahnhof und nach Hause kamen.
Doch jetzt musste er entweder alleine zurechtkommen oder
einen der Muggel fragen.
Schließlich entschied er sich für letzteres. Er ging auf
einen Schalter zu, über dem ein Schild „Information“ hing und fragte: „Wie
komme ich bitte zur „Liverpool Street Station“?“ Beinahe hätte Draco sich an
dem „Bitte“ verschluckt, doch der Mann hinter dem Schalter war nicht einer
seiner muggelgeborenen Mitschüler und außerdem verhandelte sein Vater mit den
Nichtzauberern immer besonders höflich, damit der Schreck über einen magischen
Angriff noch größer war. Der Mann guckte ihn zwar etwas perplex an, fing aber
gleich an zu erklären: „Also, Sie nehmen die schwarze U-Bahn-Linie „Northern“,
fahren bis Moorgate, steigen dort in die rote, gelbe oder rosafarbene Linie,
das wäre entweder „Circle-„, „Metropolitain-„ oder „Hammersmith &
City-Line“, und fahren eine Station weiter bis „Liverpool Street“.“ Wenn Sie
dort die Treppe hochgehen, sind Sie direkt im Bahnhofsgebäude.“ „Und wenn ich
nicht mit der U-Bahn fahren will?“ Der Bahnbeamte schaute ihn noch perplexer
an.“ Hm, das wird komplizierter. Und außerdem dauert es auch viel länger!“ „Das
ist mir egal“, meinte Draco. „Ich will schließlich etwas von London sehen.“
„Dann müssen Sie, wenn Sie aus dem Bahnhof heraustreten, nach links in die Straße
Gray’s Inn oder geradeaus in die Pentonville Road gehen und dann nach...“
„Danke, das reicht“, sagte Draco. „Ich frage mich dann weiter durch.“
Sprach’s, schnappte seinen Koffer und ging zum Ausgang. So
hatte er sich wenigstens das Fahrgeld für die U-Bahn gespart und konnte sich
zwischendurch noch etwas in London kaufen. Die Drohung seines Vaters, ihn in
den Keller zu sperren, erschien ihn an diesem doch recht sonnigen Frühlingstag
nicht sehr erschreckend. Als er auf die Straße trat, war er so in seine Gedanken
versunken, daß er weder die rote Ampel noch das Auto bemerkte, das auf ihn zu
raste....