Titel:
Pizza and Death
Autor: Lady Charena
Fandom: The A-Team
Episode: Villa Cucina
Charaktere: POV Face, [Face/Murdock], Frankie, Gina
Thema: #036. Geruch/riechen
Word Count: 831
Rating: PG
Anmerkung des Autoren: Vielen Dank an T’Len für’s betalesen.
Summe: Face Sicht auf die Dinge, während er angeschossen auf dem Fußboden der
Villa Cucina liegt.
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen.
Love is only a feeling
Drifting away
When I'm in your arms I start believing
It's here to stay
But love is only a feeling
Anyway, anyway (The Darkness)
„Halte durch!“
Die Stimme einer Frau reißt mich aus der schmerzerfüllten Dunkelheit,
die sich gnädigerweise um mich gesenkt hatte. Gina? Wo... was... was ist
eigentlich passiert? Wir wollten doch nur Essen gehen... Gott, tut das weh. Das
ist nicht das erste Mal, dass ich angeschossen wurde, aber das... das tut so
viel mehr weh... Keine Mission, kein Adrenalin, höre ich eine Stimme in meinem
Kopf, die verdammt nach dem Colonel klingt. Der Colonel... Nein. Ich muss mir
seine Stimme einbilden. Es sind nur Frankie, Murdock und ich hier. Hannibal und
BA sind in Langley geblieben, um sich das Spiel anzusehen.
Irgendjemand sagt etwas über eine Pizza und ich höre die Frau antworten.
Murdocks Stimme mischt sich in die Kakophonie an Geräuschen.
Es gelingt mir endlich, die Augen zu öffnen und ich sehe gerade noch, wie
Murdock von mir weggeht, hinüber an den Tisch in der Mitte des Raumes. Da steht
ein anderer Kerl neben ihm, einer der merkwürdigen Typen aus dem Gastraum, er
hält eine Waffe in der Hand.
Ich sehe, wie Murdock ihn beobachtet, die Entfernung zu ihm abschätzt... oh
Gott, er hat etwas vor. Oh bitte, bitte mach’ keine Dummheiten. Nicht meinetwegen.
Warum kann ich nicht... ich versuche ihn davon abzuhalten, doch aus meinem Mund
kommt nicht mehr als ein unverständliches Murmeln.
Gina beugt sich über mich und ich wünschte, ich könnte ihr sagen, dass sie mich
nicht so angsterfüllt ansehen soll. Ich habe schlimmeres überstanden – wenn
auch nicht in letzter Zeit. Sie sagt etwas zu mir, vermutlich um mich zu
beruhigen, doch ich kann sie nicht verstehen, ein Rauschen ist in meinen Ohren.
Doch was immer es war, es lenkt die Aufmerksamkeit des Kerls mit der Waffe auf
mich – und Murdocks. Verdammt, ich hoffe, du weißt was du da tust.
Wie bin ich in die Küche gekommen? Ich wurde im Restaurant angeschossen. Der
Fußboden auf dem ich liege, ist eiskalt und die Kälte dringt durch meine
Kleidung. „...so kalt...“
Gina presst ein Küchentuch gegen meinen Bauch. Ihre Hände sind blutverschmiert.
Ich würde ihr gerne sagen, dass sie vorsichtig sein muss. Blut lässt sich nie
wieder aus Kleidung waschen. Ich weiß nicht, wie viele Sachen ich über die
Jahre weggeworfen habe, weil sich die Blutflecken nicht mehr entfernen
ließen...
„Hey, kannst du die Augen aufmachen, Face? Bitte...“
Frankie?
Ich muss für einen Moment weggewesen sein. Ich blinzle, sehe sein Gesicht nur
verschwommen. Vage spüre ich, dass er meine Hand hält. Meine Lider sind
bleischwer und sie fallen aus eigenem Antrieb zu.
Ein ekelerregender Geruch nach Blut und Pizza erfüllt den Raum und Übelkeit
steigt in mir auf. Murdock... wo zum Teufel steckst du? Ich kann dich hören,
Bruchstücke von Sätzen, einzelne Worte. Du bist irgendwo in der Nähe und du...
verdammt, das klingt als würdest du dich mit jemand streiten... du klingst
wütend, entschlossen. Bitte, bitte sei vorsichtig. Die Typen sind uns nicht nur
zahlenmäßig überlegen, sie haben auch alle Waffen!
Der Colonel hat immer versucht, uns beizubringen, dass man manchmal nichts
anderes zu tun hat, als zu warten. Sieht so aus, als würde ich diese Lektion
endlich lernen... auch wenn sie mich langsam umbringt.
Was für ein Witz! Was, wenn ich wirklich hier sterbe – auf dem kalten Fußboden
eines kleinen, italienischen Restaurants, an dem ersten freien Abend seit zwei
Monaten... Ein schlechter Witz... So viele Jahre in Vietnam, die Zeit im Camp,
all die Jahre auf der Flucht vor der MP, Hannibals wahnwitzige Jobs... all das
habe ich überlebt, selbst ein Erschießungskommando! Verdammt, ich hätte
verschwinden sollen, als ich die Möglichkeit dazu hatte. Stockwell wird uns nie
gehen lassen...
Warum ist noch nie jemand aufgefallen, dass Tomatensoße nach Tod riecht?
Mir ist inzwischen so kalt, dass ich den Schmerz der Wunde kaum noch spüre. Ich
muss... ich muss wirklich eine Menge Blut verloren haben.
Murdock. Du bist zurück in der Küche, ich höre deine Stimme. Ich wünschte, ich
hätte dich gefragt, warum du bei uns geblieben bist? Du bist der einzige von
uns, der wirklich frei ist, du kannst gehen, wohin du willst.
„Face, hey muchacho. Bleib’
bei mir.”
Murdock. Deine Stimme ist sanft und leise, deine Worte nur für mich bestimmt.
Ich wünschte, ich könnte dir antworten, doch der Versuch allein bringt mich zum
Husten, Schmerz explodiert in meinem Brustkorb, ich schmecke Blut. Das ist
nicht gut... das ist nicht gut...
Ich spüre Blut aus meinem Mundwinkel über meine Wange rinnen. Deine Hand wischt
es weg. So warm an meiner Haut. Nicht... nicht. Lass’ mich nicht los, lass’
mich nicht allein. Doch du stehst auf, gehst weg. Ich strecke die Hand nach dir
aus, versuche dich fest zu halten, doch ich bin zu schwach.
Ich will nicht so sterben, mit dem Geschmack von Blut in meinem Mund und dem
Geruch von Pizza und Blut um mich herum. Ich will nicht alleine sterben, nicht
ohne dich zu spüren...
Ende