Frohe
Ostern, eure Lordschaft
T’Len
2006
Kategorie:
PG-15
Hinweise:
Humor
Feedback:
tlen11@freenet.de
Summe:
Ostern im Hause Sinclair – natürlich nicht ohne Katastrophen
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
„Morgen kommt der Danny-Hasi, kommt mit seinen Eiern“,
ebenso fröhlich wie falsch vor sich hinsingend kam Daniel Wilde aus der Küche,
ein Bastkörbchen voller bunter Eier in den Händen. „Hm, wohin nun mit dem
Schatz, damit das Schatzilein ihn nicht gleich findet?“
Nach kurzem Überlegen steuerte Danny ins Schlafzimmer. Er
schlug die Bettdecke zurück. „Vielleicht ins warme Nestchen? Nein, da soll
Durchlocht mal schön andere Eier suchen.“
Er sah sich im Raum um. „Ah da“, rief er dann. „Auf das der
Blick nach Höherem schweife:“ Danny reckte sich und schaffte es schließlich,
das Körbchen auf Bretts Garderobenschrank zu schieben. „So, da wird seine
Durchleucht es bestimmt nicht so bald finden“, bemerkte Daniel zufrieden mit
sich und seiner Arbeit.
Er ging zurück ins Wohnzimmer und holte ein großes
Schokoladenei aus seiner Tasche. „Und nun müssen wir nur noch diesen süße Baby
legen, äh verlegen wollte ich sagen.“
In dem Moment ging die Wohnungstür auf und Brett Sinclair
sprang herein, die Waffe im Anschlag. „Keine Bewegung!“
Danny ließ vor Schreck das Ei fallen und es zerbrach auf dem
Fußboden. Leider war es mit Alkohol gefüllt gewesen, der sich nun munter auf
dem edlen Teppich verteilte. „Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man
anklopft“, schimpfte Danny. „Was spielst du denn hier den Bond?“
„Ich sah Licht und vermutete einen Einbrecher“,
rechtfertigte sich Brett. „Und wenn ich dich erinnern darf, dies ist immer noch
meine Wohnung. Da klopfe ich nicht an. Was machst du überhaupt hier? Ich denke
du hast einen geschäftlichen Termin. Und wie bist du herein gekommen?“
„Damit wurde mir aufgetan“, Danny zog einen Bund mit
Dietrichen aus der Hosentasche. „Du hast mir ja immer noch keinen Schlüssel
wieder gegeben.“
„Aus gutem Grund“, erwiderte Brett. „Schließlich hast du den
letzten verbummelt und wegen dir musste ich das Schloss auswechseln lassen. Was
ist nun mit deinem Geschäftsessen?“
„Geplatzt. Wie der ganze Typ. Oder besser seine Schecks. Nun
atmet er gesiebte Luft.“
Brett seufzte. Warum geriet Danny eigentlich immer an so windige
Typen? Nur gut, dass dieser wohl aus dem Verkehr gezogen worden war, bevor man
Wilde mit ihm in Verbindung bringen konnte. Aber er musste wohl noch einmal in
ein neues Schloss investieren, in ein einbruchssicheres diesmal. Wenn Danny so
mir nichts dir nichts hineinspazieren konnte, konnte das mit Sicherheit auch
jeder Gauner.
„Ich denke, du isst mit diesem Lord Kandelaber“, mischte
sich Danny in seine Gedanken.
„Lord Candlemer“, erwiderte Brett. „Er wurde in einer
dringenden Familienangelegenheit abberufen, aber ich bin morgen zum Osterbrunch
in sein Haus eingeladen.“
Brett deutete auf den Teppich. „Möchtest du dich nicht
endlich bequemen und deine Schweinerei weg machen, bevor sie Flecken im Teppich
hinterlässt.“
„Hey, was kann ich dafür, wenn du mich so erschreckst“,
beschwerte sich Danny. Betrübt blickte er auf die Überreste seines Ostereis.
Schade um das leckere Ding, und um den schönen Whisky erst, der nun
versickerte. Aber vielleicht ließ sich ja noch etwas retten. Er beugte sich
herab und schleckte mit der Zunge über den Teppich. Ein bisschen fusselig aber
definitiv mit einem Hauch Whisky..
Brett starrte auf das ihm entgegengestreckte Hinterteil –
und plötzlich war der Teppich gar nicht mehr wichtig. Sollte sich doch die
Putzfrau nach den Feiertagen um ihn kümmern.
„Also, wenn du schon einmal da bist...“, er tätschelte
Dannys Pobacken. „Was hältst du davon, wenn wir ins Bett gehen und ein paar
Eier suchen?“
///
„Morgen Bretti-Hasilein“, murmelte Danny verschlafen, als
Brett sich neben ihn im Bett bewegte und ihn damit weckte.
„Guten Morgen und frohe Ostern“, erwiderte Sinclair.
„Ach richtig, heute ist ja Eierschaukeltag“, Danny war
plötzlich hellwach. „Du musst die suchen, die ich für dich versteckt habe.“
„Ich dachte, die hätte ich letzte Nacht schon gefunden“.
Brett ließ seine Hand bezeichnend unter die Bettdecke und zwischen Dannys Beine
wandern. Dann beugte er sich zu einem Guten-Morgen-Kuss über den Freund. Dabei
fiel sein Blick auf den Wecker.
„Verdammt!“ Brett sprang aus dem Bett. „In eiern halben
Stunde muss ich beim Lord sein:“
„Was ist nun mit den Eiern?“, fragte Danny.
„Mit denen musst du allein spielen“, erwiderte Brett. „Ich
brauche erst mal einen Kaffee und eine Dusche.“
Da fiel Danny ein, dass Bretts plötzliches Auftauchen
gestern Abend seine ganze Planung durcheinander gebracht hatte und er nicht
mehr zum Aufräumen gekommen war. „Geh besser nicht...“, rief er Brett
hinterher.
Doch es war zu spät. Schon ertönte ein Schrei aus der Küche,
kurz darauf kam ein mit einer Mischung aus Wut und Erschrecken dreinblickender
Brett zurück ins Schlafzimmer. „Was... ist... mit... meiner.. Küche...
passiert?“, fragte er, jedes Wort einzeln betonend.
„Ich habe nur ein paar Eier gefärbt“, erklärte Danny und
lächelte besänftigend.
„Und dabei die Fliesen und den Fußboden gleich mit? Hat dir
die Farbe nicht mehr gefallen? Zu dezent?“, fragte Brett ätzend, angesichts von
grünen, blauen, gelben, roten und – besonders shocking – pinken – Farbflecken
in der gesamten Küche. Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er hinzu. „Ich
erwarte und ich betone, dies ist keine Bitte sondern ein Befehl, dass bei
meiner Rückkehr meine Küche genauso aussieht wie vorher.“
Damit rauschte er ab ins Bad.
„Irgendwie ist er heute wieder übelstlaunig, wohl doch die
Wechseljahre“, stellte Danny fest.
Fünf Minuten später kam Brett wieder aus dem Bad, frisch
gewaschen und rasiert. Er nahm ein weißes Hemd aus einer Schublade und zog es
an.
“Du musst noch deine Eier suchen“, empfing ihn Danny.
„Daniel, kannst du denn nie an etwas anderes als Sex
denken?“, erwiderte Brett und ging zum Schrank. „Ich sagte doch bereits, dafür
habe ich im Moment keine Zeit.“
“Ich meine doch...“, sagte Danny, weiter kam er nicht.
In dem Moment hatte Brett mit Schwung die Tür geöffnet – und
das Eierkörbchen, das etwas wackelig auf der Kante gestanden hatte - stürzte hinab und genau über ihn.
Blaue, grüne, gelbe, rote und pinkfarbene Eier regneten auf
den Lord hinab und zerplatzen. Eigelb rann über seine Haare und sein Gesicht,
tropfte auf sein Hemd.
„Oh, du hast sie ja schon gefunden, manchmal bist du ja doch
ein fixes Kerlchen. Sieht man dir gar nicht an“, freute sich Danny.
Brett starrte entsetzt auf die Bescherung zu seinen Füßen.
Sein frisches Hemd war voller Flecken, vom Teppich ganz zu schweigen. Überall
lagen zerplatzte Eierschalen. „Hat dir niemand gesagt, dass man Eier vor dem
Färben kocht?“, fragte er schließlich, als er endlich – nach einer Ewigkeit,
wie es ihm schien - seine Stimme wieder fand.
„Äh...“, erwiderte Danny.
Brett starrte ihn wütend an. „Ich werde zu spät zum Lord
kommen. Weißt du, was das heißt? Lord Candlemer lässt man nicht warten. Nicht, wenn
man im Oberhaus noch etwas zu sagen haben will. Und wie sehe ich aus? Ich muss
noch mal unter die Dusche. Und brauche ein frisches Hemd. Hoffentlich ist noch
ein gebügeltes da.“
„Eigelb soll gut für die Haare sein“, bemerkte Danny. „Und
deinem Hemd steht ein bisschen Farbe auch gut.“
Brett zog es vor, darauf nicht einzugehen. „Mach die
Schweinerei weg! Sofort!“, befahl er und stürmte ins Bad, eine Spur Eigelb
hinter sich lassend.
„Frohe Ostern, Schatzi“, rief Danny ihm noch hinterher,
bevor er sich sicherheitshalber aus dem Brett quälte. Es konnte wohl nicht
schaden, ausnahmsweise mal auf Brett zu hören und aufzuräumen. Sonst bekam er
garantiert in den nächsten Tagen keine Eier mehr zu sehen.
Ende
Fortsetzung: Hasilein