Nächtliche
Beobachtungen
T’Len
2008
Fandom: Mit Herz und Handschellen
Charaktere: Leo Kraft/Bernd Fabrius, Nina
Metz
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Nächtliche
Observationen müssen nicht langweilig sein.
Disclaimer: Die Rechte der in
dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den
jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu
verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen
Dank an Lady Charena fürs Beta.
Als ein Wagen in die dunkle Gasse einbog, richtete
sich Nina Metz hinter dem Lenkrad ihres Fahrzeugs auf. Schon seit Stunden, so
schien es ihr, hatte sich auf ihrem Posten nichts mehr getan. Nina überlegte,
ob sie den auf dem Beifahrersitz schlafenden Leo - es machte keinen Sinn, wenn
sie beide die ganze Nacht wach blieben und er schien den Schlaf zumindest
zunächst nötiger zu haben als sie - wecken sollte, als das Fahrzeug vor ihnen
einparkte, entschied sich aber dagegen. Sie griff jedoch vorsichtshalber zu
ihrer Waffe, als jemand ausstieg und sich ihnen näherte. Doch dann erkannte
sie, wer ans Fenster klopfte, lächelte, öffnete die Tür und stieg aus.
"Bernd", sagte sie und begrüßte den jungen
Piloten freundlich. "Was machst du denn hier?"
"Leo hat mir einen Zettel hingelegt, wo ihr
steckt und da ich ja sicher schon wieder in der Luft bin, wenn ihr euren Fall
gelöst habt, dachte ich, ich schau mal vorbei und sage Hallo."
Leo, der von dem Ganzen bisher noch nichts mitbekommen
hatte, bewegte sich leicht, aber wachte nicht auf.
Bernd blickte liebevoll auf seinen Freund, sah dann
Nina wieder an. "Eine warme Nacht, nicht?", meinte er. "Da
möchte man am liebsten einen Spaziergang machen." Er lächelte verschmitzt.
Nina lächelte, als sie verstand, worauf Bernd hinaus
wollte. Es war für Leo und Bernd schwer genug, ein bisschen Zeit für einander
zu finden. Hatten sie etwas Ruhe im Job, dann schwebte Bernd irgendwo über den
Wolken. Wenn der Pilot einmal zuhause war, dann hielt ein Fall Leo beschäftigt.
So wie heute, wo sie garantiert sinnloserweise ein Haus observierten, in dem
möglicherweise, eventuell, vielleicht einmal die Freundin eines ihrer
Verdächtigen verkehrt hatte. Nun glaubte die Huprecht, er könne hier auftauchen
und hatte sich weder von Leo noch ihr umstimmen lassen. Nina seufzte innerlich.
Wie gern wäre sie jetzt bei Flori. Wenigstens Bernd und Leo sollten etwas Spaß
haben. Das Bernd extra hierher gekommen war, um seinem Liebsten Hallo - und
vielleicht noch ein bisschen mehr - zu sagen, statt sauer zu sein, dass Leo
wieder keine Zeit für ihn hatte, fand sie irgendwie süß. Es gab halt doch noch
romantische Männer, auch wenn die leider meistens schwul waren.
Nina beugte sich in den Wagen und holte ihre Waffe,
die sie neben den Sitz gelegt hatte, heraus. "Ich gehe mal etwas die
Gegend kontrollieren", sagte sie und zwinkerte Bernd vielsagend zu.
"Und lass dir ruhig Zeit."
///
"Aufwachen, Dornröschen." Bernd hatte sich
auf den Fahrersitz gesetzt, sich zu Leo gebeugt und ihn zärtlich geküsst. Leo
blinzelte verschlafen und versuchte, seine langen Gliedmaßen einigermaßen zu
sortieren, während er sich aufrechter hinsetzte.
"Bernd?", fragte er verwundert, als er
realisierte, wer ihn da gerade wachgeküsst hatte. “Was machst du denn hier?“
"Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der
Berg halt zum Propheten kommen", erwiderte Bernd lächelnd. Er griff über
Leo und betätigte den Hebel, der den Sitz nach hinten klappte. Ein überraschter
Leo fand sich auf dem Rücken wieder. Ehe er sich aufrichten konnte, kletterte
Bernd auf seinen Schoß, die Beine rechts und links von ihm platziert.
Leo wollte sich wehren, wurde jedoch liebevoll aber
bestimmt zurück gedrückt. „Schön liegen bleiben“, sagte Bernd und küsste ihn.
"Wo ist Nina?", fragte Leo anschließend und
blickte sich suchend um.
"Die macht einen langen Spaziergang und
kontrolliert die Gegend", antwortete Bernd mit Betonung auf “langen”.
"Du lässt sie alleine da draußen?", fragte
Leo alarmiert. Wieder wollte er sich aufrichten, wurde von Bernd aber
festgehalten.
"Leo, das ist Schwabing, nicht das
Rotlichtviertel. Und sie ist bewaffnet." Bernd schob seine Hände unter
Leos Shirt. "Nina ist ein toughes Mädchen. Sie kann ganz gut auf sich
selber aufpassen. Zumindest für eine Weile"
Er streichelte über Leos Brust, während er etwas nach
oben rutschte und seinen Hintern suggestiv gegen Leos Schritt presste. Leo
wollte sich bewegen, stieß sich aber den Ellenbogen an der Tür und fluchte
leise.
Bernd grinste. „Besser du liegst still und lässt mich
die ganze Arbeit machen“, sagte er. Er blickte sich im Wagen um. „Habt ihr
eigentlich Handschellen mit?“
„Vergiss es“, knurrte Leo, aber er klang nicht
wirklich böse.
Bernd zog seine Hände zurück, beugte sich herab und
küsste Leo erneut. „Du hast zuviel an“, stellte er anschließend fest.
Vorsichtig öffnete er die Beifahrertür und wand sich hinaus. Dann beugte er
sich wieder herein, um Leo die Schuhe auszuziehen. Auch als er anschließend den
Reißverschluss der Hose öffnete und sie abstreifte, hielt Leo still. Allerdings
wagte er einen verbalen Protest. „Wenn jemand vorbei kommt.“
„Wer soll um diese Zeit schon vorbei kommen?“,
erwiderte Bernd. „Und Nina wird sich nicht daran stören, sollte sie in der
Zwischenzeit wieder kommen, sondern diskret noch eine Runde drehen.“
„Nein, sie wird zukucken wollen“, erwiderte Leo.
Bernd presste seine Hand gegen die Wölbung, die sich
bereits in Leos Slip abzeichnete, dann zog er seinem Freund auch diesen aus und
warf ihn zu den anderen Sachen auf den Fahrersitz. Nachdem er sich wieder aus
dem Wagen gewunden hatte, entledigte er sich rasch der Bekleidung seiner
unteren Körperhälfte. Sein Shirt behielt er an. „Na und?“
Auch wenn es ihm einige Mühe kostete, schließlich
schaffte Bernd es, sich so vor den Sitz und zwischen Leos Beine zu quetschen,
dass er seinen Mund Leos Glied nähern konnte. „Ein Glück, dass ihr nicht den
Porsche genommen habt“, sagte er.
„Zu auffällig“, jappste Leo.
Bernd leckte neckend über die Spitze von Leos Glied.
Leo holte zischend Luft. Bernd lächelte zufrieden. Noch immer überraschte es
ihn, wie schnell Leo auf seine Berührungen reagierte. Manchmal genügten schon
die geringsten und sein Freund war erregt. Es stimmte wohl doch, dass eine
gewisse Distanz, die ihre Berufe nun einmal mit sich brachte, die Liebe und die
Beziehung frisch hielt. So gesehen, doch etwas Gutes, auch wenn er ihren
Zeitmangel oft genug verfluchte. Davon abgesehen, auch wenn er sich gern mehr
Zeit nehmen würde, angesichts ihrer momentanen Situation war es sicher besser,
wenn die ganze Sache etwas schneller vonstatten ging. Nicht, dass sie doch noch
erwischt wurden. Womöglich machte Leos Chefin eine nächtliche Inspektion, ob
ihre Kommissare doch auf dem Posten waren. Oder ein später Nachtschwärmer kam
des Weges.
Bernd konzentrierte seine Gedanken wieder auf Leo,
was ihm alles andere als schwer fiel. Leos Geruch in seiner Nase und sein
Geschmack auf seiner Zunge, dazu Leos beschleunigte Atem, der an sein Ohr
drang, das alles blieb natürlich nicht ohne Wirkung auf ihn. Zudem erregte ihn
allein die Vorfreude auf das, was sie gleich tun würden, ungeheuer. Bernd
begann Leos Glied richtig in seinen Mund zu saugen, doch seine unbequeme
Position ließ ihn die Sache nicht richtig genießen. Außerdem drohten ihm die
Beine einzuschlafen. So richtete er sich auf, Leos enttäuschtes Brummen
ignorierend. Vorsichtig, um sich nicht den Kopf an der Decke zu stoßen,
kletterte er wieder auf Leos Schoß und rieb sich suggestiv an ihm.
Leo stöhnte auf und Bernd beugte sich herab, um
seinen Freund liebevoll zu küssen. Rasch wurde daraus mehr und ihre Zungen
fanden sich zum Duell. Schließlich ließ Bernd die seinige über Leos Wange zu
dessen Hals gleiten. Sanft nippte er am Adamsapfel, denn leckte er eine feuchte
Spur zurück zum Mund, um sich einen weiteren Kuss zu holen.
Trotz der Dunkelheit glaubte er das Glitzern in Leos
Augen erkennen zu können. Dessen Hände gruben sich in Bernds Haare, hielten ihn
fest, küssten ihn erneut. Bernd rutschte auf Leo, so dass er nun der Länge nach
auf seinem Freund lag. Ihre Oberkörper waren durch ihre Kleidung voneinander
getrennt, doch ihre erregten Glieder pressten sich aneinander. Sie hielten sich
gegenseitig umklammert und küssten sich leidenschaftlich. Immer wieder und
wieder, bis sie kaum noch Luft bekamen. Leos Hände waren noch immer in Bernds
Haare gekrallt, wanderten nach einer Weil jedoch über Bernds Rücken, um dessen
Backen zu kneten und schließlich Bernd so fest wie möglich auf sich zu pressen.
Bernd hätte ewig so liegen bleiben können, einfach nur
Leos Nähe spüren, seinen Schatz küssen und sich langsam zum Höhepunkt steigern.
Doch er wusste, Nina würde irgendwann wieder auftauchen. Er sollte die Sache
besser langsam doch etwas beschleunigen. Widerwillig richtete er sich auf und
angelte nach seiner Hose, um ein Kondompäckchen und das Gleitgel
herauszuholen.
Sich mehr auf seinen Tastsinn als auf seine Augen
verlassend, bereitete er Leo und sich vor. Sein Freund rutschte unruhig auf dem
Sitz hin und her, soweit es der beengte Platz erlaubte. „Beile dich“, bat er
mit rauer Stimme.
Bernd kniete sich wieder richtig über Leo, beugte den
Oberkörper und küsste seinen Freund erneut, diesmal ganz sanft und leicht, wie
ein Versprechen.
„Ich liebe dich“, flüsterte sein Mund dann an Leos
Ohr.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte Leo.
Und dann gab es für eine Weile nur noch sie beide.
///
Ninas blieb an der Straßenecke stehen und spähte in
die Dunkelheit. Bernds Wagen war verschwunden, das hieß, sie konnte endlich
zurück zu den ihrigen. Langsam taten ihr wirklich die Füße weh. Sie hatte nicht
gerade die richtigen Schuhe für einen nächtlichen Marathonlauf, so kam ihr die
zurück gelegte Strecke zumindest vor, an.
Hinzu kam ihre Neugier. Mehr als einmal, als sie an
der Einmündung zu „ihrer“ Straße vorbeikam, war sie versucht gewesen, sich zum
Auto zu schleichen und zu spähen, was drinnen vor sich ging. Sie war sich
sicher, Bernds Hallo würde garantiert nicht nur verbaler Art sein. Bildete sie
es sich nur ein, oder schaukelte der Wagen tatsächlich? Sie musste ja zugeben,
dass sie zu gern einmal Mäuschen bei Bernd und Leo gespielt hätte. Die
Geräusche, die sie manchmal hörte, wenn sie an der Schlafzimmertür vorbei ging
oder die durchs offene Fenster zu ihr nach oben drangen, beflügelten ihre
Fantasie doch mächtig.
Doch natürlich beherrschte sie sich, auch wenn ihre
Neugier sie fast umbrachte, als sie nun zum Auto trat. Leo stand daneben und
lehnte lässig an der Beifahrertür. „Alles roger?“, fragte er.
“Alles roger“, erwiderte sie leichthin. „Und bei dir?“
„Alles bestens“, antwortete Leo und strahlte sie an.
„Danke.“
Nina erwiderte sein Lächeln. „Gern geschehen. „Aber
wenn Flori vorbei kommt, gehst du auch spazieren.“
Sie hatte ihren Freund vorhin angerufen.
Ende
Fortsetzung: Höhenflüge