Der Brief
T’Len
2008
Fandom: Mit Herz und
Handschellen
Charaktere: Leo Kraft/Bernd Fabrius, Nina
Metz
Kategorie: PG
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Eine kleine
Vorgeschichte zu „Ende und Neuanfang“
Disclaimer: Die Rechte der in
dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den
jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu
verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen
Dank an Lady Charena fürs Beta.
Er lag da, auf dem Tisch, in seiner weißen Unschuld.
Leo starrte den Briefumschlag wütend an. Bernd ebenso. Weder Absender noch
Briefmarke waren auf dem Couvert, einzig Leos Name war in makelloser
Schönschrift darauf geschrieben. Leo wusste, wem diese Schrift gehörte und er
wusste auch, dass Bernd es wusste. Sie blickten einander kurz mit düsterem
Blick an, bevor sie wieder auf dem Umschlag starrten. Bernd ballte die Fäuste.
"Denkst du, es ist eine Briefbombe, Leo?",
Nina sah von einem der Männer zum anderen und dann wieder auf den Brief, der
auf dem Tisch lag, und wunderte sich, warum keiner Anstalten machte den
Umschlag, den sie soeben aus dem Briefkasten geholt hatte, zu öffnen.
Leo schüttelte den Kopf. "Nein", sagte er
einsilbig.
"Willst du ihn dann nicht aufmachen?",
wollte Nina wissen.
Erneut antwortete ihr ein einsilbiges
"Nein."
"Er wird uns nie in Ruhe lassen", sagte
Bernd düster.
"Wer?", fragte Nina. „Von wem ist der
Brief?“
Statt einer Antwort sagte Leo nur. "Mach ihn
auf, wenn es dich interessiert."
Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. So, wie ihre
beiden Freunde reagierten, musste es mit diesem seltsamen Brief ja eine
besondere Bewandtnis haben. Neugierig und ungeduldig riss Nina den Umschlag
auf. Sie zog eine Konzertkarte heraus. Auf ihrer Rückseite stand in der
gleichen Schrift, wie auf dem Umschlag: "Für einen wunderschönen
Abend."
Nina hielt Leo die Karte hin. "Thorsten",
sagte sie leise. Die Karte konnte nur von dem Cellisten kommen, der Leo einst
das Herz gebrochen hatte, als er ihn von einem Tag auf den anderen verließ und
nun wieder aufgetaucht war, um die alte Liebe aufzuwärmen und damit fasst Leos
Beziehung zu Bernd zerstört hatte.
Statt Leo griff Bernd nach der Karte, ließ sie nach
einem kurzen Blick auf den Text aber fallen, als hätte er sich die Finger
verbrannt. "Ich wusste es", sagte er bitter. „Er wird nie von dir
lassen.“ Er spürte, wie Panik in ihm aufstieg. Würde Leo sich nicht am Ende
doch für Thorsten entscheiden?
Leo erwachte aus seiner Starre. "Jetzt reicht
es", sagte er und ging zum Telefon. „Ich werde mir das ein für allemal
verbitten.“ Er wusste genau, was Bernd dachte und fühlte. Doch er hatte sich
entschieden. Für Bernd und gegen Thorsten, das würde er diesem ein für allemal
klar machen.
Nina drehte den Umschlag in ihren Händen. "Es
steht kein Absender drauf", sagte sie.
"Ich denke, du weißt nicht, wie du ihn erreichen
kannst?", ergänzte Bernd alarmiert und mit klarer Eifersucht in der
Stimme. Hatte Leo etwa bereits hinter seinem Rücken Kontakt mit Thorsten?
"Wozu bin ich bei der Polizei?", erwiderte
Leo und wählte.
"Schulz, ich möchte, dass Sie eine Adresse und
Telefonnummer für mich heraus finden und zwar pronto", sagte er, als sich
am anderen Ende jemand meldete und nannte seinem Kollegen Thorstens Namen.
"Wenn er polizeilich noch nicht wieder in München gemeldet ist, versuchen
Sie es über diese Agentur." Er angelte die Karte vom Tisch und las den
Namen des Konzertveranstalters vor.
Er legte auf und wandte sich lächelnd zu Bernd um.
"Vertraust du mir?", bat er leise.
Ende
Fortsetzung: Ende und Neuanfang