Male’ana
(Marriage)
T’Len
2013/14
Fandom: Hawaii Five-0 + ? (ratet selbst)
Kategorie: NC-17
Hinweise: Spielt zwischen Staffel 2 und 3
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Steve hat eine Lösung für Dannys Sorgerechtsproblem,
doch der ist zunächst nicht begeistert.
Disclaimer:
Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten
geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine
Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese
Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
"Danny, Samstag, 11 Uhr, Hilton Hawaiian
Village, unsere Hochzeit und zieh was Ordentliches
an."
"Was? " Danny starrte Steve an, deutlich die
Frage im Gesicht, ob McGarrett jetzt total verrückt
geworden war, nachdem er ihn, kaum dass er Steves Büro betreten hatte, mit
diesen Worten empfing.
"Am besten ein Hawaiihemd. Wir haben es hier nicht
so förmlich", erwiderte Steve mit kritischem Blick auf Dannys Anzug.
"Nicht das", knurrte Danny. "Das mit der
Hochzeit."
"Wir heiraten Samstag", erwiderte Steve mit
einem Schulterzucken, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt.
"Eher war kein Termin mehr frei. Den habe ich auch nur bekommen, weil ein
anderes Paar absprang und ich im Hotel jemanden kenne, der uns dann dafür
reingenommen hat."
"Mal davon abgesehen, dass schwule Paare hier nicht
heiraten dürfen", begann Danny, nur um von Steve mit "zivile
Partnerschaft, ist doch egal, wie man es nennt" unterbrochen zu werden.
"Ein Freund von mir wird die Zeremonie durchführen", setzte er hinzu.
"Wie kommst du darauf, dass ich dich heiraten würde?
Ausgerechnet dich? Vorausgesetzt ich würde überhaupt je die Ehe mit einem Mann
in Erwägung ziehen", riss Danny wieder das Wort an sich.
"Willst du das Sorgerecht für Grace oder nicht?",
konterte Steve.
"Was hat das nun wieder damit zu tun?" Danny
hatte das Gefühl im Irrenhaus zu sein. Nicht, dass es das erste Mal gewesen wäre seit er Steve McGarrett kannte.
"Ich habe einen Freund gefragt, der Anwalt
ist", begann Steve und Danny wunderte sich, wie viele Freunde McGarrett eigentlich hatte. Freunde, von denen er zuvor
noch nie etwas gehört, geschweige denn sie je kennen gelernt hatte. "Er
meint als Alleinstehender wären deine Chancen nicht besonders gut, zumal Rachel
in einer Beziehung ist. Aber als Verheirateter hättest du viel bessere Chancen.
Dann könnte er mit Argumenten kommen, dass es besser für sie wäre, sie nicht
aus ihrer gewohnten Umgebung herauszureißen und so weiter."
"Wenn ich einen Mann heirate?", zweifelte
Danny.
"Naja eine Frau ginge natürlich auch, aber soviel
ich weiß, hast du da niemanden für eine sofortige Hochzeit an der Hand."
"Und du würdest dich gnädiger weise opfern? Aber wie
soll eine Homo-Ehe mir weiterhelfen?", Danny war deutlich anzuhören, dass
er noch immer an Steves Verstand zweifelte. "Wäre das nicht eher ein
Grund, es mir zu verweigern?"
"Doch nicht im 21. Jahrhundert", Steve klang überzeugt.
"Pete meint, wir sollen notfalls ordentlich auf die Tränendrüse drücken.
Was wir in den letzten Monaten für diese Insel getan und dabei riskiert haben,
weiß hier jeder Richter. Und jetzt will man uns das Kind wegnehmen, nur weil
wir schwul sind. Das gäbe so schlechte Presse. Die will im Wahljahr garantiert
kein Richter riskieren. Pete würde dich vertreten und schon dafür sorgen, dass
die richtigen Informationen an die richtigen Leute durchsickern, wenn
nötig."
"Selbst wenn dein verrückter Plan funktionieren würde,
man wird uns nie abnehmen, dass wir ein Paar sind", warf Danny ein.
Steve grinste. "Wetten?"
Er öffnete die Bürotür und rief nach Chin und Kono.
"Nehmt euch bitte für Samstag nichts vor. Wir möchten, dass ihr unsere
Trauzeugen werdet."
"Das wurde aber auch Zeit, dass ihr es endlich
offiziell macht", meinte Chin. Und Kono strahlte "Ich freue mich ja
so für euch. Herzlichen Glückwunsch!"
Steve wandte sich zu Danny um "Noch Fragen?"
///
„Ich wusste, dass es eine Scheißidee von dir war!“ Laut
krachend fiel die Bürotür hinter Danny ins Schloss.
Steve sah von seinem Schreibtisch auf. „Was ist los,
Schatz?“, fragte er nicht ohne Ironie in der Stimme.
„Diese dämliche Hochzeit! Ich hätte mich nie darauf
einlassen sollen. Jetzt haben wir den Schlamassel. Wegen dir werde ich Grace
garantiert ganz verlieren.“
Steve stand auf. „Nun mal langsam. Was ist los?“, fragte
er ruhig.
„Rachel hat mir, als ich Grace heute Morgen heimgebracht
habe, gesagt, dass Stan einen Privatdetektiv engagiert hat, um dir hinterher zu
schnüffeln.“
Steve seufzte innerlich. Es wäre ja auch zu schön
gewesen, wenn sich der ganze Sorgerechtsstreit hätte friedlich regeln lassen,
aber er hatte schon damit gerechnet, dass es zum Kampf vor Gericht kommen
würde. „Dann lass ihn doch“, sagte er ruhig. „Was soll er schon finden. Du bist
wieder bei mir eingezogen und unsere Freunde werden nur allzu gern bestätigen,
dass wir ein Paar sind.“ Und dabei denken, dass sie die Wahrheit sagen, dachte
er.
Sie hatten vor zwei Wochen geheiratet. Eine kleine
Zeremonie am Strand des Hotels mit Grace, Kono, Chin und Max. Kamakona hatte es sich nicht nehmen lassen, hinterher fürs
Catering zu sorgen. Das Hotelessen sei viel zu teuer und sowieso ungenießbar,
war seine Meinung. Steve wusste, dass sie alle davon überzeugt waren, er und
Danny hätten nun endlich ernst gemacht. Die wahren Gründe ihrer Ehe hatten sie
für sich behalten. Nicht, weil sie ihren Freunden nicht vertrauten, sondern
weil sie sie nicht zwingen wollten zu lügen, sollte es Nachfragen geben.
Anschließend war Danny offiziell wieder bei ihm eingezogen. „Du schläfst sogar
in meinem Bett“, ergänzte Steve. Ein Umstand, der zu einigen Diskussionen
zwischen ihnen geführt hatte. Aber da Steve geahnt hatte, dass die Gegenseite
möglicherweise versuchen würde, ihnen ein falsches Spiel nachzuweisen, hatte er
darauf bestanden, egal wie schwer es ihm fiel, jede Nacht neben Danny zu liegen
und zu schweigen. Er hatte Danny sogar unter dessen heftigem Protest über die
Schwelle des Hauses getragen. Was seine Überwachungskamera natürlich
aufgezeichnet hatte.
„Du verstehst nicht“, sagte Danny in seine Gedanken
hinein. „Es geht nicht darum, wie wir jetzt leben, jedenfalls nicht in erster
Linie. Er soll in deiner Vergangenheit herum schnüffeln. In deinem Liebesleben.“
Steve zuckte mit den Schultern. „Dann lass ihn“, meinte
er leichthin. „Er wird nichts finden.“
„Himmel, Steve“, knurrte Danny. „Wie kannst du das so auf
die leichte Schulter nehmen. Es geht um meine Tochter! Wenn der Richter
erfährt, dass wir dies alles nur inszeniert haben, um ihn reinzulegen, kriege
ich doch nicht mal mehr Besuchsrecht.“ Er schlug mit der Faust auf den
Schreibtisch und fluchte vor Schmerz.
„Danny beruhige dich“, erwiderte Steve. „Ich sage dir, er
wird bei mir nichts finden.“
„Ach komm schon“, knurrte Danny. „Glaubst du wirklich,
alle deine Eroberungen sind so diskret und sagen nichts. Irgendeine wird schon
ausplaudern, was für ein toller Hecht du im Bett warst. Was ist mit dieser
Navy-Tante, mit der du dich triffst? Catherine, nicht wahr?“
Steve schloss kurz die Augen. Es war wohl Zeit, die Katze
aus dem Sack zu lassen. Er hätte es Danny schon längst sagen sollen. Spätestens
nach ihrer Hochzeit. „Ja, ich denke in der Tat, meine Eroberungen, wie du es
nennst, werden diskret sein“, sagte er ruhig. „Und falls doch einer redet, dann
wird er ihm hoffentlich nicht nur erzählen, dass ich ein toller Liebhaber war,
sondern auch, dass ich einer der Gründer von OutServe
Hawaii bin und jahrelang „Don’t ask
don’t tell“ bekämpft habe.“
Danny starrte Steve mit offenem Mund an. „Du bist…“,
stotterte er.
„Schwul ja“, vollendete Steve den Satz. „Was Cath anbetrifft, sie steht genauso wenig auf Männer wie ich
auf Frauen. Wir sind gute Freunde und haben uns ab und zu ein Alibi gegeben,
wenn die Gerüchte zu groß zu werden drohten. Mehr war da nie.“
„Du... du…“, Danny fehlten noch immer die Worte.
„Ich weiß, ich hätte es dir früher sagen sollen“, fuhr
Steve fort. „Spätestens nach der Hochzeit. Ich wollte es auch tun, ehrlich.
Aber irgendwie ergab sich nie die Gelegenheit und es steckt auch immer noch in
mir drin, nicht darüber reden zu können. Jedenfalls, ich schwöre dir, es gibt
weder in meiner Vergangenheit noch meiner Gegenwart irgendetwas, was jemanden
an meiner Homosexualität zweifeln lassen könnte. Du musst dir nur Sorgen
machen, ob Rachel dir glaubt, die Seiten gewechselt zu haben.“
„Aber an mir zweifelt sie doch gar nicht“, murmelte Danny,
für seine Verhältnisse immer noch ungewöhnlich kleinlaut.
„Was? Ich verstehe nicht“, fragte Steve. „Ich meine, sie
hat doch den Beweis, dass du hetero bist.“
„Rachel weiß, dass es vor ihr auch Männer in meinem Leben
gab“, erklärte Danny. „Mir glaubt sie sofort, dass ich dich liebe. Sie kann
sich nur nicht vorstellen, dass so ein tougher
Navy-Seal, wie du, schwul ist.“
„Du bist bi?“ Nun war es an Steve verwundert zu sein.
„Aber warum dann das ganze Theater? Ich meine, du hast dich so aufgeregt über
die Hochzeit und dass wir in einem Bett schlafen sollten, als wäre die Idee,
mit einem Mann zusammen zu sein, für dich die größte Zumutung auf der Welt.“
Nun lächelte Danny. „Aber doch nur, weil ich nicht
wusste, ob ich es aushalte, dir so nah zu sein, ohne… naja.. ich meine, es war
schon schlimm, als ich auf deiner Couch schlief. Du bist ganz schön sexy, weißt
du das? Hast du eine Ahnung, wie oft ich mich die letzten Nächte ins Bad
schleichen musste, um…“
Steve grinste. „Mich wundert eigentlich, dass wir uns
dann da nicht getroffen haben.“ Er griff nach Dannys Hand. „Komm!“
„Was hast du vor?“, fragte Danny, als Steve ihn aus dem
Büro zerrte und Chin ein „Wir wollen nicht gestört werden, außer es ist ein
extremer Notfall“ zurief.
Steve schob Danny auf den Beifahrersitz des Wagens und
warf die Tür zu. „Was hast du vor?“, fragte Danny erneut. „Wo fahren wir hin?“
Ein „Was an meinen Fragen versteht du eigentlich nicht?“, folgte, als Steve mit
quietschenden Reifen losfuhr.
Steve blickte kurz zu Danny. „Nach Hause. Du schuldest
mir noch eine Hochzeitsnacht.“
///
„Ich hatte es ja genauso nötig wie du“, meinte Danny und
streckte sich. „Aber meinst du nicht, die paar Schritte bis zum Schlafzimmer
hätten wir noch geschafft?“ Er rieb sich diejenigen Stellen seines Körpers, mit
denen Steve ihn doch recht heftig gegen den Küchentisch gepresst hatte.
Steve küsste ihn in den Nacken. „Ich dachte, das heben
wir uns für Runde zwei auf.“ Er klopfte Danny auf den nackten Hintern. „Warum
gehst du schon nicht mal hoch und wärmst das Bett vor. Ich komme gleich nach.“
Steve trat zum Fenster als Dannys Schritte sich die
Treppe hinauf entfernten und schaute angestrengt in den Garten. Er würde Danny
besser nie erzählen, dass er ihn nicht nur aus lang angestauter Leidenschaft
gleich auf dem Küchentisch genommen hatte. Jedenfalls nicht, wenn er nicht
gleich wieder geschieden sein wollte – und darauf legte er nun wirklich keinen
Wert.
Er schüttelte den Kopf, als er die Gestalt beobachtete,
die sich nun aus einem Hibiskusbusch schälte und hastig
verschwand. Der Typ musste noch viel lernen, wenn er ein guter Privatdetektiv
werden wollte. Sein Versteck war genauso wenig subtil
gewesen wie der am Straßenrand geparkte rote Ferrari. Wenigstens sollte ihre kleine
„Vorstellung“ jegliche Zweifel an der Echtheit ihrer Beziehung beseitigt haben.
Er würde aber besser Kono bitten, ein Auge darauf zu
haben, ob irgendwelche Bilder oder gar Videos im Internet auftauchten. Man
konnte ja heutigentags nicht vorsichtig genug sein.
„Hey, wo bleibst du? Mir wir langsam kalt!“, ertönte da
Dannys Stimme von oben.
Steve lächelte. „Ich komme, Schatz.“
///
Thomas Sullivan Magnum V. packte zufrieden seine Technik zusammen.
Das war zur Abwechslung doch mal ein leichter Auftrag gewesen. Keine
eifersüchtigen Ehemänner, die ihn verprügelten, weil sie ihn für den Liebhaber
ihrer Frauen hielten, während er ihnen wegen ihrer Affären im Auftrag der
holden Gattin hinterher schnüffelte – oder die ihn mit gewaltsamen Aktionen
davon abhalten wollten, dass er besagte Affäre seiner Auftraggeberin mitteilte.
Er war sich zwar nicht ganz sicher, ob es seinem
Auftraggeber nicht lieber gewesen wäre, er würde beweisen, dass die Zielobjekte
kein Paar seien, aber eigentlich konnte der Typ ja froh sein, wenn sich der Ex
seiner Frau als schwul entpuppte. Dann war er den garantiert ein für alle Mal
los. Und Himmel waren die zwei abgegangen! Ihm war jetzt noch ganz heiß vom
Zuschauen. Wie sie es auf dem Küchentisch getrieben hatten – er hatte von
seinem Versteck aus wirklich alles sehen können.
Schade, dass er es nicht geschafft hatte, seine Wanzen zu
installieren, er hätte zu gern die Geräuschkulisse dazu gehört. Aber auch so
machten seine Fotos und Videos – er hatte am Ende kaum noch die Kamera ruhig
halten können, zumal er eine Hand benötigte, um einiges in seiner Hose zurecht
zu rücken – jedem Porno Ehre. Er beschloss, sich auf alle Fälle Kopien zu
ziehen, bevor er sie seinem Mandanten aushändigte.
Vielleicht hätte er doch wie sein Vater zur Navy gehen
sollen, statt in dessen Privatdetektiv-Fußstapfen zu treten. Wenn alle Typen
dort so heiß waren wie dieser McGarrett und so gut vö...
Thomas angelte nach seinem Handy. Er beschloss Rick Jr.
Anzurufen. Vielleicht konnte er ihn ja für heute Abend zu einem kleinen
Rollenspiel überreden. Anschauungsmaterial hatte er ja genug. Und eine alte Uniform
seines Vaters hing bestimmt auch noch im Schrank.
Ende