Kalte Welt
- Teil 7
Disclaimer
siehe Teil 1
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Sorry,
dass es so lange gedauert hat, aber irgendwie war das Wetter
so schön
und, naja .... :)
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Kirk
spürte wie mit dem Kaffee langsam das Leben in seine tauben schmerzenden
Glieder zurückkehrte. Schweigend ging er mit McCoy in das kleine Büro des
Arztes. Dort angekommen setzte er sich an die Kommunikationseinheit. Uhuras
Gesicht erschien nur Sekunden später auf dem Monitor und strahlte ihn an.
„Captain,
wie schön das es ihnen besser geht. Mr.Scott wird sich freuen ...“
„Danke
Uhura...," Kirk erwiderte ihr Lächeln, „.... bitte sagen sie Mr. Scott das
ich ihn gleich auf der Brücke treffe sobald....", er blickte an sich
herab, „...sobald ich mir eine frische Uniform besorgt habe."
„Aye Sir,
ich werde es ihm ausrichten, ...." sie machte eine Pause und schien zu
zögen. „Sir? Wie haben von Mr. Spock gehört und ...."
Kirk
schloss kurz die Augen und holte tief Luft, Erleichterung machte sich langsam
in seinem Körper breit. Er blickte seiner dunkelhäutigen
Kommunikationsoffizierin wieder in die Augen und lächelte. „Mr. Spock ist auf
dem Weg der Besserung", sagte er sanft. Uhura bedachte ihn mit einem
strahlenden Lächeln, „Danke Sir!"
Kirk
schaltete den Kommunikator ab, lehnte sich im Stuhl zurück und nippte an seinem
Kaffee. Wie nah war er daran gewesen alles zu verlieren was ihm etwas
bedeutete. Spock lebt, er wird wieder gesund und dann würde er mit ihm
sprechen. Keine Geheimnisse mehr, kein davonlaufen. Aber wie würde Spock
reagieren?
Er blickte
zu McCoy, der ihm gegenüber saß und ihn abwartend musterte.
„Bones,
..... ich," weiter kam er nicht. In diesem betrat Moment Chapel mit einem
Datenpad den kleinen Raum.
„Oh,
Christine," McCoy nahm ihr das Datenpad ab und las es. Chapel fixierte die
gegenüberliegende Wand und blieb steif und offensichtlich nervös stehen.
Kirk
bemerkte ihre roten Augen und die bleiche Haut, sie musste durchgearbeitet
haben. „Christine, sie sehen erschöpft aus ...." Chapels Blicke trafen
Kirk und einen Moment sah sie ihn fast zornig und zugleich müde an, dann holte
sie Luft, doch McCoy schnitt ihr das Wort ab bevor sie etwas sagen konnte.
„Der
Captain hat recht. Christine, eine Doppelschicht genügt," er
unterzeichnete das Datenmodul und gab es ihr zurück, stand auf und schob sie
mit der Hand auf ihrem Rücken zur Tür. „Bringen sie das Leslie und dann machen
sie Feierabend für heute."
„Aye Sir,
wie sie meinen ...." erwiderte sie brüsk und flüchtete fast aus dem Raum.
McCoy sah ihr einen Moment nach und setzte sich seufzend wieder auf den Stuhl.
„Was hatte
das zu bedeuten, Bones?" Kirk war verwirrt. Sicher war sie überarbeitet,
aber ..... so zornig und abweisend hatte er sie noch nie erlebt.
„Jim du
solltest es besser wissen." McCoy nippte an seinem Kaffee und stellte die
Tasse dann mit beiden Händen auf den Tisch. Er beugte sich über den Tisch zu
Kirk und sah ihn ernst an. „Natürlich hat sie Spock keine Sekunde aus den Augen
gelassen und deine liebevollen Berührungen ihres Lieblingsvulkaniers sind ihr
natürlich nicht entgangen."
Kirk wich
das Blut aus dem Gesicht. „Oh ....", war alles was er herausbrachte. McCoy
schüttelte langsam den Kopf, „Lass mal, ich werde mit ihr reden, später
...außerdem ... " McCoy blickte auf den Tisch und schwieg einen Moment.
„Bones?"
McCoy hob
seinen Kopf und „Nun, M´Benga drückte sich so aus, das du Spock vermutlich das
Leben gerettet hast – letzte Nacht, du weißt schon - und er erwähnte irgendein
vulkanisches Konzept. Nein, frag mich nicht nach dem Namen, wenn ich auch nur
ansatzweise versuche es auszusprechen verknotet sich mein Kehlkopf." Er
machte eine abwehrende Handbewegung.
Kirk
starrte einen Moment in seinen Kaffee. Vulkanisches Konzept? Er würde mit
M´Benga reden müssen, später. So viele Eindrücke zehrten an ihm. So viele
Fragen die auf eine Antwort warteten.
„Er ist
aufgewacht Bones, irgendwann, ich konnte mit ihm ....sprechen. Hier drin."
Kirk tippte sich an die Stirn, noch immer verwirrt und zugleich erleichtert.
Leise sprach er weiter, „Er war müde, hatte Schmerzen ...und Angst ....ich
fühlte Angst. Bones ich habe auch Angst ..... ich fühle mich irgendwie ...
erleichtert, überfordert, ...und auch .... hilflos." Kirk sprach nicht
weiter und drehte die Kaffeetasse in seinen Händen.
McCoy sah
ihn eine zeitlang nur schweigend an, dann senkte er den Blick. „Weißt du, noch
vor 8 Stunden hätte ich keinen Credit darauf gesetzt, das dieser störrische
Computer meine Krankenstation jemals wieder lebend verlässt. Ich sehe wie mein
Freund und Captain diesen Mann liebt, und war scheinbar all die Jahre zu blind
um es zu sehen. Ich sehe wie meine Oberschwester sich in sich selbst verkriecht
und still vor sich hinweint. ......" McCoy brach mit rauer Stimme ab. Die
Erschöpfung war ihm nun doch deutlich anzusehen.
„Bones,
..." begann Kirk, doch McCoy hob abwehrend die Hand.
„Ich denke
ich brauche selber erstmal ein wenig Zeit, um das alles zu sortieren, was in
den letzten 24 Stunden passiert ist. ..... Ich habe mich nur selten so hilflos
gefühlt. Ein Haufen Scherben und egal wo ich hintrete fängt es an zu
knirschen."
McCoy war
aufgestanden und hatte Kirk den Rücken zugedreht, während er sprach. Nun drehte
er sich wieder um und Kirk sah in zwei müde und erschöpfte blaue Augen. „Jim,
ich bin im Moment einfach nur froh das wir euch beide lebendig wiederhaben. Ich
werde jetzt erst einmal den Schlaf der vergangenen Stunden nachholen und du
kümmerst dich um dein Schiff. Wir werden später reden, okay?"
Kirk
zögerte einen Moment, dann stand auch er auf und nahm McCoy in die Arme. Sie
standen so eine Weile bevor Kirk die Umarmung löste. Er drehte sich zur Tür und
schickte sich an zu gehen, doch McCoy Stimme hielt ihn zurück.
„Jim?"
Kirk drehte
sich um, „Hm?"
„Er wird
etwa 2 Tage in dieser Trance sein, ich gebe dir Bescheid wenn er
aufwacht."
Kirk
nickte, „Danke Bones."
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Die
nächsten Stunden waren angefüllt mit Arbeit. Kirks war dankbar für die
Ablenkung, die ihn davor rettete in Grübeleien zu verfallen.
Auf der
Brücke wurde er herzlich empfangen. Scotty gab ihm den Statusbericht und
brannte natürlich darauf zu seinen Maschinen zurückzukehren.
Kirk saß
bequem im Kommandosessel und genoss die vertraute Umgebung. Seine Gedanken
waren bei dem Bericht den Scotty ihm gegeben hatte. Nachdem ihr Verschwinden
bemerkt wurde, hatte sein argwöhnischer Chefingenieur jedes noch so kleine
Scoutschiff welches an der Station angedockt hatte gefilzt.
Es hatte
nicht lange gedauert und sie hatten die Spur zweier verdächtiger Orioner
aufgenommen und sie in einer wilden Hatz verfolgt, als diese in ihrem
Scoutschiff fliehen wollten und schließlich an Bord der Enterprise vernommen.
Die beiden
gefangenen Piraten waren schnell geständig, als ihnen klar war, das sie zwei
Sternenflottenoffiziere erwischt hatten, was zu noch größeren Komplikationen
führen würde. Sie betrieben seit einiger Zeit einen regen Handel mit den
Romulanern, wobei Aari 2 offensichtlich als Übergabebasis fungierte.
Die
räumliche Nähe von Aari 2 zur romulanischen neutralen Zone und das bisherige
Desinteresse der Förderation an dem Planeten und dem unbewohnten Sektor machte
den Austausch von Gütern - oder Humanoiden - leicht. Bisher, das hatte nun ein
Ende, dachte Kirk bitter. Er schüttelte sich – Sklavenhandel! Es war verdammt
knapp gewesen.
Laut
Aussage der gefangenen Piraten hätte ein romulanisches Schiff bereits im Orbit
warten sollen. Nur im Falle einer Verspätung war geplant die „Ware" auf
dem Planeten abzusetzen. Das auf Vulkanoide toxisch wirkende Zelatin in der
Atmosphäre war sowohl den Piraten und auch den Romulanern sicher bekannt.
Vielleicht waren die Romulaner nervös geworden, als die Enterprise in dem
Sektor kreuzte?
„Captain,
ich habe Admiral Komack auf Subraum." Uhuras sanfter Sopran unterbrach
seine Gedanken.
„Auf den
Schirm Uhura."
Der Planet
verschwand vom Hauptschirm und wurde durch das Bild eines grauhaarigen älteren
Mannes ersetzt. Admiral Komack.
„Captain.
Ich bin froh und erleichtert sie heil und gesund wieder an Bord zu sehen. Ihr
Chefingenieur hat uns ganz schön auf Trab gehalten." Kirk entgingen nicht
die verstohlenen Blicke die Sulu und Chekov austauschen. Er blickte kurz zu
Scotty, dessen Gesicht eine rötliche Färbung angenommen hatte. Der Schotte hatte
ihm scheinbar nicht alles erzählt, dachte er amüsiert.
Komack
lehnte sich auf dem Bildschirm etwas vor, „Captain, ich habe den Bericht
gelesen und hoffe das ihr 1. Offizier inzwischen wieder auf dem Weg der
Besserung ist?"
„Das ist
er, Admiral."
„Nicht
auszudenken wenn so ein Zwischenfall...... nun ja, die Vulkanier wären sicher
alles andere als erfreut gewesen."
Typisch
für Komack, dachte Kirk, diese Schreibtischtäter hatten immer nur die Politik
im Sinn. Ihm wurde übel bei dem Gedanken an die diplomatischen Schachspiele im
Flottenkommando. Er bemühte sich, seinen Unmut im Zaum zu halten und lächelte
süffisant zurück.
„Es freut
mich, Admiral, das sie so besorgt um unsere Gesundheit sind."
„Nun, die
Enterprise ist nicht irgendein Schiff....."
...und
Spock ist nicht irgendein Vulkanier, setzte Kirk in Gedanken fort. Weder für
dich noch für mich mein Guter.
„......
aber kommen wir mal zur Sache. Sie bekommen in diesem Moment neue Order
Captain." Kirk drehte sich in seinem Sessel zu Uhura. Diese nickte ihm zu
und er drehte sich wieder zu Komacks Gesicht auf dem Bildschirm.
„Eingang
bestätigt, Admiral"
„Der ganze
Vorfall wird als Geheimhaltungsstufe 2 eingestuft. Starfleet bemüht sich das
Piratennest auszuheben. Ihr Zuständigkeitsbereich ist Aari 2 und der angrenzende
Sektor, bis neue Order kommt. Haben sich die Romulaner bereits gerührt?"
„Nein
Sir."
„Hoffen
wir das es so bleibt. Ein romulanischer Zwischenfall ist das letzte was wir
jetzt brauchen. Sie haben ihre Order Kirk, Komack Ende."
„Frequenz
geschlossen," Uhura drehte sich zu ihm. „Sir, die neue Order ist
verschlüsselt."
„Legen sie
es mir auf meinen Terminal in meine Kabine Uhura, ich lese es dort." Kirk
stand seufzend auf und ging zum Turbolift.
Spocks
leerer Platz fiel ihm ins Auge. „Ach ... Uhura ordern sie jemanden von der
wissenschaftlichen Abteilung auf die Brücke. Wenn wir schon hier sind können
wir den Felsbrocken da unten auch etwas genauer betrachten. Mr. Sulu wir
bleiben bis auf weiteres im Orbit. Chekov wenn von romulanischer Seite auch nur
ein Räuspern kommt, möchte ich es wissen. Sulu, sie haben die Brücke."
„Aye,
Captain", hörte er während die Türen des Liftes sich schlossen.
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Ende Teil 7