Kalte Welt
- 3 Monate später (Teil 11)
Disclaimer siehe Teil 1
*********************************************************************
Ich kann
nicht aufhören ... vielleicht noch 2 Teile. Ihr glaubt gar
nicht was
das Schreiben für einen Spaß macht. Rechtschreibfehler,
Tippfehler
sind natürlich alle meine. Vielleicht brauche ich doch
einmal
einen Betaleser?
Ich hoffe
es gefällt euch und freue mich über Feedback.
*********************************************************************
Gyle und
sein Team materialisierten sich auf der Plattform. Noch bevor Kirk etwas sagen
konnte, sprang ein drahtiger Mittvierziger von der Plattform und streckt die
Hand nach Kirk aus.
„Ich freue
mich, das wir uns nun endlich persönlich kennen lernen Captain Kirk."
Kirk
schüttelte amüsiert die ihm dargebotene Hand und betrachtete den Mann. Kurze
dicke grau durchsetzte Haare und fast ebenso graue Augen und ein gewinnendes
Lächeln. Hinter ihm standen zwei Junge Männer, einer mit asiatischem Einschlag
und der andere strohblond, wie Gyle beide komplett in Schwarz gekleidet, bis
auf winzige Rangabzeichen an ihren Schultern und einem winzigen
Kommunikationsmodul an ihren Ärmeln.
„Willkommen
an Board, Mr. …." Kirk blickte ihn fragend an.
„Jeff
Gyle, Captain. Commodore Jeff Gyle, wenn sie Wert auf Titel legen. Und das
hier....," er deutete auf die beiden jungen Männer, „.....sind meine
Mitarbeiter. Commander Sung und Commander Veen. Commander Sung ist unter
anderem Mediziner. Veen ist für die Sicherheit zuständig."
Kirk
schüttelte den beiden jungen Männern die Hand und überlegte, dass sie gerade mal
Mitte 20 sein konnten ihrem Aussehen nach. Und bereits Commander? Der Starfleet
Geheimdienst schien nicht lange zu fackeln, was Beförderungen anging.
„Captain?",
Gyle schien nervös. „Wir müssen Commander Spock sehen und untersuchen,
sofort."
Kirks guter
Eindruck verflog auf der Stelle, er hätte es wissen müssen.
„Commodore
Gyle, Mr. Spock ist vor nicht einmal einer viertel Stunde hier eingetroffen,
mehr tot als lebendig. Er ist auf der Krankenstation und ich werde nicht
...."
„Captain,"
unterbrach ihn Gyle unwirsch. „Ich weiß das die Romulander nicht zimperlich mit
ihren Gefangenen umgehen, aber ich würde nicht danach verlangen wenn ich nicht
einen Grund hätte. Bringen sie mich, uns, zu ihm, sofort. Es geht um Leben und
Tod und nicht nur für ihren Ersten Offizier sondern für die Enterprise und
auch die
Sneaker, die sich derzeit direkt unter ihrem Schiff befindet."
Kirk
blickte zu Scotty, der misstrauisch dreinblickte und dann wieder zu Gyle. Es
schien ihm ernst zu sein. Sein Misstrauen gegenüber dem Geheimdienst wuchs,
doch wenn nicht das, so war Gyle als Commodore ihm vorgesetzt und konnte es ihm
zur Not befehlen.
„Kommen
sie," murmelte er und ging mit der kleinen Gruppe zum Turbolift.
„Captain
wie lange befindet sich Commander Spock bereits an Bord?"
Kirk
wollte eine spitze Antwort geben, dass Gyle das doch selber sicher besser
wusste, doch hielt sich zurück. „Etwa 15 Minuten .... vielleicht einige
mehr."
Gyle
blickte zu Sung und der nickte, „Wenn die Romulaner pünktlich waren und das
sind sie bisher immer gewesen, dann haben wir noch etwa 8 Minuten bevor
...." er sprach nicht weiter und Gyle verzog das Gesicht, „Das ist knapp
...." Sung nickte.
Kirk
passte es nicht das er nicht wusste worum es ging. „Wenn mir bitte jemand
erklären könnte was hier los ist?"
Der
Turblift öffnete sich und Gyle schob Kirk aus dem Lift, „Ihr Commander ist eine
tickende Bombe. Schnell Captain, für Erklärungen haben wir später Zeit oder nie
mehr, wenn wir uns nicht beeilen."
Kirk blickte
eine Sekunde in die grauen Augen. Es ging um Spock, und um die Enterprise.
Diese Geheimdienstler hatten den Austausch arrangiert, vielleicht sogar
organisiert – wer wusste das schon. Kirk machte sich klar, das sie auf seiner
Seite waren. Er nickte zögernd.
Im
Laufschritt erreichten sie die Krankenstation. Spock lag auf dem
Operationstisch auf der Seite und McCoy blickte überrascht auf als die 4 Männer
in die Krankenstation sprinteten. Commodore Sung wartete nicht, sondern sprang
sofort zu dem bewusstlosen Vulkanier, packte einige Instrumente aus und nahm
dem verdutzten McCoy den Scanner aus der Hand.
„Jim? Hey
.... was soll das?" McCoy irritiert blickte zu Kirk dann zu Sung. „Raus
aus meinem ... ."
„Bones
lass ihn ...", Kirk wusste nicht ob er McCoy zurück halten sollte oder
lieber Sung.
„Jim das
hier ist meine Krankenstation und .... was machen sie da?", er wirbelte
wieder zu Sung der in McCoys chirurgischem Besteck suchte.
Sung
blickte auf erst zu Gyle dann zu McCoy, „4 Minuten Jeff!! Doktor McCoy ich
brauche ihre Hilfe." Ohne mit der Wimper zu zucken, langte Sung nach einem
Skalpel und schnitt Spocks Halsschlagader auf. Blut spritzte sofort heraus und
sammelte sich in einer grünen, schnell größer werdenden Lache auf dem Boden.
„Hey,"
schrie McCoy und wollte Sung wegziehen, doch Veen hielt ihn fest. „Was soll
das, sie bringen ihn um." McCoy strampelte und trat Veen gegen die Beine.
Kirk starrte entsetzt auf die Blutlache, dann auf Sung und Gyle.
Gyle trat
dicht an McCoy heran, „Hören sie gut zu Doktor. Wir haben keine Zeit. Wir sind
in 3,5 Minuten alle tot, wenn wir nicht sofort die Mischung seines Blutes
verdünnen und die Drüsennachbildungen finden."
„Drüsennachbildung?
Mischung? ...", stammelte McCoy und hörte auf sich gegen Veens Griff zur Wehr
zu setzen. Er starrte auf die Blutlache unter dem OP Tisch und dann auf Spock.
„Wieder 4
Minuten durch den Aderlass, aber er verblutet, wenn wir nicht sofort das Blut
austauschen und ersetzen.", rief Sung, der Spocks Körper scannte. „Jeff,
das wird knapp, sehr knapp, ich brauche McCoy."
McCoy
starrte ihn an, dann Kirk, der wie betäubt zusah wie Spocks Blut auf den Boden
floss. „Bones!! Sie wollen helfen."
„T-Negativ",
stammelte McCoy. „T-Negativ ist seine Blutgruppe. Wir haben einiges hier ...
aber ... Verdammt lassen sie mich los.", herrschte er Veen an und riss
sich von dem blonden Mann los. „Chapel holen sie die Konserven und zwar
schnell."
Chapel war
kreideweiß, nickte und huschte aus dem Raum. McCoy blickte wütend zu Kirk, „Was
geht hier vor Jim?"
„Frag
ihn." Kirk deutete auf Gyle. „Ich habe keine Ahnung aber ich glaube nicht
das sie Spock töten wollen."
Sung
drehte sich zu McCoy, „Bitte helfen sie mir Doktor, ich erkläre es ihnen, aber
Zeit ist ein entscheidender Faktor." Chapel kam mit den Blutkonserven und
McCoy schloss Spock ohne Umschweife daran an. „Wir müssen das Gehirn mit Blut
versorgen und noch wichtiger mit Sauerstoff."
Sung
redete weiter, „In seinem Blut sind neben Drogen und Sedativen zwei weitere
Stoffe. Hervorgerufen von künstlich eingesetzten Drüsen. Diese müssen wir
finden. Ihre Kenntnis von Commander Spocks Anatomie ist daher von eminenter
Bedeutung, sie entspricht nicht der üblichen vulkanischen Anatomie."
„Allerdings
nicht.", brummte McCoy. Er hatte Spock an das Beatmungsgerät angeschlossen
und nahm sich einen neuen Scanner. „Okay, wonach genau suchen wir?" McCoy
justierte seinen Feinberger und begann Spocks Körper systematisch abzuscannen.
„Ich habe bereits ein Implantat entfernt, was in seinem Fuß war und dort nicht
hingehört."
„Das ist
typisch für die Romulaner, es soll gefunden werden.", merkte Gyle an, er
überließ den beiden Ärzten die Arbeit und sah zu Kirk. „Sagen sie ihrem
Chefingenieur er soll seinen Transporterfokus auf Spock richten. Wir müssen ihn
vielleicht raus beamen wenn die Zeit zu knapp wird. Außerdem ... "
„Bitte?",
keuchte Kirk. „Spock raus beamen? Sind sie von allen guten Geistern
verlassen?" Kirk glaubte seinen Ohren nicht zu trauen und hatte seine
Stimme und Nerven nun endgültig nicht mehr unter Kontrolle.
Gyle
schloss die Augen und holte tief Luft. „Kirk, wenn diese beiden Stoffe in
seinem Blut im richtigen Mischungsverhältnis sind, dann aktivieren sie einen
organischen Zünder und die folgende Explosion wäre der ihrer Antimateriekammer
durchaus gleichzusetzen. Ich weiß es ist hart, aber hier sind über 400 Menschen
an Board und auf der Sneaker sind 40 Personen. Wenn sie nicht beamen werden wir
es tun. Er ist eine lebende Zeitbombe." Gyle hob seinen Arm mit dem
Kommunikator am Ärmel zum Mund.
Kirk schüttelte
fassungslos den Kopf, „Oh Gott .... Spock ..." er blickte wieder zu Gyle,
konnte den Schmerz in seinem Gesicht und seinen Augen nicht mehr unterdrücken.
Nie im Leben hatte er sich so hilflos gefühlt. McCoy blickte kurz hoch und traf
seinen Blick. „Er hat Recht Jim.", sagte er leise.
Kirk
schüttelte den Kopf. Er würde Spock nicht in denn freien Raum raus beamen.
„Nein, es muss eine andere Lösung geben."
„2 Minuten
.... wenn wir ihn noch mehr Blut verlieren lassen stirbt er und es bringt auch
nichts mehr.", Sung schloss weitere Blutkonserven an den inzwischen
kalkweißen Vulkanier an und pumpte ihm ein Hypo in den Oberarm.
„Was geben
sie ihm da?", fragte McCoy. Sung sah ihn an, „Scannen sie Doktor, ich
drossele die Drüsenproduktion. Vielleicht gewinnen wir damit noch etwas Zeit.
Wenn nicht, sind die einzigen beiden Drüsen, die noch arbeiten, die die wir
NICHT brauchen."
Gyle
fasste Kirk an den Schultern. „Kirk?" Kirk starrte ihn voller Abscheu an.
„Ich werde nicht einen Mann ... ."
„Kirk!!!",
Gyle schüttelte ihn, „wenn sie es nicht tun, werden wir es tun," Gyle
blickte zu Veen, der nickte.
Kirk ging
ohne den Blick von Spock abzuwenden zum Wandkommunikator. Seine Gedanken
rasten, es musste doch einen Ausweg geben. „Scotty?"
„Scott
hier, Captain." kam sofort die Stimme des Chefingenieurs.
„Mr.
Scott, richten sie einen Transporterstrahl auf Mr. Spock in der Krankenstation
und halten sie sich bereit ihn ..... mit weiter Streuung von Board zu
beamen." Kirk schluckte und schloss die Augen. Scott schwieg am anderen
Ende.
Dann.
„Captain
könnten sie das bitte wiederholen?"
„Mr.Scott
sie haben mich verstanden. Das ist ein Befehl. Unser Überleben hängt davon
ab."
„Sir ..."
„Mr.Scott!!! Werden sie den Befehl befolgen oder muss ich es
selber tun? Ich habe jetzt keine Zeit für Erklärungen." Kirk wurde laut,
er konnte den Schotten jedoch nur zu gut verstehen.
„Aye
Captain, ich habe verstanden.", brummte Scott. „Transporter ist
bereit."
„Ich lasse
die Kom Verbindung offen, halten sie sich bereit."
„Aye ....
Sir."
Kirk
drehte sich wieder zu Spock. Er war froh das der Vulkanier bewusstlos war und
von alledem nichts mitbekam. Er mochte nicht daran denken, was sein Freund in
den vergangenen drei Monaten durchgemacht hatte. Kirk fühlte sich wie betäubt,
er konnte nichts tun. Er lehnte sich schwer gegen die Wand und sah Spock an.
Bleich,
die Haare
klebten noch immer im Gesicht, die Augen geschlossen. Er war abgemagert, man
konnte seine Rippen zählen. Was hatten die Romulaner mit ihm gemacht und wie
sah es in ihm aus. Kirk kämpfte gegen Übelkeit und eine Ohnmacht.
„1
Minute", Sung blickte ernst zu Gyle, „Jeff es wird knapp."
Gyle zog
die Augenbrauen zusammen und sprach eindringlich. „Es ist ein guter Mann Ling, ich
werde ihn nicht raus beamen lassen bevor wir nicht alles versucht haben. Finde
dieses Ding!!!"
„Ich hab
was," kam fast zeitgleich von McCoy. „Das gehört dort bestimmt nicht hin,
es wäre mir aufgefallen." Er fummelte nach einem Gerät und setzte es an Spocks
Seite an, nahe dem Herz.
„30
Sekunden" Sung blickte zu McCoy, „Holen sie es raus, sofort."
Gyle und
Sung blickten sich an, Sung mit dem Scanner im Anschlag, „20 Sekunden, 15
Sekunden .... Jeff!!!! Jetzt oder nie."
Gyle
blickte zu Kirk.
„Draußen!!!",
schrie McCoy. „Diese Drüse produziert nichts mehr." Er hielt triumphierend
etwas vor Sungs Nase. Sung scannte die Blutmischung, pfiff durch die Zähne und
sah McCoy nickend an, „Treffer Doktor, die Mischung bleibt stabil."
Kirk ließ
die Luft entweichen, von der er nicht wusste das er sie angehalten hatte. Er
musste sich setzen, jetzt sofort.
„Die
Mischung ist noch immer hochgradig explosiv Doktor aber das Mischungsverhältnis
ist unter dem Niveau geblieben, das den Zünder aktiviert," erklärte Sung
McCoy. Er nahm McCoy das Besteck aus der Hand und hielt den Behälter unter den
Scanner. „Wir werden so viel wie möglich von seinem Blut austauschen und das
ausgetauschte sammeln. Außerdem befinden sich noch eine Drüse und ein Zünder in
seinem Körper."
McCoy schüttelte
den Kopf, „Romulanische Verbrecher ..." Gyle legte dem Arzt die Hand auf
die Schulter, „Sung wird ihnen helfen, ich habe mit Kirk einiges zu
besprechen."
„Das denke
ich auch, Commodore Gyle." Kirks Stimme war bedrohlich leise und er drehte
sich zum Wandkommunikator, „Entwarnung Scotty." Vom anderen Ende kam nur
ein erleichtertes Aufseufzen.
„Können
wir uns irgendwo ungestört unterhalten, Captain?" Gyle blickte zu seinem
blonden Mitarbeiter, Veen, wenn Kirk es richtig in Erinnerung hatte, und nickte
ihm zu. „Du kannst wieder auf die Sneaker beamen, wir kommen hier jetzt allein
zurecht."
„Okay
Sir." Veen nickte Kirk und McCoy zu, „Captain? Doktor McCoy? Entschuldigen
sie ..." damit ging er aus dem Raum.
Kirk
blickte zu McCoy, „Was ist mit Spock?"
McCoy war
aschfahl geworden in den letzten 4 Minuten und gerade damit beschäftigt Spocks
Blutung an der Halsschlagader endgültig zu stoppen. Er blickte kurz zu Kirk
auf. „Er wird schon wieder - zumindest körperlich. Wie es in ihm aussieht ist
etwas anderes. Er wird erstmal für die nächsten ein bis zwei Tage weggetreten
sein,
nach der
Aktion hier.", damit blickte er mit einer Mischung aus Misstrauen und
Annerkennung den jungen Asiaten an, der bereits damit beschäftigt war Spocks
Wunden zu versorgen.
Gyle
klopfte dem Arzt auf die Schulter, „Dr. McCoy, es wäre schön, wenn sie sich dem
Captain und mir anschließen könnten, wenn sie hier fertig sind. Commander Sung
ist ein guter Arzt, sie können Spock beruhigt in seine Hände geben."
McCoy
plusterte sich auf und wurde laut, „Nach dem was ich in den letzten 3 Monaten
und in den letzten 4,5 Minuten erlebt habe werde ich lange Zeit sehr weit davon
entfernt sein beruhigt zu sein, geschweige denn meinen Patienten beruhigt in
jemandes Hände zu geben."
Sung
lachte, „Ich kann sie verstehen Doc, ..."
McCoy
wirbelte zu dem Asiaten herum und holte tief Luft doch überlegte es sich im
letzten Augenblick anders und ging brummend an die Arbeit. „Dann wollen wir den
Jungen mal wieder zusammenflicken. Hätten sie nicht die Pulsadern nehmen
können, mein Gott...."
Kirk
verließ mit Gyle die Krankenstation. Seine Gefühle waren im Aufruhr und er war
weit davon entfernt einen klaren Gedanken zu fassen. Ehe er sich's versah
standen sie vor seiner Kabine. Yeoman Rand wartete vor der Tür mit einem
Tablett auf dem Kaffee und Tassen waren.
„Janice,
genau das brauche ich jetzt." Kirk bedeutete Gyle einzutreten und ließ
sich schwer auf seinen Stuhl fallen. Rand goss Kaffee ein und verschwand rasch
wieder aus der Kabine. Sie tranken eine Weile schweigend. Gyle saß ihm
gegenüber am Tisch und starrte vor sich hin. Kirk hatte die Augen geschlossen
und versuchte die
Geschehnisse
der letzten halben Stunde zu ordnen. Es ging nicht. Er griff nach der Kom
Einheit auf seinem Tisch.
„Brücke."
„Brücke,
Sulu hier."
„Status Mr. Sulu."
"Sir,
wir befinden uns auf Kurs entlang der neutralen Zone. Die Sneaker befindet sich
unter uns. Alle Stationen melden normal, Mannschaft komplett an Bord."
Sulu lächelte bei seinem letzten Satz. Kirk konnte es ihm nicht verdenken und
lächelte ebenfalls.
„Gut.
Sulu, sie haben das Kommando, ich werde heute nicht mehr auf die Brücke kommen.
Sagen sie Scotty Bescheid wenn sie Ablösung brauchen."
Sulu
nickte und räusperte sich, „Aye Sir. Es geht ihnen gut? Sie sehen aus als
hätten sie ein Gespenst gesehen."
„Vielleicht
habe ich das Mr. Sulu. Es ist alles in Ordnung, weitermachen.", damit
beendete er die Verbindung. Wenigstens etwas war normal auf diesem Schiff. Er
stützte den Kopf auf die Hände und blickte zu Gyle, der dem Gespräch eben
gelauscht hatte und Kirk nun interessiert ansah.
„Nun, Commodore Gyle?"
„Nennen
sie mich Jeff, ich mag diese Titel nicht." Gyle drehte den Kaffeebecher in
seinen Händen und blickte in die Flüssigkeit.
„Vielleicht
später Commodore.", Kirk brannten andere Fragen auf der Seele. Er stand
auf und lief neben dem Tisch auf und ab. „Ich möchte wissen was genau da eben
passiert ist und ich möchte wissen was genau in den letzten drei Monaten
passiert ist. Und ich möchte wissen was diese romulanischen ..... was sie mit
Spock gemacht
haben."
Kirk drehte sich zu Gyle um.
Gyle
betrachtete noch immer die sich drehende Flüssigkeit in seinem Becher. Er
wirkte müde. Er war nicht so, wie sich Kirk einen Geheimdienstler vorstellte.
Ganz und gar nicht, er wirkte fast sympathisch.
„Sie
lieben ihn, nicht wahr?" Gyle blickte Kirk nun geradeheraus an.
„Bitte?"
Kirk hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.
„ Den
Commander. Spock. Sie lieben ihn." Gyle legte den Kopf schräg und wartete
auf Kirks Antwort.
„Das geht
sie einen ....das geht sie nichts an. Und wenn es so wäre, es beantwortet nicht
meine Fragen. Mr. Gyle." Kirk war aufgebracht.
Gyle hob
die Hand, „Setzen sie sich Captain, bitte. Ich sagte ihnen
schon, ich
bin auf ihrer Seite."
Kirk ließ
sich wieder in seinen Stuhl fallen, atmete tief ein und aus und schüttelte den
Kopf. „Ja, Mr.Gyle, sie haben Recht. Und nun beantworten sie bitte meine
Fragen."
„Spock ist
ein glücklicher Mann, sie an seiner Seite zu haben Kirk." Gyle beugte sich
am Tisch vor, „....auch wenn er vermutlich sagen würde, das mit derartigen
Emotionen nichts anfangen kann. Er wird sie brauchen Kirk.", damit lehnte
er sich wieder zurück. Kirk wartete. Kannte dieser Gyle Spock?
„Wundern
sie sich nicht, wir sind vom Geheimdienst Captain, es wäre unser Tod, wenn wir
gewisse Dinge nicht wüssten."
„Ich
wundere mich inzwischen bald über nichts mehr, aber ich werde langsam
ärgerlich.", brummte Kirk.
„Verständlich,
nun gut." Gyle holte tief Luft, nahm einen Schluck von seinem inzwischen
kalten Kaffe und begann, „Ihr Erster Offizier wurde auf Aari von einer
Kriegsschwalbe verschleppt. Sie waren selbst dabei. Die Romulaner haben auf dem
Gebiet ihrer Tarnvorrichtung erhebliche Fortschritte gemacht, sonst hätten sie
sie nicht
derart überrumpeln können. Sie haben dort in ein Wespennest gestochen
Kirk."
„Wir
wussten von der neuen Tarnvorrichtung, aber kamen nicht wirklich weiter. Spock
hat den entscheidenden Puzzlestein geliefert und leider bitter dafür bezahlt.
Dank seiner Tricorderwerte wussten wir wieder die Frequenz der Emissionen und
es war uns möglich im romulanischen Raum und hier die Schiffe wieder ausfindig
zu machen. Das aber nur am Rande."
„Was
meinen sie mit .... am Rande?" Kirk blickte Gyle fragend an.
„Ich kann
ihnen nicht alles sagen Captain, das werden sie verstehen, oder zumindest
akzeptieren. Ihre Entführung war kein <dummer Zufall>, sondern von langer
Hand vorbereitet. Die Romulaner wollten einen Zwischenfall provozieren, der zum
Krieg geführt hätte. In diesem hätten sie durch ihre verbesserte
Tarnvorrichtung unweigerlich einen Vorteil
gehabt. Ihr tüchtiger Chefingenieur hat den ersten Versuch vereitelt und sie
beide dort rausgeholt. Der zweite Versuch kam überraschend. Wir hatten keine
Möglichkeit einzugreifen."
„Moment,
sie wussten von der Entführung? Vorher?", hakte Kirk nach.
„Nein
nicht vorher, aber wir waren gewarnt das etwas passieren würde. Was genau, das
wussten wir nicht. Wir haben jedoch die Piraten ausfindig gemacht und in die
Hände der Enterprise getrieben und nach der Kriegsschwalbe gesucht, die sich
offensichtlich im Orbit befand. Doch aufgrund der Tarnvorrichtung waren auch
wir
machtlos
und kamen zu spät. Die Romulaner hatten ihren <Zwischenfall>, sie WUSSTEN
das sie alles unternehmen würden um ihren Vulkanier wieder zu bekommen und die
Enterprise hing nun bedrohlich nahe an der neutralen Zone ."
Gyle
machte eine Pauseund sprach dann leise weiter. „Jim, wir waren nur ein
Fingerschnippen von einem interstellaren Krieg entfernt. Wenn sie auch nur
gezuckt
hätten –
es stand eine komplette Kriegsflotte bereit auf der anderen Seite –
getarnt."
Kirk
atmete langsam aus und starrte Gyle an. So dicht waren sie dran gewesen.
„Sie
hätten uns gnadenlos platt gemacht Captain, wenn sie jemanden anderes erwischt
hätten.. Doch sie hatten Pech das sie ausgerechnet Spock hatten. Er hat ihnen
weder die Kommandocodes gegeben, noch irgendeine andere Information. Sonst
würde er wahrscheinlich auch nicht mehr leben. Sie haben ihn natürlich weiter
bearbeitet. Unseren Informanten waren die Hände gebunden. Einen Monat hing die
Flotte im Raum, bis ein ungeduldiger Flagoffizier die neutrale Zone
durchquerte. Wir wussten, dass er kommen würde und dank ihres Ersten Offizieres
wussten wir mittlerweile auch die Lücke in der Tarnvorrichtung und haben sie
gestellt."
„Mit der
Sneaker? Eine Kriegsschwalbe?" fragte Kirk ungläubig.
Gyle
nickte und lächelte schief, „Sie ist klein, aber nicht zu unterschätzen. Ein
feines Schiff."
Kirk
nickte und verstand, „Also war der zweite Vorteil der Romulaner verschwunden,
damit das die Tarnvorrichtung wieder entschlüsselt war."
Gyle
nickte wieder. „Der Romulaner den sie an Board hatten ...."
„....war
der ungeduldige Flagoffizier vermute ich.", beendete Kirk den Satz.
„Exakt und
.... mehr," antwortete Gyle. „Weitaus mehr. Ich darf ihnen das leider
nicht genauer sagen, jedenfalls war es den Romulanern sehr wichtig, dass sie
ihn wiederbekommen. Bis wir genau wussten was wir hatten vergingen jedoch
wieder 4 Wochen in denen unsere Informanten Kopf und Kragen riskierten
Nachrichten
durchzubekommen."
„Und wir
haben Milchmädchentouren gemacht.", brummte Kirk.
„Und wir
sie beobachtet, dass sie nicht einen plötzlichen <Einfall> haben,"
Gyle grinste in seinen Kaffeebecher. „Sehen sie nun warum es wichtig ist, das ich
auch weiß wie sie zu Spock stehen?"
Kirk
antwortete nicht darauf sondern nickte nur langsam, froh das sie nicht das
präparierte Shuttle losgeschickt hatten. Sie wären in eine Falle getappt und
hätten vermutlich einen Krieg heraufbeschworen.
Gyle sprach
weiter, „Als wir wussten was wir hier in unserer Sicherheitszelle hatten und
die Nachricht hereinkam nach der Spock noch lebte, war es Sache der Diplomaten.
Wir haben Sarek eingeschaltet. Dabei fällt mir ein, dass sie ihn informieren
sollten das Spock zurück ist, wenn er es nicht schon weiß."
Kirk
nickte und versuchte die Informationen zu verarbeiten. Der Türsummer unterbrach
sie. Kirk betätigte den Türöffner. McCoy trat sichtlich müde und erschöpft ein.
Sie mussten gerade fertig sein, Kirk bemerkte die grünen Flecken auf McCoys
Hemd. Offensichtlich war er direkt hergekommen. Gyle stand auf und machte
seinen Stuhl für ihn frei, „Doktor, setzen sie sich, ich will ohnehin gleich
auf die Sneaker zurückkehren."
McCoy ließ
sich erschöpft auf den Stuhl fallen, griff nach dem Kaffee und nahm einen
großen Schluck. „Moment mein Guter, so leicht kommen sie mir nicht davon. Ihr
asiatischer Tiger hat mir zwar schon so einiges erzählt aber ..... übrigens wo
haben sie ihn aufgegabelt, er ist ein verdammt junger und verdammt guter
Chirurg." McCoy nippte wieder an seinem Kaffee.
Gyle
grinste schief. „Sagen wir .... ich habe ihn gefunden."
„Gefunden,
hm? Nennt man das so.", antwortete McCoy müde.
„Bones?
... Wie geht es Spock?", die Frage die Kirk bereits seit Spocks Ankunft
auf der Zunge brannte und die er sich fürchtete zu stellen. McCoy wurde ernst
und schloss die Augen. Gyle schwieg und betrachtete den Fußboden.
„Bones?",
Kirk legte seine Hand auf McCoys Hand und sprach leise. „Was haben die mit ihm
gemacht?"
McCoy fuhr
sich mit der Hand durch die ohnehin unordentlichen Haare, blickte kurz zu Gyle
dann wieder zu Kirk, „Sie müssen ihn sofort unter Drogen gesetzt haben, sonst
hätte er sich vermutlich schlicht und ergreifend selbst getötet."
Gyle
nickte, „Die Romulaner wissen GENAU wie sie einen Vulkanier daran hindern sein
Herz einfach zu stoppen."
„Bones?"
Kirk wusste das da noch mehr war.
McCoy
blickte ihn aus glasigen Augen an und sprach sehr langsam, „Sie haben deinen
Ersten Offizier unter Drogen gesetzt, ihn körperlich, mental und sexuell
misshandelt und gefoltert, fast verhungern lassen, ihm mehrmals die Beine
gebrochen und schließlich als lebende Bombe zu uns zurückgeschickt. Möchtest du
die Details wissen?" McCoys Stimme war leise geworden und er blickte an
die Wand.
Kirks
Magen drehte sich um und er starrte ins Leere.
„Er
schläft jetzt, das wird er für die nächsten zwei Tage tun. Die körperlichen
Wunden sind versorgt, die seelischen ..." McCoy schwieg.
Eine Weile
schwiegen sie, dann räusperte sich Gyle. „Captain, Doktor? Spock weiß das sein
Blut eine tickende Bombe ist. War. Die Romulaner machen sich eine besondere
Freude daraus ihre Gefangenen in dem Wissen zu lassen, dass sie ....." er
brach ab als er McCoys wütenden Blick sah.
„Sagen sie
wie oft haben sie so etwas schon gemacht?" herrschte er den grauhaarigen
Mann an. „In Krankenstationen zu stürmen und Patienten die Halsschlagader
aufschneiden." McCoy fauchte und knallte seinen Kaffeebecher auf den
Tisch.
„Zu
oft," flüsterte Gyle, „Doktor, zu oft.", er schloss die Augen und
lehnte seinen Hinterkopf an das Schott.
McCoys
Zorn war im Nu verraucht als er den müden Geheimdienstler ansah.. Er stand auf
und legte dem Commodore eine Hand auf die Schulter. „Hey, es tut mir leid,
meine Nerven haben auch Grenzen. Sie haben unseren Hals gerettet und Spocks.
...... Es war nicht immer erfolgreich, hm?"
Gyle
öffnete die Augen und blickte McCoy an, „Nein, wir kamen drei Mal zu
spät." Er straffte seine Gestalt und blickte kurz zu Kirk, der noch immer
vor sich hin starrte. Dann wandte er sich an McCoy.
„Spock
sollte nicht allein aufwachen. Er würde sich innerhalb kürzester Zeit
umbringen. Er weiß von der Blut Zusammensetzung, aber er weiß nicht das sie
bereits entschärft ist. Außerdem sollte er in einer vertrauten Umgebung
aufwachen, mit jemandem den er kennt und dem er vertraut." Gyle sah den
Arzt intensiv an und blickte dann wieder zu Kirk.
<Ich
möchte morgen nicht allein aufwachen, T´hy´la>, klang es in Kirks Kopf.
Er presste die Lippen zusammen. Drei Monate war es her, dass sie auf Aari
gestanden hatten und Spock ihm einen sanften Kuss auf die Lippen gehaucht hatte
und er dachte sie hätten alle Zeit der Welt.
„Ich werde
bei ihm sein, Mr. Gyle.", flüsterte er. „Wir kümmern uns um ihn."
Gyle
nickte, „Gut. Wenn er wach ist, möchte ich gerne mit ihm sprechen, so lange
wird die Sneaker an der Enterprise kleben und dann können sie wieder ihrem
Tagesgeschäft nachgehen Kirk."
Kirk
blickte ihn misstrauisch mit zusammengekniffenen Augen an und stand langsam
auf, doch Gyle kam ihm zuvor. „Kirk, entweder ich rede mit ihm und er bleibt an
Bord oder die Admiralität seziert ihn, was ist ihnen lieber?"
Kirk
wusste das Gyle Recht hatte. Starfleet würde Spock auseinander nehmen, ihn
durch Psychotests schicken, ihn beständig überwachen und bestenfalls einen
Posten am Boden geben. Wenn überhaupt. Gyle hatte Recht und vermutlich würde er
dafür einigen Schreibtischtätern auf die Füße treten müssen. Er war auf ihrer
Seite, sagte er sich.
Kirk
nickte langsam, „Ok, wir geben ihnen Bescheid."
Gyle
nickte und drehte sich zur Tür, „Doktor, Captain, ich weise sie auf die
Geheimhaltung hin und werde auf die Sneaker zurückkehren. Wenn sie etwas
brauchen ..."
„Im Moment
nicht, und ...... Danke ihnen und ihrem Team....Jeff."
Gyle
nickte mit seinem schiefen Grinsen und verschwand durch die Tür. McCoy drehte
sich zu Kirk um, schaute ihn einen Moment an.
Kirk ließ
den Kopf hängen und war einem Zusammenbruch nahe. McCoy musste selber den Kloß
in seinem Hals schlucken. Wie mochte es für seinen Freund sein, der zusehen
musste wie der Mann den er liebte erst in seinen Armen fast starb, dann hatten
sie sich für kurze Zeit gefunden und dann wurde er ihm wieder unter den Fingen
weggerissen, wiedergegeben nur um gleich darauf durch seine Hände und den
Transporter erneut sterben zu können. Das war für den stärksten Mann zu viel.
McCoy
trat auf Kirk zu und nahm ihn sanft in die Arme. „Komm her Jim."
Kirk legte
seinen Kopf schwer auf die Schulter des Arztes und begann hemmungslos zu
weinen. McCoy ließ ihn, hielt ihn einfach nur fest und sie standen eine Weile
nur so da. Dann dirigierte er Kirk aufs Bett, zog ihm die Schuhe aus und setzte
sich auf die Bettkante. „Soll ich dir etwas zum Schlafen geben Jim?"
Kirk
schüttelte mit dem Kopf.
„Ich lege
dir etwas hin. Spock wird mindestens 2 Tage aus dem Rennen sein und danach wird
er dich brauchen. Scotty und Sulu kümmern sich um das Schiff, im Moment haben
wir ja nichts dringendes anliegen. Also schau das du Schlaf bekommst."
Kirk
nickte, „Danke Bones."
„Schon gut
Jim, schlaf!!"
Kirk
schloss die Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.
McCoy
verließ die Kabine und beschloss bevor er noch einmal bei Spock vorbei schaute,
Scotty zu suchen und ihm zu erklären was da vorhin passiert war. Dann würde er
sich selber eine ausgiebige Dusche und einen langen Schlaf gönnen.
Die
Enterprise war wieder komplett, aber sie hatte tiefe Narben. McCoy seufzte und
ging zum Maschinenraum.
*******
Ende Teil 11 *********