neu: The Season’s Spirit (House MD, pg13, slash,
fluff/humor)
Anmerkung: Bev, auch wenn du dich vielleicht nicht mehr daran erinnerst, dieses
rosarote, fluffige Bunny hatte ich dir zu verdanken.
Titel: The Season’s Spirit
Autor: Lady Charena
Fandom: House, MD
Episode: - -
Pairung: House/Wilson
Rating: pg13, slash, fluff/humor
Beta: T'Len
Archiv: ja
Summe: Wilson findet eine Überraschung in seinem Büro.
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen.
pink is my new obsession / pink it's not even a question / pink on the lips of
your lover / cause pink is the love you discover / pink as the bing on your
cherry / pink 'cause you are so very / pink it's the colour of passion / cause
today it just goes with the fashion / pink it was love at first sight… (AEROSMITH)
Im Rückblick würde er vielleicht zugeben, dass er mit seiner Guppyimitation
wirklich lächerlich ausgesehen haben musste. Nicht, dass House es ihn je
vergessen lassen wird und im Grunde wunderte er sich, dass sein Büro noch nicht
längst mit einer dieser Mini-Spy-Cams ausgestattet war, damit House seine Reaktion
auf Band festhalten konnte.
Doch im Moment war Wilson viel zu sehr damit beschäftigt, auf die Monstrosität
zu starren, die sein Büro „schmückte“. Die Couch war bis ganz an die Wand
gerückt; der Kaffeetisch, der normalerweise davor stand, unter einer
bodenlangen, grellpinkfarbenen Plastiktischdecke verschwunden und darauf
stand... stand...
Wilson kniff die Augen fest zu, presste die Handballen dagegen, ließ die Hände
wieder sinken und öffnete die Lider dann vorsichtig. Aber das war kein Traum,
außer er träumte, dass er wach war. Es war auch keine Halluzination, denn er
hatte heute noch keinen Kaffee getrunken – zumindest keinen, den er nicht
eigenhändig zubereitet hatte und House würde für einen Spaß nicht so weit
gehen, sein eigenes Kaffeepulver mit Drogen zu versetzen, oder? Er nahm sich
vor, nur zur Sicherheit, sobald er Zuhause war, die Packung in den Müll zu
werfen und eine neue zu kaufen.
In seinen Schläfen spürte er die Vorboten geradezu epischer Kopfschmerzen und
Wilson hob resigniert die Hand, um seinen Nacken zu reiben. Es half nicht viel,
aber es gab ihm etwas zu tun – etwas anderes, als auf dem Absatz umzudrehen und
aus dem Büro zu stürmen.
Oder House zu erdrosseln, der - wie die sprichwörtliche Katze mit dem Sahnetopf
zufrieden grinsend – hinter seinem Schreibtisch, in seinem Stuhl saß, die Füße
auf einem Stapel Patientenakten, an denen Wilson gearbeitet hatte, bevor er zur
Visite aufbrach. „Du solltest mir dankbar sein, dass ich versuche, dich in die
richtige Festtagsstimmung zu bringen. Du solltest mir sogar sehr dankbar
sein... auf-die-Knie-geh-dankbar. Ich denke dein Schreibtisch hat genau die
richtige Höhe, dass du darunter passt.“ Er hob erwartungsvoll die Augenbrauen.
„Ich weiß, dass du... warum auch immer... Weihnachten hasst.“ Wilson sprach
erst, als er sicher war, dass er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte. „Warum
ignorierst du es nicht wie all die anderen Jahre? Warum finde ich... das da...
dieses Monstrum... in meinem Büro?“ Ein Teil von ihm hoffte tatsächlich noch
immer, dass es wirklich nur ein Traum war. Einer der Art, bei denen man sich
nackt im Supermarkt zwischen Tiefkühlgemüse und der Fischtheke wiederfand.
„Ich verstehe nicht, was du meinst. Gefällt dir mein Weihnachtsbaum etwa
nicht?“, fragte House, ganz unschuldige, weit aufgerissene blaue Augen und
schamloses Unverständnis.
„Das ist... House, ich habe Termine in diesem Büro. Ich spreche hier mit
Patienten. Mit kranken Menschen. Ich weiß, dass dich nicht interessiert, was
sie denken, aber...“ Wilson schüttelte resigniert den Kopf. „Es gibt einfach
kein Klischee, dem du widerstehen kannst, oder?“
House nahm die Füße vom Schreibtisch, stemmte sich hoch und trat neben ihn. Wilson
wandte sich ihm halb zu, doch zu seiner Überraschung drehte ihn House zurück,
so dass sein Blick wieder auf den Baum gerichtet war, legte die Arme um seine
Mitte und lehnte sich leicht gegen seinen Rücken.
Sein Kinn ruhte direkt neben Wilsons Ohr auf seiner Schulter und er spürte die
Vibrationen von House’ Stimme. „Deine Leute feiern kein Weihnachten, also kann
es dir egal sein. Und niemand wird es wagen, etwas zu sagen.“
„Oh wirklich? Und du weißt das woher, oh großes Orakel?“ Er hatte genug Fassung
zurückerlangt, um seinerseits sarkastisch zu werden.
„Deine Patienten interessiert ihre Diagnose und Behandlung mehr, als die
Einrichtung deines Büros. Und alle anderen haben zu viel Angst vor mir, um
etwas zu sagen.“
„House, das Ding ist abscheulich.“
„Hey, beleidige meinen guten Geschmack nicht“, protestierte House. „Das ist die
neueste Mode.“
„Es ist... er ist pink. Alles ist pink. Ich habe Angst, wenn ich zu lange
hinsehe, werde ich farbenblind.“ Wilson hielt sich eine Hand vors Gesicht und
blinzelte dann durch die gespreizten Finger. „Es ist hypnotisch. Ich kann nicht
mehr wegsehen.“ Er spürte die Vibration von House’ Lachen und das Kratzen von
Bartstoppeln gegen die weiche Haut seines Halses, als House sich vorbeugte. „Greg...“,
seine Stimme klang belegt – und es hatte mindestens so viel mit House’ Körper
an seinem zu tun, wie mit der Monstrosität auf dem Kaffeetisch.
„Du warst damit einverstanden, dass wir unsere Beziehung nicht länger
verheimlichen, wenn ich mich richtig erinnere.“
„Ja, natürlich, aber...“ Wilson brach hilflos ab. „Was hat ein pinkfarbener
Plastiktannenbaum mit... pinkfarbenem Weihnachtsschmuck... damit zu tun?“ Er
sah genauer hin und seufzte. „Oder wie immer du diese alptraumhafte Deko nennen
willst.“ Offenbar hatte er das falsche geantwortet, denn House löste seinen
Griff und trat von ihm weg, um auf der Ecke des Schreibtisches zu balancieren.
Wilson wandte sich zu ihm um. „House, ich... ich kneife nicht. Keine Ehefrauen
mehr, weil es einfacher ist, sie bei den Dinnergalas für die Sponsoren
vorzustellen. Aber wir hatten uns auf kleine Schritte geeinigt. Meine Eltern
scheinen es gut zu verkraften – vielleicht auch, weil sie es leid sind,
Hochzeiten mit eingebautem Verfallsdatum für mich auszurichten. Und ich bin
sicher, mein Bruder wird sich auch irgendwann wieder beruhigen, ohne dass du
schweren, körperlichen Schaden davonträgst. Ich bin einverstanden, dass wir
auch mit Cuddy sprechen, das ist nur fair, aber ich habe keine Lust, zum Star
des Krankenhausklatsches zu werden.“ Er stoppte. „Hörst du mir überhaupt zu?“
„Nein.“ House öffnete die Augen. „Ich versuche mir gerade auszumalen, wie du
reagierst, wenn ich dich beim nächsten Dinner als meine Frau vorstelle.“
„Du gehst nie hin, nicht einmal wenn Cuddy dir hundert zusätzlichen Stunden
Klinikdienst androht, außer wir zerren dich gemeinsam hin und dann nur unter
Protest und Drohungen...“ Wilson verspürte eine leichte Unsicherheit.
„Ich könnte meine Meinung ändern. Ja, ich denke, es ist endlich an der Zeit,
dass ich meine Pflicht diesem Krankenhaus gegenüber erfülle und mit meinem
Charme Geld locker mache“, führte House aus, seine Stimme vor falschem Pathos
triefend.
„Du machst mir Angst.“
House manövrierte sich von der Schreibtischkante und trat zur Tür. „Du kannst
den Baum ja in die Kinderabteilung stellen lassen“, sagte er wegwerfend, ohne
sich umzudrehen, seine Stimme betont gelangweilt. „Deine kleinen, kahlköpfigen
Todeskandidaten freuen sich bestimmt darüber.“ Er öffnete die Tür. „Weck’ mich,
wenn es Zeit ist, nach Hause zu gehen, Schatz!“ Letzteres fügte er laut genug
hinzu, dass sich mehrere Vorbeigehende auf dem Korridor umdrehten und House
irritierte Blicke nachwarfen, als er in sein Büro zurückkehrte.
Wilson sah ihm kopfschüttelnd nach, vermied es, irgendjemand sonst anzusehen
und schloss die Tür.
Die Hände in die Hüften gestemmt, betrachtete er das pinkfarbene
Weihnachtsmonster. Es war eine Möglichkeit, das Ding an die Kinderabteilung
loszuwerden. Aber zuvor musste er ihn vielleicht ein wenig umdekorieren. Mit
Plüschfell verzierte Handschellen und Kenähnliche Puppen in Lederkleidung waren
nicht die richtigen Spielsachen für seine kleinen Patienten...
Ende