Auszug
T’Len
2010
Fandom: Mit Herz und Handschellen
Kategorie: PG-15
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Summe: Nina zieht aus
Disclaimer: Die
Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen
bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der
Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
Nina sah sich noch einmal in
der Wohnung um, die für die letzten Jahre ihr zuhause gewesen war. Der
Abschied, fiel ihr nicht leicht, aber sie wusste, dass sie das richtige tat.
Leo würde stolz auf sie sein. Hoffte sie zumindest. Oder er war sauer, weil sie
ihren Auszug heimlich bewerkstelligt hatte, während er mit Bernd in Urlaub war.
Aber sonst wäre sie nie hier weggekommen. Sie wusste, dass es an der Zeit war,
erwachsen zu werden und auf eigenen Füßen zu stehen. Ihr Vater hatte da ganz
Recht. Sie hätte es schon längst tun sollen. Aber es war ja so viel bequemer,
sich ins gemachte Nest zu setzen und sich von den Jungs bedienen zu lassen. Sie
genoss es,. Zugegeben, mehr als sie sollte.
Aber sie wusste auch, auf
Dauer würde dies nicht gut gehen. Bernd hatte schon längst aufgegeben etwas zu
sagen, aber es war ihm deutlich anzumerken, dass er lieber mit Leo allein wäre.
Jetzt, wo er wieder Arbeit als Pilot einer Fluglinie gefunden hatte und sowieso
nur noch selten zuhause war, da wollten und sollten die Jungs ihre Zweisamkeit
allein genießen können. Nina wusste, dass Leo Bernd im Urlaub einen Antrag
machen wollte. Er hatte ihr den Ring gezeigt. Und sie würde verdammt sein, wenn
die Beziehung der beiden an ihrer Daueranwesenheit scheiterte.
Leo hatte sich ein bisschen
Glück verdient, nach dem Desaster mit Thorsten. Und auch ihr würde die
räumliche Trennung in Sachen Beziehung gut tun. Langsam sehnte sie sich nach
einem Ehemann, nach einer eigenen Familie. So glaubte ihre biologische Uhr
immer lauter ticken zu hören,. Solange sie aber jeden Mann mit Leo verglich und
damit jeder verlor, würde das nie etwas werden. Sie hatte Florian gebeten, sich
den Mietvertrag auf eventuelle Fallen anzusehen und dabei waren sie sich
vorsichtig wieder näher gekommen. Vielleicht hatten sie ja doch noch eine
Chance. Sie hoffte es.
In Gedanken ging sie noch
einmal die Räume durch, ob sie etwas vergessen hatte. Doch das schien nicht der
Fall zu sein. Nun gab es nur noch eines zu erledigen, bevor die Jungs nach
Hause kamen.
///
„Wo ist denn Nina?“
Überrascht blicke Leo Schulz an, als der ihnen am Flugplatz entgegenwinkte.
„Frau Metz hat noch etwas zu
erledigen und mich gebeten für sie einzuspringen“, erwiderte der Kollege und
streckte die Hand nach Leos Reisetasche aus. Bernd zog einen Trolley hinter
sich her.
„Danke, aber es geht schon“,
winkte Leo ab. „Ein Fall?“
„Nicht, dass ich wüsste,
sagte Schulz. „Wohl eher etwas privates.“
Leo runzelte besorgt die
Stirn. „Sie wird doch nicht in Schwierigkeiten stecken?“
Bernd seufzte, sagte aber
nichts. Es war ja zu erwarten gewesen. Kaum zurück, drehte sich schon wieder
alles um Nina. Ein Wunder, dass sie nicht noch mit in den Urlaub geflogen war,.
Schulz, der die wachsende
Anspannung zwischen den beiden Männern bemerkte, wechselte rasch das Thema.
„Wie war denn der Karibikurlaub?“
„Fantastisch aber viel zu
kurz“, antwortete Bernd. „Und...“, er streckte Schulz seine Hand mit dem Ring
hin.
Der blickte von Bernd zu Leo
und zurück. „Man kann gratulieren?“, fragte er schließlich.
„Ja“, antworteten beide
Männer wie aus einem Munde.
„Na dann, herzlichen
Glückwunsch. Und wann ist die Hochzeit oder wie immer man das nennt?“
„Haben wir noch nicht
entschieden“, antwortete Leo.
///
„Nina?“ Überrascht stellte
Leo fest, dass sie auch nicht in ihrer Wohnung war. „Wo mag sie bloß stecken?“
Er wollte sein Handy aus der Tasche angeln, um Nina anzurufen, doch Bernd hielt
seine Hand fest und drückte ihn gegen die Küchenanrichte. „Lass uns die freie
Zeit noch ein bisschen genießen“, murmelte er gegen Leos Lippen, dann küsste er
ihn. Sein Mund wanderte zum Ohr seines Partners. „Es ist schon viel zu lange
her.“
„Du wolltest ja nicht auf
der Flugzeugtoilette“, erwiderte Leo lächelnd.
„Gott, Leo“; weißt du, wie
eng dies Dinger heutigentags sind? Und was, wenn man uns erwischt hätte? Als
Pilot kann ich mir diesen Skandal nicht leisten.“ Er wollte Leo erneut küssen,
doch der hatte etwas auf dem Tisch entdeckt.
„Warte mal.“ Er schob Bernd
beiseite und griff die Karte die an einer riesigen Pralinenschachtel mit der
Aufschrift „Welcome back“ lehnte. Einzugsparty stand gedruckt auf der
Vorderseite der Karte. Heute, 19 Uhr und eine Adresse auf der Innenseite.
Darunter war mit Ninas krakeliger Hansschrift geschrieben: „Ich erkläre dir
alles später, ich hoffe, du verzeihst mir. In Liebe Nina.“
„Sie ist
ausgezogen“, stellte Leo überrascht fest. Bernd verkniff sich ein „Gott sei
Dank“ und fragte stattdessen. „Einfach so? Während wir in der Karibik waren?“
Leo nickte. „Offensichtlich.
Und ich dachte, ich hätte ihr die Idee gründlich ausgeredet gehabt.“
Das fürchtete ich auch,
dachte Bernd. Laut sagte er: „Ich weiß, wie gern du sie bemutterst, Leo, aber
meinst du nicht auch, sie hat ein Recht auf ihr eigenes Leben, Familie und so?“
Dann bemerkte er etwas. „Da
steht noch was auf der Rückseite“, sagte er.
Leo drehte die Karte herum.
PS: Da ich weiß, dass du jemanden zum bemuttern brauchst, ein kleines Geschenk
von mir. Darunter war ein Pfeil gemalt, der nach unten deutete.
Bernd und Leo sahen unter
den Tisch und auf ein schlafendes Fellknäuel.
Fortsetzung: Einzug