Gin Lane revisited
T’Len
2007
Fandom: Inspektor Jury
Charaktere: Richard/Melrose
Kategorie:
NC-17, m/m-slash, Humor
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Melrose schreibt an einem Krimi. Mit Folgen.
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena fürs Beta.
„Also das Kapitel gefällt mir besonders.“
„Welches?“ Melrose Plant blickte Richard Jury, der ihm
gegenüber im Sessel vor dem Kamin im Salon von ArdryEnd saß, fragend an.
„Das hier.“ Richard reichte Melrose eine Seite seines
Manuskriptes. Seit sie aus Amerika zurück waren, schrieb Plant mit Begeisterung
an seinem Krimi, den er „Gin Lane“ getauft hatte.
Melrose nahm das Blatt entgegen und las:
„Ich gestehe lieber gleich, Inspektor.“ Vielsagend lächelte
der ehemalige Lord den Ermittler von Scotland Yard an. „Ich habe eine Waffe und
sie ist geladen.“
Smithson hob fragend eine Augenbraue. „So, und wo ist sie
denn, Mylord?“
Der Angesprochene lächelte noch immer, als er die Hand des
Inspektors ergriff und auf seinen Schritt presste. „Genau hier.“
„Hm“ Smithson lächelte nun ebenfalls. „Ich glaube, da bleibt
mir nichts anderes übrig, als zu harten Maßnahmen zu greifen.“ Er öffnete den
Reißverschluss seiner Hose. „Natürlich habe ich auch eine geladene Waffe.“
Melrose war blass geworden. Wann, um Himmels Willen, hatte
er das denn geschrieben? Er konnte sich überhaupt nicht mehr daran erinnern?
Und was wollte Smithson mit dem Kerl? Er hatte doch seine Nora. Wer war der Typ
überhaupt? Er konnte sich auch nicht erinnern, dass er bisher in seiner
Handlung schon vorgekommen war.
Smithson drückte ihn gegen den Tisch und riss seine Hose
herunter. „Widerstand ist zwecklos“, sagte er. „Ich werde Sie jetzt einer
gründlichen Leibesvisitation unterziehen, Melrose.“
„Ich hoffe, Ihre Waffe hat mehr als einen Schuss, Richard.“
Melrose’ Blässe hatte sich in flammende Röte verwandelt.
Verdammt, er musste die Seite im Bett geschrieben haben, während er wieder einmal
einer seiner Lieblingsfantasien nachhing, mit denen er sich seit zehn Jahren
die einsamen Nächte vertrieb. Und die sich um einen gewissen Inspektor drehten,
der ihm jetzt gegenüber saß.
„Ich wusste gar nicht, dass Smithson Richard heißt.“ Jury
lächelte ihn über den kleinen Tisch hinweg an.
„Äh, das ist ein Versehen“, stotterte Melrose. Gott wie
peinlich! Wenn Richard eins und eins zusammen zählte, was nicht allzu schwer
sein sollte, mussten seine so sorgsam verborgenen Gefühle für ihn bekannt werden
und dann hieß es wohl: Ade, du schöne Freundschaft.
Er war so sehr damit beschäftigt, mit gerötetem Gesicht auf
das verdammte Papier in seinen zitternden Händen zu starren, dass er gar nicht
bemerkte, wie Richard aufstand. Als sich eine Hand auf seine Schulter legte,
zuckte er zusammen, sah dann aber auf – und genau auf die eindrucksvolle
Wölbung in Jurys Schritt.
„Ich habe auch eine geladene Waffe und warte seit zehn
Jahren darauf, sie endlich zum Abschuss zu bringen.“ Richards Stimme klang rau.
Er öffnete seine Hose
Melrose schluckte und seine Knie zitterten, als er sich der
Erfüllung seines Traums plötzlich so nahe sah. Er stand auf und stützte sich
auf dem Tisch ab. Jury trat hinter ihm und zog seine Hose herunter.
„Ich hoffe, du hast auch mehr als einen Schuss“, sagte
Melrose.
“Darauf kannst du dich verlassen“, erwiderte Richard.
///
Es dauerte einen Augenblick, bis sie realisierten, dass sich
ein dritter Schrei in ihre lustvoll ausgestoßenen, als ihr gemeinsamer Orgasmus
über sie hinwegschwappte, gemischt hatte. Fast synchron wanderten ihre Augen
zur Türschwelle, wo gerade Agatha zu Boden sank. Ruthven erschien im Türrahmen
und beugte sich zu ihr herab.
„Es tut mir leid, Mylord, aber Ihre Tante ist tot“, sagte er
mit unbewegter Stimme.
Plant und Jury hatten derweil ihre Hosen wieder angezogen.
Richard blickte besorgt drein. „ich fürchte, ich muss uns beide wegen Mordes
verhaften“, sagte er.
///
„Was ist denn los?“ Verschlafen blinzelte Richard Jury in
die Dunkelheit, als sein Geliebter sich ruckartig neben ihm aufsetzte. Eine
Bewegung mit der Melrose Plant ihn geweckt hatte.
„Ich hatte einen total verrückten Traum:“ Melrose ließ sich
zurück in die Kissen fallen. „Ich träumte, dass ich eine Sexszene für Smithson
und einen Ex-Lord geschrieben hatte. Du hast die gelesen und so toll gefunden,
dass du gleich über mich hergefallen bist. Unten um Salon. Dann kam Agatha rein
und fiel vor Schreck tot um und du wolltest uns wegen Mordes verhaften.“
Er schüttelte den Kopf. „Das Schreiben macht mich echt
fertig. Ich habe schon nichts anderes mehr im Kopf. Wie halten Polly, Ellen und
Joanna das bloß aus?“
„Also dem lässt sich gern abhelfen“, erwiderte Richard und rollte sich näher an Melrose heran, um ihn zu küssen. „Ich werde dich schon auf andere Ideen bringen.“
„Aber die Vorstellung, dass Agatha vor Schreck tot umfällt,
weil sie uns sieht, könnte mir glatt gefallen“, überlegte Melrose, während er
seine Hände unter Richards Pyjamajacke wandern ließ. „Meinst du, das würde
wirklich funktionieren. Wäre doch kein Mord oder? Selber Schuld, wenn sie
spannt.“
„Hm“, murmelte Richard nur, denn er hatte mittlerweile
weiter unten einen Teil von Melrose’ Körper gefunden, der seinen Mund ganz in
Anspruch nahm.
Doch nun hob er den Kopf und versuchte im Dunkeln zu
erkenne, ob die Tür des Schlafzimmers auch abgeschlossen war.
Sicher war sicher.
Ende