Eigentor
T’Len
2006
Fandom:
SK Kölsch
Kategorie:
G, Humor
Hinweise:
Fortsetzung zu „Fußballfieber“,
Challenge-Antwort
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe:
Falk bittet Jupp um einen Gefallen als Gegenleistung für die WM-Tickets
Disclaimer: Die
Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen
bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der
Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen
Dank an Lady Charena fürs Beta.
„Man, war das spannend. Und wie Lehmann die Elfer gehalten
hat – Spitze.“ Flo strahlte übers ganze Gesicht, als er, seine Deutschlandfahne
schwenkend, an der Hand seines Vaters das Berliner Stadion verließ. „Danke,
Onkel Falk.“
„War mir ein Vergnügen“, erwiderte Falk von Schermbeck und
wuschelte Flo zärtlich durch die Haare.
„Danke“, sagte auch Flo’s Vater Jupp Schatz. „Toll, dass du
noch Tickets fürs Achtel- und Viertelfinale unserer Mannschaft besorgen
konntest. Ist doch was ganz anderes in der Fankurve, als vor dem Fernseher. Ihr
von und zu’s kommt aber auch wirklich überall rein.“
Falk winkte ab. „Nicht der Rede wert. Hauptsache, ihr beide hattet
euren Spaß dabei.“
„Ach komm schon“, erwiderte Jupp, ob des deutschen Sieges
gegen Argentinien bester Laune. „Du hast dich doch auch prächtig amüsiert. Wer
kriegt denn beim Trikottausch am Schluss immer Stilaugen?“
„Also du denkst wirklich nur an das eine“, entgegnete Falk
und griff nach Flo’s anderer Hand, um seine Freunde nicht im Gedränge zu
verlieren. Überall neben ihnen wurden schwarz-rot-goldene Fahnen geschwenkt und
lautstarke Jubelgesänge angestimmt.
“Kriegst du auch Karten fürs Halbfinale?“, wollte Flo wissen. „Das wäre echt
toll.“
„Und Dortmund gar nicht so weit weg von uns“, ergänzte Jupp.
“Schon erledigt“, antwortete Falk.
„Echt?“ Jupp konnte es kaum glauben.
„Natürlich.“
„Prima“, jubelte Flo und summte „Und wir werden Weltmeister
sein.“
„Das kann ich nie wieder gut machen“, sagte Jupp.
Mittlerweile hatten sie die Stadiontore passiert und das Gedränge sich etwas
verteilt. Sie lenkten ihre Schritte Richtung Straßenbahn, die sie zu ihrem Auto
bringen sollte. Jupp hätte ja gern noch etwas gefeiert, aber leider waren er
und Falk am Wochenende zum Dienst eingeteilt. Es war schon schwer genug
gewesen, für die zwei Spieltage zusätzlich frei zu bekommen.
Falk blieb stehen. „Ich wüsste da schon etwas“, sagte er und blickte Jupp
auffordernd an.
„Vergiss es“, wehrte der sofort ab. „Ich habe dir schon mal
gesagt, bloß weil ich dich einmal geküsst habe, kriegst du mich nicht...“
„Du denkst wirklich nur an das eine“, unterbrach ihn Falk.
„Meine Mutter kommt in vier Wochen nach Köln. Eigentlich wollte mein Vater sie
begleiten, aber der muss gerade dann auf Geschäftsreise.“
„Und?“, fragte Jupp, nicht wissend, worauf Falk hinaus wollte.
„Naja, sie ist nicht gern allein. Du könntest ihr ein
bisschen die Stadt zeigen. Du kennst doch Köln viel besser als ich. Und ihr ein
bisschen Gesellschaft leisten.“
Jupp nickte. „Gern.“ Nicht, dass er wirklich begeistert war,
für Falks Mutter den Stadtführer zu spielen. Aber den kleinen Gefallen konnte
er ihm wohl kaum abschlagen. Nicht, nachdem Falk Tickets für alle Spiele der
deutschen Mannschaft besorgt hatte. Und Endspieltickets hatten sie ja auch
schon. VIP-Tickets!
Jupp hatte schon drei Stück vom Endspielrasen geordert. Für Flo
und sich und eines wollte er Falk schenken, als Erinnerung an die tolle WM.
Allerdings zweifelte er, dass der Freund das wirklich zu schätzen wusste. Also
sollte er wohl wirklich den Babysitter für Mama spielen, um sich zu
revanchieren.
„Danke“, erwiderte Falk. „Sonst hätte ich in Köln bleiben
müssen:“
„Wieso? Wo bist du?“, wunderte sich Jupp. Er hatte doch
irgendwie erwartet, Falk würde auch dabei sein. Wollte der ihn mit Mutti allein
lassen und sich klammheimlich verdrücken? Als hätte er mit seiner eigenen nicht
schon genug am Hals. Und wer wusste schon, was diese Adligen für Leute waren.
Womöglich total etepetete.
„Ich will mit ein paar Freunden zum CSD nach Berlin“,
erklärte Falk. „Wir haben das schon seit letztem Jahr geplant. Ich würde ungern
absagen.“
„Sie hat übrigens auch Karten.“, ergänzte er.
„Für Fußball?“, wunderte sich Jupp.
„Quatsch, für den Ring des Nibelungen in der Oper. Eine
Sonderaufführung, die Komplettfassung.“
Jupp wusste nicht warum, aber irgendwie beschlich ihm
plötzlich das ungute Gefühl, dass er sich gerade selbst ins Abseits gestellt
hatte.
Ende
Fortsetzung in: Wer den Schaden hat...