Durch
Zeit und Raum
Disclaimer
siehe Teil 1
Teil
34
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Kirk
hatte natürlich alles andere als Schlaf im Kopf gehabt, als er eine knappe
halbe Stunde später frisch geduscht in Spocks Kabine erschien.
Der
Vulkanier hatte sich mit einer seiner bevorzugten Ultraschallduschen begnügt
und war jetzt in einer tiefen Meditation versunken.
Kirk
setzte sich auf das Bett und beobachtete ihn sinnend.
Spock
erschien ihm mit jeder Stunde attraktiver und er konnte sich nicht an der
schlanken, doch muskulösen Gestalt satt sehen. Ein wenig bedauerte er es, dass
Spock nun anstatt der engen Uniform seinen weiten Meditationsumhang trug. Auf
diese Weise konnte er nur die breiten Schultern und den eleganten Schwung des
langen Nackens bewundern.
Er
war so in den Anblick versunken, dass er zusammenzuckte, als Spock plötzlich
aufstand. Kirk fühlte sich wie ein ertappter Schuljunge und ärgerte sich wegen
seiner unerwarteten Unsicherheit.
Der
Vulkanier beachtete ihn nicht weiter. Statt dessen griff er noch einer kunstvoll verzierten Dose in
einem Fach neben dem Feuerwächter und entnahm ihr ein Prise stark duftender
Kräuter.
Mit
einigen leise gemurmelten, vulkanischen Worten streute er sie in die Flamme.
Sofort breitete sich ein frischer, angenehmer Duft in der Kabine aus.
Kirk,
der ihn schweigend beobachtet hatte, atmete tief ein. Er spürte, dass ihm der
Duft fast wie Alkohol zu Kopf stieg und ihm ein leichtes, fast schwebende
Gefühl bescherte. Sofort entspannten sich seine verkrampften Muskeln.
Verwundert
fragte er sich, ob es sich um ein Rauschmittel handelte.
Plötzlich
stand Spock vor ihm und griff nach seinen Händen. Mit einer fließenden Bewegung
zog er den Menschen vom Bett hoch und an sich heran.
Instinktiv
stützte sich Kirk an ihm ab, sobald seine Hände frei waren. Der
Meditationsumhang rutschte zur Seite und gab den Blick auf hell schimmernde
Haut frei.
Überrascht
sah er zu Spock auf. "Du trägst nichts darunter?"
Mit
einem leichten Lächeln schüttelte Spock den Kopf.
"Nie.
Kleidung würde bei der Meditation nur stören und einengen. Der Umhang ist
lediglich ein Symbol für den schützenden Kokon der vulkanischen Disziplin. Der
normalerweise geschlossene Gürtel steht dabei für den sich schließenden Kreis
der Logik.
Mit
einer leichten Bewegung der Schultern schüttelte er das Kleidungsstück ab und
stand nackt vor Kirk. "Ich vermute, dass du nicht mit dem Gedanken an
Schlaf in meine Kabine gekommen bist?" neckte er ihn, bevor er sich
vorbeugte und ihn küsste.
Kirk
genoss es einen Moment lang und lehnte sich dann in der Umarmung zurück.
"Und jetzt hast du andere Pläne, als dich der Disziplin und der Logik
unterzuordnen?"
"Gewissermaßen.
Die nötige Ruheperiode kann später durch eine leichte Heiltrance dennoch
erreicht werden. Der Rauch der heilkräftigen Kräuter hat auch einen
entsprechenden Effekt."
Kirk umarmte ihn lachend und zog ihn aufs Bett.
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Als
Kirk am nächsten Morgen wach wurde und den warmen Körper dicht neben sich
fühlte, erinnerte er sich mit einem leichten Lächeln an die übermütige
Leidenschaft des vergangenen Abends. Spock war noch unerfahren, aber bestrebt
alles zu lernen, wobei er keine Hemmungen hatte seiner ausgeprägten Neugierde
zu folgen, jedoch stets darauf bedacht war, den empfindlicheren Körper des
Menschen nicht zu verletzen.
Spock
schlief noch. Eine Hand lag locker neben dem Kopf auf dem Kissen, während die
andere unter der Decke verschwand. Kirk konnte nicht widerstehen und küsste
sachte die langen Finger. Ein Schauer ging durch den entspannten Körper und
Spock regte sich leicht, drehte den Kopf zu ihm. Dann blinzelte er den Menschen
verschlafen an.
"Guten
Morgen", murmelte Kirk. Seine Lippen waren bereits wieder damit
beschäftigt den empfindsamen Bereich an Spocks Halsansatz zu suchen.
Spock
richtete sich auf und rückte ein wenig von ihm ab. "Guten Morgen, Jim.
Bitte nicht... nicht jetzt." Er musste tief durchatmen, um seine Sinne von
dem Ansturm angenehmer Empfindungen zu befreien, die Kirks Küsse in ihm
auslösten. Entschlossen, sich nicht noch mehr verwirren zu lassen, hielt er die
kühleren Hände fest. "Wir müssen uns auf die Mentalverschmelzung
vorbereiten, Jim. Wenn wir jetzt... gewissen anderen Aktivitäten den Vorrang
geben, werden wir nicht genügend konzentriert sein und zudem werden die anderen
mehr erfahren, als sie wissen sollten."
Kirk
hatte nur mit halben Ohr zugehört, bestrebt dort weiter zu machen, wo sie am
vergangenen Abend aufgehört hatten, als sie für mehr einfach zu müde wurden.
Doch Spocks letzter Satz stoppte ihn sehr effektiv.
Der
Vulkanier beobachtete, wie eine attraktive Röte auf Kirks Hals und Gesicht
erschien und er beugte sich vor, um seinen Geliebten kurz zu küssen. "Ich
habe die letzte Stunden genossen und danke dir für die angenehmen Empfindungen,
die du mich zu genießen gelehrt hast, Jim. Doch so gerne ich weiterlernen
würde, müssen wir doch jetzt an anderes denken."
Kirk
seufzte leise und kämmte mit gespreizten Fingern durch sein Haar. Dabei lächelte er Spock von unten herauf an.
"Du hast recht wie immer, mein logischer Vulkanier. Dann komm, lass uns frühstücken,
bevor ich doch noch..."
"Jim!"
Kirk
grinste und küsste eines der deutlich grün gefärbten Ohren. Es gelang ihm immer
besser Spock mentale Bilder zu übermitteln und er nutzte diese neue Möglichkeit
der Kommunikation weidlich aus. Solange sie allein waren, gab es dagegen ja
auch nichts einzuwenden. Aber Spock hatte Recht: es warteten wichtiger und
ernstere Dinge auf sie. Als er aufstand war er schon wieder ganz Captain, alles
verspielte fiel von ihm ab.
Spock,
der Kirks Gedankengänge sehr wohl wahrnahm, seufzte leise, während er seinen
Partner dabei beobachtete, wie er für sie beide ein Frühstück am Replikator
orderte und dann im Bad verschwand. Er liebte Kirk. Und er hatte auch die
geteilten Stunden der Leidenschaft genossen, auch wenn er nur wenig Erfahrung
besaß. Aber Kirk würde noch lernen müssen, seine impulsiven Gedanken und seine
sehr plastische Phantasie besser abzuschirmen.
Fürs
erste musste der leichte Schirm genügen, den er in seinem eigenen Bewusstsein
errichtete.
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Eine
knappe Stunde später hatten sie den Orbit um Vulkan erreicht und Kontakt zu den
Meistern von Gol aufgenommen.
Das
heißt besser gesagt: Die Meister hatten sie kontaktiert, sobald sie auch nur in
Reichweite der planetaren Kommunikationsnetze gekommen waren. Es war Kirk ein
Rätsel, woher in Gol die Annäherung der Enterprise bekannt war, aber dann
erwähnte Spock eher beiläufig ein altes, eigenes Sensornetz, das in früheren
Zeiten die Enklave vor unliebsamen Überraschungen in Form feindlicher Angrifft
geschützt hatte. Offenbar war es noch immer in Betrieb.
Kirk
quittierte diese neuen Informationen nur mit einer gehobenen Braue, wobei Spock
die Andeutung sehr wohl verstand. Schnell informierte er ihn auch noch über das
Netz unterirdischer Gänge, die sich von Gol aus über weite Gebiete der Wüste
erstreckten.
Stalkon,
der Oberste Meister in Gol, verlangte persönlich nach einem Gespräch mit Kirk,
doch etwas an der wie versteinert wirkenden Miene des Vulkaniers ließ den
Captain zögern, ihn an Bord zu beamen.
"Eure
Bitte ehrt mich, Oberster Meister Stalkon. Doch kann ich ihr leider nicht Folge
leisten. Die Transporterkontrollen des Schiffes wurden beschädigt und es würde
zu lange dauern, um sie zu reparieren. Ich schlage deshalb vor, dass wir einen
Atmosphärengleiter nehmen um zu Euch zu gelangen. Dies ist jedoch erst möglich,
wenn die Enterprise einen stationären Orbit erreicht hat."
Obwohl
Stalkon völlig reglos stehen blieb, schien er doch zu nicken. "Wann wird
das sein?"
Kirk
schaute kurz zu Spock hinüber, der ihm leise eine Zeit nannte. "In 2,3
Stunden, Oberster Meister Stalkon."
"Ich erwarte Sie."
Im
nächsten Moment sah die Brückencrew wieder auf einen schwarzen Schirm. Kirk
drehte sich um und musterte Silen, der außerhalb der Sensorerfassung gewartet
hatte. Jetzt ging er zum zentralen Kommandosessel. "Sir, Stalkon benimmt
sich außergewöhnlich. Seine Selbstbeherrschung ist perfekt, doch dies eben
wirkte mehr als würde er kontrolliert werden."
Kirk
nickte nachdenklich und rieb sich übers Kinn. "Den Eindruck hatte ich
auch. Ich habe noch keinen Vulkanier erlebt, der derartig maskenhaft reagiert
hatte. Fast wie ein Androide."
"Sie vermuten den Einfluss der Meleb?"
Auch Si'jsk war nähergekommen. Kirk schaute zu ihm auf.
"Ja.
Könnte es ein, dass jene Teile des Kollektivs, die sich bei oder in einem
Hibernationszentrum aufhalten, von der Zerstörung der Basis in dem anderen
Universum unbeeinflusst geblieben sind?"
Nun
drehte sich auch Uhura um und ließ ihre Konsole für den Moment unbeachtet.
"Sir! Wenn das zuträfe, dann würde das Fehlen von Meldungen über weitere
Hibernationszentren bedeuten, dass es noch mehrere geben könnte und diese
voneinander völlig unabhängig sind."
Kirk
stand auf und musterte jeden einzelnen seiner Gefährten. "Wenn das
wirklich zutrifft, haben wir noch ein zusätzliches Problem."
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Kurze
Zeit später trafen sich alle Vulkanier und deren Partner, sowie Dr. McCoy im
Konferenzraum.
Es
war eine stattliche Gruppe, doch Kirk hoffte inständig, dass es ausreichen
würde. Er ließ seinen Blick über die teils ruhig, teils angespannten Mienen
wandern. Sarek, Spock, Si'jsk, Sarduk und T'Alin sowie Silen wussten, was sie
zu erwarten hatten. Kirk hatte von Spock erfahren, dass ähnliche
Mentaltechniken in der Kindheit angewendet werden, um den jungen Vulkaniern
einen ersten Halt und die ersten Lektionen in der Kontrolle ihrer mentalen
Fähigkeiten zu geben. Erst später erfolgte der persönliche Unterricht eines
ausgebildeten Mentalmeisters.
Bei
den Menschen konnte er eine Mischung aus Neugierde, Nervosität und dem Wunsch,
alles so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, feststellen. Dabei konnte
er die Emotionen nicht nur visuell, sondern auch selbst in sich wahrnehmen. Sie
strömten an ihm vorbei wie ein leichter Sommerwind.
Er
sah nachdenklich zu Spock, der völlig entspannt auf seinem Platz neben ihm saß.
Und er begann zu ahnen, was es für Vulkanier bedeutete, den offenen, teilweise
sehr aggressiven und ungehemmten Emotionen der Menschen ausgesetzt zu sein. Er
selbst konnte die Empfindungen problemlos deuten, zuordnen und akzeptieren. Sie
störten ihn nicht. Aber Vulkanier, die ihre eigene starke Emotionalität so sehr
fürchteten, dass sie alles kontrollierten und zu beherrschen suchten, was damit
verbunden war... Ihnen fiel es mit Sicherheit schwer das alles so einfach zu
akzeptieren. Sie mussten sich vorkommen, als würde ein starker Sturm sie
umtosen.
Spock,
der die Gedankengänge seines Partners eher ungewollt wahrgenommen hatte, sah
Kirk kurz an und nickte knapp. Dann öffnete er seine Schilde und erlaubte Kirk,
wahrzunehmen, wie er selbst als Vulkanier die Situation empfand.
Kirk
schnappte unwillkürlich nach Luft, als der plötzliche Kontrast ihn traf.
Sofort
hatte er die volle Aufmerksamkeit aller anwesenden Vulkanier, Amandas und Dr.
Gordons, die schon länger mit diesem Phänomen vertraut waren. Er schüttelte nur
lächelnd den Kopf.
"Alles
in Ordnung."
Sarduk
bedachte ihn noch einen Moment länger mit einem wachsamen Blick und fuhr dann
damit fort in ruhigen Worten zu erklären, was die in diesen Dingen unerfahrenen
Menschen erwarten würde.
"Es
gibt keine Grenzen zwischen den einzelnen Bewusstseinssphären mehr. Jeder
Gedanke, jeder Nervenimpuls wird von allen anderen wahrgenommen und
gleichzeitig verarbeitet werden. Das bedeutet auch, dass z.B. jede Bewegung von
allen synchron ausgeführt wird, wenn die entsprechenden Neuralimpulse nicht
sorgfältig abgeschirmt werden.
Kirk,
der bis dahin auf seine auf dem Tisch gefalteten Hände gesehen hatte, hob den
Kopf.
"Was
ist mit kleinen, unbewussten Bewegungen. Jeder macht die und es ist schwer sie
bewusst zu kontrollieren."
Sarduk
nickte.
"Ja.
Vulkanier sind durch die Meditation daran gewöhnt den Körper völlig ruhig zu
halten. Für in diesen Techniken ungeübte Menschen ist es in der Tat schwer, die
unwillkürlichen Muskelbewegungen zu kontrollieren. Deshalb wäre es besser, die
Menschen unter uns mit einem leichten Beruhigungsmittel ruhig zu stellen, so
dass sie ihre mentale Kräfte völlig auf die Aufgabe konzentrieren können.
Natürlich mit dem Einverständnis jedes Einzelnen."
Sein
Blick wanderte über die Gesichter der Gruppe und jeder nickte. Sie wussten, was
auf dem Spiel stand.
Die
nächsten Worte richtete er an den Bordarzt.
"Würden
Sie bitte die entsprechenden Injektionen vorbereiten und während der Mentalverschmelzung
die Vitalwerte überwachen, Dr. McCoy?"
"Ich
werde wohl keine andere Wahl haben, auch wenn mir das Ganze nicht geheuer
ist", brummte er und stand auf, um Sarduks Wunsch nachzukommen und die
Krankenstation entsprechend vorzubereiten.
Kirk schmunzelte. "Kopf hoch, Bones. Wir haben
schon schlimmeres überstanden."
"Mh... und ich durfte hinterher wieder alle
zusammenflicken."
Sarduk,
der den brummigen Kommentaren McCoys mit wachsender Besorgnis gefolgt war,
schaute alarmiert zu Kirk, nachdem der Bordarzt den Raum verlassen hatte.
"Sir?
Wenn Dr. McCoy der Meinung ist, dass..."
Kirk
hob beruhigend die Hand.
"Keine
Sorge, Sarduk. McCoy reagiert immer so, wenn es um die mentalen Fähigkeiten von
Vulkaniern geht. Das alles ist ihm nicht ganz geheuer und gleichzeitig drückt
er auf diese Art seine Sorge um alle Beteiligten aus. Ich habe keine Bedenken,
was seine medizinische Betreuung während der Verschmelzung angeht."
Sarduk
nickte beruhigt.
"Dann
schlage ich vor wir beginnen jetzt damit die mentale Einheit herzustellen. Die
Menschen bleiben dann unter der Obhut Dr. McCoys an Bord, während die Vulkanier
sich nach Gol begeben. Allerdings nicht wie ausgemacht mit dem Gleiter, sondern
vor dem Rendezvouszeitpunkt und unerkannt."
Sein
auffordernder Blick traf Si'jsk. Dieser nickte und beugte sich vor, die
Unterarme auf dem Tisch aufgelegt, die Hände gefaltet.
"Ich
habe den größten Teil meiner Kindheit und Jugend in jenen unterirdischen
Katakomben verbracht, dabei aber nur einen kleinen Teil erforscht. Unter
anderem bin ich auch auf die Hibernationskammer gestoßen, die sich nicht weit
von Gol befindet. Den Weg von dort ins Zentrum der Enklave kenne ich
nicht."
"Da kann ich die Führung übernehmen. Dieser Weg
ist mir vertraut", warf Silen ein.
Si'jsk
nickte. "Gut. Etwa drei Kilometer von der Hibernationskammer entfernt
befindet sich ein Höhlensystem. Von dort aus habe ich nach einem Erdbeben
Zugang zu den Katakomben erhalten. Es war nur ein schmaler Riss in der
Höhlenwand, der sich jedoch schnell verbreiterte und dann in einen sichtlich
künstlich erweiterten Gang mündete. Mit den entsprechenden Geräten können wir
die dünne Stelle in der Höhlenwand orten und uns einen Eingang frei brechen.
Es
gibt noch andere Zugänge zu den Katakomben, bzw. Fluchtwege nach draußen, die
jedoch deutlich weiter von unserem Ziel entfernt sind. Wir würden zu lange
brauchen, um Gol zu erreichen. Und wenn wir nicht zum verabredeten Zeitpunkt
zum Treffen mit dem Obersten Meister erscheinen, werden er, bzw. die Meleb,
sicher misstrauisch."
"Dann sollten wir beginnen." Kirk schaute
zu Sarduk.
Der
Heiler atmete tief durch und stand auf. Seine Worte richtete sich an die ganze
Gruppe.
"Von
den Anwesenden haben Spock und ich die höchsten Psiquotienten. Deshalb werden
wir zunächst untereinander eine Verschmelzung herbeiführen und dann nach und
nach alle anderen in den Kreis aufnehmen.
Versuchen
Sie sich auf Spock oder mich zu konzentrieren und denken Sie an nichts anderes,
als unsere Aufgabe. Ich weiß nicht, wie lange dieser Zustand aufrecht erhalten
werden muss und es kann sehr erschöpfend werden.
Sobald
alle miteinander mental verbunden sind, kann sich jeder frei bewegen. Dann
sollten die Menschen zur Krankenstation gehen. Sobald Dr. McCoys
Beruhigungsmittel wirken, werden wir die Mentalverschmelzung so weit vertiefen,
dass ein gemeinsames Bewusstsein entsteht. In diesem Stadium werden nur noch
die Vulkanier in der Lage sein, sich unabhängig von den anderen zu bewegen.
Wir
beamen hinunter, verschaffen uns Zugang zu den Katakomben und werden versuchen
die Meleb in der Hibernationskammer und in Gol zu bekämpfen."
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Kevin
Blight fühlte sich wie im Wunderland.
Durch
die Bindung mit Si'jsk war er inzwischen mit dem, sich vom menschlichen
deutlich unterscheidenden sinnlichen Wahrnehmungsspektrum der Vulkanier
vertraut. Was ihm bis jetzt jedoch nicht bewusst geworden war, war die
Vielschichtigkeit und Fremdartigkeit in der die von den Sinnen aufgenommenen
Reize verarbeitet wurden. Es war so ganz anders als bei Menschen. Sehr viel
intensiver, kraftvoller und umfassender. Er konnte immer besser verstehen,
warum die rigide Selbstkontrolle für dieses Volk so wichtig war.
Gleichzeitig
fühlte er sich, als würde er schweben. Die zunehmend undeutlicher werdenden
Wahrnehmung seines eigenen Körpers sagte ihm, dass McCoy Injektionen zu wirken
begannen. Es kümmerte ihn nicht, wusste er sich doch bei dem Arzt gut betreut.
Sarduk
hatte dem Bordarzt genau erklärt, wie er einzelne Personen aus der
Verschmelzung lösen konnte, wenn die Vitalwerte sich kritisch verändern würden.
Es war ein gefährlicher und komplizierter Prozess, aber machbar.
Beruhigt
wandte sich Blight wieder den anderen Bewusstseinssphären zu, die ihn sanft
schimmernd erwarteten. Es war wie Sarduk gesagt hatte: Es gab keine Barrieren,
keine Schranken und keine Geheimnisse mehr. Gleichzeitig erschien ihm dieses
völlige Teilen von Erinnerungen, Wissen und Erfahrungen ganz natürlich und
alles andere als erschreckend oder abstoßend. Er spürte wie wichtig es war, den
anderen absolut zu vertrauen.
Gleichzeitig
zu den anderen nahm er aber auch wahr, wie nahe ihm Si'jsk stand. Die
jeweiligen Partner hielten sich dicht nebeneinander auf, das Schimmern der
Ichsphären verschmolz ineinander und er verstand das vulkanische Konzept der
Mentalbindung, hatte das Ergebnis direkt vor sich.
Langsam
änderte sich etwas.
Sarduk
und Spock lösten sich von ihren Partnern und traten in die Mitte des Kreises
aus Paaren. Dann, einer nach dem anderen, *griffen* sie nach den anderen und
zogen sie ebenfalls in die Mitte, bis alle sich zu einem hell leuchtenden
Zentrum zusammenfanden.
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McCoy
hatte dafür gesorgt, dass er alle sechs Menschen in einem Raum der
Krankenstation untergebracht worden waren. Es war etwas eng, aber noch
tolerabel.
Jetzt
stand er in der Mitte der sternförmig angeordneten Betten und überwachte die
sich schnell verändernden Vitalwerte mit Argusaugen.
Ihm
war gar nicht wohl bei der ganzen Sache. Sarduk hatte ihm zwar erklärt, wie er
im Notfall eingreifen konnte, aber auch deutlich gemacht, dass das die Ganze
Mission und das Leben der Vulkanier ernsthaft gefährden konnte.
Es
blieb ihm nichts anderes übrig als auf das Glück zu vertrauen.
Was
ihm momentan am meisten Kopfschmerzen bereitete waren die rapiden Schwankungen
in den Vitalwerten. Zu Beginn war gar nichts passiert, dann jedoch war bei
einem nach dem anderen der Alarm ausgelöst worden, als sich die für Menschen
typischen Werte mehr und mehr vulkanischen Normen annäherten. Doch bevor
jeweils eine kritische Phase erreicht werden konnte, pendelten die Werte wieder
in den Normbereich zurück.
Und
so ging das nun schon seit einer knappen Stunde!
McCoy
sah auf die Uhr. Vor 20 Minuten waren die Vulkanier hinunter gebeamt.
Ausgerüstet mit Schutzanzügen, Scannern, Phasern und mehreren Wurfgeschossen,
die anstatt mit der üblichen explosiven Mischung, mit einer hochkonzentrierten
Tensidmischung geladen waren. Das Zeug schäumte fürchterlich und hatte, dank
einer kleinen chemischen Spielerei Silens, die Eigenschaft sich kriechend auf
dem Boden vorwärts zu bewegen. Es breitete sich sehr schnell aus.
Dabei
war es so konzentriert, dass selbst die hoffentlich freiwerdenden Wassermenge
tausender Meleb es nicht so sehr verdünnen konnte, dass es ineffektiv wurde.
Einmal
mit dem Tensidkonzentrat in Kontakt gekommen, würden auch die Proteinketten
zerstört werden. Dafür sorgten diverse Enzyme, die McCoy der Mischung
beigesteuert hatte.
McCoy
fragte sich nicht zum ersten Mal, warum noch niemand auf die Idee gekommen ist,
die Meleb mit Seife zu konfrontieren. Es war doch so einfach. Oder etwa doch
nicht?
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Ende Teil 34