Der Andere
T’Len
2008
Fandom: SK Kölsch
Charaktere: Jupp Schatz, Klaus Taube
Kategorie: G
Anmerkungen: Fortsetzung zu „Nette Bekanntschaft“
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe: Jupp erfährt von Leo.
Disclaimer: Die Rechte der in dieser
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Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu
verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Vielen Dank an Lady Charena
fürs Beta.
„Ein gewisser Leo hat für
dich angerufen.“ Jupp Schatz blickte von seinen Akten auf, als Klaus zur Tür
ihres gemeinsamen Büros hereinkam. Taube trug einen Stapel Akten, den er aus
dem Archiv geholt hatte, unterm Arm.
„Er hat am Wochenende
ausversehen dein Notizbuch eingesteckt“, fuhr Jupp fort. „Er bringt es in zwei
Wochen mit, wenn er nach Köln kommt. Wenn du es eher brauchst, schickt er es
aber auch mit der Post. Er lässt dich schön grüßen und freut sich auf deinen
Anruf.“
„Danke.“ Klaus legte die
Akten auf seinen Schreibtisch und setzte sich. Er öffnete die erste Akte und
vertiefte sich darin.
Jupp musterte ihn neugierig.
„Du hast mit ihm rumgemacht, stimmt’s?“, fragte er.
„Eifersüchtig?“, erwiderte
Klaus und sah lächelnd auf.
Jupp schnaubte abfällig.
„Was stört’s dich dann?“,
wollte Taube wissen. „Außerdem geht mein Privatleben dich nichts an.“
„Ich mein ja nur, während
eines Fortbildungsseminars. Mir hältst du immer Vorträge von wegen keine
Flirterei im Dienst“, antwortete Jupp und schüttelte in gespielten Entsetzen
den Kopf. „Also ehrlich, Herr supergenauer BKA-Beamter, ich bin schockiert.“
„Leo ist Kripobeamter in
München“, erklärte Klaus. „Ich versichere dir, wir haben keine Sekunde des
Seminars verpasst. Und was wir danach gemacht haben, geht niemanden etwas an.
Auch dich nicht.“
Schatz stand auf und setzte
sich auf Klaus’ Schreibtischkante. „Du hast echt mit ihm“, stellte er fest.
„Jupp, ob du es glaubst oder
nicht, auch ich habe gewisse Bedürfnisse. Noch hat niemand schwulen Sex
verboten.“ Klaus klang etwas gereizt.
„Hey, ich wollt ja nur…“
Jupp zuckte hilflos mit den Schultern. „Warum kommt er denn nach Köln?“, fragte
er neugierig.
„Wir wollen zusammen zum CSD“, antwortete Klaus.
„Meinst du nicht, dafür bist
du schon ein bisschen zu alt.“ Jupp wusste nicht warum, aber irgendwie war ihm
Leo schon bevor er ihn gesehen hatte zu wider. Dabei hatte er am Telefon ganz
sympathisch geklungen. Was wollte dieser Typ von Klaus? Da kannten sie sich
gerade ein verlängertes Wochenende und schon rückte der in Köln an. Womöglich
wollte der gleich noch einziehen.
„Du bist heute wirklich
wieder die Liebenswürdigkeit in Person“, erwiderte Klaus. „Soll ich mich gleich
um einen Platz im Altenheim bemühen oder hat es Zeit bis morgen?“
„Ich mein ja nur“,
antwortete Jupp gekränkt. Da machte man sich Sorgen und erntete nur Spott und
Undank. „Du bist doch nicht der Typ für solche Sachen. Party und so.“
Klaus zuckte mit den
Schultern. „Leo möchte gern mal mitmachen und warum nicht. Der Verein schwuler
Polizisten hat sogar einen eigenen Wagen. Außerdem, du ziehst doch im Karneval
auch von einer Party zur nächsten.“
„In deinem Alter“, setzte er
süffisant hinzu.
„Das ist doch nicht dasselbe“, erwiderte Jupp.
„Richtig“, sagte Klaus. „Der
CSD ist nicht nur Party, er hat auch eine wichtige politische Botschaft.“
Bevor Jupp etwas erwidern
konnte, klingelte Taubes Telefon. Klaus hob ab und meldete sich.
„Frau Doktor will uns sehen“, sagte er, nachdem er wieder aufgelegt hatte.
Klaus stand auf.
Jupp rutschte ebenfalls vom
Schreibtisch. „Meinst du, dass das richtig ist?“, fragte er.
„Was?“, wollte Klaus wissen.
„Das mit dir und dem Typen.“
Klaus, die Hand schon an der
Türklinge drehte sich um und sah Jupp verwundert an. „Jupp, was soll das Ganze?
Man könnte ja wirklich fast meinen, du wärst eifersüchtig.“
„Ich mein ja nur“, erwiderte
Schatz und zuckte verlegen mit den Schultern. „Du kennst ihn doch kaum. Und
dann die Entfernung, da kann doch keine Beziehung auf Dauer funktionieren.“
„Wer sagt denn etwas von
einer Beziehung?“, fragte Klaus zurück. „Jupp, wir sind beide solo. Wir haben
ein nettes Wochenende miteinander verbracht. In zwei Wochen wollen wir noch ein
nettes Wochenende miteinander verbringen. Das ist alles. Zumindest vorerst. Ich
habe nicht gesagt, dass ich ihn morgen heiraten will.“
„Gut“, erwiderte Jupp und
erntete einen fragenden Blick von Klaus.
Taube wandte sich um und
öffnete die Tür. „Wenn sich wirklich was Festes ergibt, kann ich mich ja immer
noch nach München versetzen lassen“, sagte er leichthin.
„Nein“, entfuhr es Jupp
heftiger als beabsichtigt.
Klaus drehte sich wieder um,
den Blick nachdenklich auf seinen Freund und Kollegen gerichtet.
„Ich will dich nicht
verlieren“, gestand Jupp leise, fügte dann aber hastig hinzu. „Als Kollege
natürlich:“
„Natürlich“, erwiderte Klaus
und trat durch die Tür.
Ende