Disclaimer: Teil 1
Brusca Teil 8
Sanfte Berührungen strichen über seine
Haut und ließen jeden Muskel unter
ihnen erbeben, entzündeten ein Feuer, welches sich
unerbittlich durch seinen Körper brannte. Sein Geschlecht
sehnte sich nach Erlösung
und seine Lungen pressten ihre restliche Luft mit
einem unartikulierten Laut heraus. Sein Geist streckte sich
weit hinaus und suchte ...
„Jim!"
Keuchend und zitternd fuhr Spock aus einem unruhigen Schlaf,
von seinem eigenen
Aufschrei geweckt und saß im Nu aufrecht auf dem
Bett. Er benötigte Sekunden um die Schläfrigkeit
abzuschütteln und sich
zu orientieren.
Um ihn herum flackerte rotes Licht und ein lautes warnendes
Heulen kämpfte sich den Weg
durch seine empfindlichen Ohren. Roter Alarm!
Die Enterprise! Er hatte geträumt. Roter Alarm?
Innerhalb von Sekundenbruchteilen schüttelte Spock die
restliche Benommenheit ab und
aktivierte das Intercom.
„Spock an Brücke. Was ist der Grund für den Alarm?",
seine Stimme war noch rau vom
Schlaf. Ohne auf die Antwort zu warten sprang er
aus dem Bett und griff nach seiner Uniform.
Uhuras Stimme kam aus dem Intercom „Sir, es tut mir leid,
dass wir sie aus dem Schlaf
reißen......"
Ein Klicken und Scott unterbrach sie. „Ein weiterer Asteroid
mit Kurs auf Brusca ist
auf den Langstreckensensoren aufgetaucht und ..."
Spock war bereits dabei sich die Stiefel anzuziehen und
griff wieder nach dem Intercom.
„Ich bin unterwegs, Mr. Scott. Spock aus."
Während er aus seiner Kabine eilte griff er nach seinem
Uniformhemd. Die kühleren
Korridore des Raumschiffes, der abrupt beendete Schlaf
und das ärmellose Trägershirt der neuen Uniformen ließen ihn
leicht zittern als er im Turbolift
ankam. Er verdrängte es. Sekunden später glitten die Türen
vor ihm auf und er war auf der Brücke. Das Uniformhemd noch
immer zerknüllt in der
Hand.
„Status Mr.
Scott."
Scott drehte sich im Kommandosessel herum und stutzte kurz,
als er den Vulkanier auf die
Brücke kommen sah. Die Haare waren ungewohnt durcheinander
und er trug lediglich den Hoseneinteiler ohne Ärmel.
Ein Anblick, den er bisher noch nicht kannte von Spock. Er
schluckte das Erstaunen weg,
„Sir, ein weiterer Asteroid. Ähnliche Aufbauten
wie bei dem ersten. Wir halten momentan Abstand...."
„Sir?" Uhura drehte sich herum und machte ebenfalls
große Augen, als sie sah das der Vulkanier offensichtlich abrupt aus dem Schlaf
geholt wurde. Spock zog lediglich eine Augenbraue
hoch und sah sie fragend an.
„Ich habe alle Ruffrequenzen versucht, keine Antwort."
Die Türen vom Lift glitten wieder auf und Kelley rannte auf
die Brücke, starrte Spock
einen Moment irritiert an und hastete ohne weitere Worte dann zur
Wissenschaftsstation.
Scott stand auf. „Wir haben den Asteroiden vor 5 Minuten auf
den Scannern gehabt. In
Anbetracht der letzten Auswirkungen seiner Waffen
hielt ich es für angebracht besser vorbereitet zu sein
und respektvollen Abstand zu halten und ...."
„Korrekt Mr. Scott. Kelley genaue Analyse bitte. ...... Mr. Sulu Schilde!. Bleiben sie in einer
Entfernung von drei Astronomischen
Einheiten zum Asteroiden. Wir wissen nichts über die
Reichweite möglicher Waffen." Spock trat auf das untere
Brückensegment neben Scott, studierte den Hauptschirm, auf
dem der Asteroid langsam in
Sichtweite kam und wartete auf die Analyse Kelleys.
Die Reparaturen am Antrieb und auf der Brücke hatten 2 volle
Tage gedauert. Seit einem
Tag waren sie wieder in den Warpflug gegangen
und hatten sich dem bruscischen System bis auf wenige
Lichtjahre genähert. Ein Tag zumindest,
an dem ein wenig Ruhe auf dem Schiff eingekehrt
war und viele Besatzungsmitglieder verlorenen Schlaf
nachholen konnten. Sie würden den Planeten in 8 Stunden
erreichen. Dann würde sich
herausstellen was dort passiert war.
„Mr. Kelley?", fragte Spock und die für ihn kühle Luft
auf der Brücke ließ ihn
erneut frösteln. Ein Anzeichen von Erschöpfung des
Körpers. Er bemerkte den neugierigen Seitenblick von Scott,
doch der Schotte sagte nichts.
„Kommt Sir...... die selbe Zusammensetzung wie der letzte.
Größe 1,24 Km. Kurs Brusca,
wieder der nördliche Kontinent als Einschlagszone.
Ich scanne identische Vorrichtungen für Antrieb und
möglicherweise auch Waffen und Tarnvorrichtung. Weitere
Aufbauten mit Biowerten von
mindestens 25 Lebensformen. Vulkanoide Lebensformen
Sir." Kelley blickte kurz erstaunt zu seinem
Vorgesetzten Offizier der als einzige Reaktion eine
Augenbraue hob.
„Vulkanoid. Faszinierend. Fahren sie fort Mr. Kelley.",
erwiderte Spock. Vulkanoide Lebensformen?
Hier? Er kämpfte seine Überraschung nieder. Seine
Kontrolle war durchlässig geworden. Wieder fröstelte er. Er
hielt sein Uniformhemd nach wie vor in der Hand und sollte
es anziehen.
„Bisherige ETA Brusca in 7,82 Stunden,", meldete Sulu.
„Der Asteroid trifft bei gleich
bleibender Geschwindigkeit und Kurs in 4,1 Tagen
dort ein. Wir sind in Position bei drei Astronomischen
Einheiten, stabil. ETA Brusca
nun identisch mit dem Asteroiden."
„Geschwindigkeit und Kurs des Asteroiden bleiben
stabil." Kelley drehte
sich kopfschüttelnd zu Spock. „Sir ich habe seinen Kurs
zurückverfolgt. Er scheint aus dem Asteroidengürtel zu
kommen, der die äußeren Planeten
von den inneren trennt. Allerdings ..." Kelley
beugte sich irritiert über seinen Scanner.
„Allerdings ...was? Scannen sie den Asteroidengürtel, Mr.
Kelley."
„Schon dabei ..."
Spock zog sein Uniformhemd über, während Kelley an der
Konsole arbeitete und setzte
sich auf den Kommandosessel. Jims Platz, blitzte
es durch seine Gedanken und er kämpfte sie sofort zurück.
Er musste funktionieren. Seine Reaktionszeit war bereits
herabgesetzt und niemals vorher war er nicht vollständig in
Uniform gekleidet auf der
Brücke erschienen. Er hatte wertvolle Sekunden
benötigt um zu erwachen und den roten Alarm zu registrieren.
Er hatte geträumt, was
ebenso selten vorkam und es wurde von Schlafphase
zu Schlafphase intensiver. Der Verlust von Jims Präsenz
im Band beeinflusste ihn mehr, als er es noch kontrollieren
konnte.
Die Injektionen würden sein beginnendes Pon Far nicht mehr
lange zurückhalten, wusste
Spock. Bisher hatte er 3 Tage gewonnen. Sein Schlaf
war unruhiger und seit dieser Nacht und dem Traum, würde er
dem Schlaf in den nächsten Nächten völlig entsagen müssen,
wollte er seine Kontrollen
nicht weiter schwächen.
„Ich habe den Asteroidengürtel gescannt und...," Kelley
drehte sich herum. „.... nun
...da ist etwas merkwürdiges Sir. Ich weiß nicht,
warum es uns beim ersten Scan nicht aufgefallen ist..."
Kelley schüttelte wieder den
Kopf und veränderte einige Einstellungen.
Spock drehte sich herum und fixierte den jungen
Wissenschaftler. „Was, Mr. Kelley? Anzeichen
für eine Tarnvorrichtung?"
„Aye Sir. ", er schluckte. „.... und zwar ziemlich
umfangreich. Es könnte
für einen mittelgroßen Planeten reichen. Es hätte uns
auffallen müssen..."
Spock nickte. „Vielleicht, jedoch nicht zwingend, wir haben
nicht nach Verzerrungen und
Emissionen gesucht. Dazu bestand keine Veranlassung
und es ist keine Standardsuche, wenn ein System bereits
in Verhandlungen steht. Wie groß?"
„Die Verzerrungen haben einen fluktuierenden Durchmesser von
2000 – 2300Km ...."
„Ein Planet?", fragte Scott verblüfft. „Wer tarnt einen
Planeten und ....wie?"
Irritiert blickte er zu Spock. „Das geht nicht .... es
muss Unmengen an Energie kosten, das ist unmöglich."
„Offensichtlich ist es durchaus möglich. Und Energie in Form
von Dilithiumkristallen
beherbergt der 2. Planet dieses Systems reichlich,
Mr. Scott."
Der Schotte brummte. „Aye ... das stimmt. Und nun? Der
Asteroid, Brusca oder der Planet?"
Die anderen Brückenoffiziere drehten sich zu Spock, der
nachdenklich die Fingerkuppen an
den Spitzen zusammengelegt hatte. „Einen Asteroiden
derart nah an seinem Ziel und in dieser Größe können wir
weder stoppen, noch ihn relevant von seinem Kurs abbringen.
Nicht mit dem derzeitigen
Zustand der Enterprise."
Kelley nickte. „Dazu bräuchten wir drei Raumschiffe und
volles Energiepotential.
Selbst dann könnten wir ihn nur leicht vom Kurs
abbringen. Er ist bereits zu dicht."
„25 Lebensformen ... Fusionstriebwerke." Spocks
Verstand arbeite. Sie
waren weniger als acht Stunden von Brusca entfernt. Acht Stunden
von Jim, von der Information ob er lebte, ob der Doktor
lebte. Alles in ihm drängte danach
sofort Brusca anzufliegen. Er kämpfte abermals
seine persönlichen Bedürfnisse und Gefühle nieder und fragte
sich, ob er sie jemals wieder
in der Anwesenheit seines T´hy´la erfahren durfte. Er atmete
tief ein und drehte sich zu Sulu.
„Mr. Sulu bringen sie uns dichter an den Asteroiden. Mr.
Scott alle Energie auf die
Phaser und die Schilde. Mr. Kelley behalten sie die
Energielevel des Asteroiden im Auge, wir kennen nicht das
volle Potential der
Waffen."
„Also der Asteroid.....", nickte Scott. Sulu und die
anderen Brückenoffiziere
machten sich an die Arbeit.
„Ja Mr. Scott, vom Asteroiden geht die dringendste
Gefährdung für Brusca
und das Leben auf Brusca aus. Vielleicht können wir ihn nicht
stoppen und nicht ablenken, aber sicher können wir ihn
verlangsamen." Spock sah den Chefingenieur musternd an.
Scott nickte langsam und lächelte, „Aye, Mr. Spock. Das
sollte möglich sein. Damit
sollten wir Zeit gewinnen. Ich muss die Energieflüsse
umleiten, dann vielleicht .... " Scott hastete auf die
obere Brückenebene und begann mit den Energieumleitungen.
Spock nickte leicht und drehte sich zu Uhura „Lt. Uhura,
versuchen sie weiterhin alle
Frequenzen ... "
Uhura schüttelte besorgt den Kopf, „Ja Sir. Aber seit
Stunden komme ich nach wie vor
weder zu Starfleet durch, noch zu Brusca oder etwas
anderem. Der Subraumfunk wird durch irgend etwas
gestört."
Spock unterdrückte ein Seufzen. Sie waren auf sich allein
gestellt. Sie hatten zwar eine
Nachricht an Starfleet absetzen können, doch bevor
sie Antwort erhalten hatten waren alle Subraumkanäle gestört
worden.
Während sie sich dem Asteroiden näherten hatte Spock für den
Moment nichts zu tun und sah
sich auf der Brücke um. Sie war notdürftig repariert.
An den Wänden noch Spuren von Bränden und einige Konsolen
waren ausgewechselt worden. Die Decke hatten Scotts
Techniker wieder geflickt,
doch auch dort sah man hellere Deckenelemente, die sich
scharf von den dunkleren älteren absetzten.
Jims Brücke, Jims Schiff, ging es ihm durch den Kopf und er
stützte das Kinn auf die
gefalteten Hände. Nur selten war er aufgewacht und
hatte sich erst orientieren müssen. Noch seltener mit einem
derart intensiven Traum.
Hatte es etwas zu bedeuten?
Er konnte es sich nicht leisten seine mentalen Schilde zu
senken und in diesem Moment nach
dem Band zu forschen, welches ihn und Jim verband
und so plötzlich und schmerzhaft abgerissen war. Dazu
brauchte er die Stabilität einer Meditation, doch daran war
derzeit nicht zu denken.
Abermals seufzend rückte Spock seine Schilde an seinen Platz
und fokussierte seine
Aufmerksamkeit wieder auf die bevorstehende Aufgabe.
Sie mussten den Asteroiden zumindest verlangsamen, so
bestand die Möglichkeit das Unterstützung eintraf um ihn
ganz zu entschärfen.
Auch die Lebenszeichen auf dem Asteroiden beschäftigten
seine Überlegungen.
Vulkanoide? In diesem System gab es außer Brusca keine
weiteren Kulturen. Zumindest keine bekannten. Ein getarnter
Planet war mehr als
unwahrscheinlich, doch alles sprach dafür. Kamen diese
Asteroiden von dort und ebenso seine Begleiter?
„Sir?"
Scott stand neben ihm und sah ihm besorgt ins Gesicht. Spock
blinzelte kurz und konzentrierte sich. Wie lange stand der
Schotte schon da?
„Mr. Scott?"
Scott holte Luft doch er kam nicht dazu zu antworten, da
Chekov und Kelley plötzlich
aufschreckten.
„Wir werden gescannt ..", rief Kelley.
„Energielevel steigt, vermutlich Waffen. Soll ich die Phaser
laden?" Chekov drehte sich
herum.
Spock drehte sich zu Uhura, die schüttelte mit dem Kopf.
„Nichts Sir ..."
„Mr. Sulu volle Energie auf die Schilde und ...." Spock
wurde von Kelley unterbrochen.
„Sir wir haben Scanwerte auf der Brücke, ....."
„Schilde oben!", meldete Sulu verwundert und sah zu
Kelley, der verwirrt weiter
sprach und gleichzeitig die Instrumente ablas.
„Ich weiß nicht wie sie durch die Schilde kommen aber ...wir
werden gescannt...und
...."
„Energielevel der Waffensysteme bleibt konstant jetzt,
Sir.", unterbrach Chekov.
„.... jetzt haben wir einen Richtstrahl auf der Brücke –
neue Werte, Tachyonenrichtstrahl,
ebenfalls unbeeinflusst durch die Schilde........"
Spock drehte sich abrupt zu Scott, „Verändern sie sofort die
Schildfrequenzen Mr. Scott und ....."
Doch es war bereits zu spät.
Ein merkwürdiges Kribbeln machte sich plötzlich in Spocks
Nervensystem breit und verursache Übelkeit. Er sah den
Schotten nur noch verschwommen.
Spock blinzelte. Nicht jetzt, er hatte noch 4
Stunden Zeit bis zur nächsten Injektion. Es war zu früh für
die Symptome, aber was
....?
Das Kribbeln breitete sich aus und er sah aus den
Augenwinkeln wie Kelley
und Uhura in seine Richtung aufsprangen und etwas riefen. Er
konnte nichts hören nur ihre Lippen sich bewegen sehen.
Im nächsten Moment war die Brücke einem düsteren Raum
gewichen. Vage konnte
er die Konturen von beleuchteten Instrumenten und drei großen
Gestalten ausmachen, bevor ihn ein dröhnender Kopfschmerz
und Übelkeit in die Knie
gehen ließ.
(...wird
fortgesetzt in Teil 9
..... )