Disclaimer: Teil 1
Brusca Teil 2
Spock materialisierte im Transporterraum der Enterprise und
nickte dem Transporterchef
kurz zu. Das Schiff befand sich unter gelbem Alarm
und kurz fragte er sich, aus welchem Grund es in einem
stabilen Orbit gelben Alarm geben könnte. Mr. Scott würde
sicher seine Gründe haben und die Messungen von Mr. Kelley
könnten ebenso
ausschlaggebend sein. Spock ging um die Transporterkonsole
herum und aktivierte das Intercom.
„Spock hier, Mr. Scott aus welchem Grund befindet sich das
Schiff unter gelbem
Alarm?"
„Aye, sie sind an Bord.", antwortete ihm die Stimme des
Ingenieurs über das Intercom. „Nun, wenn Mr. Kelleys Analyse
zutrifft, haben wir eine ernste und gefährliche Situation
vor der Haustür und wenn
Klingonen im Orbit sind ... nun ... ich hielt es
für besser vorbereitet zu sein."
Spock nickte, was der Schotte natürlich nicht sah. „Verstehe
Mr. Scott - weitermachen .... ich komme auf die
Brücke."
Als Spock den Turbolift erreichte und auf die Brücke
schickte schloss er kurz die
Augen und rief eine einfache Gedankenübung ab
um seinen Geist zu ordnen. Jims Präsenz und die Andeutungen
vor wenigen Minuten
hatten seinen Köper und seinen Geist mehr als nur
erregt und abgelenkt. Nur Jim konnte das, wusste Spock. So
war es immer und würde es
immer sein.
Er hatte es lange vorher gewusst und gelernt damit
umzugehen. Bereits während der
ersten 5 Jahresmission hatte er viele Jahre mit
dem unerfüllten Verlangen seines Körpers und Geistes nach
diesem Mann gelebt. Spock hatte lange Zeit gehofft, dass es
eine gemeinsame Zukunft
gab. Doch am Ende der 5 Jahresmission war es zu
etlichen Missverständnissen gekommen, die sie weiter
voneinander entfernt hatten.
Die Admiralität hatte Kirk befördert und damit war eine -
von Spock erhoffte gemeinsame
Zukunft zunächst nicht mehr möglich gewesen. Kirk
hatte die Beförderung angenommen und das Kommando über ein
Raumschiff aufgegeben. Etwas, was nicht seiner Natur
entsprach.
Spock wurde die Enterprise angeboten, die grundlegend
überholt werden sollte. Doch
ein Kommando war nicht das, was der Vulkanier
wollte. Vor allem nicht eines, was ihn unweigerlich von Jim
Kirk trennen würde. Er
hatte vorsichtig versucht mit Kirk zu reden, dass
er seinen Platz an seiner Seite sah, unter seinem Kommando.
Dass er es für einen Fehler hielt, dass Kirk die Beförderung
angenommen hatte.
Doch Kirk hatte ihn nicht verstanden und sie hatten sich
gestritten. Zumindest nannte es
der Doktor so, der vermutlich sogar Spocks wahre
Hintergedanken kannte, was den Vulkanier nicht wirklich
erstaunen würde. Der Doktor -
wusste Spock - sah weitaus mehr, als er es zu
erkennen gab.
In der Folge hatte sich Spock zurück auf Vulkan begeben. In
dem Versuch alles hinter
sich zu lassen und Herr über die unerfüllten
Wünsche seines Körpers und Geistes zu werden, die er Jim
Kirk niemals offen sagen konnte.
Vor allem nicht mehr, nachdem Kirk eine Bindung mit einer
menschlichen Frau eingegangen war. Mehr noch als sein
eigenes Bedürfnis, achtete
Spock die Bedürfnisse seines ehemaligen Captains
und Freundes und zog sich völlig zurück, brach alle Brücken
hinter sich ab und ging nach Gol.
Erst der Zwischenfall mit V´ger hatte sie wieder
zusammengeführt.
Spock war zurückgekehrt. Kirk war wieder auf seinem Platz in
der Mitte der Brücke und
er an seiner Station. Die Freundschaft, die sie
einst geteilt hatten lebte langsam und vorsichtig wieder auf und
Dinge die Spock glaubte unter Kontrolle zu haben, begannen
wieder seinen Geist und
Körper abzulenken. Es schien alles beim alten und
Spock wusste er konnte und musste vermutlich damit leben.
Bis sich an einem Abend alles änderte, als Kirk ihn in der
Beobachtungslounge aufsuchte ...
--- flashback ---
„Spock?"
Der Vulkanier kniete direkt vor einem großen Fenster und
betrachtete die Sterne, die im Warpfeld verzerrt erschienen.
Die Lounge war um diese
Zeit verlassen. Die Besatzung schlief und nur
eine gering besetzte Nachtschicht arbeitete. Spock nutze oft
diese Zeit, wenn er allein
in der Lounge sein konnte und meditierte.
Es war spät und der Captain sollte eigentlich schlafen.
Langsam stand er auf und
drehte er sich herum. Der Captain war, wie er
selbst auch zivil gekleidet. Der Admiral, verbesserte sich
Spock dennoch würde Jim für
ihn immer sein Captain bleiben.
„Sir? Es ist sehr spät für ihren Schlafrhythmus. Gibt es
ein Problem?"
Kirk winkte ab und setzte sich auf einen Sessel. Spock
blickte ihn musternd an und die
Anspannung und Nervosität in seinem Captain entging
ihm nicht.
„Ich konnte nicht schlafen und außerdem .. wir sind nicht im
Dienst...." Kirk sah ihn herausfordernd an.
Spock zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf schräg,
erlaubte es sich ein wenig
Amüsement in seinen Augen zu zeigen. Er wusste
das der Mensch das mochte. „Jim? Gibt es ein Problem?"
Kirk nickte langsam und lächelte etwas schräg. Spock wusste,
dass Kirk ihn gut genug kannte um zu wissen, dass dieses Mal
die Frage persönlich
gemeint war. Er musterte seinen Captain weiter und
fragte sich was für ein Problem es war, doch es lag ihm fern
weiter danach zu fragen. Wenn
der Mensch es ihm sagen wollte, würde er es tun.
Alles andere war ein Eingriff in die Privatsphäre.
Kirk seufzte und blickte Spock direkt an, „Kann ich mit dir
reden? Ich möchte nicht stören, wenn ..."
„Selbstverständlich Jim"
Kirk benutzte die persönliche Anrede. Spock bemerkte es
sofort und leichte Besorgnis
machte sich nagend in seinem eben noch kontrollierten
Geist breit. Nur selten adressierte ihn der Captain
derart vertraut. Es musste etwas ernstes sein.
Kirk seufzte und musterte Spock. „Wie lange kennen wir uns
nun, Spock?"
Der Vulkanier legte die Hände auf den Rücken und blickte
kurz zum Fenster hinaus,
dann wieder zu Kirk. „7,5 Jahre irdischer Zeitrechnung
..."
„Minus der 2 Jahre, in denen du auf Gol warst und ich an
einem Schreibtisch in der
Admiralität.....", murmelte Kirk und sah
nun seinerseits zu Fenster hinaus. Nach einem kurzen Moment
sprach er weiter, „Keine
Stunden und Minuten, Spock?"
Spock war einen Moment irritiert. Kirk musste wissen, das er
durchaus die Stunden und Minuten wusste. Spock kannte diesen
Menschen und seinen Freund gut genug, um zu wissen das es
etwas anderes war was ihn
beschäftigte.
„Jim? Sind die Stunden und Minuten das Thema, welches dich
heute Nacht nicht schlafen
ließ?"
Kirk stand auf und ging ebenfalls zu einem
Beobachtungsfenster. „Ja .... und Nein .... doch
irgendwie...". Er lehnte sich an das große Fenster und
sah hinaus. „Zwei Jahre
Gol für dich, zwei Jahre Schreibtisch für mich.
Eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit habe ich gebraucht um zu
merken, wo ich wirklich
hingehöre, wo meine Heimat ist. Wo ich mich zuhause fühle.
Wo ich sein kann wer ich bin. Nun bin ich wieder hier und
.... es ist als wäre ich,
wären wir... nie fort gewesen."
Er sprach nicht weiter und drehte Spock den Rücken zu. Spock
folgte ihm mit seinen Blicken. Jim Kirk gehörte auf ein
Raumschiff als Captain, nicht an
einen Schreibtisch. Spock wusste es und hatte
damals versucht es ihm zu erklären, doch kläglich versagt.
Nun schien es, das er
diese Erkenntnis selber bekommen hatte. Was war
geschehen?
„2,34 Jahre Jim, kann man nich unbedingt als Ewigkeit
bezeichnen, jedoch ..... auch ich
habe bemerkt das, dass was ich gesucht habe nicht
auf Gol ist sondern ... das ich es eventuell bereits gefunden
hatte, noch bevor ich danach gesucht habe. Ich habe
ebenfalls diese Zeit
benötigt um das zu erkennen. Genau genommen hat mich erst der
Kontakt mit V´ger darauf aufmerksam gemacht. "
Kirk drehte sich um und musterte seinen Freund interessiert.
„Du meinst, das was V´ger
fehlte, war das was auch dir fehlte? Ich wusste
nicht, dass dir etwas fehlte. Meinst du Gefühle Spock?"
Spock räusperte sich und sah kurz zu Boden. Wie sollte er es
erklären?. „Ja, vielleicht sogar Gefühle. Bestimmte
Gefühle. Jim, du weißt, das Vulkanier durchaus Gefühle
besitzen, sie allerdings
beherrschen, kontrollieren. Dennoch ..."
Er sah Kirk wieder ins Gesicht, sah dort nur Freundschaft
und Verständnis und fuhr
fort, „...dennoch war es etwas, was ich eigentlich
bereits hatte. Aber nicht erkannt hatte und nur merkte,
dass es plötzlich fehlte. Die Gefühle, die ich hatte konnte
ich nicht verstehen und
das was mir fehlte verstand ich noch weniger."
Kirk hatte sich wieder zum Fenster gedreht. „Was
Spock?" Was fehlte
dir plötzlich?"
Einen Moment trug Spock einen inneren Kampf aus doch dann,
sehr leise gab er die
Antwort, die bereits seit Jahren feststand. „Du
Jim. Du hast mir gefehlt. Deine Freundschaft. Ich hätte es
vielleicht nie zulassen dürfen, dass du so wichtig für mein
Leben bist. Es ist nicht logisch und dennoch ist es passiert
ohne das ich es
kontrollieren konnte."
Kirk antwortete nicht, starrte weiter aus dem Fenster. Einen
Moment war Schweigen, dann
„Und nun, nach Gol .... kannst du es kontrollieren?"
Spock schloss die Augen und Erinnerungen zogen an ihm
vorbei. Vielleicht hatte er
bereits zu viel gesagt. Er sah wie der Mensch,
der soviel von seinem Herzen besaß, tief seufzte und die
Schultern hängen ließ.
Er trat einen Schritt näher, wollte die Hand auf eine
Schulter legen, seinen Freund
fragen, was ihn so tief in der Schiffsnacht beschäftigte.
Doch er zögerte und verharrte mitten in der Bewegung,
als Kirk leise begann zu sprechen..
„Spock. Ich ..... ich war ein Esel. Ich war blind vor zwei
Jahren. Ich habe dich verletzt, weil ich nicht verstanden
habe, was du mir sagen wolltest.
Ich habe dich vertrieben." Kirk schluckte und
sah auf den Boden, dann wieder aus dem Fenster.
„Doch du bist trotzdem wiedergekommen, stehst wieder an
meiner Seite, warst da als
ich dich brauchte .... und jetzt ..... alles ist
wieder da. Alle alten Gefühle und neue. Ich dachte, ich
könnte damit leben. So weitermachen, dort wo wir aufgehört
haben, mit unserer
Freundschaft und Vertrautheit .... ohne das du merkst,
wie es in mir aussieht, wie ich wirklich für dich
empfinde."
Spock hörte Kirks Worte und legte den Kopf schräg. Er
verstand sie und verstand sie
doch wieder nicht. Warum gab sich Kirk an etwas
die Schuld, an dem er keine Schuld hatte und was sollte er
nicht merken?
„Ich weiß, du bist ein Vulkanier, dass es für einen
Vulkanier anders ist. Besonders jetzt, wo du auf Gol warst.
Vielleicht verstehst du nicht einmal warum und wieso mir das
so schwer fällt, was ich
dir sagen will.... ich fürchte mich es zu sagen,
weil ich dich nicht noch einmal verlieren will, ...", Kirk
hatte leise gegen das Fenster gesprochen und brach ab.
Spock schwieg, seine Hand mitten in der Bewegung erstarrt.
Er ließ sie langsam an seine
Seite sinken und wartete. Spock verstand nicht
was Kirk ihm sagen wollte. Jedoch bezweifelte er, dass
irgendetwas, was Jim Kirk sagte
oder tat, dazu führen konnte, dass er den gleichen
Fehler noch einmal beging. Er hatte von Beginn an gelernt
mit seinen unerfüllten Wünschen zu leben und würde es weiter
tun, wenn es alles war, was ihm jemals vergönnt war.
„Jim ...", begann er leise, doch Kirk drehte sich
abrupt zu ihm um. Seine Augen
waren feucht und ebenso eine schmale Spur die
Wange hinab. Tränen? Ohne es kontrollieren zu können,
wanderten beide Augenbrauen des
Vulkaniers verwundert unter den Pony. Warum Tränen?„Jim?"
„Nein, Spock .... lass mich ausreden. Ich weiß nicht, ob ich
es .... ob ...." Kirk schluckte nervös und holte tief
Luft, die Hände ballten sich zu
Fäusten.
„Spock...... ich liebe dich, deinen Körper, deinen Geist,
alles ..." zwei grünbraune Augen hefteten sich an
Spocks und blickten ihn nervös
an und schlossen sich langsam, als Spock nicht
sofort reagierte und ihn nur verblüfft anstarrte.
Spock stand regungslos, unfähig einen klaren Gedanken zu
fassen. Er liebte ihn? Jim
Kirk liebte ihn? Menschen? Liebe? T´hy´la? Er
liebte ihn ? Sein Blut begann in seinen Ohren zu rauschen
und er bemerkte, dass sein
Herzschlag sich beschleunigte. Sein Körper entzog
sich seiner Kontrolle und sein Verstand schien plötzlich wie
leergefegt.
Kirk hatte seine Augen wieder geöffnet und sah ihn nun unsicher
an. „Spock ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken
soll. Es ist so. Was ich für dich empfinde ..."
„Jim ...... ich ..... ," Spock sah kurz auf seine
Stiefelspitzen und dann wieder in das Gesicht seines
Freundes. Jim liebte ihn! Was er
sich bereits so lange erhofft hatte, was er sich
seit er diesen Mann kannte verboten hatte zu Hoffen schien
plötzlich in greifbarer Nähe.
Langsam sickerte diese Erkenntnis in Spocks Verstand, der
sich noch immer weigerte eine
adäquate Antwort zu formulieren. „Immer warst
du für mich mein Captain und mehr noch mein Freund. Ich hätte
nie gedacht, dass ...."
„Es tut mir leid Spock, ich hätte es nicht sagen sollen.
Bitte verzeih mir."
Kirk schüttelte traurig den Kopf, drehte sich
herum und wollte gehen. Flüchten? Nein, nicht schon wieder.
„NEIN!!" Spock hielt ihn am Oberarm fest und drehte ihn
mit einem Ruck wieder zu
sich. „Nein!", wiederholte er leiser und
eindringlich. „Nicht noch einmal! Wir werden uns nicht noch
einmal missverstehen. Ich werde nicht zulassen, dass wir ein
weiteres Mal denselben Fehler machen."
„Spock?" Kirk sah erschrocken auf die Hand, die seinen
Oberarm festhielt wie eine Schraubzwinge und dann in die
dunklen Augen die ihn fast
ärgerlich fixierten.
Spocks Gedanken waren noch immer in einem Strudel gefangen.
Nein, er würde nicht noch
einmal den gleichen Fehler machen. Worte reichten
nicht, er hatte ohnehin keine, da sein rationaler Verstand
noch immer in einem
Mahlstrom gefangen war. Langsam und instinktiv hob er
eine Hand an Kirks Gesicht.
„Jim?"
Ein leichtes Nicken von Kirk war alles was er brauchte und
seine Finger ertasteten die
Kontaktpunkte, ließen seine Gedanken mit Kirks
verschmelzen. Spocks bisher geordnete Welt versank in einer
Woge von menschlicher Zuneigung und Begehren. Sein Körper
hatte augenblicklich
geantwortet. Er war zuhause.
Ab diesem Moment war alles anders geworden.
---ende flashback ---
Spock lehnte sich gegen die Wand des Turboliftes und atmete
mehrmals regelmäßig tief ein. Einen
Moment hatten ihn die Erinnerungen in ihren
Bann gezogen.
Nach dieser Nacht, hatten sie keine Nacht mehr allein
verbracht und sich schließlich nach
einer Woche mental gebunden, auf die vulkanische
Art. Ihre Kabinen, die ohnehin schon immer nebeneinander
lagen, waren inzwischen zu einer großen Doppelkabine
umstrukturiert worden.
Irritiert hatte Spock feststellen müssen, dass ihr neuer
Status für die
Senioroffiziere der Enterprise keineswegs überraschend
gekommen war. Er hatte vieles neu überdenken müssen und wie
er sich jetzt eingestand, war
er glücklich – nach menschlichen Maßstäben.
Sein Leben war an Kirks Seite, als sein Partner und
T´hy´la.
Der Turbolift stoppte auf der Brücke. Spock schob die
Gedanken beiseite und schirmte
sich ab. Wenn man ihn mitten in einem diplomatischen
Empfang auf das Schiff rief, würde seine gesamte
Aufmerksamkeit gefordert sein.
„Ah, Mr. Spock.
Lt. Kelley erwartet sie schon."
Scott wollte vom
Kommandantensessel aufspringen, doch Spock gab ihm mit einer
Handbewegung zu verstehen, dass er sitzen bleiben könne und
steuerte auf die wissenschaftliche Station zu. Kelley drehte
sich zu ihm herum und rief
gleichzeitig einige Daten auf den Bildschirm.
„Sir, gut dass sie kommen. Ich habe bereits weitere
Messungen vorgenommen."
Kelley deutete auf zwei Monitore und Spock begann
die Anzeigen zu studieren. „Was auch immer es ist Sir. Es
bewegt sich auf den Planeten
zu und ist sehr groß. Es scheinen nur leichte
Verzerrungen, aber ..."
„Schalten sie auf das Niederfrequenzband und überprüfen sie
nach eventuellen Emissionen." Spock erkannte die Muster
sofort. Eine Tarnvorrichtung, doch
sie war weitaus umfangreicher, als er es je bisher
gesehen hatte oder für möglich gehalten hatte. In dieser
Größe war es eher unwahrscheinlich, doch die Frequenzmuster
und Verzerrungen boten
ein nur allzu bekanntes Bild.
„Emissionen Sir?" Kelley schien verunsichert.
„Jetzt! Mr. Kelley!", erwiderte Spock nur. Emissionen
waren die einzige
Möglichkeit genaue Klärung darüber zu bekommen.
Kelley nickte hastig und sprang auf um an eine andere
Brückenkonsole zu
gehen. Spock setzte sich und überprüfte die Daten ein weiteres
Mal, es bestand kein Zweifel.
„Was ist, Mr.
Spock?" Scott war hinter die
Wissenschaftsstation getreten und blickte ihm neugierig über
die Schultern. „WAS genau
trifft den Planeten in ....einer Stunde? Eine
Verzerrung?"
„In 65,2 Minuten Mr. Scott." Spock drehte sich zu
Uhura. „Verbinden sie mich
mit den bruscischen Raumfahrtbehörden und danach
mit dem Captain. Benutzen sie den stillen Alarm bitte, der
Captain ist mitten in einer
Konzertveranstaltung. Beides sofort."
„Aye." Uhura drehte sich sofort zu ihrer Station und
begann sich mit den Behörden
zu verbinden.
Kelley rief Emissionswerte über die Brücke und Spock nickte
bestätigend und sah dann Scott an. „Eine Tarnvorrichtung Mr.
Scott und ein künstlicher Antrieb, den Emissionswerten nach
zu urteilen."
Scott sah ihn perplex an. „Tarnvorrichtung? Eine
Kriegsschwalbe?"
„Kaum, Mr.
Scott. Die Verzerrungen sind etwa 1,5
Kilometer im Durchmesser und
fluktuierend. Romulanische Tarnvorrichtungen verraten
sich nicht durch Fluktuationen. Wenn der Kurs beibehalten
wird, trifft – was auch immer dort getarnt wird – in 64
Minuten Bruscas nördlichen Kontinent." Spock wartete
nicht auf die Reaktion des
Schotten, sondern drehte sich zu Chekov.
„Taktisch Mr. Chekov."
Chekov bearbeitete seine Konsole nickend und eine Sekunde
später wechselte das Bild
des Hauptschirms von der bruscischen Planetenoberfläche
zu einer taktischen Anzeige. Blinkend war darauf
die Enterprise und das klingonische Schiff zu sehen. Kelley
gab Chekov die Daten für die Anomalie und einen Moment
später erschien sie als
größerer ebenfalls blinkender Fleck auf der Anzeige.
Scott holte erschrocken Luft, als Chekov die Kursdaten mit
in die Anzeige einrechnete
und die errechnete Einschlagstelle als roter Kreis
auf der Planetendarstellung aufblinkte. Er sah entsetzt auf
die Anzeige und dann zum Vulkanier. „Guter Gott, dort leben
über 3 Millionen Bruscer, die Delegationen und ....Sir, der
Captain ist dort unten."
Uhura drehte sich zu Spock. „Sir ich habe die
Raumfahrtbehörde –
hoffentlich."
„Hoffentlich?", Spock sah sie fragend an und ein
ungutes Gefühl begann am
Rande seines Bewusstseins zu nagen.
„Nun, die Dame sagte mir, dass derzeit alle Verantwortlichen
im Konzert sind und nur
eine Vertretung ...."
„Auf den Schirm Mrs. Uhura. Und benachrichtigen sie den
Captain, falls sie es nicht
schon getan haben." Spock setzte sich in den
Kommandosessel und sah zum Hauptschirm, der sofort kurz
darauf das Bild wechselte. Die
taktische Anzeige schob sich in eine Ecke und
der Schirm wurde von einer jungen hoch gewachsenen
bruscischen Frau gefüllt.
„Sie sind Commander Spock? Huch ich wusste gar nicht das
Vulkanier so gut aussehen. Es tut mir leid, aber alle
Verantwortlichen befinden sich derzeit auf einem Empfang und
....", plapperte die
Bruscerin im Plauderton drauflos.
Spock zog irritiert eine Augenbraue hoch, für Geplänkel war
jetzt keine Zeit. „Das ist mir bekannt, Mrs. ....."
„Tark. Mrs.
Tark. Commander Spock kann ich sonst etwas
für sie tun?", flötete
die junge Frau lächelnd.
Spock seufzte innerlich. „Ja Mrs. Tark und es ist dringend.
Ein unbekanntes Objekt
mit einem Durchmesser von ca. 1,5 Kilometern befindet
sich auf direktem Kurs auf ihren Planeten und wird in etwa
60 Minuten auf dem nördlichen Kontinent einschlagen. Sie
sollten sofort
Evakuierungsmaßnahmen einleiten und die gesamte Region im
Umkreis von mindestens 40 Kilometern räumen."
Tark starrte ihn einen Moment an, dann blickte sie auf
einige Monitore. „Sir sie
müssen sich irren, es wird hier nichts angezeigt."
„Das Objekt ist getarnt.", erwiderte Spock
ungeduldig. „Benachrichtigen sie sofort ihre Vorgesetzten
und räumen sie das
Gebiet. Bringen sie außerdem in Erfahrung ob sie
einen Asteroiden Deflektor haben oder andere ähnliche
Verteidigungseinrichtungen. Spock aus."
Tark nickte und beendete die Verbindung. Spock drehte sich
zu Scott. „Mr. Scott
können wir das Objekt ablenken oder abfangen?
Lt. Uhura was ist mit dem Captain."
Scott brummte und ging an die technische Station. „Kelley?
Chekov? Schicken sie die Daten hier herüber."
Uhura drehte sich seufzend zu Spock. „Ich probiere es Sir,
aber ich komme nicht
durch. Irgendetwas stört den Empfang.... und ... Sir
ich habe diese Mrs. Tark noch einmal."
Spock zog irritiert die zweite Augenbraue hoch. „Auf den
Schirm und probieren sie
weiter den Captain zu erreichen, außerdem geben
sie mir bitte auch das klingonische Schiff. Mr. Scott?"
„Ich arbeite dran Sir," rief der Schotte und war mit
Chekov und Kelley bereits
über eine Konsole gebeugt.
Auf dem Hauptschirm flackerte das Bild von Tark auf, es
wanderten Interferenzen durch
das Bild und der Ton war um einiges schlechter
als noch vor einer Minute. „Commander Spock? Enterprise?
Hören sie mich?"
„Wir hören sie. Sprechen sie Mrs. Tark."
„Ah, sind sie sich wirklich sicher mit dem ....Objekt? Ich
kann niemanden erreichen.
Scheinbar stört etwas den Empfang im gesamten
nördlichen Kontinent. Ich komme nicht in die Hauptstadt
durch." Tark wirkte aufgeregt.
„Mrs. Tark beruhigen sie sich. Probieren sie es weiterhin.
Haben sie auf dem Planeten
Verteidigungseinrichtungen?"
„Ja Sir, aber auch die Millitärs sind zur Zeit ...."
„....beim Konzert. Mrs. Tark versuchen sie bitte irgend
jemanden zu erreichen, der
nicht auf diesem Konzert ist und sich mit den
millitärischen Einrichtungen auskennt und bleiben sie auf
Empfang."
Spock drehte sich abermals zu Uhura, die mit dem Kopf
schüttelte. „Nichts Sir. Ich bekomme nichts durch. Ich
empfange nicht einmal die Transpondersignale der Botschafter.
Die Klingonen antworten
ebenfalls nicht auf meine Rufe."
„Was geht hier eigentlich vor?" Sulu drehte sich um und
sah den Vulkanier fragend
an. „Was ist das?"
„Eine interessante Frage Mr. Sulu. Mr. Scott?"
Scott drehte sich halb zum Vulkanier herum. "Sir, wir
können es mit Torpedos
versuchen. Aber das Ding, oder was auch immer es
ist, ist wie sie wissen 1,5 Kilometer groß. Wir werden viele
Torpedos brauchen, um es überhaupt nur abzubremsen. Die Zeit
wird nicht reichen. Wir
haben durch die Tarnvorrichtung keine Masseangaben
und auch keine Deflektor Angaben. Vorausgesetzt es ist
nicht auch noch abgeschirmt und ..."
Kelley rief dazwischen. „Sir, die Verzerrungen sind fort. Es
wird sichtbar!!"
Spock drehte sich wieder zum Hauptschirm. „Vergrößern Mr.
Sulu. Mr. Kelley Analyse."
„90% Titanium, 10%Eisen und 10% Reststoffe ....gleichmäßig
verteilt .... ein Asteroid Sir. Ein sehr harter
Asteroid.", sprudelte
Kelley die Ergebnisse herunter.
„Damit können wir Torpedos und Phaser vergessen. Die
Feuerkraft haben wir nicht, um diese Bruttoregistertonnen
auch nur annähernd zu bremsen,
geschweige denn zu zerschneiden.", rief Scott.
„Titanium? Mein Gott," ächzte Chekov.
„Den werden wir brauchen Mr. Chekov oder ein Wunder." ,
antwortete Spock kühl. „Der Asteroid wird in 54 Minuten
einschlagen und bei der
Zusammensetzung einen großen Teil des nördlichen
Kontinents verwüsten. Wir werden mehr brauchen als ein
Gebet." Spock sah
zu Kelley. „Es hat einen künstlichen Antrieb, scannen sie
ihn."
Jim, fuhr es Spock durch den Kopf. Jim war dort unten und
mit ihm mehr als 4 Millionen
weitere Leben, die gesamte Regierung und die Botschafter.
Er tastete nach dem mentalen Band in seinem Bewusstsein.
Kelley hantierte an der Wissenschaftskonsole. „Schon dabei
Sir. Fusionsantrieb. Sehr
langsam aber wirkungsvoll mit der üblichen unangenehmen
Subraumbugwelle. Es sind einfache Raketen, die schlicht
ausbrennen. Wir könnten sie mit einem Torpedoschuss
erledigen, allerdings ändert das
nichts am Bewegungsmoment. Er wird trotzdem einschlagen.
Er ist seit ca. 5 Tagen im Gravitationsfeld des
Planeten."
Uhura nahm ihren Ohrhörer ab. „Sir ich erreiche niemanden.
Die Interferenzen
...Tark will sie wieder sprechen." Uhura rollte mit
den Augen und Spocks Augenbraue wanderte wieder unter den
Pony.
„Auf den Schirm. Mrs. Tark?"
Die junge Frau sah verzweifelt aus. „Gott, wir sehen es
jetzt auch, tun sie etwas
Enterprise. Ich erreiche keinen und ...."
Die Enterprise schüttelte sich plötzlich und bäumte sich
auf. Mehrere Brückenoffiziere landeten durch den plötzlichen
Ruck unsanft auf dem Boden
oder konnten sich gerade noch am Geländer festhalten.
„Die Klingonen schießen auf uns Sir", rief Chekov durch
den allgemeinen Tumult.
„Schilde hoch – Roter Alarm." Spock drehte sich zu
Uhura als die Sirenen
aufheulten. „Schadensmeldungen und Lt. Uhura Ich
will mit den Klingonen sprechen."
„Ich versuche es Sir, aber sie antworten nicht."
„Disruptorbänke sind wieder scharf. Sie schießen ... ",
meldete Kelley von der Wissenschaftsstation.
„Schilde oben bei 90%", rief Chekov dazwischen.
„Mr. Sulu Ausweichmanöver und passen sie auf den Asteroiden
und die Subraumwelle dahinter auf. Mr. Scott in den
Maschinenraum." Spock
feuerte in kurzer Folge weitere Kommandos ab als die gesamte
Brückencrew innerhalb von Sekunden in Alarmbereitschaft
versetzt wurde.
Ein weiterer Disruptorschuss erschütterte die Brücke.
„Schilde bei 80% und halten ....Sir sollen wir das Feuer
erwidern?" Chekov
ließ seine Konsole nicht aus den Augen.
„Machen sie die Phaser und Torpedos scharf Mr. Chekov.
Zielen sie auf den
Antrieb."
„Aye." Chekov arbeitete an seiner Konsole während die
Enterprise von einer weiteren Salve erschüttert wurde.
„Uhura?" Spock widerstand der Versuchung mit der Faust
auf die Armlehne zu hauen
als die dunkelhäutige Kommunikationsoffizierin
mit dem Kopf schüttelte. Sie hatte den Captain noch immer
nicht erreicht. „Feuer Mr.
Chekov."
„Treffer!!", rief der Russe nach einigen Schüssen,
„Ihre Schilde sind auf 70% runter."
„Und unsere auf 60%. Mr. Sulu bringen sie den Asteroiden
zwischen
uns."
Die Enterprise kippte schlagartig zur Seite als Sulu das
Kommando umgehend ausführte.
Auf dem Hauptschirm vergrößerte sich die pockennarbige
Oberfläche des Gesteinsbrockens, der sich unweigerlich
auf den nördlichen Kontinent zu bewegte. Für den Moment
hatten sie zumindest die Klingonen abgeschüttelt.
Spock blickte wieder zu Uhura, die nach wie vor mit dem Kopf
schüttelte. „Nichts Sir, einfach nichts. Auch Tark erreiche
ich nicht mehr. Es scheint kein Schild zu sein sondern eine
Art unregelmäßiges
Streufeuer an Störungen. Ich finde keinen Ursprung.
Sir, der Captain
... "
Das bedeutete das sie auch nicht beamen konnten. Irgendetwas
störte die Kommunikation und weitere Frequenzen. Der
Asteroid? „Ich weiß,
Mrs. Uhura ...."
Spock schloss die Augen. „Und mehr als 4 Millionen weitere
Bruscer und Menschen dort unten ...", fügte er leiser
hinzu und öffnete radikal seine
mentale Abschirmung, die einzige Möglichkeit Kirk
zu erreichen.
//Jim...//
//Spock ...// Kirk hatte sich erschrocken und einen Moment
bekam Spock nur Tumult als
Antwort, bis Kirk seinen Geist wieder geklärt
hatte. // Was ist ... //
//Keine Zeit für Erklärungen Jim. Ein 1,5 Kilometer großer
Asteroid ist
auf dem Weg und wird in 45 Minuten einschlagen. Die
Einschlagstelle befindet sich exakt in der Hauptstadt.
Interferenzen und Störungen
verhindern jegliche Kommunikation. Wir werden von
den Klingonen angegriffen und außerdem verhindern die
Störungen, dass wir Beamen
können. Du musst ...//
//Oh Gott .... Spock!
Hier leben mehr als 4 Millionen …//
//Ja ... Jim du musst sofort die Botschafter warnen und
....//
Im nächsten Moment traf eine weitere Salve die Enterprise
und Funken stieben aus
Sulus Konsole. Das Schiff kippte abermals zur
Seite und Spock wurde aus dem Sitz in den Funkenregen der
Pilotenkonsole geschleudert. Irgendetwas hartes fiel von
oben herab auf seinen Kopf und
begrub ihn unter sich. Brennender Schmerz machte
sich im Brustkorb und seinem Kopf breit. Er fühlte das Band
zu Jim reißen, als es
plötzlich schwarz um ihn wurde und er das Bewusstsein
verlor.
...(wird
fortgesetzt in Teil 3 )