Wie
man sich bettet...
Variante B
2006
Fandom:
SK Kölsch
Charaktere:
Schatz/Taube
Kategorie: NC-17, AR, FT, m/m-slash
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe:
Damit seine Mutter endlich bei ihm auszieht, lässt Jupp sie im Glauben, er
brauche den Platz für seine neue Liebe. Nur dumm, dass Mama ausgerechnet Klaus
Taube dafür hält.
Disclaimer:
Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen. Vielen
Dank an Lady Charena fürs Beta.
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Flashback
„Jupp, ich hatte eben einen merkwürdigen Anruf von deiner
Mutter.“
Ein gemurmeltes „Hm“ war die einzige Antwort, die Klaus
Taube auf seinen Satz erhielt, als Jupp Schatz ihr gemeinsames Büro betrat, in
der einen Hand eine Tasse Kaffee, in der anderen die neuste Ausgabe vom Kurier.
Vertieft in die Sportschlagzeilen ging er zu seinem Schreibtisch.
„Jupp, hörst du mir überhaupt zu?“ Klaus saß an seinem
Schreibtisch, der wie immer ordentlich aufgeräumt war. Wohingegen bei Jupp das
reinste Chaos herrschte, wie üblich. Schatz schob mit dem Ellbogen einen Stapel
Akten zur Seite und stellte die Kaffeetasse ab. „Was ist?“, fragte er und
setzte sich, den Kopf hinter der Zeitung verborgen.
„Deine Mutter hat mich eben angerufen“, wiederholte Klaus.
„Wieso ruft meine Mutter dich an und nicht mich?“, wunderte
sich Jupp.
„Um mir zu sagen, dass es ihr leid tut“, erklärte Klaus.
„Sie hätte ja keine Ahnung gehabt. Wir hätten es ihr doch sagen können. Sie hat
doch absolutes Verständnis dafür. Und natürlich wird sie sofort ausziehen. Sie
will doch unserem Glück nicht im Wege stehen. Vielleicht würde ich mit ihr ja
die Wohnung tauschen.“
„Ja, ja, okay“, murmelte Jupp geistesabwesend, noch immer in
seine Zeitung vertieft.
„Jupp!“ Klaus stand auf, trat zum Schreibtisch seines Kollegen
und zog die Zeitung weg. Er beugte sich über den Tisch. „Jupp, ich hatte den
Eindruck, deine Mutter denkt, wir haben ein Verhältnis und wollen zusammen
ziehen.“
„Äh, naja.“ Jupp zuckte mit den Schultern. „Es gab da vorhin
ein kleines Missverständnis, weißt du.“
„Was?“
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„Also Mama, jetzt reicht es aber wirklich.“ Wütend warf Jupp
die Brotbüchse, die seine Mutter ihm gerade in die Hand gedrückt hatte, auf den
Küchentisch zurück. „Ich bin doch kein Schuljunge mehr, der sein Frühstück
mitnimmt.“
„Aber du musst doch regelmäßig was essen, Bärchen“,
erwiderte Bertha Schatz. „Ich kenn’ dich doch, wenn du an einem Fall arbeitest,
dann vergisst du alles andere.“
„Mama“, Jupp atmete tief durch und versuchte sich zu
beruhigen. Seit einem Monat wohnte seine Mutter nun schon bei ihm und Flo und
langsam aber sicher ging sie ihm derart auf die Nerven, dass er sicher war,
wenn sie nicht bald wieder auszog würde er demnächst sich selbst wegen Mordes
verhaften müssen. „Erstens arbeite ich gerade nicht an einem neuen Fall und
zweitens kann ich sehr gut selbst für mein Essen sorgen“, sagte er betont
ruhig. „Immerhin musste ich das die letzten Jahre auch tun, während du es dir
bei deinem Kerl in Aachen hast gut gehen lassen.“
„Aber jetzt bin ich doch wieder da und kann mich um dich
kümmern, Bärchen“, erwiderte Bertha. „Ich mach’s doch gern.“
„Dann schmier Flo sein Frühstücksbrot, aber lass mich in
Ruhe“; knurrte Jupp und ging zur Tür.
“Das ist nun der Dank“, rief ihm Bertha hinterher. „Weißt du, unter welchen Schmerzen
ich dich geboren habe.“
„Oh Gott, nicht schon wieder diese Leier“, Jupp drehte sich
um. Seine mühsam aufrechterhaltene Selbstbeherrschung war verschwunden. „Mama,
ich liebe dich wirklich, aber du raubst mir den letzten Nerv. Du sterilisierst
meine Wohnung, du räumst alles so weg, dass ich nichts mehr finde, du schreibst
mir vor, was ich anziehen und essen soll, du kommandierst nur rum. Und nenn
mich gefälligst nicht immer Bärchen, schon gar nicht vor den Kollegen und hör
auf, denen Geschichten aus meiner Jugend zu erzählen!“
„So siehst du das also, wenn ich versuche euch zu helfen“,
erwiderte Bertha pikiert. „Der werte Herr fühlt sich belästigt.“
„Mama, ich weiß das wirklich zu schätzen“, versuchte Jupp
einzulenken. „Aber du übertreibst mit deiner Fürsorge. Ich habe überhaupt kein
Privatleben mehr. Kannst du dir nicht eine eigene Wohnung in der Nähe nehmen?
Ich brauch meinen Freiraum und mein Zimmer. Ich kann ja nicht mal Besuch
bitten, über Nacht zu bleiben, mit dieser alten Matratze in der kleinen
Kammer.“
„Aber Jupp, du hast doch nie Besuch hier, außer... Klaus.“
Bertha stockte. „Heißt das, du und der Klaus... ihr beide seid...“
„Was?“, Jupp starrte seine Muter entsetzt an. „Wie kommst du
denn darauf?“
„Deshalb hat der Klaus mir sofort erzählt, dass er schwul
ist. Er wollte mir sagen, dass ihr ein Paar seid. Aber warum habt ihr das denn
nicht gleich gesagt? Du bist also auch schwul geworden?“, wollte Bertha wissen.
“Und wenn dem so wäre?“, fragte Jupp provokativ zurück. Im Moment war ihm jedes
Mittel recht, um seine Mutter zu reizen, selbst, dass sie ihn für schwul
hielt..
Doch Bertha erwiderte nur. „Da ist doch nichts dabei. Der
Klaus, das ist doch ein ganz Lieber. Sei froh, dass du so einen Mann gefunden
hast. Da gibt’s nicht viele von, glaub mir.“
„Aber, Mama...“
Jupp kam nicht weiter. Seine Mutter umarmte ihn. „Aber
Bärchen, nur keine Sorge. Ich werde eurem Glück natürlich nicht im Wege stehen.
Ich hol mir gleich die Zeitungen und schaue die Wohnungsanzeigen an. Du wirst sehen,
in Nullkommanichts bist du mich los und Klaus kann bei dir einziehen.“
„Aber, Mama...“
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„Wir hatten einen Streit, heute morgen“, erklärte Jupp. „Und
irgendwie, naja jetzt denkt sie halt, wir hätten was miteinander.“
„Wie das?“, wollte Taube wissen und richtete sich wieder
auf.
Jupp zuckte erneut mit den Schultern. „Ich sagte, ich könne
ja nicht mal jemanden bei mir übernachten lassen und da meinte sie, ich bringe
doch nur dich mit nach Hause und plötzlich... irgendwie... dachte sie, ich hätte
damit dich gemeint, mit dem Übernachten, meine ich.“
„Und du hast sie in dem Glauben gelassen?“, fragte Klaus,
ziemlich verwundert, immerhin konnte Jupp üblicherweise nicht schnell genug
seine Heterosexualität betonen, wenn er auch nur die kleinste Befürchtung
hatte, jemand könnte ihn für schwul halten.
„Ich wollte es ja aufklären, aber dann sagte sie, unter den
Umständen würde sie natürlich sofort ausziehen.“ Jupp stand auf. „Klaus, ich
halte es einfach nicht mehr aus. Wenn sie nicht bald aufhört, sich in jede
Kleinigkeit meines Lebens einzumischen, bring ich sie um.“
„Warum sagst du ihr nicht einfach, dass du deine Freiräume
brauchst?“
„Das versuch ich doch schon die ganze Zeit, aber sie stellt
sich taub. Und dann kommt sie wieder mit dieser Mitleidsmasche, wie allein sie
doch sei und so weiter. Wenn sie endlich auszieht, nur weil sie mich für schwul
hält, dann soll sie mich eben dafür halten.“
„Und das vom Ober-Hetero persönlich“, kommentierte Taube
süffisant.
Jupp legte ihm die Hand auf den Arm. „Bitte Klaus, lass sie
in dem Glauben. Dich stört’s doch nicht, oder? Ich meine, du hast doch gerade
niemanden, der jetzt eifersüchtig auf mich sein könnte und damit ein Problem
hätte.“
„Nein, aber ICH habe ein Problem damit, deine Mutter zu
belügen.“
„Bitte.“ Jupp setzte seinen Bettelblick auf, der bei Mama
immer wirkte – und bei Klaus meistens auch. „Nur, bis sie endlich was eigenes
hat. Dann sagen wir ihr halt, es hat doch nicht mit uns funktioniert und wir
haben uns getrennt.“
„Und was, wenn sie es rumerzählt? Hast du keine Angst um
deinen Ruf? Hier?“ Klaus gestikulierte um sich.
„Ich sage ihr, dass wir nicht wollen, dass jemand davon
erfährt, damit nicht getratscht wird“, bot Jupp an. Er drückte Klaus’ Arm.
„Bitte.“
Taube seufzte. „Also gut. Aber ich ziehe nicht wieder bei
dir ein und spiele euer Putzmädchen. Und meine Wohnung kriegt sie nicht.“
„Danke, bist ein echter Kumpel.“ Jupp boxte Klaus kurz in
die Seite.
Der seufzte erneut. Auf was hatte er sich da bloß wieder
eingelassen?
///
„Ich geh dann mal besser nach Hause. Ist ja schon spät.“
Klaus erhob sich. Er hatte mit Jupp, Flo und Bertha zu Abend gegessen, Flo bei
Mathe geholfen und dann mit Jupp das Champions-League-Spiel geschaut.
„Kommt überhaupt nicht in Frage“, erwiderte Bertha, die
gerade ins Wohnzimmer kam und ihre leeren Flaschen ergriff. „Du bleibst schön
hier.“
„Was?“, fragten Jupp und Klaus, wie aus einem Munde.
„Ihr musstet es euch meinetwegen schon lange genug
verkneifen.“ Sie zwinkerte Klaus verschwörerisch zu. „Ich habe die Betten schon
frisch bezogen. Ab heute schlafe ich in der Kammer und ihr im Schlafzimmer.“
„Aber, Mama...“, sagte Jupp. „Das geht doch nicht.“
„Aber Junge, nun sei doch nicht so prüde.“ Bertha wuschelte
Jupp zärtlich durchs Haar. „Wir sind doch alle erwachsen, nicht wahr. Mir ist
doch klar, dass ihr Bedürfnisse habt.“
“Ich habe aber weder Pyjama noch Zahnbürste hier“, sagte Klaus. „Und vor der
Arbeit brauch ich morgen früh frische Sachen.“
„Dann fahrt ihr davor eben noch schnell bei dir vorbei und
du ziehst dich um“, erwiderte Bertha. „Zahnbürsten habe ich erst gestern im
Fünferpack gekauft, waren billiger so und Jupps sah schon so alt aus. Da kannst
du gern eine von haben. Na und einen Pyjama brauchst du doch diese Nacht
wirklich nicht.“
Sie beugte sich zu Jupp und drückte ihrem Sohn rasch einen
Kuss auf die Wange. „Schlaf gut, Bärchen. Und nur keine falsche Scham. Ich
schlafe wie ein Stein, ich werde nichts hören. Gute Nacht Klaus.“
„Gute Nacht, Bertha.“
„Ich fass es nicht“, sagte Jupp, als seine Mutter den Raum
verlassen hatte. „Meine eigene Mutter ermuntert mich, mit einem Kerl zu
schlafen.“
„Schau mich nicht an“, erwiderte Taube. „Das Ganze war deine
Idee.“
///
„Hast du nichts besseres?“ Äußerst skeptisch blickte Klaus das
FC-T-Shirt an, das Jupp ihm gegeben hatte.
“Entschuldige, ich besitze keine seidenen Pyjamas“, erwiderte Jupp und
schlüpfte unter die Bettdecke.
Klaus seufzte. „Ich bring mir wohl besser morgen das
Nötigste mit. Wie ich deine Mutter kenne, besteht die darauf, dass wir künftig
jede Nacht zusammen verbringen.“
„Na prima“, stöhnte Jupp. “Dass du
mir hier bloß nicht auf dumme Gedanken kommst und schön deine Hände und sonst
was bei dir behältst.“
„Aber Jupp“, sagte Klaus mit der tuntigsten Stimmlage, die
er hinbekam. „Hast du noch nie was von partnerschaftlichen Pflichten gehört?
Ich habe dich glücklich zu machen und du mich.“
„Hey komm, lass den Scheiß:“ Jupp lachte zwar, rückte aber
auch so weit zur Bettkante, wie es möglich war. Sicher war sicher. „Du
schnarchst doch nicht, redest im Schlaf oder klaust Decken oder so was?“,
fragte er.
„Also bisher hat sich noch keiner, mit dem ich im Bett war,
beschwert“, erwiderte Klaus.
///
Als Klaus am nächsten Morgen erwachte, lag Jupp eng an
seinen Rücken geschmiegt. Taube seufzte. Irgendwie wunderte ihn das jetzt nicht
wirklich, wusste er doch, dass gerade Männer die öffentlich gern den Obermacho
gaben, in ihrem Inneren besonders verletzlich waren und zum Kuschelbären
wurden. Was dann wohl auch den Kosenamen erklärten, den seine Mutter Jupp
verpasst hatte.
Nur leider blieb sein Körper nicht immun gegenüber Jupps
Nähe.
///
Drei Tage später:
„Jupp?“ Klaus versuchte Jupp, der sich wieder an ihn
gekuschelt hatte, sanft von sich zu schieben.
„Hm“, brummte der nur verschlafen und legte seinen Arm um
Taube.
In dem Moment flog die Tür auf. „Guten Morgen, ihr
Langschläfer“, ertönte Berthas fröhliche Stimme.
Jupp war auf der Stelle wach, fuhr hoch und brachte –
nachdem er realisiert hatte, wie nah er Klaus war – soviel Platz wie möglich
zwischen sich und ihn. „Kannst du nicht anklopfen?“, knurrte er.
“Ach, nun hab’ dich doch nicht so, Bärchen“, erwiderte Bertha. „Ist doch nix
bei, wenn ihr kuschelt.“ Sie nickte Klaus freundlich zu. „Nun gebt euch schon
einen Guten-Morgen-Kuss.“
„Was?“, krächzte Jupp mit belegter Stimme.
Doch Klaus beugte sich zu ihm und küsste ihn – direkt auf
den Mund und nicht etwa kurz, nein richtig lang, zumindest kam es Jupp so vor.
Mit Mühe widerstand er dem Drang, sich den Mund abzuwischen, als Klaus sich
endlich wieder von ihm löste.
„Na seht ihr, geht doch“, kommentierte Bertha und stellte
das Tablett, das sie in den Händen gehalten hatte, auf dem Nachttisch ab. Es
enthielt Toast und Marmelade, Rührei und Müsli sowie zwei Tassen und Kannen.
„Kaffee für Jupp und Tee für dich, Klaus“, erklärte sie. „Ich dachte, wenn ihr
schon mal einen freien Sonntag habt, sollt ihr den gemütlich beginnen. Ich gehe
mit Flo in den Zoo. Bis zum Nachmittag habt ihr also eure Ruhe.“ Sie zwinkerte
Klaus vielsagend zu, bevor sie den Raum verließ.
„Sag mal, was sollte das eben?“, knurrte Jupp den Freund an,
kaum das die Tür hinter Bertha ins Schloss gefallen war. Hastig wischte er sich
den Mund ab.
„Was?“, fragte Klaus unschuldig zurück. „Ist doch nett von
deiner Mutter, uns so lieb zu verwöhnen.“
„Komm, tu nicht so“, erwiderte Jupp. „Du weißt genau, was
ich meine. Musstest du mich so küssen?“
„Willst du oder ich, dass deine Mutter uns für ein Paar
hält?“, antwortete Klaus und griff zur Teekanne. „Da musst du schon Opfer
bringen.“
///
Drei Wochen später:
„Jupp, wie lange soll das noch so weitergehen?“ Mit
verschränkten Armen stand Klaus Taube vor dem Bett.
„Was?“, fragte Jupp und senkte das Comicheft, in dem er gerade
gelesen hatte.
“Dieses... Arrangement“, erwiderte Klaus und deutete um sich. „Ich hätte
langsam gern mein Privatleben zurück.“
„Ich kann doch auch nichts dafür, dass Mama noch nichts
passendes gefunden hat“, erwiderte Jupp.
„Deine Mutter wird nie etwas passendes finden, wenn sie so
weitermacht“, entgegnete Klaus.
„Ich weiß ja, sie ist ein bisschen mäkelig“, seufzte Jupp.
„Ein bisschen? Seit wann neigst du zu Untertreibungen, Jupp
Schatz?“, erwiderte Taube. „Mal ist es ihr zu laut, mal zu leise, dann wieder
zu teuer oder zu billig, zu weit weg von dir und Flo, zu nah an der
Hauptstraße, der Nachbar hat einen Hund, der bellt, die Nachbarin eine Katze,
auf die sie ja allergisch reagieren könnte...“
„Ich weiß, ich weiß“, unterbrach Jupp Taubes Aufzählung.
„Sie hat an jeder Wohnung was zu meckern. Ist halt nicht so einfach, was
passendes in Köln zu finden. Weißt du doch selber.“
„Ich frage mich nur langsam, ob deine Mutter überhaupt etwas
finden will“, entgegnete Klaus.
„Was soll ich denn machen?“, fragte Jupp zurück. „Ich kann
sie doch nicht einfach vor die Tür setzen.“
„Aber ihr endlich die Wahrheit über uns sagen“, erwiderte
Klaus. „Wenn sie bis nächste Woche nichts gefunden hat, mache ich dem Spuk ein
Ende. Verstanden?“
Jupp seufzte. „Okay, nächste Woche.“
///
Als Klaus am nächsten Morgen erwachte, fand er Jupp wie fast
jeden Morgen an sich geschmiegt und sich selbst erregt. „Jupp!“ Er versuchte,
den Freund von sich zu schieben, doch der klammerte sich nur noch enger an ihn.
Plötzlich hielt Klaus es nicht mehr aus. „Verdammt Jupp!“ Er
stieß ihn von sich und sprang aus dem Bett.
„Was ist denn los?“, murmelte Jupp verschlafen.
“Könntest du bitte endlich aufhören, dich immer an mich zu klammern“, knurrte
Taube
„Was?“, Jupp blickte ihn verwirrt an, nicht wissend, was
Klaus plötzlich hatte. „Hast du schlecht geschlafen oder was?“
„Du klammerst im Schlaf“, erklärte Klaus, wieder ruhiger. Er
trat ans Fenster, zog das Rollo hoch und blickte hinaus.
„Äh... und das stört dich?“, wunderte sich Jupp: „Tut mir
leid. Ich meine.. war keine Absicht, aber... das müsste dir doch gefallen.“
Klaus atmete tief durch und drehte sich halb zu Jupp um.
„Ich bin auch nur ein Mann, Jupp.“
„Ja und?“
„Ein schwuler Mann.“ Er drehte sich komplett um.
„Oh Scheiße“. machte Jupp, als er verstand, worauf Klaus
hinaus wollte. Er starrte auf die deutlich sichtbare Wölbung in Klaus’
Pyjamahose.
Der griff sich seine Sachen vom Stuhl, hielt sie vor seinen Schritt. „Ich...
muss hier raus“, erklärte er. „Ich zieh noch heute aus.“
„Aber wir hatten doch ausgemacht...“, warf Jupp ein.
“Ich kann nicht mehr, Jupp, versteh doch“, unterbrach ihn Klaus. „Ich kann so
nicht weitermachen:“
„Nun hab’ dich doch nicht so prüde“, erwiderte Jupp.
„Denkste ich hatte noch nie ne Morgenlatte. Ist doch normal.“
„Jupp, du verstehst wirklich nicht. Du wirst nie verstehen,
was du nicht verstehen willst“ Klaus drehte sich zur Tür. „Ich nehm’ eine kalte
Dusche und verschwinde dann.“
Jupp sprang aus dem Bett, griff nach Klaus’ Arm und riss ihn
herum. Er starrte wieder wie fixiert auf Klaus’ Schritt. „Der ist wegen mir so
groß?“, flüsterte er verwundert.
Klaus schluckte schwer, löste sich aber nicht von Jupp.
Einem plötzlichen Impuls folgend, presste Jupp seine Hand
gegen die Wölbung.
Klaus stöhnte auf, schloss die Augen und stolperte
rückwärts, bis er gegen die Tür gelehnt war. „Jupp“, flehte er. „Bitte, spiel
nicht mit mir.“
„Der ist wegen mir so groß?“, wiederholte Jupp mit fragendem
Unterton. „Du bist scharf auf mich?“
Klaus nickte stumm.
Jupp wusste, eigentlich sollte er auf der Stelle
verschwinden und soviel Abstand wie möglich zwischen sich und Klaus bringen, am
besten die halbe Welt. Und vor allem sollte er endlich seine Hand da wegnehmen.
Doch diese schien ein Eigenleben entwickelt zu haben, presste sich fester gegen
Klaus’ Erregung, streichelte sie durch den Stoff der Hose.
„Jupp, bitte“, flehte Klaus mit heiserer Stimme.
„Was willst du? Was soll ich tun?“, wisperte Jupp ganz nah
an Klaus’ Ohr. „Sag es mir!“
„Küss mich“, flüsterte Klaus. „Küss mich, bitte.“
Ohne weiter darüber nachzudenken überwand Jupp den letzten
Abstand zwischen ihnen. Wie magisch angezogen fanden seine Lippen Klaus’,
küssten sie, glitten herab an den Adamsapfel und zurück zum Mund. Der öffnete
sich und wie von selbst fanden sich ihre Zungen.
Plötzlich bäumte sich Klaus unter ihm auf, stöhnte und Jupp
spürte wie seine Hand feucht wurde. Er zog sie zurück und löste sich von Klaus.
Der feuchte Fleck in dessen Pyjamahose war unübersehbar.
“Mann-oh-Mann, du hattest es aber wirklich nötig“, stellte Jupp fest.
Klaus öffnete die Augen, sah den Freund mit verschleiertem
Blick an. „Es tut mir leid, Jupp“, wisperte er.
Klaus löste sich von der Wand, schwankte. Jupp griff nach
seinem Arm, führte ihm zum Bett.
„Kein Problem“, erwiderte er und ließ sich neben Klaus
nieder. Noch immer wusste er nicht wirklich, was er tat, aber es fühlte sich
irgendwie richtig und normal an, Klaus zu berühren. Verdammt noch mal, Klaus
war schließlich sein bester Freund nicht irgendein Fremder. Er küsste Klaus
erneut.
Jupp öffnete die Jacke von Klaus’ Pyjama, streichelte über dessen Brust. Dann
drückte er Klaus zurück und zerrte an der Hose. „Nun hilf mir doch“, sagte er,
als Klaus keine Anstalten machte, ihm entgegenzukommen. „Du hast viel zu viel
an:“
Klaus hielt seine Hände fest. „Jupp, bist du dir sicher? Ich
will nicht, dass du etwas tust, was du später bereust“, sagte er.
Jupp zuckte mit den Schultern., „Ehrlich gesagt, ich weiß
nicht, was ich hier tue und warum, aber ich weiß, dass ich es tun will.
Außerdem“, er presste Klaus’ Hand gegen die Wölbung in seinem Schritt. „Du
küsst verdammt gut und so kann ich nicht ins Büro. Also lass uns gefälligst
etwas dagegen tun.“
///
"Ich... Klaus... ich will...", stöhnte Jupp und
presste seinen nackten Körper erneut gegen den des Freundes.
"Ja." Klaus schob Jupp von sich und quälte sich
widerwillig aus dem Bett.
"Wo willst du hin?", wunderte sich Jupp.
"Ins Bad", erwiderte Klaus und wickelte seinen
Morgenmantel eng um sich. "Oder hast du Kondome und Gleitcreme im
Nachttisch?"
Jupp schüttelte den Kopf. "Aber beeil dich."
"Ich glaube, ich habe in meinem Waschbeutel, was wir
brauchen."
Jupp blickte ihm hinterher. Gleich würde er mit Klaus
schlafen. Komischerweise, stellte er fest, verspürte er bei diesem Gedanken
weder Panik noch Abscheu, wie er noch vor kurzem erwartet hätte. Anderseits, wenn ihm gestern Abend jemand
gesagt hätte, er würde am nächsten Morgen mit Klaus intim sein, er hätte ihn
schlichtweg für verrückt erklärt. Doch jetzt fühlte es sich einfach richtig an.
Doch er wollte nicht weiter darüber nachdenken, wieso ihn plötzlich ein andere
Mann scharf machte
Klaus kam zurück und warf seinen Morgenmantel achtlos auf
den nächsten Stuhl. Er setzte sich auf die Bettkante und reichte Jupp das
Kondompäckchen.
"Mach du ihn mir drüber", sagte Jupp.
Klaus riss das Zellophan auf. Jupp stöhnte auf, als Klaus
Hand sein Glied liebkoste während er ihm das Kondom überstreifte.
"Bist du dir wirklich sicher, Jupp?", fragte er
noch einmal.
Jupp zuckte erst mit den Schultern, nickte dann aber
entschlossen. "Ich denke schon. Du musst mir nur sagen wie, ich
meine..."
Klaus griff zur Tube, die er zuvor auf den Nachttisch gelegt
hatte, und drückte etwas von ihrem Inhalt in Jupps Hand. "Schmier dich
damit ein und dann mich."
"Du meinst?" Jupp machte eine unsichere Geste.
Klaus nickte und lies sich auf den Bauch sinken.
Jupp streifte vorsichtig mit dem Finger durch seine Spalte.
„Steck ihn ruhig rein“, sagte Klaus. Vorsichtig drückte Jupp gegen die Öffnung
und zu seiner Überraschung gab der Muskel nach und sein Finger glitt hinein..
„Es reicht“, sagte Klaus nach einer Weile und rollte sich
wieder auf den Rücken.
„Und nun?“, fragte Jupp.
Klaus zog seien Beine an und spreizte sie. „Komm her.“
Jupp sah ihn überrascht an. „Ich... ich dachte, ihr macht
das von hinten“, sagte er.
Klaus lächelte. „Nicht nur.“
Er dirigierte Jupp in die richtige Position. „Lieb mich,
Jupp, bitte“, flüsterte er.
„Das funktioniert nie“, erwiderte Jupp und schluckte schwer.
„Das funktioniert, glaube mir“, versicherte ihm Klaus und
drückte sich Jupp entgegen.
///
Bertha Schatz hielt vor der Schlafzimmertür inne, als sie
eindeutiges Stöhnen aus dem Raum dringen hörte. Sie nahm die Hand wieder von
der Türklinke. Gerade hatte sie Jupp und Klaus daran erinnern wollen, dass das
Frühstück fertig war und sie langsam aufstehen mussten.
Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Na endlich! Wie es
sich anhörte, gingen die zwei richtig zur Sache. Wurde aber auch Zeit. Sie
hatte ja gewusst, dass zwischen Jupp und Klaus nichts lief, als Jupp
behauptete, er hätte ein Verhältnis mit seinem Freund und Klaus bei ihnen
einzog. So leicht konnte Jupp sie nicht mit einer angeblichen Partnerschaft für
dumm verkaufen.
Aber sie wusste auch, wie viel die beiden für einander
empfanden. Nur war Klaus halt ein viel zu anständiger Kerl, um den ersten
Schritt zu unternehmen und Jupp zu verführen. Und ihr Bärchen hatte man ja
schon immer zu seinem Glück zwingen müssen. Offensichtlich hatte steter Tropfen
nun endlich den letzten Stein gehöhlt.
Da konnte sie nachher den Jungs auch erzählen, dass sie
schon seit zwei Wochen den Mietvertrag für eine nette, kleine Zwei-Raum-Wohnung
zwei Straßen weiter unterschrieben hatte.
Ende
Fortsetzung Katerstimmung