Two Men And A Baby
T’Len
1999
Serie:
TOS
Paarung
KS
Code: PG 13
Feedback: tlen11@freenet.de
Summe:
Spock möchte ein Kind und Jim hat es zu bekommen. Wirklich?
Erstveröffentlichung in der Amok Times Nr.
18, der Clubzeitschrift des ClassiKS-Clubs (http://www.geocities.com/classiks1701/index.html)
Disclaimer:
Paramount/Viacom gehört das ganze Star Trek Universum plus Inventar. Ich habe
die Jungs und Mädels nur für ein bisschen Spaß ausgeborgt. Keine Rechte sollen
verletzt werden. Keine Kohle wird damit gescheffelt. Es ist nur
"fanfiction". Wer zu jung ist, sollte die Hände davon lassen.
Irgendwann an Bord des Raumschiffes Enterprise.
"Mir ist schlecht!" Captain James Tiberius Kirk
ließ sich zurück auf sein Bett fallen, warf den Kopf in den Nacken und verzog
gequält das Gesicht. "Ich will nicht frühstücken!"
"Jim, du musst aber etwas essen!" Commander Spock
setzte sich, ein gut gefülltes Tablett in den Händen, auf der Bettkante nieder.
Jim warf nur einen flüchtigen Blick auf das ihm dargebotene
Obst. "Ich will dieses Grünzeug nicht und auch keine Milch! Ich will
Kaffee und ein saftiges Steak und einen Brandy!", maulte er trotzig.
Spock hob, ein Stöhnen gerade noch unterdrückend, eine
Augenbraue. "Jim, Alkohol und Koffein sind nun wirklich nicht gut in
deinem Zustand. Du brauchst Vitamine und Kalzium." Er kam sich vor, als
würde er zu einem störrischen Kleinkind sprechen. Langsam, aber sicher, war
auch seine vulkanische Geduld erschöpft. Dafür hatte Jim mit seinen Launen in
den letzten Tagen schon reichlich gesorgt.
"Hör auf, mich andauernd zu bemuttern! Ich bin nicht
krank und außerdem bin ich hier doch die Mutter in eurem verrückten Spiel."
Jim war langsam auf 180.
Spock ließ sich davon jedoch nicht beirren und hielt seinem
Lebenspartner unerbittlich das Glas Milch hin. "Ich bemuttere Dich nicht,
es ist nur logisch ...", weiter kam der Vulkanier nicht. Spock fand nicht
einmal die Zeit überrascht zu sein, als Jim plötzlich aus dem Bett sprang und
Richtung Badezimmer entschwand. Dabei schlug er Spock das Glas Milch aus der
Hand und dessen Inhalt ergoss sich gnadenlos auf die Uniform des Ersten
Offiziers.
Spock verdrehte gequält die Augen "Was ist nun wieder
los?", murmelte er zu sich selbst. Würgende Geräusche aus dem Bad gaben
ihm die Antwort.
Kurze Zeit später erschien ein leichenblasser Jim Kirk in
der Tür. "Ich gehe jetzt auf die Brücke, dort ist mir wohler.",
verkündete er und zog seine Uniform glatt. Ein nicht sehr freundliches Lächeln
traf den immer noch tropfenden Spock. "An Ihrer Stelle würde ich mir etwas
Trockenes Anziehen, bevor Sie sich zum Dienst melden, Commander!"
***
Gemütlich streckte James Kirk sich in seinem Kommandosessel
auf der Brücke der Enterprise und beobachtete die Warpverzerrungen der Sterne,
an denen sie in hoher Geschwindigkeit vorbei rasten. Ja, hier gehörte er hin!
Gedankenverloren streichelten seine Hände über seinen Bauch. 'Ich muss verrückt
gewesen sein, mich darauf einzulassen', dachte Jim und verfluchte einmal mehr
den Tag, an dem Spock ihn mit einer Bitte - einer sehr großen, ehrlich gesagt -
aufgesucht hatte.
Der sonst immer so gefasste Vulkanier, welcher sonst nie mit
einer Bitte oder einem Wunsch bezüglich ihrer Beziehung zu ihm gekommen war -
so, dass Jim schon oft ein schlechtes Gewissen plagte, immer nur der Nehmende
und nie der Gebende zu sein - hatte lange herum gedruckst, bevor er endlich mit
der Sprache herausrückte. "Jim, ich möchte ein Kind!"
Kirk hatte nur gelacht, weil er das Ganze für den wenig
gelungenen Versuch eines vulkanischen Scherzes hielt, bevor ihm klar wurde,
dass sein Partner es durchaus ernst meinte. Spock hatte ihm erklärt, dass seine
Familie und besonders sein Vater von ihm als einzigen Sohn erwarten würden, für
einen Erben zu sorgen. Egal wie und ohne Rücksicht auf ihre Bindung.
Sie hatten beide darin übereingestimmt, dass der übliche
natürliche Weg für sie nicht in Frage kam. Ein, und sei es noch so kleiner,
Seitensprung aus Reproduktionsgründen, war inakzeptabel für beide Seiten und
hätte ihre Beziehung wohl unweigerlich zerstört. Sie hatten dann ernsthaft über
Adoption nachgedacht, bis plötzlich McCoy, der dummerweise etwas von dem ganzen
Dilemma, in dem Spock steckte, mitbekommen hatte, mit seinem verrückten Plan
kam, sie sollten doch zusammen ein Kind bekommen.
Jim hatte nur halb zugehört, als der Arzt etwas von
modernster Gentechnik erzählte, die es erlauben würde, ihr beider Erbgut in
eine, quasi ihrer Erbinformationen beraubte, weibliche Eizelle zu platzieren,
so dass das Kind genetisch gesehen wirklich ihr gemeinsames sei. Er hatte
lieber auch gar nicht wissen wollen, wie Bones an die Eizelle gekommen war und
vor allem, von wem er sie hatte. Wenn Spock unbedingt ein Kind wolle, bitte
sehr, er sei gern bereit, seinen Beitrag - eine kleine >Spende< , wie er
annahm - dazu zu leisten, ließ Jim seine Freunde wissen.
Was er allerdings bald wieder heftig bereute, denn damals
ahnte er noch nicht, dass ihm der gewichtigere Part in dem ganzen Plan zufallen
sollte. "Es ist nun mal einfacher, deinen männlichen menschlichen Körper
auf eine Schwangerschaft einzustellen, als Spocks halbvulkanischen.",
hatte McCoy erklärt. "Es sind zu viele Hormone betroffen, dass wird durch
Spocks gemischte Herkunft viel zu kompliziert und riskant." Und Spock war
auch noch so >höflich< gewesen, darauf hinzuweisen, wie sehr er Jim um
seine Rolle beneide und dass er es doch sehr bedauere, nicht selbst die
>Mutter< sein zu können.
'Verdammter Vulkanier!'. Jim schlug wütend auf die Lehne
seines Sessels, als er plötzlich das Gefühl hatte, alles um ihn herum würde
sich drehen. 'Verdammter Kreislauf!' Und sein Magen spielte auch schon wieder
verrückt!
Jim sprang auf und eilte, die verdutzten Gesichter seiner
Crew völlig ignorierend zum Turbolift. Dem gerade daraus hervortretenden Spock,
konnte er kaum noch zurufen, das Kommando zu übernehmen. Als sich die Tür
schloss, lehnte Jim sich erschöpft an die kühle Wand und murmelte leise
"Krankenstation".
***
"Jim, was ..." Leonard McCoy blickte überrascht,
als sein Captain und Freund in die Krankenstation stürmte, ihn dabei fast über
den Haufen rannte und zum nächsten Waschbecken stürzte.
"Ganz ruhig, Jim. Alles ist in Ordnung." Sanft
legte der Arzt einen Arm um Kirks Schulter und führte den Captain zum nächsten
Medo-Bett.
"Nichts ist in Ordnung.", fauchte Jim, als er sich
darauf niederließ. Langsam kehrte wieder etwas Farbe in sein blasses Gesicht
zurück. "Andauernd ist mir schlecht oder es dreht sich alles. Morgens kann
ich nichts essen, am Abend fresse ich alles in mich hinein. Mal bin ich so
wütend, dass ich ohne Grund die ganze Crew aus der nächsten Luftschleuse
schmeißen könnte, dann wieder muss ich mich zusammenreißen, Spock nicht auf der
Brücke heulend in die Arme zu fallen."
"Morgenübelkeit, Kreislaufprobleme und
Heißhungerattacken sind ganz normal für die ersten Schwangerschaftswochen, Jim,
ebenso Stimmungsschwankungen. Der Körper muss sich erst auf den veränderten
Zustand umstellen. Dein Körper reagiert durch die künstlichen Hormongaben etwas
extremer als das natürlicherweise bei Frauen der Fall wäre. Aber es besteht
kein Grund zur Beunruhigung, alles ist wirklich ganz normal.", bekräftigte
McCoy.
"Außer der kleinen Tatsache, dass ich ein Mann bin und
keine Frau". Jim lächelte gequält. "Ich kann nicht mehr, Bones. Ich
halte das nicht mehr aus. Ich will mein altes Leben zurück." Kirks Stimme
klang verzweifelt.
"Nun, wenn du die Sache beenden willst, dann beenden
wir sie eben.", antwortete McCoy nüchtern.
"Einfach so?". Jim war doch etwas überrascht. 'So
einfach habe ich mir das mit Bones nicht vorgestellt.'
"Nun, Jim, es wäre natürlich fair, wenn du erst mit
Spock darüber sprechen würdest, immerhin ist es auch sein Kind. Aber wie schon
vor einigen Jahrhunderten die Frauenbewegung sagte: >Mein Bauch gehört
mir<. Es ist deine Entscheidung, wenn du es beenden willst, dann tun wir
es."
"Bones!" Jim Kirk fuhr vom Bett auf, blankes
Entsetzen im Gesicht. "Du redest von Abtreibung!"
"In der Tat.", bestätigte McCoy unbewegt.
"Wie kannst du nur!" Jims Stimme klang schrill.
Beschützend legte er seine Hände auf seinen Bauch. "Das ist ja pervers.
Ich bringe doch mein Kind nicht einfach um."
"Nun", McCoy grinste breit "Dann musst du da
durch, Jim."
***
Einige Wochen später.
Captain James Kirk saß in seinem Kommandosessel auf der
Brücke der Enterprise und beobachtete den vorbei sausenden Weltraum als sie
sich langsam ihrem Ziel näherten. In den kommenden Wochen würde das Schiff und
seine Crew mit der Kartographierung des ganzen Sektors beschäftigt sein.
Eine Routinemission, wie Spock und McCoy mit Freude
festgestellt hatten. Aller Voraussicht nach, nicht zu viel Stress und Aufregung
für ihren Freund und Captain. Dieser verdrehte bei dem bloßen Gedanken an die
Äußerungen der beiden, die für seinen Geschmack in letzter Zeit viel zu oft
unter einer Decke steckten und einer Meinung waren, wenn es um seine Person
ging, nur gequält die Augen.
Er konnte es einfach nicht mehr hören: "Jim, du musst
dich schonen, in deinem Zustand." Himmel, er war ein Mann und keine Memme,
die man in Watte packen musste. Dieses Kind brachte ihn noch um den Verstand.
Gedankenverloren strich Jim sich über die Wölbung, welche
mittlerweile unter seiner Uniform sichtbar geworden war. Aber irgendwie war es
ja auch ein schönes Gefühl, einem neuen Menschen bzw. in seinem Fall ja
teilweise auch Vulkanier, das Leben zu schenken.
Wenn er ehrlich gegenüber sich selbst war, genoss er langsam
die Idee, ein kleines Wesen zu haben, in dem er und Spock weiter lebten, etwas
von sich selbst an es weiterzugeben.
Seine Augen leuchteten, als sie sich erneut auf dem großen
Sichtschirm richteten. 'Das da draußen ist ein phantastisches Universum, mein Kleiner',
dachte er. 'Ich werde dir alles beibringen, was ich darüber weiß, mein Sohn.'
Jim blickte auf, als er plötzlich Spocks belustigte Stimme
in seinen Gedanken vernahm. 'Und was machst du, wenn es ein Mädchen wird?'
***
"Ich kann einfach nicht glauben, dass Bones bei all
seinem medizinischen Hokuspokus, nicht das Geschlecht des Babys vorab bestimmen
konnte. Zumindest müsste er es aber doch jetzt feststellen können." Jim
kuschelte sich gemütlich in Spocks Armen zurecht, als sie am Abend gemeinsam in
ihrem Bett lagen.
"Ich denke, der Doktor kennt das Geschlecht des
Babys", antwortete Spock, während er seine Hände sanft über Jims Bauch
streicheln ließ. "Er will es uns nur nicht verraten. Er sagte neulich so
etwas von >nicht die Vorfreude verderben und die Spannung nehmen<, als
ich ihn fragte."
"Das sieht Bones ähnlich.", knurrte Jim. "Er
genießt es, mich leiden zu sehen. Das ist seine Rache, für die vielen Male, die
ich ihn unter dem Tisch getrunken habe. Ich wusste ja immer, Bones ist ein
Sadist. Und du bist mit Schuld an dem Ganzen."
Spock ging sicherheitshalber nicht weiter auf das Thema ein.
Bevor Jim sich nur wieder darin hineinsteigerte und sich unnötig aufregte,
hielt er lieber seinen Mund.
"Du hättest lieber einen Sohn als eine Tochter?",
fragte er deshalb, in dem Bemühen, dass Thema zu wechseln und in Anknüpfung an
ihr mentales Gespräch vor einigen Stunden auf der Brücke.
Jim zuckte die Schultern. "Ich weiß nicht. Ja,
vielleicht. Einem Sohn könnte ich alles beibringen, was ich weiß und bin und
vielleicht würde er eines Tages auch die Enterprise übernehmen können."
"Jim, du bist altmodisch.", antwortete der
Vulkanier. "Die Gleichberechtigung der Geschlechter besteht in der
gesamten Föderation und natürlich deshalb ebenso auf der Erde und Vulkan schon
seit geraumer Zeit. Eine Tochter könnte die gleiche Karriere einschlagen, wie
ein Sohn."
"Ja, ich weiß, Spock. Aber ...", Jim zuckte erneut
hilflos mit den Schultern. "Ein Sohn wäre halt mehr wie ich und du.",
versuchte er zu erklären. Jim drehte sich in den Armen seines Partners um und
musterte Spock neugierig. "Und was ist mit Dir? Hättest du nicht auch
lieber einen Jungen? Dein Vater würde doch bestimmt einen männlichen Erben
vorziehen?"
Jim drehte sich wieder um und schüttelte in Gedanken den Kopf.
'Eigentlich komisch, obwohl Vulkan so matriarchalisch regiert wird, scheint ein
Sohn doch wichtiger zu sein als eine Tochter.', dachte er. Immerhin wusste er,
dass Sarek und Amanda sich bewusst dafür entschieden hatten, einen Sohn zu
bekommen, wie Spock ihm einmal erzählt hatte.
Jim wollte sich lieber nicht ausmalen, wie Spock und vor
allem sein Vater, der bisher allerdings - >Gott sei Dank< - noch nichts
von seinem Glück, bald Großvater zu werden, wusste, reagieren würden, wenn er
ein Mädchen zur Welt brachte. Der Vulkanier mochte dann auf die Idee kommen, es
noch einmal zu versuchen. 'Vielleicht ist Spock ja überhaupt der Meinung, wir
sollten kein Einzelkind haben, nach seinen eigenen nicht gerade positiven
Erfahrungen mit diesem Zustand', dachte Jim. 'Aber nicht mit mir, mein Freund!
Einmal ist genug. Noch einmal mache ich das nicht durch.'
Jim war fest entschlossen, wenn Spock ein zweites Kind
wollte, musste er es selber bekommen. 'Soll Bones sich doch etwas einfallen
lassen. Von wegen ein halbvulkanischer Mann sei dafür nicht geeignet - hah! -
das glaube ich sowieso nicht. Vielleicht war alles nur ein abgekartetes Spiel
zwischen den Beiden.'
"Jim!", Spock intensivierte seine
Streicheleinheiten auf Jims Bauch, als er leise in Kirks Ohr flüsterte. "Mir
ist egal, was das Kind für ein Geschlecht hat. Ich liebe dich, t'hy'la, und es
ist wunderbar, dass wir ein Kind zusammen haben können. Hauptsache ihr beide
seid gesund. Das ist alles, was zählt."
***
"Alles in bester Ordnung." Leonard McCoy warf noch
einmal einen Blick auf seinen Medo-Scanner, lächelte dann dem Captain
aufmunternd zu, der entspannt auf dem Untersuchungstisch lag. "Ich habe
selten eine so normal verlaufende Schwangerschaft gesehen. Vielleicht sollte
ich einen medizinischen Fachbericht über dich schreiben."
"Untersteh dich, Bones, wenn du weiterleben
willst!", drohte Jim und richtete sich auf. Seine Augen musterten Spock,
der fasziniert auf den Bildschirm des medizinischen Monitors starrte und Jims
Untersuchungsergebnisse studierte. Kirk fragte sich flüchtig, ob der Vulkanier
etwas damit anfangen konnte und so vielleicht endlich das Geschlecht ihres
Kindes herausfand. Aber irgendwie zweifelte er daran, dass McCoy es sie auf so
einfache Art und Weise wissen lassen würde. 'Vielleicht sollte ich Spock
bitten, heimlich Bones Computerdateien zu knacken. Irgendwo muss es doch
stehen.'
"Jim!", McCoy forderte wieder seine Aufmerksamkeit
als er an der Uniform des Captains zupfte. "Du solltest dich mal nach
etwas Anderem zum Anziehen umsehen. Langsam wird die Uniform doch sicher etwas
unbequem?"
Jim blickte an sich hinab auf die Wölbung, welche sich
deutlich unter seiner Uniform abzeichnete. 'Warum müssen Starfleet Uniformen
auch so verdammt eng geschnitten sein?' Jim schwang seine Beine seitlich über
das Bett und stand auf. "Sage es doch, wie es ist, Bones, ich werde
fett."
Kirks Grinsen wirkte wenig überzeugend. "Und bei der
Gelegenheit, lass Dir doch bitte gleich was einfallen, was ich demnächst meiner
Crew erzähle, warum ihr Captain so aus den Leim geht, wie ein trächtiges
Walross."
"Wie wäre es denn mit der Wahrheit?", schlug McCoy
vor.
"Um Gottes Willen, bist du verrückt, Bones?" Kirks
Stimme wurde vor Erschrecken eine Stufe höher. "Wir waren uns doch einig,
dass dieses - äh! - >kleine Experiment< unter uns bleibt." Jim
wollte sich lieber gar nicht vorstellen, wie Starfleet Command reagieren würde,
wenn die Admiralität erfuhr, dass der Captain ihres Flagschiffes mit einem
Baby-Bauch rum rannte. Er wäre wahrscheinlich die Enterprise auf der Stelle
los. Das konnte und wollte er nicht riskieren. Und wenn einer von der Crew es
wusste, wussten es früher oder später alle. Auf einem Raumschiff blieb
schließlich nichts lange geheim.
"Kommt nicht in Frage, Bones!", bekräftigte Kirk
sicherheitshalber noch mal. "Soll ich mit Uhura Kochrezepte austauschen
und mit Chapel Babysocken stricken, oder was? Was würde denn die Mannschaft
denken, von einem Captain in diesem Zustand. Mich nimmt doch keiner mehr
ernst"
Spock blickte vom Computerbildschirm auf und suchte Jims
Blick. "Vielleicht sollte sich der Doktor zukünftig wieder mehrmals
täglich darüber beklagen, dass du seine Diätanordnungen nicht einhältst.",
schlug er vor.
Jim schüttelte den Kopf. "Ich fürchte Spock, soviel
würde ich theoretisch gar nicht essen können, wie ich praktisch zulege und
dabei fresse ich im Moment eh schon wie eine ausgehungerte Horta."
"Du musst ja auch für zwei essen.", bemerkte
McCoy, um dann noch einen Vorschlag zum Thema hinzuzufügen. "Vielleicht
sollte ich verbreiten, dass du dir beim letzten Landurlaub was Unangenehmes
eingefangen hast. Was Sexuelles oder so, dass zu Blähungen führt." McCoy
grinste seinen Captain frech an. "In gewissem Sinne stimmt es ja
auch."
"Untersteh dich, Bones!" Kirk hob drohend den
Zeigefinger. "Was sollen denn die Leute von Spock und mir denken. Wenn dir
nichts Vernünftiges einfällt, beame ich dich persönlich durch den Transporter,
allerdings ohne, dass du irgendwo rematerialisierst. Das Ganze war deine Idee,
also sieh zu, wie du mich da durch bringst!"
***
Einige Wochen später.
James Kirk blickte von seinem Kommandosessel auf die
Darstellung, die der große Hauptbildschirm bot. Unter ihnen drehte sich eine
blaue, grüne und weiße Welt - ein unbewohnter Planet, den sie hinsichtlich
seines Rohstoffpotentials erforschen sollten.
Für den Captain gab es in so einer Situation nicht viel zu
tun. Die Sensoren des Schiffes arbeiteten auf Hochtouren. Die Computer
analysierten die Ergebnisse. Landetrupps führten Untersuchungen an Ort und
Stelle durch.
Normalerweise hätte Jim sich einem von ihnen angeschlossen
und sei es nur gewesen, um etwas >frische Luft< zu schnappen. Aber jetzt
ging das natürlich nicht. Spock und McCoy hätten ihn wahrscheinlich in seinem
Sessel festgebunden, wenn er auch nur die kleinsten Anstalten gemacht hätte,
dass Schiff zu verlassen und sich auf eine noch unbekannte Welt zu beamen, wo
durchaus noch unentdeckte Gefahren lauern mochten.
Und nun saß er hier und langweilte sich zu Tode. 'Ich will
endlich wieder Abenteuer. Diese dauernde Schonung geht mir auf den Keks.' Jim
starrte wütend auf seinen dicken Bauch, der ihm jeden Spaß am Leben nahm. Und
die Uniform spannte auch unangenehm, dabei hatte er doch schon die größte Größe
ausgewählt, die der Replikator anbot.
Jim drehte den Kopf und beobachtete Spock, der tief vorn
über gebeugt an seiner wissenschaftlichen Station stand. Der Captain war doch
etwas überrascht gewesen, als sein Erster Offizier erklärt hatte, er würde an
Bord bleiben und die planetaren Untersuchungen seinen Mitarbeitern überlassen.
Jim war sich nicht sicher, ob Spock aus Solidarität mit ihm
an Bord geblieben war oder nur, um ihn besser unter Kontrolle zu haben.
Plötzlich spürte der Captain irgend etwas. Was war das denn? Jim horchte in
sich hinein und plötzlich spürte er es wieder. Das war doch ein Tritt, oder?
Aber woher? Jim, zuckte plötzlich zusammen, als ihm klar wurde, was sich da in
ihm bewegte. Erstaunt presste er seine Hände auf seinem Bauch und stöhnte
leise.
"Jim!?" Besorgt war Spock mit einem großen Schritt
an seiner Seite. "Was ist los? Soll ich dem Doktor Bescheid geben? Ist
etwas nicht in Ordnung?"
Jim blickte auf und sah die große Besorgnis in Spocks
dunklen Augen. Beruhigend lächelte der Captain seinen Partner an. "Es ist
alles in Ordnung, Spock kein Grund zur Besorgnis.", sagte er laut und in
Gedanken fügte er hinzu: 'Ich war nur erschrocken, als das Baby sich plötzlich
bewegte.'
Jim spürte, wie sehr Spock sich zusammenreißen musste, um
nicht vor ihm nieder zu knien und seinen Bauch zu berühren, um es selbst zu
fühlen. Jim streichelte sanft über die Wölbung und versuchte sich mental ganz
auf die Bewegungen des Kindes zu konzentrieren, um sie Spock durch ihr mentales
Band zu vermitteln. 'Kannst du es fühlen, Spock?', fragte er stumm.
'Ja, Jim!' Der Vulkanier war fast sprachlos von den
überwältigenden Gefühlen, die Jim ihm auf diesem Wege schickte. 'Es ist
wunderbar.'
***
"Spock." Jim schmiegte sich an diesem Abend in
ihrem gemeinsamen Bett besonders fest in die Arme seines Partners. "Liebst
du mich nicht mehr?"
"Jim!" Die Stimme des Vulkaniers klang entsetzt.
Sanft drückte er den Captain an sich, ließ seine zarten Hände über die pralle
Wölbung des Bauches gleiten, spürte die Bewegungen des Kindes darin. "Wie
kommst du denn darauf? Natürlich liebe ich dich."
"Aber du findest mich nicht mehr attraktiv und
begehrenswert, seid ich dick und fett bin, wie ein Walross?", hakte Kirk
nach.
"Jim, ich weiß wirklich nicht, was dich zu so einer
unlogischen Annahme gebracht hat. Davon abgesehen, dass du in keinster Weise
der irdischen Spezies namens Walross gleichst, ist es unser gemeinsames Kind,
welches du erwartest. Wie könnte ich dich da nicht attraktiv finden,
t'hy'la?"
"Und warum schläfst du dann nicht mehr mit mir?"
Jim drehte sich in Spocks Armen um und musterte den Vulkanier aufmerksam und
fordernd.
Dieser schluckte ein paar Mal und ergrünte leicht angesichts
Jims sehr direkter Frage. "Ich wusste nicht ... Ich dachte ..." Spock
bemühte sich um Fassung. "Jim, ich dachte, du hättest keine Lust mehr auf
Sex in deinem Zustand."
"Mein, Zustand, mein Zustand!" Jim schnappte laut
nach Luft. "Ich kann es nicht mehr hören. verdammt Spock, ich bin nicht
krank, nur schwanger. Milliarden von Frauen in der ganzen Galaxis tun dies seit
Milliarden Jahren. Was ist dabei? Hör endlich auf, mich zu behandeln, als wäre
ich aus Glas."
Und leiser setzte er hinzu: "Ich brauche dich, Spock.
Ich sehne mich nach dir, nach Zärtlichkeit und Liebe, nach unserem
Zusammensein." Auffordernd ließ Jim seine Hände an Spocks Körper hinab
gleiten. "Lass uns Liebe machen, bitte!"
"Jim!" Spock rutschte unruhig hin und her, als die
zärtlichen Berührungen seines Partners rasch Wirkung an einer gewissen Stelle
seiner Anatomie zeigten. "Ich möchte auch mit dir auf diese Art und Weise
zusammen sein, aber denkst du, dass dies gut für das Baby wäre?", fragte
er besorgt.
Jims Lächeln wurde eindeutiger. "Spock, Liebling, ich
denke, wir kennen einen Haufen Stellungen, die uns beiden Spaß machen werden und
meinen Bauch nicht beeinträchtigen. Also los, worauf wartest du noch!"
***
Einige Wochen später.
"Bones, ich kann nicht mehr! Ich halte das nicht mehr
aus!" Jim Kirk stöhnte, während der Arzt einen Medo-Scanner über seinen
nun kugelrunden Bauch hielt. "Ich fühle mich fett und hässlich. Ich kann
mich kaum noch bewegen. Alles fällt mir schwer. Alles tut weh. Ich kann nachts
nicht schlafen, weil das Baby strampelt. Ich kann mich tagsüber auf nichts mehr
konzentrieren, weil es sich nicht bewegt und ich fürchte, etwas könnte nicht in
Ordnung sein. Wenn dieser Alptraum nicht bald vorbei ist, drehe ich noch
durch."
McCoy warf kurz einen flehentlichen Blick zu Spock, der
wartend neben dem Untersuchungstisch stand und als Antwort nur eine Augenbraue
hob. Nach nun fast neun Monaten konnte der Arzt Kirks dauernde
Beschwerde-Tiraden kaum noch ertragen. Auch der Vulkanier schien bald am Ende
seiner stoischen Geduld zu sein.
McCoy hatte den Verdacht, dass unter seiner unbewegten
Oberfläche buchstäblich ein Vulkan brodelte, der kurz vor dem Ausbruch stand.
'Tja, das Wörtchen >Vater werden ist nicht schwer< trifft wohl nicht auf
Vulkanier zu, jedenfalls nicht, wenn sie mit Jim Kirk verheiratet sind.',
dachte Leonard in einem Anflug von Mitleid.
"Du hast es ja bald geschafft, Jim.", versuchte
McCoy den Captain zu beruhigen. "Noch zwei Wochen, dann habt ihr ein süßes
vulkanisch-menschliches Baby im Arm." Der Arzt blickte erneut zu Spock.
"Wann erreichen wir Centauri?"
"In 12 Stunden, 15 Minuten, 34 Sekunden und ..."
"Ersparen Sie mir die Hundertstel und Tausendstel,
Spock." McCoy verdrehte kurz die Augen und stöhnte innerlich, als er sich
fragte, welche Eigenschaften das Kind wohl von welchem seiner beiden Väter
geerbt haben mochte. 'Hilfe, ich habe ein Monster geschaffen!'
"Bones", meldete Kirk sich wieder zu Wort.
"Hältst du es wirklich für eine gute Idee, dass Kind dort in der
Einsamkeit zu bekommen? Wenn irgend etwas passiert ..." Jim dachte kurz an
die kleine Blockhütte, die seine ganz private Urlaubszuflucht war, wenn er
einmal allem Stress, den das Leben als Raumschiff-Captain nun einmal so mit
sich brachte, entfliehen wollte, und die sie gemeinsam als den Platz ausgesucht
hatten, wo er in Kürze ihr Kind zur Welt bringen würde.
"Ich habe dafür gesorgt, dass die modernsten
medizinischen Geräte dort hingebracht werden." beruhigte ihn McCoy.
"Mehr könnte ich dir hier auch nicht bieten. Aber, wenn ich dich daran
erinnern darf, es war dein Wunsch, wenn es soweit ist, >weg vom Schuss<
zu sein. Wenn du willst, bleiben wir hier."
Kirk stöhnte. "Um Gottes willen, bloß das nicht!"
***
"Spock, nun mach doch hin!" Ungeduldig wartete Jim
auf der Transporterplattform und beobachtete Spock, der an den Kontrollen
arbeitete. "Ich will hier endlich weg und das ganze verdammte Theater
hinter mich bringen".
Der Vulkanier hob nur eine Augenbraue, sagte aber nichts,
während er die letzten Einstellungen vornahm. Er wollte gerade den Transporter
aktivieren und zu Kirk und McCoy auf die Plattform treten, als plötzlich die
Tür zum Transporterraum auf glitt.
'Auch das noch!', Jim stöhnte innerlich und wuchtete sich
wieder von der Plattform hinunter, als Uhura und Chapel eintraten. "Was
gibt es denn noch?", fragte er nicht gerade freundlich.
Die Kommunikationsoffizierin und die Krankenschwester
blickten sich verlegen an. Jim hätte schwören können, dass Nyota unter ihrer
dunklen Gesichtsfarbe errötete, während Christine ein unnatürliches Blass
aufwies.
Für einen Moment herrschte bedrückendes Schweigen. "Äh,
Captain", Uhura räusperte sich schließlich. "Wie wollten Ihnen und
Mr. Spock nur im Namen der ganzen Mannschaft alles Gute wünschen und - äh! -
dieses kleine Präsent überreichen."
'Sie wissen es, sie wissen es alle!' schoss es durch Jims
Kopf, als er das Päckchen entgegennahm und nicht wusste, was er sagen sollte.
Er hatte nie gefragt, welche Erklärung Bones nun für sein
>Außer-Form-Gehen< gegeben hatte. 'Offensichtlich war sie aber nicht gut
genug gewesen.'
"Würden Sie vielleicht ...?" Uhura blickte ihn
fragend an. Langsam begann Jim, den Einband zu lösen und zwei Strampelanzüge zu
Tage zu fördern, einen in blau, einen in rosa.
"Wir wussten ja nicht", erklärte Christine Chapel
verlegen, "welche Farbe Sie brauchen." 'Aha, Bones hat also auch
seiner Oberschwester nichts verraten.', war der erste Gedanke, der Jim in den
Sinn kam. 'Natürlich nicht.', ergänzte er selbst. Immerhin hatte Chapel
zumindest offiziell nichts von seiner Schwangerschaft gewusst. Er hatte immer
darauf bestanden, dass er, Spock und McCoy allein in der Krankenstation waren,
wenn der Arzt seine Untersuchungen vornahm.
"Vielleicht brauchen sie ja auch beide." Uhura
lächelte ihn unbefangen an.
Um Gottes willen, er würde doch nicht .... Zwillinge! Nein,
das war unmöglich! 'Das hätte Bones mir doch nicht verheimlicht. Oder doch?' Er
traute dem Arzt mittlerweile wirklich alles zu. Bones schien die ganze
Situation viel zu sehr zu genießen, jedenfalls für seinen Geschmack. Aber Spock
hätte es doch merken müssen, wenn er sich die Daten während seiner
Untersuchungen ansah. Oder hatte McCoy die etwa auch manipuliert? Vielleicht
war Spock ja sogar eingeweiht und verschwieg es ihm mit Absicht? 'Ich halte das
nicht mehr aus', schrie er in Gedanken.
Laut sagte Jim jedoch. "Danke, Danke für alles!"
***
Zwei Wochen später in einer Blockhütte auf Centauri.
Jim Kirk erwachte mitten in der Nacht, als er plötzlich
heftige Schmerzen verspürte. Er brauchte nur einen Moment, bis er realisierte,
woher sie kamen. Ja, es war unzweifelhaft sein äußerst dicker Bauch, der sich
da zu Wort meldete. Aber es war nicht das sanfte Strampeln des Babys, dass ihn
in den letzten Nächten so oft wachgehalten hatte. Es war anders, schmerzhafter
und irgendwie war da ein beständiges Ziehen in seinem Rücken. Es war ... 'Oh,
mein Gott, es ist soweit!'
Jim drehte sich mühsam auf die andere Seite. Spock schlief
ruhig und fest. Sanft stupste Jim ihn an. "Spock, Liebling, wach
auf!" Doch statt dessen rutschte der Vulkanier im Schlaf nur noch ein Stück
näher heran und legte seinen Arm um Jim.
Der Captain wurde nun energischer und lauter. "Spock,
ich glaube, es geht los." Und in Gedanken fügte er hinzu 'T'hy'la, ich
habe Schmerzen. Ich glaube, dass sind Wehen. Bitte wach auf!"
Urplötzlich war der Vulkanier hell wach und saß aufrecht im
Bett. Kirk wäre auf Grund dieser heftigen Bewegung fast aus dem Selbigen
gefallen. Er hielt sich, schwer atmend, an der Bettkante fest.
Spock musterte ihn besorgt. "Jim, ist es ...? Kommt das
...?", seine Stimme überschlug sich fast vor Aufregung und Sorge.
"Ich glaube schon, Spock." Jim bemühte sich, ruhig
zu atmen, aber sein Herz raste und die Schmerzen schienen ihn fast zu
zerreißen. Jedenfalls hatte er das Gefühl, jeden Moment zu platzen.
"Ich hole den Doktor!" Mit einem Satz war Spock
aus dem Bett und stürmte auf den Gang, ganz vergessend, dass er nackt
geschlafen hatte.
Jim konnte sich trotz seiner Schmerzen ein Grinsen nicht
verkneifen.
***
"Ja, es ist soweit.", McCoy brauchte die Anzeigen
seines Medo-Scanners kaum zu überprüfen. Jims schmerzverzerrtes Gesicht sprach
Bände. Sein Captain und Freund, der es sonst mit einer ganzen Horde Klingonen
aufnahm, ohne mit der Wimper zu zucken, lag nun vor ihm, wie ein kleines bzw.
sehr dickes Häufchen Elend.
Leonard erinnerte sich plötzlich an einen Spruch, den seine
Mutter irgend wann einmal gebraucht hatte, als er selbst noch ein Kind war.
"Wenn die Männer die Kinder kriegen müssten, wäre die Menschheit schon
längst ausgestorben." 'Da ist was dran', dachte er, 'Besonders wenn der
Mann Jim Kirk heißt.'
McCoy blickte zu Spock, der sich mittlerweile angezogen
hatte. "Können Sie Jim in den Kreißsaal tragen?" Der Vulkanier nickte
nur.
"Bones, nenne das Ding nicht so!", stöhnte Jim,
als er an das kleine Nebenzimmer dachte, dass McCoy mit medizinischen Geräten
vollgestopft hatte. Als Spock ihn auf seine starken Arme nahm, ergänzte Kirk:
"Das hört sich für mich an wie eine Folterkammer."
***
"Spock stehen Sie mir nicht im Weg rum!" Leonard
McCoy konnte die Aufgeregtheit in seiner Stimme nicht ganz verbergen. Immerhin
brachte er nicht jeden Tag ein Kind auf die Welt und schon gar keines, welches
von einem Mann ausgetragen worden war.
Auch Spock erfüllte alle Klischees eines aufgeregten
werdenden Vaters, als er nervös im Zimmer herum lief. "Halten Sie mit Jim
Händchen und machen Sie sich nützlich, indem Sie ihm den Schweiß
abwischen.", kommandierte der Arzt.
Er reichte Spock einen feuchten Waschlappen und der
Vulkanier trat gehorsam an Jims Seite.
"Aah ...! Ooh ...!", Kirk stöhnte laut, warf den
Kopf hin und her und presste seine Hände krampfhaft auf den Bauch. "Ich
kann nicht mehr!"
Spock nahm daraufhin die Hände seines Partners sanft in die
Seinigen, streichelte sie und hielt sie fest. Dunkle Augen blickten dabei besorgt
auf Jims gerötetes und schweißbedecktes Gesicht. Jim schien kaum noch etwas um
sich herum mitzubekommen.
"Es dauert nicht mehr lange, Jim.", sagte McCoy
ruhig. "Du hast es bald geschafft. Möchtest du Vollnarkose haben oder nur
örtliche Betäubung für den Kaiserschnitt?"
"Örtliche Betäubung.", brachte Jim zwischen
zusammengebissenen Zähnen hervor. "Nachdem ich neun Monate durchgehalten
habe, will ich doch nicht das Beste am ganzen Stück verpassen."
Eine neue Wehe schüttelte Jims Körper. Spock drückte fester
seine Hände, wischte dann den Schweiß ab. Jim stöhnte. "Und wenn das alles
vorbei ist und ich mich wieder normal bewegen kann, bringe ich euch beide
um." Die Schmerzen wurden unerträglich. Jim schrie.
"Aaah!!!"
***********
"Aaah!!!" Captain James Tiberius Kirk schreckte
schweißgebadet im Bett hoch. Wo war er und was war das für ein schrecklicher
Alptraum gewesen? Er spürte Hitze und einen beklemmenden Druck.
Jim atmete ein paar Mal tief durch und langsam kam die
Erinnerung zurück. Er war in Spocks Kabine, deshalb die Wärme und höhere
Schwerkraft. Er lag im Bett seines Partners und es war offensichtlich noch
mitten in der Nacht.
Jim schüttelte amüsiert den Kopf, als er sich an seinen seltsamen Traum erinnerte. Er und schwanger von Spock, das war wirklich verrückt. Wie kam denn sein Unterbewusstsein auf solche abstrusen Ideen?
Jims Gedanken glitten zurück zu dem Gespräch, was er und
Spock am Abend geführt hatten. Sie hatten sich in der Tat über das Thema Kinder
unterhalten, über ihre Vorstellungen und Wünsche in Bezug auf eine Familie.
Aber sie waren sich beide einig gewesen, dass ihre Liebe zueinander und ihr
Leben auf der Enterprise ihnen für den Moment vollauf Familie genug waren. Und
sollten sie irgendwann in ferner Zukunft je wirklich einmal den Wunsch nach
einem Kind verspüren, so waren sie sich auch darin einig, dass nur eine
Adoption in Frage kam.
'Schon komisch, was der Traum daraus gemacht hat.' Jim
konnte es immer noch nicht recht glauben. Allein die Vorstellung von sich
selbst mit einem dicken Baby-Bauch dank eines McCoyschen Experimentes
verursachte fast einen Lachanfall.
Jim wollte sich aufrichten, um nach der Uhrzeit zu schauen,
aber irgend etwas Schweres und Bedrückendes auf seinem Unterkörper hinderte ihn
daran.
'Mein Bauch!' Jim blickte, für einen Moment - noch Gefangen
in seinem Traum - erschrocken, an sich herab und lächelte, als er in der
Dunkelheit bemerkte, was ihn da an der Bewegung hinderte. Spock lag mit seinem
Kopf auf Jims Bauch, hatte die Arme um die Hüften seines Partners geschlungen.
Jims Lächeln wurde breiter, als er sich erinnerte, womit Spock dort unten
beschäftigt gewesen war, bevor er einschlief und warum der Vulkanier so
erschöpft gewesen war, dass er gleich an Ort und Stelle liegen blieb. Kein
Wunder, dass er von einem dicken Bauch träumte, wenn Spock mit seinem vollen
Gewicht auf seinem Unterkörper lag. Immerhin war der Vulkanier nicht gerade
leicht.
'Drei Mal hintereinander!', dachte Jim. 'Das haut selbst
Spock um.'
Sanft schüttelte er seinen Partner an den Schultern. Ein
verschlafenes "Hm?!" antwortete ihm. "Schatz komm bitte
herauf.", bat Jim. "Du bist mir auf Dauer zu schwer auf dem
Bauch."
"Hm." Langsam rutschte Spock im Bett nach oben bis
er mit Jim auf einer Höhe lag. Starke Arme schlossen sich zugleich um die Brust
des Captains.
Jim schmiegte sich genüsslich in sie. "Weist du
was", sagte er. "Ich habe, weil du so schwer auf meinem Bauch lagst
und wir uns vorhin über eine Familie unterhielten, etwas ziemlich Blödsinniges
geträumt. Ich war schwanger und bekam ein Kind von dir."
"Was?" Spock, noch halb schlaftrunken, glaubte
sich verhört zu haben.
"Ja, irgend so ein komisches Experiment von
Bones.", erklärte Jim. "Etwas mit einer quasi entkernten weiblichen
Eizelle, in die unser beider Erbgut eingefügt wurde, oder so. Und ich musste
das Kind dann austragen. Wirklich verrückt was?"
Jim grinste breit. Er fand seinen Traum jetzt einfach zu
albern. Allerdings erstarb das Grinsen auf dem Gesicht das Captains
urplötzlich, als er hörte, was Spock scheinbar allen Ernstes murmelte.
"Eine faszinierende Idee!"
-Ende-
fortgesetzt in Jimborella