seufz, ich weiß, ich sollte nicht in Fandoms wildern, von
denen ich nicht wirklich viel Ahnung habe. Deshalb ist das auch nur ein
Crossover mit einer Serie, von der ich zumindest ein wenig Ahnung habe. Ich
bitte um Nachsicht. :o) Und zweitens ist das meine erste Story seit Anfang
November - und ich hoffe, das Ende meiner Schreibblockade.
Titel: Der erste Arbeitstag
Autor: Lady Charena
Fandom: Crossover: CSI Las Vegas/House
Episode: Jung, schön und tot / Sweet Jane
Pairung: Michael Keppler, Mark Warner
Rating: gen
Archiv: ja
Summe: Michel telefoniert mit seinem Bruder in New Jersey, um von seinem ersten
Arbeitstag zu berichten.
Authors note: Natürlich nicht meine Schuld. Als ich Michael zum ersten Mal sah,
dachte ich mir: Hey, Mark hat einen Bruder? Und dann kommt er auch noch aus
Trenton, New Jersey. Trenton liegt ganz in der Nähe von Short Hills, wo Mark
und Stacy leben und ist nicht weit entfernt Princeton. Okay. Die Erklärung ist
länger als die ganze Story und trotzdem praktisch sinnfrei :o).
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen
und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt
nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu
verletzen.
Es dauerte eine ganze Weile, bis das Vibrieren des Handys in sein Bewusstsein
drang. Da es inzwischen auf der Glasplatte des Tisches einen regelrechten Tanz
aufführte, war der Anrufer von der hartnäckigen Sorte. Er fischte die
Fernbedienung unter den Papieren hervor und schaltete den Fernseher ab. Die
plötzliche Stille war ohrenbetäubend. Er warf einen Blick auf das Display:
Mark.
Für einen Moment fragte er sich, ob ihm ein „dienstlicher“ Anruf lieber gewesen
wäre. Andererseits hatte er keine Lust, sich mit einem weiteren Mord zu
beschäftigen. Offenbar hatte er vergessen, auf Voicemail umzuschalten. Michael
schüttelte den Kopf, legte die Fotos der ersten Jane Doe beiseite, in die er so
vertieft gewesen war, und fing das Handy auf, bevor es sich über die Tischkante
vibrierte.
„Keppler“, meldete er sich kurzangebunden, während er die dürftige Akte
zuklappte.
„Hallo Bruderherz“, klang es vom anderen Ende der Verbindung. „Wie war dein
erster Arbeitstag in Las Vegas?“
Michael hob die freie Hand und massierte seinen Nasenrücken, er spürte die
Müdigkeit wie einen Druck von innen gegen seinen Schädel pressen. Ein
Serienmörder war nicht ganz der Einstieg, den er sich vorgestellt hatte.
Außerdem schien sein Jetlag ungewöhnlich lange anzuhalten. „Hallo, Mark.“ Er
ließ die Hand sinken und zog sich einen Stuhl heran. „Ich hätte mir einen
netten, ruhigen Job zulegen sollen, so einen wie du hast. Das erste, was ich –
abgesehen vom Flughafen - von Las Vegas zu sehen bekommen habe, war eine junge,
hübsche und sehr tote Frau.“
„Du würdest nicht behaupten, dass mein Job ruhig ist, wenn du während der
College-Saison hier arbeitest“, entgegnete sein Halbbruder mit einem Lachen.
„Las Vegas ist genauso wie in den Prospekten im Reisebüro: bunt, laut und vor
allem sehr staubig.“ Michael lockerte seine Krawatte ein wenig und öffnete den
obersten Knopf seines Hemdes. „Heiß, nicht zu vergessen.“ Er lehnte sich
zurück. „Wie geht es dir?“, fragte er dann. „Machst du Fortschritte oder ruhst
du deinen faulen Hintern immer noch in einem Rollstuhl aus?“
Es gab eine kurze Pause und für einen Moment fragte sich Michael, ob er das
ganze falsch formuliert hatte, zu leichthin. Mark war immer noch empfindlich,
was seine Behinderung – seine zeitweilige Behinderung - betraf, egal welche
Fortschritte er seither gemacht hatte.
„Ich bin den Rollstuhl seit zwei Monaten los“, erwiderte Mark dann. „Stacy
spricht davon, dass sie nur wieder ins Fitnessstudio geht, weil sie mich nicht
mehr durch die Gegend schieben muss“, scherzte er.
Jetzt war ihm Marks anfängliches Zögern klar. Zwei Monate? Michael
durchforstete sein Gedächtnis. War es wirklich so lange her, dass sie zuletzt
miteinander telefoniert hatten? Ja, war es wohl. Es waren eher vier Monate. Ein
paar Mails waren ausgetauscht worden – zwischen ihm und Mark und zwischen ihm
und Stacy. Letzteres selten und in einem oberflächlichen Ton. Er war mit seiner
Schwägerin nie richtig warm geworden. Von einer unterkühlten Brünetten glitten
seine Gedanken unwillkürlich zu einer unterkühlten Blondine: Catherine Willows.
Er rief sich zur Ordnung. „Klingt so, als wäre wieder alles zwischen euch
okay.“
„Ja. Es läuft bestens. Wir sind so verliebt wie vor unserer Hochzeit. Du
hattest recht, dass ich mich da in etwas hineingesteigert hatte. Da war nichts
zwischen ihr und ihrem Ex. Natürlich haben wir jetzt weniger Zeit füreinander.
Ich arbeite wieder fast die volle Stundenzahl, Stacy ist in der Kanzlei stärker
eingespannt, als bei ihrem Job im Princeton-Plainsboro – sie steht dicht vor
einer Beförderung und es wird gemunkelt, dass man ihr vielleicht schon im
nächsten Jahr eine Partnerschaft anbieten wird.“ Wieder entstand eine kurze
Pause. „Aber ich habe nicht angerufen, um dir von meiner Ehe vor zu schwärmen.
Dann sind also die Verbrechen in Las Vegas wohl nicht viel anders als in Philly?“
Michael schloss die Augen und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Auch auf
die Gefahr hin, dass ich klinge wie ein Cop in einer Fernsehserie, aber
Verbrechen unterscheiden sich nicht großartig, egal wo man ist.“
„Stimmt“, erwiderte sein Halbbruder amüsiert. „Du klingst wie ein Cop in einer
Fernsehserie. Hast du wenigstens nette Kollegen?“
„Der Empfang war ein wenig unterkühlt. Wie das so ist, wenn man „der Neue“ in
einem eingeschworenem Team ist. Ich bin als Vertretung und zum Einarbeiten in die
Nachtschicht gesteckt worden, weil die gerade knapp an Personal sind. Offenbar
werde ich von einigen als so eine Art Eindringling betrachtet, der unrechtmäßig
einen Platz einnehmen will, der ihm nicht zusteht. Den ersten Rüffel habe ich
auch schon eingesteckt, weil ich mich zu sehr wie ein Profiler benommen habe.
Aber es ist ohnehin nur für ein paar Wochen. Ich habe nicht das Gefühl, dass
ich mich in Vegas bis zur Rente niederlassen werde.“ Er öffnete die Augen und
warf einen Blick auf die Uhr. Verdammt, war er müde. „Ich bin nicht wie du, ich
bin nicht der Typ, der ein Haus baut und eine Stütze der Gemeinde wird.“
„Du willst doch nicht unser erstes Telefonat seit Monaten dazu nutzen, dich mit
mir zu streiten?“
„Natürlich nicht.“ Michael suchte nach einem diplomatischen Weg, den Anruf zu
beenden. Er und Mark hatten sich nicht viel zu sagen und eigentlich hatten sie
die wenigen Themen bereits erschöpfend behandelt. Sie waren in getrennten
Familien aufgewachsen und hatten erst im Teenageralter nach dem Tod ihres
gemeinsamen Vaters voneinander erfahren. Danach hatten sich keine brüderlichen
Bindungen entwickelt, aber sie hielten einen losen Kontakt zueinander, nicht
viel anders als das in anderen Familien auch der Fall war.
Unbewusst kam Mark ihm entgegen. „Okay, ich muss Schluss machen. Stacy wartet
auf mich.“
Michael starrte auf den Boden, auf seine Schuhspitzen. „Natürlich. Kein
Problem. Danke für deinen Anruf. Es war... gut von dir zu hören, Mark“, setzte
er etwas unbehaglich hinzu.
Sie verabschiedeten sich voneinander und Michael legte das Handy zur Seite. Er
verschränkte die Arme im Nacken und bewegte die Schultern. Dann griff er wieder
nach den Unterlagen. Er hatte noch eine Menge Arbeit vor sich.
Ende