Dies
ist die deutsche Fassung einer engl. 5-min-Fic auf den Freitagschallenge zur
Eröffnungszeile "All that glitters –". Nicht lang, aber sie kommt von
Herzen. Hatte an dem Tag nichts Besseres zu tun, abgesehen von dem einstimmigen
'Happy Birthday to me'-Singen.
Inspiriert
von dem Song "Heart of Mine" auf dem Soundtrack des Films
"Keeping the Faith". Weniger vom Text als von der Melodie, die die
nötige Stimmung bringt.
**Do you
wanna know/ if everythin' glitterin'/ will turn into the gold/ I see in your
hair/ Feel it could be there/ Somehow tonight/…**
"Stargazing"
von
Jimaine
c. 15.
April 2003
Rating:
G
Pairing: Hawkeye/ B.J. Dachte zuerst an
Hawk/Trapper, um Michaela einen Gefallen zu tun, aber
letztendlich siegte der San
Fran-Lokalpatriot mit einer Schnurrbartlänge Vorsprung. Beim
nächsten Mal dann, *g*
Archiv: im Fanfiction Paradies, immer,
und bei T'Len & Lady Charena
Widmung: Mir selbst, das nehme ich mir
mal geburtstagshalber heraus.
Disclaimer: Alles bis hin zur letzten
Schneeflocke gehört 20th Century Fox, auch die tanzenden
Ärzte um die brennende Tonne. Ich
verdiene nichts an diesen Zeilen, keine Verletzung von
irgendwelchen Rechten war beabsichtigt.
Alles, was in dieser Nacht glitzert, sind
die Schneeflocken, die von einem sternenlosen Himmel
fallen. Manchmal, in unregelmäßigen
Intervallen und auf jeden Fall zu oft für jedermanns
Geschmack, wird die dicke Wolkendecke von
explodierenden Granaten erhellt, die falsche Art
Sternschnuppen. Je heftiger der
Granathagel, desto dichter fällt der Schnee, und schon bald
verschwimmen Formen und Konturen hinter
dem wabernden Vorhang aus Weiß.
Die Flocken reflektieren das unheimliche
Flackern des Artilleriefeuers in den Hügeln, Lichtpunkte
wie Nadelstiche in dem schiefergrauen
Hintergrund. Sie sind überall um uns herum.
Man könnte denken, daß es die Sterne
*sind*...Sterne, die von Freund wie Feind vom Himmel
geschossen werden...oder ihre Stellung da
oben aufgeben, um Zuflucht in der Gesellschaft von
Leuten zu suchen, die schließlich laut
eigenen Angaben die beste ärztliche Hilfe überhaupt leisten.
Wer sind wir, ihnen diese zu verweigern?
Tausende dieser Schneesterne tanzen im
gelblichen Schein der Öllampen, drehen sich und
taumeln auf und ab und hin und her wie
blasse Glühwürmchen aus Eis. Ein Tanz zu einer Musik,
die niemand hören kann, und wenn sie
ermüden und sich ausruhen, bedecken sie den gefrorenen
Boden, das eintönige Oliv der Zelte und
Jeeps sowie uns einfache Sterbliche, die wir auf unserem
eiligen Weg über das Gelände eine Pause
einlegen.
In zehn Minuten werden Verwundete
eintreffen, aber wir greifen einen Moment, eine
Schneeflocke, für uns selbst.
Anders als die Sterne, die sie einst
waren, sind Schneeflocken nicht für die Ewigkeit gemacht, zu
schön und zu zerbrechlich für den Ort,
auf den sie niederfallen.
Wir sind genau wie sie, zerbrechliche
Gebilde allesamt, die jetzt an einer brennenden Mülltonne
halten und frierende Hände über die
Flammen halten. Mit zwei Schwestern, die auch auf dem
Weg in den OP sind, wechseln wir einige,
von Schals und Parkakragen gedämpfte Worte. Wir
müssen schon ein seltsamer Anblick
sein...vier zitternde Personen stehen hier wie in einem
lebensgroßen Souvenir von Korea, das
irgend jemand mit etwas zu viel Enthusiasmus schüttelt.
Unzählige glitzernde Schneesterne werden
von den Flammen verschlungen, Feuer begegnet Eis,
und andere bleiben an Wollmützen und
Parkas hängen. Meine Zähne klappern, als ich aufschaue,
einen Blick über das flackernde Feuer
werfe und zusehe, wie Splitter des Großen Wagens und
Orion in deinem Schnurrbart schmelzen.
Und ich kann nicht anders, ich muß
lächeln und weiter hinsehen. So hat selbst eine sternenlose
Nacht ihre Momente der Schönheit, auch
wenn sie in Eis gefangen sind und zu schnell vergehen.
"Was ist, Hawk? Hab' ich Eiszapfen
an meiner Nase hängen? Fühlt sich zumindest so an. Du
kannst es mir ruhig sagen. Was von
Bedeutung?"
Was wird diesen Mann, samt lächerlichem
Schnurrbart, großen Füßen und dem ganzen Rest,
davon überzeugen, daß im Hier und Jetzt
er das einzige von Bedeutung ist? "Nur ein bißchen
Sternguckerei, Beej." Und wenn das
alles hier vorbei ist, wer wird die Sterne wieder an ihren
rechtmäßigen Platz bringen?
"Huh?"
"Außerdem frage ich mich, ob ich mir
gleich beim Operieren mal deinen Schnurrbart leihen kann.
Mein Gesicht ist eingefroren..."
"Du Irrer. Komm', laß uns die warmen
Hände schrubben gehen. Radar hat was von mindestens
fünfzig Verwundeten gesagt und während
der Nacht noch gut hundert mehr."
Und einige von ihnen würden die Sterne
nie wieder sehen, ebenso wenig Schnee oder irgend
etwas anderes Glitzerndes.
FINIS