Titel: Rosen sind rot, Veilchen sind
blau
Serie: Männerwirtschaft
Autor: Lady Charena / Feb. 2003
Pairing: Oskar, Felix und die Frauen
Rating: G, Humor
Beta: T‘Len
Summe: Welcher Tag wäre wohl besser für
einen Versöhnungsversuch geeignet?
Disclaimer: Bei dieser Story handelt sich um
nicht-kommerzielle Fanfiction, es wird keine Verletzung
von Urheberrechten
beabsichtigt.
Antwort
auf die Februarchallenge
Rosen
sind rot, Veilchen sind blau
* *
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„Oskar,
geh‘ du bitte und mach‘ die Tür auf!“, schrie Felix aus der Küche – er hielt
sich da schon seit Stunden verschanzt.
Seufzend
riss sich Oskar vom Fernseher los und schlurfte zur Tür. Nicht eine Minute Ruhe
hatte er, seit Felix bei ihm wohnte. Wenn ihm doch nur was einfiele, wie er die
lästige Laus wieder los werden würde... sonst geschah noch irgendwann ein Mord.
„Ja, ich komme ja schon“, brummte er, als es erneut klingelte. „Es wird schon
nicht so dringend sein.“ Er öffnete die Tür und blieb wie vom Donner gerührt
stehen. „Bl-Bla-Blanche?“, brachte er schließlich hervor, als er seiner Exfrau
ansichtig wurde. Und nicht nur das. Neben ihr stand Felix‘ Verflossene. Er
schlug die Tür wieder zu und begann nach Felix zu brüllen.
Felix
kam schließlich aus der Küche, sich die Hände an einem Tuch abwischend. „Was
ist denn?“, fragte er. „Ich habe gerade nach dem Kuchen gesehen.“
„Dein
Kuchen interessiert mich nicht die Bohne“, donnerte Oskar. „Weißt du, wer vor
unserer Tür steht? Häh, weißt du das? Unsere Exfrauen!!“
„Blanche
ist deine Exfrau. Gloria und ich sind noch verheiratet“, stellte Felix fest.
„Oh du meine Güte, jetzt schon? Ich bin doch noch gar nicht fertig!“
Oskar
erwischte ihn an der Schürze, bevor Felix in die Küche eilen konnte und
schüttelte ihn. „Was heißt das? Wusstest du etwa, dass sie kommen?“, knurrte
er.
Felix
röchelte und zappelte. „Du erstickst mich ja. Lass sofort los“, ächzte er.
Oskar
lockerte den Griff ein wenig. „Seit wann wusstest du es?“, fragte er gefährlich
ruhig.
„Seit
Samstag. Ich habe sie schließlich zu uns eingeladen.“
„DU
HAST WAS???“, brüllte Oskar los. Vor Schreck ließ er Felix los, der sich sofort
ein paar Schritte von ihm entfernte.
„Spinnst
du?“, klagte er. „Jetzt habe ich lauter Falten in der Schürze. Und sie war
frisch gebügelt.“
„Deine
Schürze kannst du gleich als Fallschirm benutzen, wenn ich dich aus dem Fenster
werfe“, drohte Oskar. „Wie bei allen Heiligen kommst du darauf, Blanche und
Gloria einzuladen? An meinem heiligen, freien Sonntag!“
Felix
zuckte mit den Schultern. „Heute ist Valentinstag.“ Er schneuzte sich – diese
rohe Behandlung schadete seinen Nebenhöhlen gewaltig. „Ich dachte... das wäre
eine gute... Gelegenheit, dass ich noch einmal mit Gloria in aller Ruhe rede.
Ein letzter Versöhnungsversuch unter dem Vorwand, dass ich sie sprechen muss,
weil ich möchte, dass die Kinder an meinem Geburtstag im nächsten Monat den Tag
mit mir verbringen dürfen.“
An
sich keine so schlechte Idee, diese Versöhnung, dachte Oskar. Dann hätte er
diese Scheuerbürste von Nervensäge los. Wirklich, gefiel ihm immer besser, die
Vorstellung. Doch dann dachte er daran, dass auch Blanche vor der Tür stand und
seine Miene verdüsterte sich erneut. Sie erwartete bestimmt ein Geschenk von
ihm. So war sie schon während ihrer Ehe gewesen – als gäbe es im Leben eines
Mannes nicht wichtigere Termine, an die er zu denken hatte. Den Start der
Baseball-Saison zum Beispiel. „Valentinstag. Kompletter Blödsinn. Die Weiber
erwarten nur Pralinen und Blumen.“
„Das
habe ich alles besorgt“, strahlte Felix. Er eilte in sein Zimmer und kam mit
zwei Pralinenherzen und einem großen Strauß roter Rosen wieder.
Oskar
schnappte sie sich. Auf diese Weise konnte er bei Blanche mal ein bisschen
Eindruck schinden. Sie stellte ihn immer als egoistischen, schlampigen
Schmalspur-Casanova dar. Völlig zu unrecht.
„Aber...
aber die Blumen sind für Gloria!!“; protestierte Felix. „Es war der letzte
Strauß.“
„Da
– fang!“ Oskar zog eine Rose aus dem Strauß und warf sie Felix zu. „Das ist
ohnehin viel romantischer.“
Von
der Eingangstüre ertönte Hämmern und wütende Stimmen. „Oh je, die Frauen. Sie
werden schrecklich sauer sein.“ Felix eilte zur Tür und riss sie auf. „Schatz,
es tut mir so le...“ Er ging zu Boden. Gloria Ohrfeige war nicht von schlechten
Eltern gewesen. Felix hörte die Englein im Himmel singen.
„Unverschämtheit!“,
schimpfte die neben ihr stehende Blanche. „Uns hier stehen zu lassen. Und dann
hat der Herr also Geld genug, teuere Rosen zu kaufen. Ich werde mich sofort
morgen mit meinem Anwalt in Verbindung setzen, dass er mehr Alimente fordert.
Komm Gloria, wir gehen. Hier bleiben wir nicht eine Minute länger.“ Sprach’s,
drehte sich auf dem Absatz um und ging. Gloria folgte ihr.
Felix
rappelte sich langsam auf. „Oh, mein Kopf“, jammerte er. „Was ist passiert?“ Er
ging langsam Richtung Küche und betastete dabei sein Gesicht. „Ich brauche
dringend einen Schluck Wasser.“
Oskar
warf ihm dem Rosenstrauß nach. „Vielen Dank“, brüllte er. „Das wird der
teuerste Valentinstag meines Lebens werden und das verdanke ich nur dir,
Felix.“
Felix
erschien wieder in der Küchentür. Er presste ein feuchtes Handtuch gegen sein
Gesicht. „Was ist los?“, fragte er. „Meine Ohren sausen so, ich kann dich kaum
verstehen.“ Blinzelnd ließ er das Handtuch sinken. „Und ich kann auch nicht
mehr richtig sehen – ich habe eine Gehirnerschütterung, Oskar. Ganz bestimmt.“
Sein rechtes Auge schwoll langsam, aber sicher zu und nahm einen hübschen
Blauton an.
Oskar
grinste. Er setzte sich wieder vor den Fernseher und lachte. „Rosen sind rot,
Veilchen sind blau...“, brummte er vor sich hin und griff nach der
Fernbedienung, um den Sportkanal einzuschalten.
Ende