Serie: TOS
Paarung: K/S
Code: PG-13
Summe: Ein
Picknick und seine Tücken...
Feedback: LadyCharena@aol.com
Erstveröffentlichung in
der Amok Times Nr. 17, der Clubzeitschrift des ClassiKS-Clubs (http://www.geocities.com/classiks1701/index.html
Disclaimer:
Paramount/Viacom gehört Star Trek und alles, was ich mir hier borgte.
Die Story ist
mein, „Fanfiction“ – ich beabsichtige weder, damit Geld zu verdienen, noch
irgendwelche Rechte zu verletzen.
Wer unter 18 ist, bzw. sich am Inhalt dieser Story stören könnte, sieht
sich bitte anderswo für passendere Unterhaltung um.
Das Picknick
Lady
Charena
"Du
hast einfach keinen Sinn für Romantik, Spock", beklagte sich Jim Kirk
lachend.
"Vielleicht.
Erklär' mir doch bitte, was an einem Picknick so romantisch ist",
entgegnete der Vulkanier ruhig. Er fragte sich - nicht zum ersten Mal - warum
er sich darauf eingelassen hatte. Doch wenn er ganz ehrlich war, wusste er
warum. Das Strahlen in Jims Augen, eine stumme Bitte - und sein Widerwille war
wie Schnee im Frühling geschmolzen...
"Diese
menschliche Vorliebe, Nahrung im Freien zu sich zu nehmen - und das dann als
Vergnügen zu bezeichnen - ist mir unverständlich."
Sein
Begleiter ergriff ihn am Arm, bevor er weiter ausholen konnte und zerrte ihn
förmlich vom Weg, seitlich durch das Unterholz. "Du wirst schon
sehen", erwiderte Kirk rätselhaft. "Das Essen ist dabei nicht das
Wichtigste..."
Zufrieden
blickte Jim über die Lichtung, die kurz darauf friedlich im Sonnenschein vor
ihnen lag. Soweit man sah, nichts als Bäume, Gras, ein paar Blumen...
"Das
ist der ideale Platz. Ich wusste es."
Zielstrebig
begab er sich ins Zentrum der Lichtung - langsam gefolgt von einem noch immer
etwas misstrauischen Vulkanier. Spock hatte so seine Erfahrungen mit den Ideen
seines Captains. Seit er ihn kannte, verstand er die menschliche Neigung zu
Abenteuern weitaus besser, als ihm lieb war. Doch Jim hatte fest versprochen,
dass dieser Trip vollkommen ungefährlich sein würde. Nur ein entspanntes,
romantisches Picknick an einem angenehm warmen Sommertag.
Jim
hatte bereits begonnen, den mitgebrachten Korb auszuräumen und breitete eine
Decke im hohen Gras aus.
"Nun
komm' schon", drängte er lächelnd. "Setz' dich - entspann' dich. Du
wirst sehen, es wird dir gefallen."
"Gut.
Wenn du meinst." Spock unterdrückte ein leidendes Seufzen und ließ sich
neben seinem Freund nieder.
cd
"Vertrau'
mir. Ich bin Experte im Auswählen von Picknickplätzen."
Falls
er damit seinen misstrauischen Vulkanier beruhigen wollte, hatte er keinen sehr
großen Erfolg. Spock musterte den Waldrand, als erwarte er jeden Augenblick
einen Angriff.
"Das
hast du auf Sanarda auch behauptet...", erinnerte ihn sein Erster Offizier
gnadenlos, als er sich endlich ihm zuwandte.
Jim
verschluckte einen bissigen Kommentar. Manchmal war das exakte Gedächtnis des
Vulkaniers ein Fluch.
"Und?
Habe ich etwa nicht recht behalten?", behauptete er statt dessen frech.
Über sein Gesicht breitete sich ein strahlendes Lächeln aus, das wohl einen
Eisberg zum Schmelzen gebracht hätte. Spock blieb jedoch (leider) völlig
unbeeindruckt davon - zumindest äußerlich. Er streckte sich auf der Decke aus,
drehte sich auf den Bauch und sah - auf die Ellbogen gestützt - zu seinem
Menschen auf. Eine seiner Augenbrauen verharrte skeptisch in der Nähe des
Haaransatzes. Doch das amüsierte Glitzern in seinen dunklen Augen verriet ihn.
Diese Unterhaltung begann ihm langsam Spaß zu machen.
"Ich
erinnere mich noch recht lebhaft an Dr. McCoys hämisches Grinsen, als wir
zurückkehrten. Und an seine Bemerkungen betreffend 'mangelnder Kenntnisse der
örtlichen Fauna'..."
"Ach
ja?", kam es etwas kleinlauter von Kirk. Sein Lächeln verblasste, dafür
breitete sich ein Hauch von Rot über seine Wangen aus.
"Oh
ja!" Spock zeigte heute kein Erbarmen. "Du warst zwei Tage
unausstehlich, bis der Juckreiz und der Ausschlag auf deinem Körper abgeklungen
waren."
Jim
wand sich förmlich. "Woher hätte ich denn auch wissen sollen, dass ich
gegen die Stiche der sanardischen Version von Mücken allergisch bin?",
verteidigte er sich. Sein Gesicht hellte sich auf.
"Und
außerdem - mein Wissenschaftsoffizier hätte mich ja darauf hinweisen können,
Mister Spock...", fügte er spitz hinzu. Er hatte sich schließlich
noch Wochen später die spöttischen Kommentare seines Bordarztes anhören dürfen.
Seine Laune besserte sich aber schlagartig, als er daran dachte, dass das
gegenseitige Einreiben der Insektenstiche auch durchaus so seine positiven
Seiten gehabt hatte...
Doch
Spock schluckte den Köder nicht, richtete sich statt dessen auf und hielt in
den Tiefen des Picknickkorbes nach den mitgebrachten Getränken Ausschau.
"Darf
ich darauf hinweisen, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht im Dienst befand,
Captain."
Jim
konnte seine beleidigte Miene nicht länger aufrecht erhalten und lachte. Er
beugte sich vor und stahl sich einen Kuss.
"Lass'
uns nicht darüber streiten", meinte er. "Diesmal sind wir auf der
Erde. Hier gibt es keine allergieauslösenden Mücken. Dieses Picknick wird
perfekt, glaub mir." Er rückte näher an seinen Geliebten und schlang die
Arme um seinen Hals.
"Sag'
mal, was hältst du eigentlich davon, wenn wir etwas essen..." Er wartete
nicht lange auf eine Antwort, sondern verschloss Spock sofort den Mund. Die
Gedanken jetzt bei ganz anderen Genüssen, als bei denen, die im Korb auf sie
warteten, drückte Jim ihn zurück, bis sie beide wieder flach auf der Decke
lagen.
cd
Schließlich
fing Spock die wandernden Hände des Menschen ein und schob ihn etwas von sich.
"Du
hast vergessen, zu erwähnen, dass ich das Essen sein soll",
bemerkte er trocken.
Schmollend
setzte sich Jim auf. "Spielverderber", maulte er verdrossen.
Dann
kehrte sein Grinsen zurück. "Mmh-hm. Versuch' es erst gar nicht."
Spock
setzte sich ebenfalls auf und brachte seine Kleidung in einen ordnungsgemäßeren
Zustand.
"Was?",
erkundigte er sich unschuldig.
"Dein
Lächeln zu verstecken. Hey, wir sind hier doch ganz allein. Und ich weiß,
dass du lächeln kannst."
Jim
streckte - unterstreichend zu seinen Worten - die Hand aus und zeichnete mit
den Fingerspitzen die schmalen Lippen und die jetzt leicht nach oben gekrümmten
Mundwinkel seines Vulkaniers nach.
"Zufrieden?",
fragte der leise. Das Funkeln in seinen Augen sprach seine eigene Sprache, die
keine Worte benötigte.
"Viel
besser", stimmte ihm Jim zu. Sein Stimme senkte sich zu einem
verführerischen Flüstern. "Aber wie wäre es, wenn wir jetzt..." Seine
Hand strich suggestiv über Spocks Hals, glitt langsam über seine Schulter und
dann tiefer.
"...etwas
essen würden?", beendete der den Satz ungerührt.
"Nun,
dass war nicht ganz, was ich vorschlagen wollte. Aber gut, fangen wir
damit an." Jim seufzte dramatisch.
Spock
nickte zustimmend. "Du wirst deine Kraft noch brauchen...", bemerkte
er vielsagend.
"Tatsächlich?",
erkundigte sich Jim gedehnt.
"Ja.
Für den Rückweg."
Es
fehlte nicht viel und Jim hätte ihm das Sandwich-Paket an den Kopf geworfen,
das er gerade aus dem Korb nahm.
"Pah!
Das habe ich nun davon, mich mit einem gefühllosen Vulkanier abzugeben",
murmelte er empört.
"Genau.
Lass' mich sehen, was du in diesen Korb gepackt hast." Spock betrachtete
angelegentlich einen Apfel und vermied es, Jim ins Gesicht zu sehen. Ein sehr
unvulkanisches Grinsen drohte sich seine Bahn freizubrechen. "Und verzieh'
den Mund nicht so, du siehst damit wie ein schmollendes Kind aus."
Jims
Antwort war - wohl glücklicherweise - unverständlich.
cd
Nach
dem Essen streckten sie sich nebeneinander auf der Decke aus, genossen die
Wärme, die Stille, das ungestörte Zusammensein.
Spock
lag auf dem Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Augen
geschlossen. Jim stützte sich neben ihn auf einen Ellbogen und betrachtete
zufrieden sein entspanntes Gesicht. Ein solches Geplänkel wie vor dem Essen,
wäre vor einem Jahr noch völlig undenkbar gewesen. Trotz ihrer engen
Freundschaft hatte es eine gewisse Distanz gegeben. Er konnte sich glücklich
schätzen, dass dies jetzt anders war. Und er jetzt nicht nur die Freundschaft,
sondern auch die Liebe des Vulkaniers sein heißen konnte.
Gedankenverloren
pflückte er einen Grashalm und strich damit über Spocks Gesicht. Der Vulkanier
griff reflexhaft nach dem störenden Kitzeln auf seiner Haut und öffnete
schließlich faul ein Auge. Er betrachtete den grinsenden Störenfried
misstrauisch, sagte jedoch nichts.
"Gib'
es zu, du dachtest, es wären irgendwelche Insekten", neckte ihn Jim
streitlustig. Er hatte nichts dagegen, ihr Geplänkel von vorher wieder
aufzunehmen.
"Soweit
ich informiert bin, ist eine solche Wiese ein beliebter Aufenthaltsort der
Formicoidea.", konterte Spock sofort, auf das Spiel eingehend.
"Formico...
was?"
Spock
zog seinen Menschen zu sich herab. "Ameisen, Jim, Ameisen... und du redest
zuviel..." Noch bevor er den Satz beendet hatte, war eine Hand in Jims
Nacken, die andere zum Verschluss seines Hemdes geglitten.
"Endlich
wirst du vernünftig..."
cd
Eine
Weile war jeder Gedanke an irgendwelche, eventuell hier ansässige, Insekten
vergessen. Doch plötzlich begann Spock sich unruhig hin- und her zu bewegen.
Ein hartnäckiges Kribbeln hatte sich störend in sein Bewusstsein gedrängt. Und
es hatte rein gar nichts mit den Aktivitäten von Jims kühlen Mund auf seiner
nackten Haut zu tun.
"Jim?",
meinte er und hielt die wandernden Hände des Menschen fest.
"Hmmh?",
kam ein unwilliges Brummen als Antwort.
Spock
schob ihn von sich und setzte sich auf. Er schüttelte entschieden den Kopf, als
Jim wieder nach ihm greifen wollte.
"Jim",
meinte er, seine Stimme schwankte gefährlich nahe an einem offenen Lachen.
"Jim,
du weißt, ich liebe dich. Aber hier gibt es ja doch Ameisen..."
//Ende//