Ich schließe die Augen, lasse
mich zurückfallen...
Die Laken sind kühl und glatt an
meiner erhitzten Haut.
Es ist still.
Nur eine einzelne Kerze erhellt
den Raum.
Ihr leises Flackern wirft sich
ständig ändernde Schatten an die Wände.
Der Tag war heiß und noch bringt
die anbrechende Nacht keine Linderung.
Ich öffne die Lider und sehe
einen Schatten an der Wand.
Deinen Schatten.
Langsam strecke ich die Hand aus
– strecke sie dem Umriss an der Mauer entgegen.
Und eine Schattenhand regt
sich... löst sich scheinbar vom Rest des Abbildes, um über meine zu gleiten.
Ich versuche, die Schattenfinger
zu greifen, doch sie entgleiten mir...
Als spielten sie mit mir, sehe
ich sie über meinen Körper huschen.
Wie eine geisterhafte Berührung,
die ich nicht spüren - nur erahnen - kann.
Bevor sie wieder mit der grauen
Gestalt an der Wand verschmelzen.
Meine Hand fällt zurück auf das
Laken.
Noch immer ist es still... bis
auf das Schlagen meines Herzens, das in der Stille widerzuhallen scheint.
Langsam drehe ich mich auf die
Seite, um dich anzusehen.
Strecke erneut die Hand aus.
Deine Fingerspitzen berühren
meine Handfläche, gleiten weiter, die Innenseite meines Armes entlang.
Folgen der Wölbung meiner
Schulter bis zum Hals, um dort das Pochen meines Pulses unter der dünnen Haut
zu ertasten.
Streifen schließlich meine
Wange, meinen Mund.
Mit einem leise, letzten
Flackern erlischt die Kerze.
Und die Schatten schließen sich
um uns, als die Nacht uns in ihre dunkle Umarmung hüllt...
Ende...
Lady Charena – Mai 2001