Title: Sheridan und Garibaldi
Author: Myra
Fandom: Babylon 5
Rating: NC - 17
Typ/Kategorie: Slash, Romance
Pairings:
S/G
Inhalt:
Garibaldi wünscht sich ein Lächeln.
Disclaimer: Warner Bros. / PTEN Consortium`s property.
Beta:
T´Len, REV
Sheridan
und Garibaldi
Garibaldi,
der sich bestens mit Neuanfängen auskannte und keine Bindungen mehr an
irgendwas (wenn man mal seine Comic-Postersammlung
und das Motorrad wegließ) zulassen wollte, hatte die letzten Ereignisse eher
als eine neue Herausforderung erlebt.
Nur
für John sah das natürlich ganz anders aus.
"Ich
kann nur ahnen, wie schwer dir die Souveränitätserklärung gefallen ist, John. Schließlich
bist du mal angetreten, um die Erdallianz zu vertreten."
Der
Sicherheitschef der Station nippte an seinem Wasser und beobachtete dabei nachdenklich
seinen Captain.
"Und
ich kann nur hoffen die richtige Entscheidung getroffen zu haben, Michael. Es
hängt so viel davon ab", seufzte Sheridan und ließ sich schwer in die
Polster fallen. Für einen Moment konnte er die übermenschlich große Person, zu
der er plötzlich geworden war, vor der Tür lassen.
"Es
muss eine höhere Bestimmung gewesen sein, oder nenn es Schicksal, das dich
gerade jetzt an diesen Platz gesetzt hat", betonte Michael.
"Und
was die Unabhängigkeit betrifft, da bin ich mir sicher, dass du die einzig richtige
Entscheidung getroffen hast."
"Danke,
aber es geht nicht nur um mich. Es geht auch um die Menschheit. Um unser aller
Zukunft", seufzte Sheridan.
"Das
ist ein bisschen viel zu tragen - für nur einen Menschen. Aber du wirst es
schaffen und die Station wieder ihrer ursprünglichen, friedlichen Bestimmung
zuführen", bestand der Sicherheitschef auf seiner Überzeugung.
"Ach,
Michael. Du erinnerst mich an einen Freund von mir." Zum ersten Mal an diesem
Abend zeigte der Commander wieder etwas von seinem sympathischen Lächeln.
"Hoffen
wir, dass du recht hast."
"Ein
guter Freund?", fragte der Sicherheitschef neugierig. Von einer engeren Beziehung
zu einem anderen Mann hatte Sheridan nie etwas erwähnt.
"Könnte
man so sagen", John überlegte, wie viel er Garibaldi anvertrauen wollte.
"Er
war da, als ich ihn brauchte", deutete er schließlich nur an.
"Mehr
kann ich auch nicht anbieten, John", antworte Garibaldi bedächtig.
"Soll
ich heute Nacht bei dir bleiben?", fragte er dann ein wenig zu beiläufig.
"Michael,
so war das nicht gemeint."
Sheridan
errötete. Zu seinem Leidwesen spiegelte sich seine große Empfindsamkeit allzu
oft auch auf seinem Gesicht wieder.
"Ich
würde es aber gerne", antworte Garibaldi. "Du weißt das."
"Und
du weißt, ich kann dir nicht mehr ..." Sheridan lächelte schief und machte
eine vage Geste in den Raum.
"Stopp,
Stopp, bevor ich es mir noch anders überlege ...", warf Garibaldi schnell
ein und hob mit gespielter Ergebenheit seine Handflächen hoch.
"Okay,
Michael. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du bleibst", gab Sheridan
offen zu. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hätte er seinen Sicherheitschef
sowieso nicht so schnell gehen lassen.
Garibaldi
grinste erfreut, aber um seine plötzliche Nervosität zu bekämpfen, stand er schnell
auf und erzählte von den letzten Vorfällen auf der Station. Es dauerte auch
nicht lange und er hatte sein Ziel erreicht, John begann sich sichtlich zu
entspannen, fast wie in alten Zeiten.
"Tja,
man glaubt es nicht, was denen alles einfällt, nur um mich zur Verzweiflung zu
bringen", grinste Garibaldi breit.
"Michael?",
John winkte den hin- und herwandernden Sicherheitschef näher an sich heran.
"Lass uns jetzt ins Bett gehen, ja? Dafür sind wir doch hier."
"John!",
rief Garibaldi gespielt vorwurfsvoll, aber natürlich stimmte es.
"Michael,
komm jetzt endlich her", wiederholte Sheridan. "Worauf wartest du noch?"
Der Commander öffnete mit einer geübten Bewegung seinen Uniformkragen und zog
den Reißverschluss der Jacke auf.
Garibaldi
war sich sicher, dass er sowieso nicht noch eine Sekunde länger den
Unbefangenen hätte spielen können und als er dann vor dem vertrauten Gesicht
stand, überlegte er nicht mehr lange.
"Oh,
John, John, warum erst jetzt ...", flüsterte er atemlos und küsste dann die
vollen, weichen Lippen. Zum Teufel mit den dunklen
Schatten, die dort draußen bereits auf sie lauerten.
"Pst,
Michael", flüsterte Sheridan zärtlich.
Er
trug, wie immer ein frisches, weißes Hemd und Garibaldi suchte sich sofort
einen Weg zu der Haut darunter. Die blaue Jacke, bereits ohne EA-Abzeichen,
fiel lautlos zu Boden, während Sheridan seinen Sicherheitschef zu dem breiten
Bett in den hinteren Bereich zog.
Halb
bereits auf der Decke liegend, suchten sie dann schwer atmend die Nähe des anderen
und zogen sich nach und nach, zwischen vielen, tiefen Küssen das meiste der Kleidung
vom Körper.
"Oh,
John", stöhnte Garibaldi, mit einer für ihn normalerweise ganz uncharakteristischen Hingabe. Eine warme Männerhand hatte
sich zwischen seine Beine gelegt und es erregte ihn noch mehr, als er sich
klarmachte, mit wem er da gerade das Bett teilte. "John, ich, ich ..."
"Michael",
flüsterte Sheridan zurück und küsste seine Halsbeuge und die Schulter während er
mit seiner Hand seine Erkundungen weiter betrieb und den angenehmen Kitzel von
weichem Haar und harten Muskeln auf seinem eigenen Bauch genoss. "Diese Nacht
soll nur uns beiden gehören ..."
Als
er dann Garibaldi wenig später signalisierte, was er sich noch von ihm wünschte,
erntete er erst einen ungläubigen Blick seines Sicherheitschefs, dann ein
breites Grinsen und wurde danach auf die Seite gelegt. Lange Zeit war nur das
leise Stöhnen der Männer und das Geräusch der beiden zusammentreffenden Körper
zu hören.
"Oh
Michael, ja, ja, das ist so wunderbar." Sheridan klammerte sich mit seinen
Händen am Bettrand fest und überließ seinem Körper die Regie. "Ja, oh,
ja", rief er immer wieder.
Danach
konnte Garibaldi sich nicht sattsehen, an dem neu erwachten, zufriedenen
Lächeln seines Commanders, der sich in seinen Arm
gelegt hatte. Dies war seine Chance gewesen, Sheridan seine wirklichen Gefühle
zu zeigen, und er würde sie vermutlich auch nie wieder erhalten.
Viele
Stunden später, nach einer sexuell unglaublich aufgeladenen Nacht, schliefen
sie endlich nebeneinander ein, Arm in Arm und nur mit einem leichten, weißen
Laken bedeckt.
Aber
in den frühen Morgenstunden summte Garibaldis permanent aktiviertes
Bereitschaftsgerät. Als er noch leicht desorientiert auf das blinkende Display
auf seinem Handrücken schaute, verrieten ihm die Signale, dass es sich um eine
gewalttätige Streiterei im Sektor Rot bei einem der weihnachtlichen
Verkaufsstände handelte.
Er
drückte schnell eine Taste, um weitere Geräusche des Geräts zu unterdrücken,
denn John schien noch nichts davon mitbekommen zu haben.
Der
Sicherheitschef suchte sich schnell seine Kleidung zusammen und im Halbdunkeln
strich er dabei mit einer zärtlichen Geste kurz über Sheridans weißes Oberhemd,
das daneben auf dem Boden lag.
Dieses
immer so akkurat gebügelte Hemd so formlos hingefallen zu sehen, gab ihm einen
kurzen Einblick in den privaten Alltag seines Commanders,
den er niemals teilen würde. Der Anblick rührte ihn vielleicht gerade deswegen
ganz besonders und er schaute noch einmal auf die entspannten Gesichtszüge auf
dem Bett hinter sich.
Ein
Hauch dieses besonderen Lächelns lag wieder um Sheridans Mund. Garibaldi fühlte
in diesem Moment schmerzhaft, wie sehr er ihn wirklich begehrte. Er hatte
eigentlich sein ganzes Leben auf einen Mann wie ihn gewartet. Aber das war
einfach zuviel vom Schicksal verlangt.
Auf
den Commander warteten ganz andere Aufgaben. Ein ganzes Universum war auf seine
Entscheidungen und sein entschlossenes Handeln angewiesen.
Und
dann war da natürlich auch noch Delenn.
Garibaldi
wusste, wann er sich wieder zurückziehen musste.
"Fröhliche
Weihnachten, John", flüsterte er noch schnell in Richtung der friedlich schlafenden
Gestalt, kurz bevor er leise die Tür zu dem Raum hinter sich schloss.
Ende.