Auf einer ganz gewöhnlichen Wiese, hing an einem ganz gewöhnlichen Grashalm ein Tautropfen...
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Nun, keine Angst, auch wenn dies jetzt wie der Anfang eines Märchens klingt, das ist es keineswegs.
Ich möchte nur
versuchen, einmal einen anderen Blickwinkel zu finden. (Und nein - auch, wenn
es dann und wann so aussehen mag, mein C*mpu~er hatte keinen Schl*ck*uf...) J
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Also, auf ein neues: Auf einer
ganz gewöhnlichen Wiese, hing an einem ganz gewöhnlichen Grashalm ein
Tautropfen. Der Morgen hing noch den Träumen der vergangenen Nacht nach und
hatte sich Stille ausgebeten.
Sie blieb ungetrübt, bis ein
Geräusch erklang, das der Welt unbekannt war. Die Luft über der Wiese - gerade
dabei sich zu erwärmen - wurde von einem Schimmern zur Seite gedrängt. Über dem
Gras, das erst begonnen hatte, sich der Sonne entgegen zu recken, tanzte ein
Funkeln.
Das Glitzern wurde stärker,
teilte sich in mehrere ovale Flächen, die langsam Form annahmen. Gleichzeitig
wurde dieses Surren, das davon ausging, noch stärker. Und dann war es plötzlich
wieder still. Zumindest für einen Moment.
Schritte erklangen jetzt,
jagten die letzten Langschläfer unter den Insekten auf. Fremde waren auf diese
Welt gekommen, brachten – ohne es zu wissen, ohne etwas davon zu bemerken –
uralte Rhythmen aus dem Gleichgewicht.
Die Vögel auf den
Lat*me-Bäumen blieben stumm, obwohl es längst über der Zeit war, zu der sie für
gewöhnlich sangen.
Die Wiese, in deren
duftenden Ro**än und Ki~ -Blumen sich längst ungezähltes Getier tummeln sollte,
lag noch verlassen im morgendlichen Sonnenschein.
Kein Ko*~ja huschte aus
seinem Versteck zwischen zwei Steinen, um sich sein Frühstück zu suchen.
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Vier der Fremden strömten
über die Wiese, immer zwei von ihnen in eine andere Richtung gehend.
Die restlichen zwei blieben
stehen. Der eine ganz blau und schwarz, wie ein weiser Grt*ak in der Mauser,
der andere ganz golden und schwarz schimmernd, wie ein junges, kampflustiges
Wir*bo, gerade aus dem Ei geschlüpft. Der eine hielt so ein Ding in der Hand,
das grässlich mechanische Geräusche erzeugte, er trat damit an einen der
Lat*me-Bäume, die hier ein kleines Wäldchen zu formen begannen und hielt es
dicht an die Rinde. Dann schnitt er ein Stück davon heraus und verpackte es
sorgfältig in einen Behälter. Das Rascheln der purpurfarbenen, dickfleischigen
Blätter hätte sehr wohl ein Protest gegen diese Behandlung sein können.
Der andere hingegen war auf
die Felsen gestiegen, unter denen ganze Generationen von Ko*~jas hausten, um
sich umzusehen. „Spock?“, rief er nach einer Weile. „Irgend etwas
ungewöhnliches?“
Es war, als halte die ganze
Welt den Atem an, um die Antwort des Blauen zu hören. „Negativ, Captain. Ein
ganz gewöhnlicher Klasse M-Planet.“
Gewöhnlich. Eine plötzliche
Brise fuhr durch das Gras... was gut als ein missbilligendes Zischen verstanden
werden konnte.
Beide arbeiteten eine
Zeitlang schweigend weiter, der Blaue mit seinem summenden Gerät, Proben
nehmend, ohne sich der stummen Proteste der Welt um sich herum bewusst zu sein.
Ein noch sehr junger, sehr
neugieriger Ri*ll wagte sich aus seinem Bau und schnüffelte an den Beinen des
Goldenen, bevor er sich davon machte, so schnell ihn seine sechs kleinen Füße
tragen konnten. Das Gelächter des Fremden folgte ihm.
Der andere sah von seiner
Arbeit auf, blickte zu dem Goldenen hinüber. „Ist alles in Ordnung?“
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Langsam wanderten die beiden
später tiefer in das junge Wäldchen aus Lat*me-Bäumen, wo sich eine kleine
Lichtung versteckte. Der Boden war hier dicht mit blauem, kühlen Moos bewachsen
und verschluckte jedes Geräusch. Ein Ra*eil lugte neugierig über den Rand
seines Nestes, hoch im Wipfel des Lat*me, als die Fremden sich unter ihm
niederließen.
Der Goldene nahm ein anderes
Gerät zur Hand, das ein schrilles Piepen ausstieß – fast so wie ein
Ro*ro-Junges, das gefüttert werden wollte – und das den armen Ra*eil über ihnen
so erschreckte, dass er beinahe aus dem Nest fiel.
Dann wandte er sich dem
anderen Fremden zu. „Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt eine Pause
genehmigen?“
„Du bist der Captain“,
erwiderte der andere und beugte sich zu ihm hinüber.
Ihre Lippen fanden sich...
und zwei kleine Mo~ya, die sich hinter einem niederen Busch versteckten,
versuchten sofort das Kunststück nachzuahmen - ohne sich dabei allzu sehr mit
ihren plumpen Schnauzen im Weg zu sein – und mit vor Aufregung wild flatternden
Ohren.
Doch schon bald wurde es
ihnen zu langweilig und sie machten sich auf die Suche nach etwas Neuem.
Die beiden Fremden bemerkten
sie nicht, zu sehr waren sie ineinander vertieft. Als der Ra*eil es wieder
wagte, verschüchtert über den Rand seines Nestes zu blicken, sah er mit
Erstaunen, wie das blaue Gefieder des einen verschwand.
Diese mysteriöse Krankheit
griff kurze Zeit später auch auf den Goldenen über, der seine Federn einfach
abschüttelte und dann seinen Begleiter wieder umarmte.
Sie rollten über das blaue
Moos, dass sich davon nicht sonderlich beeindruckt fühlte, sondern es mit der
Gleichgültigkeit seiner Art einfach hinnahm. Wie zwei übermütige Ro*ro-Junge
balgend, der gestrengen Aufsicht der Mutter entkommen.
Der eine lachte und zog den
anderen auf sich. Erneut fanden sich ihre Lippen und sie begann, sich
aneinander zu bewegen, wie sich zwei Lat*me-Sprößlinge in den Frühlingsstürmen
aneinander reiben mochten.
Und wie jeder Sturm sich
irgendwann legt, kehrte letztlich bei den beiden Fremden wieder Ruhe ein. Eng
aneinander geschmiegt, wie eine Rotte schläfrige Ko*~jas, lagen sie unter dem
sanften Sonnenschein.
Erst geraume Zeit später rührte sich der eine, begann sein blau/schwarzes Gefieder aufzuheben und – oh Wunder über Wunder – es fand Halt an seinem Körper. Er streckte dem anderen die Hand entgegen. „Nun, Captain – ich hoffe, du fandest deine Pause... erfrischend?“
Lachend ließ sich der andere
auf die Beine ziehen und streifte sein golden/schwarzes Gewand über. „Sehr
erfrischend, Mr. Spock.“
Seite an Seite verließen sie
die Lichtung zwischen den Lat*me-Bäumen und kehrten auf die Wiese zurück, wo
sich bald die anderen zu ihnen gesellten. Das Funkeln und Summen kehrte zurück
und nahm sie mit sich.
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Der letzte Tautropfen zitterte und fiel zu Boden. Es
herrschte wieder Stille in der Welt. Und das erste Ko*~ja streckte bereits die
Nase hervor... Ende