"Zeit der Wunder" (T'Sihek) Teil 8/9 T T T Der Duft der frischen Plätzchen verfehlte seine Wirkung tatsächlich nicht und lockte Kirk und Spock wenig später nach unten. Winona lächelte, als sie das Strahlen in den Augen ihres Sohnes und die ausgeglichene Miene des Vulkaniers bemerkte. Mehr Beweise brauchte sie nicht. Kirk ließ es sich nicht nehmen, von einem der kühl gestellten Teige zu probieren, was ihm einen gespielt strafenden Blick seiner Mutter einhandelte. "Es ist doch immer das gleiche", lachte sie während sie drohend den Finger hob. "Eigentlich sollte man meinen, ich hätte einen erwachsenen Mann vor mir. Statt dessen wird immer noch roher Teig probiert, als ob ich einen Dreikäsehoch vor mir hätte. Dann bekommst du eben die gleiche Antwort, wie damals. " Sie zeigte auf die Tür. "Ab! Marsch nach draußen. Geh im Schnee spielen!" Kirk lachte übermütig, umfing sie und wirbelte sie durch die Luft, was sie vergnügt quietschen ließ. Dann setzte er sie wieder ab, stibitzte eine Handvoll der noch warmen Plätzchen und war mit Spock im Schlepptau verschwunden, bevor eine der Frauen noch etwas sagen konnte. Sie sahen erst sich an, dann die zufallende Tür und begannen zu lachen. T T T Im Esszimmer setzten sich Kirk und Spock an den noch gedeckten Frühstückstisch und ließen sich die Plätzchen schmecken. Nach einem kurzen Frühstück lehnte sich Kirk bequem zurück und betrachtete seinen Freund und nun auch Geliebten. Er fühlte sich einfach wunderbar und er glaubte, es könnte nicht noch schöner werden. Spock bemerkte seinen Blick und sah von seinem Teller auf. "Jim?" "Nichts. Ich bin einfach nur glücklich." Anstatt einer Antwort streckte Spock die Hand aus und strich eher zögernd mit den Fingerkuppen über Kirks Wangen, streifte nur leicht die Nervenkluster. Auch er lächelte. Kirk stand auf ging zu ihm, blieb neben ihm stehen und streckte ihm die Hand entgegen. "Komm. Gehen wir ein wenig nach draußen. Etwas frische Luft wird uns beiden gut tun." Spock nickte und folgte ihm. T T T Amanda war gerade mit dem Ausstechen der Plätzchen beschäftigt, als eine Bewegung vor dem Haus ihre Aufmerksamkeit ablenkte. Es waren Kirk und Spock, die dicht nebeneinander auf einem der geräumten Wege in Richtung Pferdekoppel gingen. Sie folgte ihnen mit den Augen. Beide unterhielten sich, während sich ihre Körper immer wieder berührten. Mal waren es die Hände, die einander streiften, dann die Schultern. Plötzlich blieb Kirk stehen. Er deutete auf eine besonders hohe Schneewehe und schien etwas zu beschreiben. Spock schüttelte nur den Kopf, die Miene verständnislos. Kirk ließ sich kurzerhand rücklings in den Schnee fallen und ruderte kurz mit Armen und Beinen. Dann streckte er Spock eine Hand entgegen. Spock griff danach und zog ihn hoch, half Kirk dann dabei, den Schnee von der Kleidung zu klopfen. Kirk drehte sich um und deutete auf den nun sichtbaren Schneeengel, sagte etwas zu Spock, der die Figur sichtlich interessiert musterte und dann wieder zu dem Menschen sah, ein Lächeln auf den Lippen. Die Vertrautheit ließ Amanda die Luft anhalten. //Kann es sein? Sollten die beiden...?// Im nächsten Moment wurden ihre zögernden Fragen beantwortet, als die beiden Männer sich umarmten und sich zärtlich küssten. Da waren keine Scheu, keine Hemmungen zwischen ihnen. Amanda seufzte leise und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den ausgerollten Teig vor sich. Sie war sich nicht sicher, wie Sarek auf diese Neuigkeiten reagieren würde, freute sich aber darüber, dass Spocks Wünsche wahr geworden sind. //Weihnachten ist eben doch eine Zeit der Wunder//, dachte sie halb melancholisch, halb amüsiert. T T T Sie erfuhr schneller was Sarek davon hielt, als sie erwartet hatte. Eine halbe Stunde später kam eine Nachricht von Sarek, dass er am Raumhafen in San Francisco angekommen sei und noch einige Formalitäten zu erledigen hätte. Er nannte ihr die Zeit, an der er vermutete in der Beamzentrale des Ortes anzukommen und bat sie, ihn abzuholen. Winona, die sie sofort informierte, schlug vor doch mit dem Schlitten zu fahren. Amanda war sofort einverstanden und diesmal war auch Solak bereit mitzukommen. Sie hinterließ eine kurze Notiz auf dem Küchentisch für ihren Sohn, dann waren sie auch schon unterwegs. T T T Einige Zeit später kehrten Kirk und Spock zum Haus zurück. Sie waren weiter gelaufen, als sie es eigentlich vor gehabt hatten, doch anders als bisher, hatte die Bewegung Spock gut getan. Auf Grund des entspannten Gesichtsausdrucks seines Freundes glaubte ihm Kirk sogar. Fast. "Ich möchte aber, dass du ein heißes Bad nimmst, während ich in der Bibliothek den Kamin anzünde und uns etwas zu Essen richte. Nicht, dass du noch einmal diese Krämpfe bekommst." "Wie du wünschst." Im Haus angekommen bemerkte Kirk sofort das Fehlen der anderen und entdeckte schließlich auch den Zettel auf dem Küchentisch. Er zeigte ihn Spock, dessen Miene sich sofort verdüsterte. Kirk beobachtete es fasziniert. Er mochte es, wenn sich Spock in seiner Gegenwart weniger streng kontrollierte. Es war wie ein Geschenk, auch wenn *diese* Regung eher negativ war. "Hey. Er wird nur einige Tage bleiben und wir haben danach noch jede Menge Zeit für uns." Er legte seinem Freund eine Hand auf den Arm und drückte ihn leicht. Spock nickt, nur halb überzeugt. "Er wird eine Beziehung zwischen uns nicht gut heißen." "Warum nicht?" "Glaube mir. Es wäre das erste mal, dass er eine meine Entscheidungen uneingeschränkt akzeptieren würde." Kirk kniff die Lippen zusammen. Manchmal erschien ihm Spock noch sehr jung, fast naiv. Ganz besonders sogar wenn es um Sarek ging. "Du bist hierbei nicht allein, Spock. Ich habe auch noch ein Wörtchen mit zu reden und ich denke, auch Amanda hat nichts dagegen. Zumindest schätze ich sie so ein. Deine Pflichten gegenüber dem Clan sind durch Solak erledigt - dafür hat Sarek selbst gesorgt. Er hat schlicht keinen Grund, dich noch länger unter Druck zu setzen und es ist nun deine Aufgabe, dir diesen Druck nicht selbst aufzubürden." "Du empfindest mein Verhalten als unreif, nicht wahr?" Spock klang sehr ruhig, begann bereits wieder sich hinter seine Disziplinen zu verstecken. Kirk sah ihn ernst an. "Wenn ich ehrlich bin... momentan ja. Jeder macht diesen Ablösungsprozess vom Einfluss der Eltern irgend wann mal durch, meistens während der Pubertät. Ein Mensch in deinem Alter hat diese Phase längst hinter sich, aber ich vermute, das gilt nicht für Vulkanier." Spock nickte langsam. "Nach vulkanischen Normen gelte ich in der Tat noch als sehr jung. Ich gehöre zwar nach dem Kash-wan und dem Pon farr zu den *Erwachsenen*, doch die volle körperliche und geistige Reife ist erst mit etwa fünfzig Standardjahren abgeschlossen. Kirk überdachte diese Information kurz. "Dann entspricht dein momentaner Status auf Vulkan dem eines Teenagers?" "In Belangen der Partnerwahl und elterlichem Einfluss... Ja." Spock wandte den Blick ab. Es war ihm plötzlich unangenehm, dass Kirk das wusste. "Das erklärt einiges. Mach dir keine Sorgen, Spock. Sarek WIRD deine Wahl akzeptieren." Spock bedachte ihn mit einem skeptischen Blick. "Was macht dich so sicher?" Kirk zuckte mit den Schultern. "Intuition." Dann schob er seinen Freund Richtung Treppe. "Und nun sieh zu, dass du ein heißes Bad nimmst, während ich mich ums Feuer kümmere." T T T Kirk war schnell fertig mit dem Feuer. In der Küche bereitete er einen Punsch vor und brachte die dampfende Kanne zusammen mit zwei Bechern und einem Teller mit Gebäck zurück in die Bibliothek. Seine Gedanken waren währenddessen bei Spock. Er schüttelte den Kopf. //Vulkanier und ihre widersprüchliche Kultur. Einerseits moderne Wissenschaft und Technik, andererseits fast altertümliche Strukturen in der Familienhierarchie und in der Politik. Von den uralten Traditionen mal ganz abgesehen. Kein Wunder wirkt Spock manchmal unsicher. Einerseits wird von ihm die Akzeptanz eines Teenagers erwartet, andererseits die Selbstsicherheit und Weltgewandtheit eines Erwachsene. Je nach dem wo er sich gerade aufhält. Zudem... Sarek hat ihn früher sehr unter Druck gesetzt. Das lässt sich nicht so leicht abschütteln. Nicht mal von einem Erwachsenen.// Ein leichtes Kribbeln lief durch seinen Körper und er blieb abgelenkt stehen. Bisher hatte er diese angenehmen Empfindungen nur in Spocks unmittelbarer Nähe erlebt. Meist dann, wenn der Vulkanier ihn berührt hatte. Doch jetzt? Spock war oben im Bad, er selbst unten. Wieder rann ein Schauer durch seinen Körper und kurz glaubte er die Berührung heißer Hände auf seiner Haut zu fühlen. //DAS kann nur von Spock kommen... eine mentale Verbindung? Ist das möglich?// Kirk lauschte in sich hinein, konnte die ungewohnte Empfindung immer besser einordnen. Sein Körper begann bereits zu reagieren und Hitze sammelte sich in seinem Schoß. Lächelnd sah er zur Treppe. Etwas ähnliches hatte er erst in der vergangenen Nacht erlebt, als Spock eine leichte Verbindung zwischen ihnen geöffnet hatte, nachdem sie sich geliebt hatten. Er hatte die wohlige Erschöpfung des Vulkaniers wahr nehmen können und es hatte sich ganz ähnlich angefühlt. Nur, dass er jetzt keine Erschöpfung entdecken konnte. Leise ging er nach oben. Die Tür zum Badezimmer war nur angelehnt und Kirk schob sie lautlos ein wenig weiter auf, lehnte sich dann gegen den Türrahmen und betrachtete fasziniert den Anblick, der sich ihm darbot. Spock lag völlig entspannt in der mit heißem Wasser gefüllten Badewanne. Die Augen waren geschlossen. Zuerst zögernd, dann mit mehr Sicherheit wanderten seine Hände über seinen Körper, strichen über die Schlüsselbeine, spielten mit den Brustwarzen und glitten dann tiefer über den Bauch und die Hüften zu seinem wachsenden Geschlecht. Seine Beine fielen kraftlos auseinander, als er sich schließlich mit einem leisen Stöhnen selbst berührte. Kirk schlich lautlos näher, achtete darauf, den mit sich selbst beschäftigten Vulkanier nicht zu erschrecken. Dennoch schnappten die Augen plötzlich auf und Spock ruckte in der Wanne nach oben, als er Kirk bemerkte. Blut schoss ihm ins Gesicht, als er ertappt die Hände ineinander verkrampfte. Kirk griff danach, strich massierend darüber. "Nein... O bitte hör nicht auf. Du hast so wunderschön ausgesehen." Er küsste Spock sanft, drückte ihn dabei wieder in die halb liegende Position zurück. "Bitte... ich möchte dich dabei ansehen", flüsterte er, schob die noch immer wiederstrebenden Hände tiefer, bis sie im Schoß des Vulkaniers lagen. Neckend strich Kirk dann über das halb erschlaffte Glied, erregte den Vulkanier erneut, bis die schlanken Hände ihn schließlich zur Seite schoben und sich um den wieder harten Schaft schlossen. Kirk lehnte sich zurück, gefangen in dem erotischen Anblick. Erst am Morgen hatte er Spock dazu bringen können, sich selbst zu erregen, sich selbst auf diese Weise zu berühren. Für den Vulkanier war dieser Gedanke bisher frivol und völlig neu gewesen. Kirk hatte ihn eines besseren belehrt. Auch jetzt waren die Bewegungen noch scheu und unsicher, doch wachsendes Verlangen ließ auch die Liebkosungen kräftiger und gezielter werden. Es dauerte nicht lange, bis sich der schlanke Körper aufbäumte und sich schimmernder Samen im Wasser verteilte. Der Anblick allein hatte genügt, um Kirk ebenfalls kommen zu lassen. Jetzt beugte er sich über den Vulkanier und küsste ihn zärtlich. Dann hielt er ihm die Hand hin. "Komm. Ich habe das Feuer in der Bibliothek neu entfacht und Saftpunsch zubereitet. Es gibt nichts schöneres, als es sich nach einem heißen Bad mit einem Glas Punsch vor dem Kamin gemütlich zu machen. Die anderen werden sicher noch mindestens eine Stunde brauchen, bevor sie wieder hier sind. Zeit genug, um das Feuer zu genießen." Spock ließ sich aus der Wanne helfen und von Kirk abtrocknen. Dann zog er einen der flauschig-warmen Hausanzüge an, die Kirk ihm auf dem Weihnachtsmarkt gekauft und inzwischen gegeben hatte. Der weiche Samt umschmeichelte die schlanke Figur und der dunkle Blauton betonte den Schimmer der schwarzen Haare. Kirk sah ihn bewundernd an und schluckte, als ihm einmal mehr bewusst wurde, wie atemberaubend gutaussehend Spock war. Gemeinsam gingen sie hinunter und Spock machte es sich auf dem Sofa vor dem Kamin bequem, während Kirk den Punsch aus der Küche holte und auf einem Beistelltisch in der Nähe bereit stellte. Dann kuschelte er sich hinter Spock, so dass dieser zwischen seinen Beinen saß und mit dem Rücken an ihm lehnte und hüllte sie beide in eine Decke. Spock lehnte den Kopf gegen Kirks Schulter, während er dösend in die Flammen schaute. Er fühlte sich geborgen und sicher wie nie zuvor. Langsam begriff er, dass Kirk ihn wirklich liebte, dass er nicht nur ein Abenteuer, eine Affäre für den Menschen war. Das Prasseln des Feuers und die tanzenden Flammen lullten ihn ein, beruhigten seine angespannten Nerven. Er schob den Gedanken an die Konfrontation mit seinem Vater und Solak weit von sich fort, wollte einfach nur den Moment genießen. Kirk holte ihn aus seinem zufriedenen Dämmerzustand, als er sich zu der Punschkaraffe beugte und zwei Gläser einschenkte. Er reichte eins davon an Spock weiter. "Trink. Es ist weder zusätzlicher Zucker, noch Zimt oder Alkohol drin. Nur Tee und Fruchtsäfte." Spock nahm sein Glas entgegen und nippte daran, nahm dann noch einen größeren Schluck. "Das schmeckt gut." Dann stellte er das Glas zur Seite und sah Kirk nachdenklich über die Schulter hinweg an. "Wieso bist du vorhin ins Bad gekommen?" "Hat es dich gestört?" Kirk spielte träge mit den dunklen Strähnen vor ihm, genoss das Gefühl, als die seidigen Haare durch seine Finger glitten. "Nein... aber... ich dachte, du bist unten." "War ich auch. Aber ich habe gespürt, dass du an mich denkst. Das hat mich neugierig gemacht. Und ich hab's nicht bereut... du hast wirklich wunderschön ausgesehen... sehr sinnlich." Kirk beugte sich vor und stahl sich einen Kuss von den einladenden Lippen. "Aber.. ich meine... wie konntest du wissen, dass ich..." Spock zögerte, wusste nicht, wie er seine Gedanken aussprechen sollte. Kirk tippte sich an die Stirn. "Ich kann dich öfters spüren. Wenn wir uns lieben und du es schaffst, dich völlig fallen zu lassen... dann kann ich wahrnehmen, was du empfindest, manchmal nur Gefühle, manchmal Gedankenfragmente. Es ist unglaublich und ich liebe diese Momente." Spock richtete sich ruckartig halb auf und drehte sich zu Kirk um. "Du kannst WAS?" Er starrte ihn mit Entsetzen und keimender Furcht in den Augen an. Kirk begegnete dem Blick mit ruhiger Sicherheit. "Ich kann dich in meinen Gedanken spüren, ähnlich wie bei den Gedankenverschmelzungen, die du hast im Dienst initiieren müssen. Aber doch anders... feiner... subtiler, sanfter irgendwie." Spock stieß mit einem Stöhnen die angehaltene Luft aus und ließ sich von Kirk erneut an ihn ziehen. "Du hast keine Ahnung, was das bedeutet, nicht wahr?" Kirk streichelte nachdenklich über den mit Samt bedeckten Brustkorb, bis sich schlanke Finger mit seinen verwoben. "Ich vermute, zwischen uns bildet sich eine mentale Verbindung", meinte er schließlich leise. Spock nickte stumm, die Augen geschlossen. //Er weiß es nicht, woher auch? Kann er sich vorstellen, was es für ihn bedeuten würde, wenn sich das Band endgültig schließt? Würde er damit leben können, würde er mich für den Rest seines Lebens an seiner Seite ertragen können?// Als er schließlich sprach, klang seine Stimme sehr ruhig und gefasst. "Ja, zwischen uns bildet sich ein Partnerband. Mit jedem intimen Kontakt, mit jeder Berührung wird es stärker werden, bis es nur noch durch einen Heiler getrennt werden kann... oder durch den Tod." Er richtete sich auf, suchte Kirks Blick. Er musste jetzt einfach dessen Gesichtsausdruck sehen. "Wenn es sich schließt, bedeutet das, dass wir für den Rest unseres Lebens aneinander gebunden sind - endgültig. Es ist das, was ich mir wünsche... " Er sah scheu zur Seite. "... das, was ich brauche, wenn der nächste Zyklus näherrückt." Kirk umfasste den gesenkten Kopf mit beiden Händen und drehte ihn so, dass Spock ihn ansehen musste, während er seine Gedanken aussprach. "Ich mag es, dich so nah bei mir... dich in meinen Gedanken zu fühlen. Du bedeutest mir sehr viel und mit jedem Tag mehr. Wenn dieses Band bedeutet, dass es immer so zwischen uns sein wird, dann möchte ich es geschehen lassen. Und wenn es das ist, was du dir wünschst. Aber es gibt auch Dinge, die wir bedenken sollten, so lange sich das Band noch nicht völlig gefestigt hat. Und ich nehme an, dass letztendlich auch eine Art gegenseitige Zustimmung erfolgen muss, oder?" Als Spock knapp nickte, fuhr er fort. "Ich bin nicht immer leicht zu ertragen und kann und werde meine Emotionalität nicht immer beherrschen. Das wird dich belasten, vermute ich. Unser Beruf zwingt uns zu Entscheidungen, die sich nicht immer mit unseren Wünschen decken werden. Du wirst weiterhin Befehle von mir annehmen müssen; ich werde sie dir geben müssen. Du bist hochintelligent, geradezu brillant und doch in manchen Dingen fast kindlich naiv. Ich möchte dir das bewahren, dich vor manchen Realitäten schützen, dir diese Unbeschwertheit erhalten. Ich weiß nicht, ob ich das immer kann, doch ich möchte für dich da sein und dich schützen. Wenn wir diese Verbindung eingehen wird sie eine Verbindung fürs Leben sein, wenn ich dich richtig verstanden habe. Das bedeutet auch, dass wir beide uns mit den Reaktionen unserer Umwelt auseinandersetzen müssen, allen voran deiner Familie. Meine Mutter weiß, dass ich auch mit Männern schlafe, hat es schon vor Jahren akzeptiert. Deine Eltern, dein Bruder... vor allem dein Vater werden Druck auf dich ausüben. Ich werde für dich da sein, dir helfen aber du allein weißt, ob du das durchstehen kannst. Ein Leben im Verborgenen möchte ich dir und mir nicht antun, es würde uns mit der Zeit zerbrechen." Spock sah ihn mit großen Augen an, spürte, dass Kirk nicht zum ersten Mal über ein Partnerband nachdachte. Das näherkommende Geräusch des Pferdeschlittens vor dem Haus ließ beide zusammenzucken. Spock wollte zurückweichen, doch Kirk hielt ihn fest. "Gib uns beiden einige Stunden Zeit, um darüber nachzudenken. Ja?" Als Spock knapp nickte, küsst er ihn flüchtig, zog ihn dann zurück in die Position, in der sie vorher gesessen hatten und drückte ihm das Punschglas in die Hand. "Vertrau mir!" flüsterte er in ein geschwungenes Ohr und lehnte sich dann mit seinem Glas in der Hand zurück. T T T Sarek war pünktlich im Ort angekommen und betrachtete das seltsame Gefährt, zu dem Amanda und Winona Kirk ihn nun führten. Solak saß, dick eingemummt in Winterkleidung und Decken im Schlitten und sah ihnen entgegen. Amanda lächelte, als sie die Verblüffung des Vulkaniers durch ihr Partnerband fühlen konnte. Äußerlich ließ sich Sarek wie üblich nichts anmerken, doch hinter der Fassade war er doch sehr überrascht ein so altertümliches Gefährt vorzufinden. Sie beruhigte ihn und informiert ihn kurz über die Bedeutung des Schlittens für die Kirks. Winona grinste, als sie den etwas skeptischen Blick des Botschafters bemerkte, während er einstieg und dann seinen Sohn begrüßte. Sie kletterte auf den Kutschbock und lenkte den geduldigen Rappen aus dem Ort hinaus. Solak wartete, bis sie die letzten Häuser hinter sich gelassen hatten, dann wandte er sich auf vulkanisch an seinen Vater. "Spock ist ebenfalls hier. Stalon hatte Recht in der Einschätzung meines Bruders. Er IST sehr undiszipliniert und lässt einen Mangel an Kontrolle erkennen. Besonders in Gegenwart dieses Menschen James Kirk." Sarek bedachte ihn mit einer leicht gehobenen Braue, bevor er in der gleichen Sprache antwortete. "Stalon ist ein Altergenosse Spocks und war bereits als Kind für seine engstirnige und allem Fremden gegenüber furchtsam-ablehnende Haltung bekannt. Du solltest es besser wissen, als auf sein Urteil zu hören, zumal es ein Mitglied deiner Familie betrifft und Stalon nur einer deiner Tutoren ist. Spock ist den Jahren nach noch jung und hat dennoch bereits viel erreicht. Er hat sich unter den Menschen einen hohen Rang erarbeitet und gilt als brillanter Wissenschaftler. Er hat nicht ohne Grund den Posten des Ersten Offiziers auf dem Flagschiff der Föderation inne. Und wenn es seine Entscheidung ist, seine Kontrollen in Gegenwart eines engen Freundes, vielleicht sogar T'hylas zu lockern, so hast du das zu akzeptieren. Du bist in keiner Position die Handlungen deines Bruders zu werten oder zu kritisieren." "Aber..." "Still. Ich sehe, deine Erziehung im Internat lässt zu wünschen übrig. Spock mochte in deinem Alter gewisse Dinge noch nicht beherrscht haben, deren du mächtig bist. Doch er wusste stets sich zu benehmen und er kannte seinen Platz innerhalb der Familie. Bedenke dies." Solak kniff missbilligend die Lippen zusammen und schwieg. Er war es nicht gewohnt, dass Sarek ihn derartig barsch abwies. Im Internat galt er als der Prinz, der die Blutlinie Suraks fortsetzen würde und wusste diese Stellung auszunutzen. Die momentane Situation behagte ihm nicht. Sarek war der finstere Gesichtsausdruck des Kindes ebenso wenig entgangen, wie Amandas bedeutungsvolles verbales und mentales Schweigen. Sie sah einfach nur still auf die vorbeigleitende Landschaft und verbarg ihre Gedanken und Emotionen sorgfältig vor ihm. Manchmal bedauerte er es, dass sie diese Kunst - obwohl praktisch psi-blind - inzwischen beherrschte. Nachdenklich sah er vor sich hin. Er war sich nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, Solak in einem Internat erziehen zu lassen. Amanda erschien ihm für diese Aufgabe inzwischen weit besser geeignet zu sein. Er würde mit ihr darüber sprechen. Und was Spock anging... nun... er würde warten, bis er seinem älteren Sohn gegenüber stand. T T T Spock versteifte sich unwillkürlich, als er hörte wie sich Winona Kirk mit den anderen der Bibliothek näherte und wollte von Jim abrücken. Dieser hielt ihn fest. "Bleib. Du kannst dich nicht ewig verstecken und ich möchte, dass du dich jetzt deinen Eltern stellst." "Ich will mich nicht verbergen aber es ist auch nicht angemessen, ihnen in einer solchen Position gegenüber zu treten." Spock löste sich entschlossen aus der Umarmung, blieb aber dicht neben seinem Geliebten sitzen. So dicht, dass sich ihre Körper seitlich berührten. Dann ging die Tür auf und Sarek trat mit Amanda und Solak herein. Er bemerkte die beiden Männer vor dem Kamin sofort und blieb für einen Moment fast verblüfft stehen. Seine Kontrollen blieben intakt, doch Spock wusste auch so, dass er wieder einmal die Missbilligung seines Vaters erlangt hatte. Der Blick der dunklen Augen genügte ihm, um das zu erkennen. Er wappnete sich innerlich für die kommende Konfrontation. Solak zupfte an Sareks Ärmel und zischte etwas auf vulkanisch, wurde aber vom Vater nicht beachtet. Statt dessen wandte er sich an Kirk, der inzwischen aufgestanden war. "James. Ich wünsche Ihnen Glück und langes Leben und möchte auch Ihnen für Ihre Gastfreundschaft danken, die sie meiner Familie entgegenbringen." Kirk nickte. "Es ist mir eine Ehre, Botschafter Sarek." Bevor er etwas hinzufügen konnte, fixierte Sarek seinen älteren Sohn. "Spock. Glück und langes Leben auch dir." Spock stand nun ebenfalls hochaufgerichtet neben dem Kamin, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er neigte knapp den Kopf. "Vater." Dabei wich er dem stechenden Blick nicht aus, erwiderte ihn fast trotzig. Plötzlich lag eine knisternde Spannung in der Luft. Kirk, der Spocks Anspannung förmlich sehen konnte, trat näher zu ihm. Spock ignorierte ihn. Einen Moment lang sprach niemand ein Wort, dann hörten sie Winona näher kommen. "Botschafter Sarek, Lady Amanda? Ich habe einen Tee zubereitet, der wird sicher nach der langen Fahrt hierher gut tun. Möchten Sie ihn hier trinken, oder im Esszimmer?" Ohne Spock noch eines Blickes zu würdigen, drehte sich Sarek um. "Wie es Ihnen beliebt, Mrs. Kirk." Er hob die rechte Hand, zwei Finger ausgestreckt, in Amandas Richtung. Sie reagierte sofort und trat mit einer ähnlichen Geste an seine Seite. Dann verließen sie das Zimmer. Kirk presste die Lippen zusammen und sah zu Spock auf. Die Miene seines Freundes schien versteinert zu sein. Keine Regung war in den eleganten Zügen ablesbar. Ohne auf Solak zu achten, der noch immer im Raum stand und die beiden Männer mit einer Mischung aus Neugierde und Verachtung beobachtete, hob Kirk die Hand und legte sie auf Spocks Schulter. "Was sollte das eben? Zwei Fremde gehen freundlicher miteinander um." Spock wich zurück, bis die Hand von seiner Schulter rutschte. "Bitte Jim. Ich... gib mir etwas Zeit." Dann wirbelte er herum und eilte aus dem Zimmer, ließ den Menschen frustriert zurück. In seinem Zimmer angekommen, kniete sich Spock wo er stand auf den Boden und faltete die Hände in der vertrauten Meditationsgeste. Er hatte geahnt, dass Sarek missbilligend reagieren würde, sobald er von der geänderten Beziehung zwischen seinem Sohn und Jim erfuhr. Die absolute Ablehnung, die jedoch in seinen Augen gestanden hatte, erschreckte Spock mehr als er wahrhaben wollte. Er war nach vulkanischen Maßstäben ein Kind gewesen, als er seiner Familie und Vulkan den Rücken kehrte und es zum Bruch mit seinem Vater kam. Er war erfolgreich gewesen in den Augen der Menschen, nicht jedoch in den Augen der Vulkanier. Er hatte seine Pflichten gegenüber dem Clan nicht erfüllt. Zwar hatte die noch immer bestehende Verbindung zu T'Pring hatte ihm eine Art Gnadenfrist verschafft, als aber auch sie zerbrach, wusste Spock, dass er fortan völlig allein war, gleichgültig was er auch tun würde. Vulkan hatte nun ihm den Rücken gekehrt. Als dann Sarek an Bord der Enterprise kam und Vater und Sohn wieder begonnen miteinander zu sprechen, hatte er erneut Hoffnung geschöpft. Trotz allem war er noch sehr jung, kaum erwachsen gemessen an den Normen seines Volkes. Trotz allem war ihm die Anerkennung des Vaters noch immer wichtig. Spock atmete tief durch, versuchte seine aufgewühlten Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Er würde wählen müssen. Jim oder Vulkan. Das war ihm nun klar geworden. Langsam schloss er die Augen, erinnerte sich an die befreiende Erfahrung, sich offen und ohne Hemmungen seinem Geliebten hinzugeben. Seine Akzeptanz, seine Nähe, die Geborgenheit, die er ihn Jims Gegenwart empfand. Gelassenheit, Ruhe. So anders als die strikten Grenzen, die sein Leben auf Vulkan bestimmen würden, ihn mit golden Käfigstangen umgeben würden. Er musste nicht lange abwägen, was ihm wichtiger war. Sein Entschluss stand fest. Ein wenig beruhigt änderte er seine Position ein wenig, versuchte sich nun in die willkommene Ruhe der Meditation fallen zu lassen. Ein knappes Klopfen an der Tür unterbrach seine Bemühungen. Spock erstarrte, stand dann auf. "Herein." Wie erwartet war es sein Vater, der eintrat. Der ältere Botschafter schloss die Tür sehr leise und sehr sorgfältig hinter sich, bevor er sich zu seinem Sohn umdrehte. Stumm musterte er den jüngeren, betrachtete die sorgsam kontrollierten Züge, fühlte die strikt in Position gehaltenen und verstärkten mentalen Barrieren. Sah das entschlossene Funkeln in den braunen Augen. "Ich bin gekommen, um mit dir zu reden." Spock neigte lediglich den Kopf, überließ es seinem Vater zu beginnen. Sarek nickte knapp. "Ich habe von Solak und Amanda erfahren, dass sich deine Beziehung zu Captain Kirk geändert hat, seitdem ich Gast an Bord der Enterprise war." Sein Blick ließ Spock nicht los, wurde sondierend, stechend. "Ich bezweifelte es, doch eben in der Bibliothek wurden ihre Worte bestätigt. Es kann nicht anders sein." "Es entspricht der Wahrheit. Jim hat mich heute darum gebeten, das Band, das sich bereits zwischen uns begonnen hat sich zu bilden, zu vollenden. Ich werde seinen Wunsch erfüllen." Sarek kniff andeutungsweise die Lippen zusammen und ging an Spock vorbei zum Fenster. Er sah nach draußen. "Entspricht es auch deinem Wunsch, oder folgst du seinem Befehl?" Spock hob reflexartig eine Braue, beherrschte sich aber sofort wieder. "Es ist auch mein Wunsch." Sarek antwortete zunächst nicht. Als er schließlich sprach, war seine Stimme deutlich kontrolliert. "Du bist dir bewusst, dass Kirk ein Mensch ist?" "Auch Amanda ist ein Mensch. Worauf willst du hinaus?" "Sie ist ein Mensch, ja. Aber auch eine Frau. Kirk ist ein Mann." Sarek drehte sich um, die Hände vor sich gefaltet und in den weiten Ärmeln seiner Robe verborgen. "Es gibt auf Vulkan die Tradition eines Kriegerbandes zwischen physisch, psychisch und mental ebenbürtigen Männern. Dies trifft auf dich und Kirk nicht zu. Als Mensch ist er dir physisch unterlegen, zudem mental vermutlich psi-blind wie die meisten Menschen. Er ist dennoch eine Alphapersönlichkeit, wie du auch, durch deine natürliche vulkanische Physiologie. Dies wird zu Problemen führen, wenn nicht schon in der Zeit eurer Partnerschaft, so spätestens während des Pon farr. Ihr werdet euch gegenseitig zerstören. Ist es also wirklich das, was du willst?" Spock sah ihn einen Moment lang sprachlos an, dann wandte er den Blick ab. Unwillkürlich suchte er in seinem Bewusstsein nach der feinen Verbindung, die ihn mit Jim verband. Sie ruhte momentan, pulsierte nur leicht. Doch sie war stark und keineswegs einseitig. Es fühlte sich richtig an, mehr als er es jemals in der Verbindung mit T'Pring erlebt hatte. "Jim IST mir ebenbürtig und er ist keinesfalls psi-blind. Für einen Menschen besitzt er einen sehr hohen Psiquotienten. Das Band geht nicht nur von mir alleine aus, es bildet sich gleichmäßig zwischen uns." "Das hat nichts zu bedeuten. Es ist bekannt, dass eine Art Spiegeleffekt auftreten kann, der diesen Eindruck hervorruft. Ob ein solcher Fakt vorliegt, kann nur ein Heiler beurteilen. Etwa anderes ist ebenfalls zu berücksichtigen. Du hast kein Interesse an eine Bindung mit einer Frau, das ist mir bekannt. Eine intime Beziehung mit Kirk wird also deine körperlichen Bedürfnisse stillen können. Es ist jedoch fraglich, ob er deinen Instinkten entgegentreten kann, sind sie einmal geweckt. Männer empfinden den körperlichen Akt anders als eine Frau, reagieren instinktgesteuert und oftmals aggressiv. Binden sich zwei Männer, potenziert sich dieser Effekt, während er bei einer heterosexuellen Beziehung eher ausgeglichen wird. Kirk IST dir körperlich unterlegen, besonders wenn deine Kontrollen versagen und die Instinkte deine Handlungen diktieren. Er wird dir dann ausgeliefert sein. Das bedeutet für dich entweder ständige Kontrolle, auch im Pon farr, oder unter Umständen den Tod deines Partners. Es dürfte dir bekannt sein, welche Konsequenzen das auch für dich hätte, solltest du eine solche Handlung überleben. Du hast schon genug Schande über die Familie und den Clan gebracht. Bedenke das." Spock nickte stumm, hatte diese Fakten bereits selbst schon durchdacht. Dennoch hatte er keine Zweifel an der Richtigkeit seiner Entscheidung. //Sarek kennt Jim nicht so, wie ich ihn kenne. Seine Persönlichkeit ist stark, meiner ebenbürtig. Er wird mich kontrollieren können und sei es durch die Kraft seiner Liebe.// Spock klammerte sich an diesen Gedanken. "Es ist deine Entscheidung und ich werde mich nicht einmischen. Du bist ungebunden und hast das Recht deinen Partner selbst zu wählen. Doch wähle gut." Damit schritt Sarek an seinem Sohn vorbei und verließ den Raum. T T T Vor der Tür blieb Sarek kurz stehen und sammelt sich. Spock hatte eine unerschütterliche Kontrolle und Disziplin bewiesen und Sarek kam nicht umhin, ihn dafür zu respektieren. Sein Sohn hatte viel gelernt, seit er Vulkan den Rücken gekehrt hatte. Die Entscheidung für Kirk beinhaltete sogar eine gewisse Logik, teilten doch beide Männer sehr viel. Sie waren sich ähnlicher, als es auf den ersten Blick schien. //Aber ist es für Spock wirklich das richtige? DER richtige?// grübelte Sarek stumm, während er zu dem Gästezimmer ging, in dem er und Amanda untergebracht waren. Seine Gemahlin erwartete ihn bereits. Sie brauchte nicht ihr gemeinsames Band um zu wissen, wo er gewesen war. Ihr Blick und ihre Haltung drückten Missbilligung aus, als sie ihn stumm am Fenster stehend erwartete. Sarek neigte den Kopf als Begrüßung. "Du hast mit Spock gesprochen?" "Ja. Er hat die Absicht, mit Kirk eine Bindung einzugehen. Schon bald vermutlich, da sich bereits ein rudimentäres Band bildet." "Und natürlich lehnst du seine Entscheidung ab." Amanda konnte es deutlich durch ihr gemeinsames Band fühlen, doch die Gründe blieben ihr, sorgsam von Sarek abgeschirmt, noch verborgen. "Nicht unbedingt. Es ist, aus Spocks Sicht, vermutlich sogar logisch so zu handeln. Das Band ist auf Grund einer emotionalen Verbindung entstanden." Amanda hob skeptisch den Kopf. "Liebe? Du erkennst dieses Konzept an, auch wenn es deinen Sohn betrifft?" "Natürlich. Du hast mich gelehrt zu lieben. Warum sollte nicht auch Spock dies erleben können?" Es dauerte einen Moment, bis Amanda ihre Überraschung überwunden hatte. Sarek konnte sie immer noch verblüffen, auch nach so vielen gemeinsamen Jahren. Langsam trat sie auf ihn zu. "Was ist dann dein wahrer Grund, warum du Spock dieses Glück verwehren willst?" Sarek schüttelte den Kopf. "Ich hab ihm meine Zustimmung zu dieser Bindung gegeben. Wenn es das ist, was er will, wird er sie ohnehin vollziehen - auch gegen meinen Willen. Ich habe lediglich versucht ihn dazu zu bewegen, seine Gründe und mögliche Konsequenzen noch einmal zu überdenken, bevor er sich endgültig entscheidet." "Warum? Sie lieben sich. Was ist falsch daran? Ist es unlogisch ein Bedürfnis zu erfüllen, auch wenn es emotionaler Natur ist?" "Nein. Ich zweifle nicht an Spocks Motiven, wohl aber an denen Kirks." "Erkläre." Sarek seufzte leise, was er sich nur in Gegenwart Amandas erlaubte. "Du kennst seinen Ruf. Er ist nicht wählerisch und seine Beziehungen sind bekanntermaßen zahlreich und entsprechend oberflächlich. Dies wäre nicht das, was Spock braucht. Ich habe einen Fehler gemacht, als ich ihn zu der Bindung mit T'Pring zwang. Es war nicht das, was er brauchte. Aber ich bin auch nicht sicher ob Kirk derjenige ist, der Spocks instinktives Bedürfnis nach der dauerhaften Sicherheit eines Bandes erfüllen kann." Amanda lächelte ihn an. Sie konnte deutlich die Sorge um das Wohlergehen seines Sohnes in Sarek spüren. Erst in den letzten Jahren hatte sie diese Wandlung bemerkt. Erst nach Solaks Geburt hatte Sarek erkannt, dass er in seinem Bestreben Spock fürs Leben vorzubereiten, zu viel von ihm verlangt hatte. Wenn er jetzt schon so weit war, dass er seinem Sohn sogar Gefühle erlauben konnte... //Gibt es wirklich Wunder? Aber er hat auch Recht, wenn er an Kirk zweifelt. Nur Spock allein kann entscheiden, ob er seinem Geliebten ausreichend vertraut um sich mit ihm zu binden.// Sie seufzte leise und hob eine Hand, brauchte jetzt die Sicherheit ihres Bandes zu Sarek. Er überraschte sie, indem er sie in den Arm nahm und an sich zog. T T T Es geht weiter in Teil 9