Titel: 06 -
Ni(c)k-o-laus
Autor: Lady
Charena
Serie: Unser
(T)Raumschiff
Paarung: Käpt'n
Kork, Mr. Schpuck, Schrotty, Die Pille
Rating: G,
Humor
Summe: Logbuch des Traumschiffes /
Sternzeit: 02-12-06
Lady Charena in Vertretung von Käpt'n
Kork: "Es herrscht
allerortens Feiertagslaune an Bord des
Schiffes...
Disclaimer: Die Rechte der in dieser
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Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen
oder diese Inhaberrechte zu verletzen.
Die
Lifttüren öffneten sich und Käpt'n Kork fiel auf die Brücke. Das lag
nicht etwa an einer plötzlichen Schwankung der künstlichen Schwerkraft im
Bereich des Brückensegments, auch kein Angriff der Klingonen - noch der von der
letzten Adventsfeier übriggebliebene Punsch, den es zum Mittagessen gegeben
hatte - trug Schuld daran: er stolperte schlicht über seinen Mantelsaum.
"Himmel,
Ar...chitektur und kein Regenschirm!" Fluchend rappelte sich der Käpt'n
auf und schob seine rote Bommelmütze aus dem Gesicht. "So ein Mist, jetzt
ist die ganze schöne Überraschung futsch."
Mr. Schpuck, Die
Pille und Schrotty blickten ihn entgeistert an.
"Gibst du hier
in deinem Gartenzwergkostüm vielleicht eine Sondervorstellung der Sieben
Zwerge?", fragte schließlich Die Pille sarkatisch. "Oder muss ich
deine Trollwutimpfung auffrischen?" Er lachte meckernd.
Mr. Schpuck runzelte
die Stirn. "Hoffentlich ist das kein B-S-W!"
"B-S-W?",
erkundigte sich Schrotty. "Du meinst sicher B-S-E."
"Nein,
B-S-W", beharrte Schpuck. "Besonders-Schwerer-Wichtelwahn."
"Die Diagnosen
stell' hier immer noch ich, dass des klar ist!", knurrte Die Pille
dazwischen.
"RUHE!!!",
donnerte Kork, dem die Spekulatius... äh... Spekulationen jetzt doch zu bunt
wurden.
Er rappelte sich auf
und sein Gesicht war mindestens so rot, wie seine Mütze. Oder sein Mantel. Er
sammelte Sack und Rute auf und warf sie in den Kommandosessel.
"Ihr habt
gebrüllt, mein Käpt'n?", fragte Mr. Schpuck ausgesprochen höflich.
"Seit wann
trägst du eigentlich einen Bart?", erkundigte sich Die Pille interessiert.
"Du solltest ihn allerdings gelegentlich sauber machen, ich kann bis
hierher die Plätzchenkrümel sehn."
Kork lief noch ein
wenig dunkler an. "Das sind Knäckebrotkrümel, wenn da überhaupt welche
sind", behauptete er und wischte hastig an seinem Bartungetüm.
"Da fällt mir
ein, meine Mama hat mir ein Päckchen mit Plätzchen für unsere Weihnachtsfeier
geschickt", warf Schrotty ein. "Ich hatte es im Turnraum versteckt,
weil da ja eh keiner von euch auftaucht. Aber als ich gestern abend nachsehen
wollt', war's weg. Hat einer von euch eine Ahnung, wer's genommen hat?" Er
blickte alle der Reihe nach an.
"Ich war nicht
turnen", meinte Mr. Schpuck und tätschelte seine Hüften. "Des hab'
ich bei meiner Figur nicht nötig."
"Und ich mag
keine Plätzchen", knurrte Die Pille. "Davon krieg' ich Kopfweh."
"Ha!",
schrie Schpuck plötzlich auf. "Du warst doch gestern abend in der
Turnhalle, mein Käpt'n - ich hab dich gesehn."
"War ich
nicht!", verteidigte sich Kork. "Außerdem hört mir hier vielleicht
endlich mal einer zu? Was ist heute für ein Tag?"
Die Pille verdrehte
die Augen zur Decke. "Früher Morgen und schon so besoffen", murmelte
er. "Freitag natürlich."
"Freitag?",
wiederholte Mr. Schpuck. "Ich muss heut' unbedingt noch zum Frisör."
Er zückte den Spiegel und zupfte an seinen Haaren. "Morgen hab' ich
nämlich eine wichtige Verabredung."
"Ich dachte, du
gehst nicht mehr zu Blind Dates?", stichelte Schrotty.
"Ihr sollt mir
gefälligst zuhören!", donnerte Kork dazwischen. "Heute ist Nikolaus.
Na, fällt euch dazu nichts ein?" Er warf sich in Pose, zupfte Kostüm und
Bart zu-recht.
"Nikolaus isst
heute?", überlegte Mr. Schpuck laut. "Ich kenn' niemanden, der so
heißt." Er klappte den Spiegel zu. "Und ich würd‘ auch keinem raten,
hier was zu essen..."
"Nicht isst - ist", verbesserte Kork.
"Ich bin mit einem Nick O'Laus in den Kindergarten gegangen", sinnierte Die Pille. "Den meinst du nicht zufällig?"
Kapt'n Kork blickte
ihn nur vernichtend an.
"Ist das nicht
der Typ mit dem Bart, dem Sack und der Rute?", fragte Schrotty.
"Genau."
Erleichtert atmete Kork auf.
"Der Türsteher von
der Venus-Bar auf 11 Novelis 12? Ich wusst ja gar nicht, dass du den auch
kennst."
"Ich kenne auch
keinen Türsteher einer Transvestitenbar - und außerdem ist die auf 12 Novelis
12. Auf 11 Novalis 12 gibts keine Bars, sondern nur Nagelpflegestudios." Kork
klang definitiv beleidigt.
"Und woher
weißt du dann von der Venus-Bar?", fragte Die Pille lauernd.
"Ja mei, ich
wollt mir halt die Nägel machen lassen und hab mich a bisserl verlaufn..."
Verlegen kratzte sich Kork am Kopf. "Aber jetzt lenkt nicht dauernd ab.
Heute ist Nikolaus. Ich habe ein Geschenk im Sack" ...das aufkommende
Kichern ignorierte er... "und ihr kriegt es nicht, bevor ich nicht
mindestens ein Gedicht gehört habe."
"Müde bin ich,
geh zur Ruh, mir fallen schon die Äuglein zu. Bin noch klein und ganz brav. Der
Käpt'n ist groß und schnarcht wie ein Schaf", kam es wie aus der Pistole
geschossen von Mr. Schpuck.
"So ein Gedicht
meinte ich nicht", beschied Kork. "Außerdem schnarche ich nicht.
Dafür hast du dir die Rute verdient."
"Ach ne - nicht
heute. Ich hab' keine Lust", maulte Schpuck. "Ich könnt' mir einen
Fingernagel dabei einreißen."
"Gedichte sind
was für Mädchen", grummelte Die Pille.
"Ein
Gedicht..." Schrotty kramte in seiner Hosentasche. "Ich hätte einen
Dichtungsring, geht der auch?"
"EINEN
DICHTUNGSRING???", fragten die anderen drei im Chor. „Woher?“
"Ja",
meinte Schrotty. "Der hing irgendwo so an einer Leitung im Maschinenraum
rum. Ist doch nicht so wichtig."
Seufzend ließ sich
Kork in seinen Kommandostuhl fallen - und fuhr wie von der Tarantel gestochen
sofort wieder auf. Er hatte Sack und Rute ganz vergessen. Wütend schleuderte er
die Rute auf den Boden und rieb sich den Hintern.
"Wo ist jetzt
das Geschenk?", meinte Mr. Schpuck. "Immerhin wusste ich ein
Gedicht." Er angelte den Sack vom Stuhl und spähte hinein. "Was ist
das denn?" Er zog mit spitzen Fingern ein zylinderisches rot-silbernes
Objekt hervor. Als er es vorsichtig schüttelte, klapperte es im Inneren.
"Scheint kaputt zu sein", diagnostizierte er fachmännisch.
Käpt'n Kork riss es
ihm aus der Hand. "Natürlich ist ein Schokoladen-Nikolaus nicht dazu
gedacht, dass man darauf sitzt", erklärte er erbost. „Jetzt is er hin.“
Ende
Nachtrag: Da Schrotty den Dichtring von
der Wasserzuleitung für die Waschmaschine entfernt hatte und Freitags immer
großer Waschtag ist, dauerte es zwei Tage, bis der Maschinenraum wieder trocken
war...“