Titel: 02 - Cooking for friends
Autor: Lady
Charena
Serie: Unser
(T)Raumschiff
Paarung: Käpt'n
Kork, Mr. Schpuck, Schrotty, Die Pille
Rating: G, Humor
Summe: Logbuch des Traumschiffs /
Sternzeit 02-12-02
Lady Charena in Vertretung von Käpt'n Kork
und Mr. Schpuck:
"An die Töpfe, schwingt den Löffel -
Liebe geht schließlich durch den Magen. Oder heißt das... schlägt auf den
Magen?
Disclaimer: Die Rechte der in dieser
Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen
Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu
verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen.
"Also irgendwie
is des heut wieder verdammt fad", seufzte Käpt'n Kork und rutschte unruhig
in seinem Kommandosessel umher. "Gibt's denn überhaupt nix Neues?"
"Und wenn du
noch hundertmal fragst - nein." Mr. Schpuck blickte nur flüchtig von
seiner Zeitschrift auf. "Nicht mal ne' Staumeldung ist heute
reingekommen."
Seufzend schlug Kork
das andere Bein über, stützte den Arm auf und legte das Kinn in die Handfläche.
"Mir is aber langweilig."
"Dann mach halt
a Kreuzworträtsel."
Bevor dem Käpt'n
eine passende Antwort einfiel, ertönte plötzlich ein schrilles Piepen. Mr.
Schpuck warf vor Schreck seine Zeitschrift im hohen Bogen weg und schlug dann
mit der flachen Hand auf einen blinkenden Schalter. Das Piepen verstummte.
"Ja, was war
jetzt des?", fragte Kork sofort.
"Nix",
entgegnete Mr. Schpuck und holte sich seine Zeitschrift wieder.
"Aber da war
doch was", bohrte der Käpt'n weiter.
„Nein“, beharrte Mr.
Schpuck. „Da war überhaupt nix.“
Kork stand auf und
schlenderte betont beiläufig zur wissenschaftlichen Station, um Schpuck über
die Schulter zu spähen. Nicht, das ihm das irgendwie weiterhalf. Da blinkte es
hier und dort, doch was die vielen bunten Lichtlein zu bedeuten hatten, blieb
ihm verschlossen. “Jetzt sag’ schon“, drängelte er. „Da war doch was.“
Seufzend ließ
Schpuck seine Zeitschrift sinken. „Es war die Mikrowelle“, gab er zu.
„Mikrowelle?“,
fragte Kork ungläubig. „Seit wann haben wir so was auf der Brücke?“
„Schrotty hat sie
neulich eingebaut, als du nicht da warst.“ Schpuck machte Anstalten, sich
wieder in seine Lektüre zu vertiefen.
„Warum erfahr’ ich
so was eigentlich nicht?“, empörte sich der Käpt’n.
„Na, weil du sonst
den ganzen Tag vor der Mikrowelle hängst - verfressen wie du bist.“
Sprachlos – nur
einen Moment lang natürlich – stemmte Kork die Hände in die Hüften. „Was soll
das heißen? Ich bin verfressen?“
„Is doch so. Das
Märchen mit der eingelaufenen Uniform kannst du deiner Großmutter erzählen.“
„Ha-ha, da spricht
der Richtige“, höhnte der Käpt’n. „Mir ist aber zum Beispiel noch nie beim
Schwimmen die Badehose geplatzt.“
„Tag Leute, wie
geht’s, wie steht’s?“ Schrotty kam wieder mal genau im richtigen Moment, bevor
es zu einer Streiterei kommen konnte. „Ist schon Zeit für’s zweite Frühstück?“
Mit dieser eher harmlosen Bemerkung lenkte er jedoch nur den Zorn seines
Käpt’ns auf sich.
„Da ham wir ja den
zweiten Vielfraß“, meinte Kork säuerlich. „Was fällt euch eigentlich ein, eine
Mikrowelle einzubauen, ohne mir Bescheid zu sag‘n? Das ist doch wohl die Höhe.“
Seufzend verdrehte
Schrotty die Augen. „Mei, bist du heute wieder empfindlich. Schon mal was von Überraschung, Überraschung, Käpt’n gehört?
„Das Magazin für den Sternenflotten-Ingenieur von heute.“ Da stand das als Tipp
drin und wir wollten dich damit überraschen.“
„Ehrlich?“, fragte
Kork.
„Ehrlich“,
entgegneten Schrotty und Mr. Schpuck unisono und im Brustton der Überzeu-gung –
und wechselten einen leidenden Blick...
„Na, wenn des so
ist.“ Ein freudiges Lächeln erschien auf Korks Gesicht. „Das ist aber wirklich
nett von euch.“
„Ich hab‘ auch schon
was für uns gekocht, du kannst gerne mal probieren.“ Schrotty zog eine Klappe
auf, hinter der sich die Mikrowelle verbarg und zog einen Teller heraus. Darauf
lagen zwei Scheiben Toast, bedeckt mit einer braunen Masse in der kleine
Würfelchen zu entdecken waren, ähnlich wie... Gulasch. In der Mitte lag jeweils
eine Cocktailkirsche.
„Was ist das?“,
fragte Kork und beäugte das ganze misstrauisch. Es roch ja nicht schlecht, aber
wie das aussah.
„Toast Hawaii“,
meinte Schrotty stolz.
„Den hatte ich aber
anders in Erinnerung“, zweifelte der Käpt’n.
„Na ja, ich habe ihn
ohne Ananas gemacht, weil ich die nicht mag“, erklärte Schrotty.
„Trotzdem“, beharrte
Kork. „Es fehlt doch was.“
„Es ist kein
Schinken drauf, weil Schpucki den nicht mag“, fuhr Schrotty fort.
Zögernd nahm der
Käpt’n einen der Toasts in die Hand und schnupperte daran. Wie ge-sagt, es roch
wirklich gut.
„Und der Käse fehlt
auch, weil wir den beide nicht mögen.“ Schrotty sprach unbeirrt weiter. „Aber
dafür habe ich die Kirschen aufgetrieben. War gar nicht so einfach.“
„Und was is jetzt
eigentlich auf dem Toast?“, erkundigte sich Kork und fischte die Kirsche
herunter, um sie – unauffällig – unter Schpucks Konsole plumpsen zu lassen.
„Ich weiß nicht“,
meinte Schrotty mit einem Achselzucken.
„Was heißt, du weißt
nicht?“ Kork stoppte den Toast mitten auf dem Weg zum Mund – er hatte sich eben
zum ersten Bissen durchgerungen, denn es roch gar zu verführerisch.
„Na keine Ahnung
eben. Es stammt aus einer Dose.“
„Oh, gut.“ Kork biss
endlich ab, kaute zunächst vorsichtig, dann mit zunehmender Begeisterung. Er
vertilgte den ersten Toast und schnappte sich auch den zweiten. Erst, als er
den auch bereits fast zur Hälfte verschlungen hatte, fiel ihm etwas ein. „Stand
auf der Dose nicht drauf, was es ist?“
Schrotty blickte melancholisch
auf den nun leeren Teller. Schpuck beschäftigte sich eingehend mit seinen
Fingernägeln und schmollte, weil Kork hinter ihr Geheimnis gekommen war. „Ich
weiß nicht“, meinte der Ingenieur. „Ich habe sie bei unserem letzten Landurlaub
gekauft. Da war so ein alter Mann mit zwei süßen Hundchen, der tat mir so leid,
da habe ich ihm eine abgekauft, obwohl ich die Aufschrift nicht lesen konnte.“
Korks Begeisterung
ließ merklich nach. „Du meinst, du hast keine Ahnung, was ich da gegessen
habe?“ Er wurde etwas blass um die Nase. „Und wenn es nun giftig ist?“
„Das glaube ich
nicht“, meinte Schrotty achselzuckend. „Die Hunde des Alten haben es ja auch
gefressen und die waren putzmunter.“
Kork wurde noch ein
wenig blasser. Schwer ging er zu seinem Kommandostuhl und ließ sich in ihn
plumpsen. „Mir is aber plötzlich gar nimmer gut...“, klagte er.
„Soll ich Die Pille
rufen?“, erkundigte sich Schrotty hilfsbereit. „Aber ich glaube nicht, dass es
an meinem Essen liegt. Du solltest nur mal das süße Hündchen auf dem Etikett
sehen...“
Kork sprang auf und
stürmte, die Hand auf den Mund gepresst, in den Lift.
Kopfschüttelnd sahen ihm die beiden anderen nach. „Also, das war auch das letzte Mal, dass ich den probieren lasse, was ich gekocht habe“, bemerkte Schrotty säuerlich.
Ende