- First Time -
Autor: stelenan
Archiv: Tostwins und hier (germanks) natürlich, sonst fragt bitte.
Paarung: K/S
Code: ungefährlich
Disclaimer:
Leider, leider gehören die Jungs nicht mir. Spock und Kirk sind Eigentum von anderen hellen Geistern. Meine Geschichte ist reine Fanfiction, ich verdiene damit kein Geld und möchte keine Urheberrechte verletzen. Wenn jemand gleichgeschlechtliche Paarungen nicht mag und/oder unter 18 ist dann sucht er sich bitte andere Literatur.
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Ich hab es versucht ... weihnachtlich :) ..einen frohen Advent wünsche ich.
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„Mr. Spock, warten Sie...“
McCoy beschleunigte seinen
Schritt um mit dem Vulkanier aufzuschließen, den er um eine Ecke erspäht hatte.
Spock blieb im Korridor stehen und sah den Arzt fragend an.
„Und? Mr. Spock? Kommen Sie heute
auch?“
„Doktor McCoy?“ Eine dunkle
geschwungene Augenbraue ging auf Wanderschaft.
„Na zur Weihnachtsfeier,
nachher auf dem Beobachtungsdeck.“
„Ah.“ Der Vulkanier nickte
verstehend und nahm seinen langen Schritt wieder auf. „Nein, Doktor McCoy.“
Er steuerte den Turbolift an
und McCoy folgte ihm rasch.
„Sagen Sie nicht.... ach,
ich weiß schon. Vermutlich drücken Sie sich währenddessen in den Labors oder
auf der Brücke herum und genießen sogar noch die Ruhe und Einsamkeit.“
„In der Tat ist diese Phase
eine seltene Möglichkeit ungestört einige Experimente und Analysen
durchzuführen.“ Spock hielt vor den Türen des Turboliftes an und blickte McCoy
an. „Es ist logisch, sie zu nutzen.“
McCoy schüttelte den Kopf
und seufzte. „Schade.“
Die Türen glitten auf und
die beiden Männer traten in den Lift. „Brücke,“ Spock sah einen Moment überlegend
zu McCoy. „Schade? Doktor?“
McCoy wippte auf den
Zehenspitzen und sah den großen Vulkanier herausfordernd an. „Na ja, wissen
Sie. Weihnachten ist für Menschen etwas besonderes.“
Spocks Gesicht bekam einen
etwas verwunderten Ausdruck. „Etwas besonderes? Ein Kalendertag, um die Geburt
eines Menschen zu feiern - der nachweislich bereits Monate früher geboren wurde
– und dazu reichhaltigen Konsum von alkoholischen Getränken und Austausch von
Sachgütern?“
Spock sah den Arzt kritisch
mit hochgezogener Augenbraue an. „Ich ziehe es vor, nicht an dieser Art Feier
teilzunehmen und die Zeit für sinnvollere Beschäftigung zu nutzen.“
„Nun es ist schon ein
bißchen mehr als nur der Austausch von Sachgütern, wie Sie es so profan
nennen“, warf McCoy ein.
Spock betrachtete die
gegenüberliegende Wand und schien über etwas nachzudenken. „Ist es das Doktor?“
McCoy nickte. „Ja, Menschen
kommen an diesem Tag zusammen, Familien treffen sich oft nach langer Zeit
wieder und man besinnt sich auf das Wesentliche im Leben, Freunde, Liebe ...auf
... na ja ... es ist einfach eine Zeit in der man innehält und eine Zeit der
Nächstenliebe.“
Spocks Augenbrauen wanderten
nun beide unter den Pony. „Dann, Doktor, würde ich der Menschheit empfehlen,
jeden Tag Weihnachten zu zelebrieren. Besinnung erscheint mir eine Eigenschaft,
an denen es Menschen häufig mangelt. Vielleicht sollten Sie sofort damit
beginnen Doktor.“
Die Türen glitten auf und
Spock trat auf die Brücke. Wütend stapfte McCoy hinterher. „Was soll denn das
heißen, Sie grünblütiger spitzohriger....?“
„Bones?“ Kirk drehte sich
halb im Sessel herum und sah ihn verwundert an. McCoy stoppte in seinem
Wortfluss und rollte mit den Augen. Kirk drehte sich Schulter zuckend zu seinem
Ersten Offizier, der an die andere Seite seines Sessels getreten war. “ Spock
haben Sie die Daten?“
Der Vulkanier stellte sich
neben den Kommandosessel und nickte. „Ja Captain, sie sind bereits im Biolabor
und werden bearbeitet.“
„Fein. Ich danke Ihnen. Was
wäre auch eine Weihnachtsfeier ohne Mistelzweig.“ Kirk lächelte und sah dann
wieder zu McCoy der Spock einen Moment verwundert anstarrte und dann zu Kirk
sah und grinste.
„Ein Mistelzweig? Dein
vulkanischer Erster Offizier hat einen Mistelzweig gefunden?“ McCoy starrte
wieder den Vulkanier an, der mit ungerührtem Gesichtsausdruck den Blick
erwiderte.
„Ich habe lediglich die
Daten dieser parasitären pflanzlichen Spezies an das Biolabor weitergegeben, um
ein Replik dieses Gewächses herzustellen, um das der Captain gebeten hat. Wenn
sich mir auch der Sinn dahinter verbirgt.“
„Ein Mistelzweig. Ich fasse
es nicht, Spock. Sie sollten wirklich zur Feier kommen. Ich würde nur zu gern
sehen, was passiert wenn Sie unter diesem Zweig stehen und Schwester Chapel Sie
dabei erwischt.“ McCoy grinste in sich hinein.
Spock blickte irritiert zu
Kirk, der nun ebenfalls grinste. „Spock das ist ein alter irdischer Brauch.“
„Ah,“ Spock nickte und sah
McCoy süffisant an. „Vermutlich dient er ebenfalls der Besinnung?“ Er nickte
kurz und ging an seine Station, bevor McCoy etwas erwidern konnte.
„Besinnung?“, flüsterte Kirk
und sah McCoy fragend an der mit den Augen rollte. „Was hast du ihm erzählt?“
McCoy sah Kirk unschuldig an
und sprach ebenso leise. „Nur, dass Weihnachten auch eine Zeit der Besinnung
ist und ...“
„ ... ich schlug Dr. McCoy
vor, damit nicht bis zu einem bestimmten Datum zu warten, sondern sofort damit
zu beginnen, da es offensichtlich ist, das diese Eigenschaft wünschenswert
ist“, beendete Spock den Satz des Arztes. Er hatte sich von seiner Station zu
ihnen gedreht und zog eine Augenbraue hoch, bevor er sich wieder herumdrehte.
Kirk hörte leises Kichern
hinter sich und drehte sich zu Uhura, die sich rasch wieder zu ihrer Station
drehte. Sulu und Chekov grinsten still auf ihre Schalttafeln und McCoy
schnaubte frustriert neben ihm. Kirk zuckte unschuldig mit den Schultern. McCoy
schüttelte den Kopf in Richtung Spock und verließ die Brücke murmelnd wieder.
Kirk sah kurz lächelnd auf
den Rücken seines Ersten Offiziers und beschloss für sich, ihm den Brauch mit
dem Mistelzweig zu erklären, bevor McCoy es anhand eines praktischen Versuches
tat. Er traute es dem Arzt durchaus zu, der nie eine Gelegenheit ausließ, um
den stoischen Vulkanier aus der Ruhe zu bringen. Diesen praktischen Versuch
behielt er sich lieber selber vor. Vielleicht gelang es ihm damit, eine
Reaktion aus dem stoischen Vulkanier herauszulocken, eine Reaktion auf die er
seit langem hoffte.
Eine Idee formte sich in
seinem Kopf und lächelnd sah er auf den Hauptschirm, die nächsten Minuten damit
verbringend über Mistelzweige und Reaktionen eines gewissen Vulkaniers zu
sinnieren.
***
Eine Schale in der Hand
betätigte der Erste Offizier den Türsummer der Kabine des Captains. Die Tür
glitt vor ihm auf und er trat ein.
„Ah, Spock kommen Sie
rein.“
Kirk sah mit Handtuch in
der Hand aus dem Badezimmer heraus und fuhr fort sich die Haare zu trocknen.
„Kleinen Moment, ich bin
gleich bei Ihnen.“
Kirk verschwand wieder im
Bad und Spock blieb mit der Schale in seiner Hand vor dem Schreibtisch stehen.
Einen Moment betrachtete er den Inhalt der Schale und gönnte sich Zufriedenheit
mit dem Ergebnis der Arbeit seiner Abteilung im Biolabor. Zwei nahezu perfekt
geformte Mistelzweige mit weißen Beeren lagen in der Schale.
Ein Blick auf die Türen
des Badezimmers und die Geräusche, die seine empfindlichen Ohren als
Zähneputzen deuteten, sagten ihm, dass er noch 2,3 Minuten Zeit hatte, sein
Vorhaben durchzuführen.
Spock stellte die Schale
auf den aufgeräumten Schreibtisch des Captains und entnahm einen der beiden
Mistelzweige. Er war sehr naturgetreu geformt und die Labors hatten sogar die
natürlichen Aromen und Duftstoffe hinzugefügt, die er schwach wahrnahm.
Musternd befühlte er die
Textur einer Beere und eine Augenbraue wanderte kurz unbewusst unter den Pony,
als er an den faszinierenden irdischen Brauch dachte, der ihm so unerwartet
eine Möglichkeit bot, die er bereits seit 3,4 Monaten erfolglos suchte.
Spock sah sich in der
Kabine um und befestigte den zarten Zweig über dem Raumteiler, der den Schlaf-
und Sanitärbereich vom Büro trennte. Einen Moment begutachtete er seine Arbeit
und stellte sich dann wieder neben den Schreibtisch, legte die Hände auf den
Rücken und wartete darauf, das sein Captain und Freund aus dem Badezimmer kam.
***
2,5 Minuten später kam
Kirk fertig angezogen aus dem Badezimmer und lächelte seinem schweigend
wartenden Ersten Offizier zu, der mit auf dem Rücken verschränkten Händen in
seiner üblichen Haltung neben dem Schreibtisch stand.
„Entschuldigen Sie Spock,
dass ich Sie warten gelassen habe.“ Kirks Blick fiel auf die Schale, die
unschuldig auf dem Tisch lag. „Ah, der Zweig. Ich erkläre Ihnen besser, was es
damit auf sich hat, bevor es Dr. McCoy macht, hm?“
Spock antwortete nicht und
verfolgte seine Bewegungen mit einer merkwürdig intensiven Aufmerksamkeit. Er
kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, das ihn etwas beschäftigte. Kirk
sah seinen Ersten Offizier fragend an und blieb am Raumteiler stehen. „Spock? “
Spocks Augen hefteten sich
bedeutungsvoll auf einen Punkt direkt über Kirk und wanderten dann langsam
wieder zurück und trafen seine Augen. Der Vulkanier legte den Kopf schräg und
bekam einen amüsierten Glanz in seinen Augen.
Kirk blickte neugierig
über sich und erkannte sofort den Mistelzweig. Er stand unter einem
Mistelzweig. Es war Weihnachten auf der Erde und er stand unter einem
Mistelzweig. Einem Mistelzweig, den sein vulkanischer Erster Offizier
vermutlich erst vor wenigen Minuten dort befestigt hatte. Einem Mistelzweig mit
Beeren. Kannte Spock den Brauch bereits?
Ein erstaunter Blick zu
seinem Ersten Offizier sagte Kirk, dass der Vulkanier es wusste. Während er
selber über seinen nun hinfälligen Plan gegrübelt hatte, hatte der Vulkanier
vermutlich effizient wie immer die Datenbanken des Schiffes durchforscht und
sich informiert. Wie konnte er vergessen, das sein katzenhaft neugieriger
Erster Offizier niemals ruhte, bevor er nicht jedes unbekannte Rätsel gelöst
hatte.
Spock räusperte sich und
sah kurz fast ein wenig verlegen zu Boden, dann wieder zu Kirk.
„Nach meinem Studium der
menschlichen Traditionen, besteht zu 90,7% die Wahrscheinlichkeit, dass der
Brauch auf unsere Konstellation einer wertvollen Freundschaft anwendbar ist,
allerdings erfordert es, dass sie eine der Beeren pflücken.“ Spock nickte
wieder kurz mit dem Kopf zu dem Zweig und sah Kirk nun abwartend an.
„Ah.“ Kirk nickte und sah
Spock verwundert an, nicht fähig etwas sinnvolles zu sagen. Nur Spock verstand
es eine derartige Intimität in wissenschaftliche Begriffe zu verpacken und
seelenruhig zu proklamieren. „Zu 90,7%?“, fragte Kirk plötzlich nervös.
Spock nickte langsam und
trat einen Schritt näher. Er stand nun direkt vor ihm, noch immer die dunklen
Augen sanft und abwartend auf ihn gerichtet. Die höhere Körperwärme und der so
typische Geruch von Zimt und vulkanischen Teekräutern, die von Spock ausgingen,
lösten ein angenehmes warmes Gefühl in Kirk aus. Eine wertvolle Freundschaft.
Mehr als das, wurde Kirk klar, als ein erregendes Prickeln durch seinen Körper
lief. Er würde dieses Angebot nicht ausschlagen.
Langsam löste Kirk den
intensiven Blickkontakt und streckte einen Arm aus. Er befühlte eine Beere. Sie war nicht von einer
natürlichen Beere zu unterscheiden. Typisch für Spock. Er machte keine halben
Sachen. Wusste der Vulkanier, was Kirk in seinem Inneren für ihn empfand?
Kirk pflückte die Beere
und noch bevor er seinen Arm wieder gesenkt hatte fühlte er plötzlich eine
warme Hand an seinem Gesicht und einen Augenblick später schlossen sich noch
wärmere Lippen über seinem Mund und verschwanden sofort wieder.
Es war nur ein kurzer
Moment, den sich ihre Lippen berührten, doch er genügte um Kirks Magen auf eine
Achterbahnfahrt zu schicken. Spock fixierte ihn intensiv und mit einem Ausdruck
in den Augen, den Kirk nie so offen an ihm gesehen hatte außer in seinen
geheimen Vorstellungen. Zuneigung. Er war so nah, nur Zentimeter von seinem
Mund entfernt.
„Die Beeren sind essbar,
Jim“, flüsterte der Vulkanier leise und sein so typisches angedeutetes Lächeln
umspielte für eine Sekunde sanft seinen Mund.
Kirk konnte nicht
antworten, nur verwundert in diese so vertrauten dunklen Augen und auf die
vollen Lippen starren.
Spock richtete sich wieder
auf. Die warme Hand an seiner Wange war plötzlich verschwunden und gesellte
sich zu der anderen auf dem Rücken des Vulkaniers. Aus dem sanften Freund war
wieder der pflichtbewusste Erste Offizier geworden und Spock drehte sich in den
Bürobereich.
„Ich werde in 3,4 Minuten
auf der Brücke erwartet um Lt. Uhura abzulösen, damit sie an der geplanten
Weihnachtsfeier teilnehmen kann. Der Zweig für die heutige Feier ist in dieser
Schale, Sir.“
Spock ging zur Tür, doch drehte
er sich noch einmal halb um, bevor er sich zum Gehen wandte. „Der andere Zweig
ist ein Geschenk von mir. Frohe Weihnachten Jim“, fügte Spock sanft hinzu,
neigte kurz den Kopf und verließ die Kabine.
Kirk fühlte noch die Wärme
der Berührungen seines Freundes an seiner Wange und auf seinen Lippen. Er stand
noch immer unter dem Zweig und sah einen Moment die Tür an, die sich hinter dem
Vulkanier geschlossen hatte. Nachdenklich betrachtete er schließlich die Beere
in seinen Fingern und legte sie vorsichtig auf seinen Schreibtisch.
„Frohe Weihnachten, mein
Freund Spock.“, flüsterte er leise in Richtung seines geschenkten Zweiges.
Bevor er sich mit der
Schale auf den Weg zum Beobachtungsdeck machte, zählte er die Beeren an seinem
eigenen Zweig und mit einem Lächeln dachte er an die kommenden Tage.